Hallo,
erstmal vielen Dank, dass Sie sich Zeit nehmen um hier Fragen zu beantworten!
Mein "Problem" ist, dass mein Sohn (8 Monate, kam einen Monat zu früh) tagsüber noch immer viel Nähe braucht, was sich unter anderem darin zeigt, dass er sich bei den Tagschläfchen nicht ablegen lässt und nur bei mir schläft (oder mal im Kinderwagen). Abends läuft das meist völlig unproblematisch: er trinkt seine Flasche, schläft dabei ein und ich kann ihn nach ca 30 Minuten in sein Bett legen. Auch wenn er nachts gefüttert wird, schläft er danach in seinem Bett weiter. Tagsüber funktioniert das nicht. Er wacht meist auf sobald ich ihn in sein Bett lege. Egal, ob nach 30, 20 oder 10 Minuten. Habe es jetzt wochenlang probiert. Mit viel Glück hat er mal 30 Minuten alleine geschlafen.
Er bekommt von Anfang an die Nähe die er braucht. Die ersten 9 Wochen hat er auch nachts nur auf mir geschlafen. Das hat sich alles gebessert. Nur tagsüber ändert sich nichts. Was kann ich tun? Prinzipiell stört es mich nicht. Allerdings sind das tägliche drei Stunden, die ich ansonsten für den Haushalt oder für mich nutzen könnte. Ab und zu nehme ich ihn auch in die Trage. Das klappt gut. Allerdings bin ich recht klein und mein Sohn hat schon 10 Kilo
Von schreien lassen halte ich nichts. Hab ihn zwar schonmal schimpfen lassen, aber ich möchte, dass mein Kind weiß, dass jemand kommt wenn er jemanden braucht.
Ich hoffe Sie haben ein paar hilfreiche Tipps für mich!
Danke schon mal und viele Grüße
Gretel mit schlafenden Bubi im Arm
Zum Mittagsschlaf ins eigene Bett legen
Guten Abend Gretel,
vielen Dank, dass Sie sich vertrauensvoll an uns wenden.
Ihrer Beschreibung nach hat sich in Bezug auf die Schlafsituation schon sehr Vieles positiv entwickelt und ich finde es gut, dass Sie es vorweg konkret äußern, dass Sie von bestimmten Methoden nichts halten (schreien lassen).
Außerdem finde ich es nachvollziehbar, dass Sie es sich gut vorstellen könnten auch ein wenig Zeit wieder für sich zu nutzen!
Ihrem Bericht entnehme ich, dass Sie Ihren Sohn tagsüber schlafend ins Bett legen,
er hat es also noch nicht gelernt in seinem Bett alleine einzuschlafen.
Sie könnten versuchen, ihn tagsüber wach hinzulegen, ihm trotzdem Nah zu sein und ein Einschlafritual einzuführen. So wird ihr Sohn mit der Zeit das "tagsüber im Bettchen liegen" mit schlafen verknüpfen.
Ich wünsche Ihnen für die nächste Zeit alles Gute und hoffe, dass Sie eine für sich und Ihren Sohn passende "Lösung" finden.
Mit freundlichen Grüßen
Christine Tobias
Team der Familienberatung der Christlichen Sozialhilfe Köln e.V.
Vielen herzlichen Dank für die schnelle Antwort!
Da stellt sich mir allerdings gleich noch eine Anschlussfrage. Wie unterstütze ich mein Kind beim alleine einschlafen? Bisher habe ich es noch nicht geschafft, dass das wirklich klappt. Zwischendurch probiere ich es immer mal wieder ihn wach hinzulegen.
Ich schildere kurz meine Vorgehensweise:
Baby ist müde, wir wickeln, machen die gleiche Spieluhr wie abends an, dünner Schlafsack und dann gehen wir ins abgedunkelten Schlafzimmer. Ich singe dann ein Schlaflied und lege ihn in sein Bett, setze mich dazu, singe oder mache "sssschhhh" und streichle seinen Kopf oder Rücken. Mein Sohn dreht sich meist sofort zu mir um und versucht mich durch die Stäbe zu berühren. Ich lege ihn wieder hin und das Spiel beginnt von vorne. Irgendwann fängt er an zu wimmern, was irgendwie ins Schreien übergeht. Dann nehme ich ihn hoch (nicht unmittelbar, aber wie gesagt, möchte ich ihn nicht schreien lassen). Oft schläft er dann sofort bei mir am Arm ein. Habe es auch schon in der Kurzversion probiert: hinlegen, kurz singen und raus gehen oder mich ohne dass er mich sieht im Raum aufhalten. Meine Hoffnung war, dass er beim Schimpfen einschläft. Aber auch hier weint er bitterlich und ich nehme ihn raus zu mir. Auch wenn ich ihm noch eine Flasche gebe, schläft er im Bett nicht ein.
