Tochter (15) zieht zum Vater

Ich muss mir einfach mal was von der Seele schreiben und bin schon gespannt auf die Meinungen der User!

Seit 1999 bin ich vom Vater meiner Tochter getrennt. 2004 habe ich wieder geheiratet und wir haben Ende 2005 noch eine Tochter bekommen. Bisher dachte ich immer, dass wir uns toll verstehen mit meiner großen Tochter. Sie hatte immer ein sehr enges Verhältnis zu meinem neuen Ehemann und auch zu ihrer kleinen Schwester ist das Verhältnis sehr, sehr eng. In der Schule klappt alles, sie hat gute Noten, ist mittlerweile in der 10. Klasse und möchte ihr Abi machen.

Seit Schuljahresbeginn nun hat sich die Clique meiner Tochter grundlegend geändert. Sie kommt nach der Schule kaum noch nach Hause und hält sich an keinerlei Regeln mehr. Als ich in der letzten Woche entdeckte, dass sie entgegen unserer Absprache bis tief in die Nacht noch telefonierte, redeten wir mit ihr, dass das nicht ginge und wir das auch nicht so akzeptieren würden. Sie zeigte "Einsicht" mit dem Ergebnis, dass sie das gleiche in den folgenden beiden Nächten machte. Völlig entnervt nahm ich ihr daraufhin ihre Handykarte weg und sagte ihr auch, dass sie nun, wie schon vorher angekündigt, mal eine Woche Stubenarrest hat.

Gestern morgen kam dann der Schock. Sie eröffnete mir, dass sie nun ihren Vater anrufen werde, um zu ihm zu ziehen. Dazu ist zu sagen, dass seit 2003 (seit er seine jetzige Frau kennt) der Kontakt nur noch sporadisch besteht, d.h. ab und zu verbringen die beiden ein paar Stunden zusammen, und das auch noch meist heimlich, weil die jetzige Frau ihres Vaters wohl eifersüchtig sein soll!?

Mir ist völlig klar, dass meine Tochter momentan den für sie leichtesten Weg geht. Sie fühlt sich, wie sie sagt, bei uns wie im Gefängnis und sie weiß, dass sie dort alles machen kann. Ich weiß auch, dass es falsch wäre ihr zu sagen, sie darf nicht hingehen. Ich habe ihr gestern abend (sie war nachmittags beim Vater, welcher auch gesagt hat, sie könne in ca. 3 Wochen zu ihm ziehen, weil er noch umbauen müsse), dass ich ihre Entscheidung akzeptiere, aber dass wir sehr traurig sind und ich mich sehr enttäuscht fühle. Das kann ich ihr leider nicht ersparen. Nun, es ist ein sehr schwerer Schlag für mich, denn ich hänge sehr an ihr. Zudem finde ich es auch sehr, sehr schlimm für ihre kleine Schwester. Ich habe ihr auch gesagt, dass ich möchte, dass sie die Möbel in ihrem Zimmer lässt, denn es ist ihr Zimmer. Andererseits muss ich auch sagen, dass ich nicht bereit bin jetzt ein HIn- und-her-Hopsen mitzumachen. Wenn sie zu ihm zieht, dann bitte mit allen Konsequenzen.

Momentan fühlen mein Mann und ich uns einfach in den Hintern getreten. Egal, was war, was sie wollte, sie hatte unsere Unterstützung, während ihr Vater immer weit weg war wenn sie ihn um Hilfe gebeten hat.

Was denkt ihr....ist es richtig, sie gehen zu lassen?

Liebe Grüße
Vera

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Auch wenn es schwer fällt, lass sie gehen. Sie muss ihre Erfahrungen machen. Über kurz oder lang wird sie feststellen, dass auch beim Vater nicht immer alles eitel Sonnenschein ist.

Würdest du ihr den Auszug verbieten, würde sie vermutlich offenen Widerstand proben und euch und sich selbst das Leben schwer machen.

LG H. #klee

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Ich bin der gleichen Meinung, dass sie das tun würde, mal schauen, was wird. Momentan fühle ich mich wie in der Warteschleife. Es wäre mir lieber heute als morgen. Kaum zu verstehen, aber ich finde es sehr schlimm, dass es von Vaters Seite heißt, in ca. drei Wochen. Jetzt fühlt es sich so an, als ob sie hier nur noch in Wartestellung ist und ich weiß auch nicht mehr richtig, wie ich mich verhalten soll.

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Ich spiel mal die andere Seite. ;-)
Sie ist 15 und in der Pubertät. Sie verändert sich , trotzdem hat sie gute Noten, hat Zukunftspläne, bisher auch ein gutes Verhältnis.
Wie seit ihr denn auf diese Veränderung eingegangen ? Hat sie neue Rechte bekommen (vielleicht in Verbindung mit mehr Verantwortung) ?
Was du erzählst find ich irgendwie nicht wirklich schlimm, sie grenzt sich jetzt etwas ab, verbringt mehr Zeit mit Freunden, das ist völlig normal. Solange sie die Schule nicht vernachlässigt.
Was ist so schlimm am Telefonieren? Kommt sie dadurch früh schlechter aus dem Bett? Sie ist in einem Alter wo man diese Erfahrungen auch mal machen muß.
Mit 15 Hausarrest zu bekommen ist peinlich und in meinen Augen auch etwas übertrieben.
Ihren Wunsch zum Vater zu ziehen seh ich als Hilferuf. Klar ist das auch eine Trotzreaktion. Aber auch sie muß erst lernen solche Probleme mit euch zu diskutieren.
Vielleicht nutzt ihr die Gelegenheit der 3 Wochen und setzt euch nochmal zusammen ?

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Die andere Seite habe ich auch schon oft durchgespielt. Sehe ich teilweise auch genauso. Niemals ging es darum, ihr Freunde zu verbieten! Nur ist der momentane Freundeskreis alles andere als harmlos und Schule überhaupt kein Thema für sie. Auch das Telefonieren ist soweit okay, solange man es nicht ausschließlich tut, wenn man zu Hause ist! Klar, war es in den letzten Wochen so, dass sie teilweise überhaupt nicht aus dem Bett kam, weil sie total übernächtigt ist.

Wahrscheinlich wird ihr Entschluss auch unumstößlich sein! Die Freiheit ruft! Kann ich in gewisser Weise auch verstehen, da ich nicht vergessen habe, was mit 15 wichtig ist. Es ist auch keineswegs so, dass wir nicht mehr wissen, was mit Jugendlichen los ist. Tagtäglich sind wir mit deren Problemen konfrontiert. Mein Mann ist Lehrer an einer Realschule. Klar, Stubenarrest ist peinlich und war auch überzogen. Aber auch das kann nicht der Grund sein. Ich glaube vielmehr, dass sie sich momentan an ihrer Clique orientiert, alles Jugendliche, die überhaupt niemanden hinter sich haben, um die sich auch niemand kümmert. Genauso frei möchte sie momentan auch sein, und der Ausweg ist ihr Vater.

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Hallo,
mach ihr ganz simpel klar das es dann endgültig ist und du nicht bereit bist sie zurückzunehmen wenn sie 4 Wochen später vielleicht keine Lust mehr auf den Vater hat!

Sie muss wissen das SIE die endgültige Entscheidung trifft. Das wollen die FAST-Erwachsenen ja gern tun. Mach ihr auch die Konsequenzen klar und dann lass sie sich entscheiden!