Wo liegt der Fehler? Oder ist er einfach noch nicht soweit um alleine einzuschlafen?
Nochmal ganz herzlich Dank!
Gruß
Gretel
Ich bin natürlich kein Experte aber ich finde es hört sich sehr gut an wie du das machst. Ich würde allerdings probieren mittags nicht das selbe Ritual zu machen wie abends. Aber sonst immer wieder probieren mit hinlegen. Ich würde es auch gar nicht so lange warten bis er schreit. Wenn er anfängt sich zu finden und zu jammern nochmal hochnehmen kurz kuscheln und wieder hinlegen. Also Versuch einfach immer ein Mini Schritt nach vorne. Bei uns war's mit der Bewegung sie schlief nur auf dem Gymnastik Ball ich hab dann in mini Schritten langsam die Bewegung raus genommen bis wir jetzt abends bei nur im arm und ein wenig Wippen angekommen sind. Tagsüber kann ich sie zu 90 Prozent nach kurzem kuscheln wach ins Bett legen. Braucht sie mich länger bzw will länger geschaukelt werden mache ich das auch aber versuche quasi immer wieder diese kleinen Schritte die ich rückwärts gehe auch wieder vorwärts zu gehen und nicht zu denken naja jetzt hat sie mich 3 Tage gebraucht zum einschlafen dann wird das heute auch so sein sondern zu denken so heute wird es wieder besser.
Guten Tag Gretel mit schlafendem Bubi im Arm,
also zunächst mal herzlichen Glückwunsch, dass die Nächte ja gut klappen. Irgendwie klingen Ihre Ausführungen trotz der Tagesschlafthematik doch relativ gelassen, entspannt und zufrieden. Und daran würde ich zunächst nichts ändern. Wichtig ist es immer dann etwas zu ändern, wenn ein hoher Leidensdruck da ist und der ist bei Ihren Ausführungen nicht spürbar.
Außerdem finde ich, dass Sie die drei Stunden optimal nutzen, nämlich ein wenig zu entschleunigen und zu entspannen. Wichtig ist, dass es Ihnen gut geht, der Haushalt ist nachrangig.
Trotzdem ist das Thema natürlich da und auch aus Gewichtsgründen gilt es natürlich mittel- und langfristig etwas zu verändern.
Was bedeutet denn, dass er nur bei Ihnen schläft? Neben Ihnen im Bett oder auf Ihnen? Die Trage und den Kinderwagen benutzen Sie ja nicht immer oder? Wenn er ja z.B. neben Ihnen einschläft müssen Sie ihn ja nicht ins Bett legen, dann müssten Sie nur so leise aufstehen, dass er es nicht merkt.
Übrigens bin ich mir bei Ihnen ziemlich sicher, dass Ihr Kind weiß, dass da jemand ist. Das Schreien der Kinder in diesen Situationen ist kein existentielles Schreien (auch wenn es für Elternohren oft so klingt) und hat auch nichts mit Bindung zu tun, sondern mit Veränderung einer angenehmen Angewohnheit. Dagegen protestieren die Kinder. Manchmal ist es auch notwendig diesen Schritt zu gehen. D.h. die Kinder müssen trotz Schreien lernen alleine einzuschlafen. Aber ich würde Ihnen ehrlich gesagt raten noch zu warten. Kinderwagen ist sicherlich zu empfehlen. Außerdem ist Ihr Kind ja durch die Frühgeburt praktisch erst 7 Monate alt.
Ich hoffe ich konnte Ihnen ein paar Impulse geben
Für die Zukunft alles Gute
Mit freundlichen Grüßen
T. Köhler
Ich bin so froh endlich jemanden zu hören, bei dem es 1:1 Ist wie bei uns.
Tagschläfchen NUR auf dem Arm oder mit Glück im Kinderwagen. Abends halbe Stunde auf dem Arm, dann ab ins Bett und schlafen.
Danke für deinen Post!!! Ich hänge mich unauffällig dran.