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Hallo Du. Oh je das alles hätte ich schreiben können. wenn du magst schreib mir über meine Vk. Habe 2005 neu geheiratet und August kam auch unsere Antonia.Ach som in der Vk steht 2007 geheiratet. 2005 standesamtlich und 87 Kirchlich. l g Nadine

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hallo!

ich würde meine tochter nicht gehen lassen! das ist doch lauf deiner beschreibung eine total impulsive entscheidung.könnt ihr da als eltern nicht ein einem strang ziehen??
mein ältester sohn14 wohnt bei seinem vater seit er in der fünften klasse ist. gerade gestern hatten wir zu dritt ein sogananntes "erziehungsgespräch". ich möchte immer für ihn da sein und finde seinen vater in vielen punkten recht hart, aber mir war von anfang an klar, dass es kein hin und her geziehe gibt, schon gar nicht aufgrund einiger eklats, die sich in dem alter ja häufen.

vielleicht bin ich gebranntmarkt. ich bin selber als teenie aus denselbigen gründen mehrfach hin und hergezogen und ich denke, ich hätte es gebraucht, dass sich mal einer konstruktiv mit mir auseinandersetzt.

in dem alter eine woche hausarrest find eich persönlich nicht besonders bereichernd. womit ausser trotz soll sie reagieren?
ich finde sie zu alt für solche massnahmen(wobei ich generell nicht drauf stehe aber das ist ansichtssache).

wichtig finde ich viel gespräche zu führen ohne entwertend zu werden. ich denke wir müssen lernen mit unseren kindern in beziehung zu treten und die ebene wird ja immer gleichwertiger.

um zurück zum punkt zu kommen.
wenn es mit dem vater gut läuft, dann macht ihr gemeinsam klar, dass umziehen keine lösung ist. leider fühlen sich väter in dem moment oft gebauchpinselt und wissen nicht um die verantwortung die da auf sie zurauscht.
ich würde sie nicht gehen lassen. wenn es irgendwie geht sie zu halten, dann setzt euch mit ihr auseinander und versucht vereinbarungen zu finden mit denen ihr alle leben könnt.

LG

bianca( die seit jahren gigantischen stress mit dem vater ihrer 11 und 12 jährigen kinder hat und eigentlich alle facetten kennt;-))

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Es ist richtig, sie gehen zu lassen, weil Du nichts machen kannst. Aber der KV ist ein Volltrottel.

Leider läuft es häufig so, die Kinder gehen immer zum anderen Partner, weil sie glauben es sei leichter. Die Schulkarriere ist dann eben auch oft entsprechend. Der KV täte gut daran zu sagen: Du bist als Besuch willkommen, aber ich werde Dich nicht unterstützen, wenn Du Dich bei deiner Mutter nicht an Regeln hälst. Ich erwarte, dass Du soziales Verhalten zeigt, welches Du gelernt hast.

Solche Väter (und Mütter), die dann bereitwillig in die Bresche spingen, wenn der Nachwuchs total querschießt, die braucht kein Mensch.

Gruß

Manavgat

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ich denke, da du schon gut drüber nachgedacht hast, ist es gut, sie gehen zu lassen. allerdings fand ich den vorschlag einer vorrednerin auch gut, sich nochmal an einen tisch zu setzen und zu gucken, was geht. wenn sie stundenlang nachts telefoniert, trotzdem alles hinbekommt, das ist doch okay. bei mir damals haben zettel geholfen. hatte immer einen zettel vor der tür zu liegen wie "gassi gehen" oder "brot und käse kaufen" und an die hab ich mich gehalten, aber an mündliche sachen nicht. die hab ich gleich wieder vergessen (nicht mit absicht!). vielleicht könntet ihr da noch einen kompromiss finden...

wenn nicht, scheinst du dem vater ja doch etwas zuzutrauen, sonst würdest du nicht erst so reden.
ich bin mit 12 bei meinem vater geblieben. er hat alles auch eher locker gesehen, aber die wenigen regeln die ich hatte, musste ich auch einhalten. vor meiner mutter hatte ich nie respekt und ich bin froh, dass sie (hat sich sorgen gemacht und einfach andere ansichten und prioritäten vom/im leben als ich, schon immer) nichts zu sagen hatte. besucht habe ich sie dennoch mindestens viermal die woche.
manchmal ist es für teens gut, wenn sich ihre welt um sie herum etwas mit ihnen verändert, mehr freiheit gibt vertrauen und auch respekt, und dann findet man leichter seinen weg, wenn man weiß, dass man ernst genommen wird.

übrigens finde ich den beitrag, der vater sei unfähig o.ä. einfach daneben. das kannst nur du beurteilen. auch eine bisher sporadische bekanntschaft kann sich zu einem ständigen liebevollen umgang entwickeln, menschen, auch männer!, verändern sich.

alles gute, egal wie sie sich entscheidet!

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hey vera, ich bin zwar erst 21 aber da erkenne ich mich wieder.

eins dazu, wenn du das alleinige sorgerecht hast du auch das aufenthalt bestimmungs recht und da wird dir jeder familienrichter recht geben, und nicht ihr, weil sie der meinung ist rumbocken zu müssen. ihr geht es gut, es ist keine gefahr im verzug für sie. nur weil sie mit ihren 15 jahren nicht die regeln einhält ist es noch kein grund, dass sie geht. wenn du sie gehen lässt wird sie merken, dass sie alles mit dir machen kann.
an deiner stelle würde ich sie morgens zur schule bringen und mittags wieder abholen, und das so lange ohne handy fernseher oder sonst was, bis sie es rafft.

hat bei mir wunder bewirkt...

und ich finde im nachhinein, dass es richtig war, so habe ich den richtigen weg gefunden.

viel glück

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Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank für die viele Mühe, die ihr euch gegeben habt. Ein kurzer Bericht zum jetzigen Stand:

Am Mittwoch hat meine Tochter sich mit ihrem Vater und dessen Frau zusammengesetzt, da sie ja ganz schnell weg wollte und dort wollte man nun über die Regeln sprechen, die sie in ihrem "neuen Zuhause" hat, bzw. darüber, was man nun vorhabe.

Mein Exmann sagte ihr, sie bekäme dort keinen Computer, um 21.00 Uhr müsse sie zu Hause sein, da man selber gerne früh schlafen geht und überhaupt, das mit dem Telefonieren würde eingeschränkt. Siehe da.....plötzlich bemerkte sie, dass sie ohne uns nicht leben können :-)

Wir haben bis gestern Abend abgewartet und hatten dann ein sehr gutes Gespräch mit ihr. Wir machten ihr klar, dass wir uns nicht von ihr erpressen lassen, dass die Regeln von vorher auch im Nachhinein gelten, denn auch wenn es viele nicht gerne hören....ohne Regeln sind auch Jugendliche aufgeschmissen. Nun hoffen wir einfach mal das Beste!

Liebe Grüße
Vera

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ich finde es nicht richtig zu sagen, dass ihr euch in den hintern getreten fühlt. es ist ja deine tochter und sie muss das jetzt ausprobieren. sie wird merken ob es die richtige entscheidung war. ich habe das mit 11 auch gemacht. da wusste ich einfach nicht mehr wohin mit mir. ich habe sachen gemacht, die vielleicht weniger gut waren, wie zum beispiel selten bei meiner mutter angerufen und ich weiß dass es meiner mutter damit sehr schlecht ging. ich bin auch einmal nicht zu weihnachten gekommen. das sind sachen, die ich heute nicht mehr machen würde.
es kann sein, dass sie sich vernachlässigt fühlt, wegen des neuen kindes. diese erfahrung ist wichtig für sie und ich finde sie sollte sie machen. dann weiß sie wie es ist mal bei ihrem vater zu wohnen und irgendwann wird sie zurück kommen. ich zum beispiel bin da nur ein halbes jahr geblieben, weil ich danach nämlich wusste, dass es dort nicht supertoll war. jetzt bin ich 16 und das beste was ich gemacht habe ist eine therapie, die wirklich sehr geholfen hat und es weiterhin tut.

viel glück.