Mein Sohn mittlerweile 20 Jahre alt,wohnt seit 1 1/2 Jahren nicht mehr bei mir.Wesensveränderung und Aggressionen mir und meinen anderen 3 Kids gegenüber machten dies notwendig.Kontakt hatten und haben wir immer gehalten,manchmal hab ich auch über längere Zeit nichts von ihm gehört.Trotzdem hab ich ihn in seiner Bude besucht,ihm Essen und anderes gebracht wenn er wieder mal knapp bei Kasse war.In letzter Zeit klagte er mir häufig über Depressionen und Schlafstörungen,sowie seine sogenannten Hirnficks.
Ich weiss dass er schon länger kifft,aber laut seiner Aussage hätte er das alles unter Kontrolle.Worauf ich ihn immer ermahnte,dass er die Finger davon lassen sollte.Doch es blieb leider nicht nur beim Kiffen.Von ihm selber weiss ich dass er Heroin geraucht hat,Speed und LSD genommen,Pilze und viele andere Drogen mehr konsumiert hat.Dann diese Hirnficks,er ist verwirrt ,hat Angst,hat falschen Umgang,keinen Job.Er malt und schreibt lauter wirres Zeug in ein kleines rotes Buch,und ist stolz drauf.Er glaubt nicht dass er diese Hirnficks von den Drogen hat,er sagt dass man doch nicht alles auf die Drogen schieben darf.
Vorletzte Woche dann sein Entschluss "er geht freiwillig zur Entgiftung ins naheliegende Christophsbad".
Ich dachte Mensch er hats kapiert,hab ihn 2 Tage vorher abgeholt seine Klamotten gerichtet und wollte ihn auch ein wenig aufbauen.Eine Woche war er drin,geschlossene Station,lauter abgestürtzte Leute um sich herum,ein jeder mit sich und seinem Entzug beschäftigt.Hab ihn besucht ,hatte ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt.Der sagte mir,obwohl er es eigentlich nicht durfte ,dass sie nicht wüssten ob er psychotisch sei durch seinen Drogenkonsum,oder ob er konsumiert weil er psychotisch ist ,und das sei das Dilemma.Er bot ihm an auf die offene station zu gehen,da hätte er therapeutische Behandlung sowie einen Sozialarbeiter der ihn in allem was er für draussen braucht unterstützt.Er willigte ein.Und ich war sehr erleichtert,denn ich kann ihm ja nicht helfen.Gestern dann der Schock,er liess sich entlassen
und glaubt es allein schaffen zu können.Er bekommt Psychopharmaka und sollte sie regelmässig einnehmen. Ich hab Angst dass er Scheisse baut mit dem medikament.Was kann ich tun? Wiess jemand Rat? LG Lazi
Psychose infolge Drogenkonsums?!
Hallo Lazi,
als ich eben deinen Beitrag las, musste ich stark an meinen Bruder denken. Ich möchte dir mal berichten:
Vor ca. 10 jahren (ich war 15 oder 16) ist mein Bruder von daheim ausgezogen, da er seine Lehre machen sollte. Er lernte damals Koch. Auch er zog gern mal einen durch die Nase, auch kontrolliert, so wie er sagte. Allerdings wurde schnell bemerkbar, dass er sich veränderte. Bei jeder Kleinigkeit rastete er aus, wurde motzig und ließ sich nix mehr sagen. Er baute einen Mist nach dem anderen, bis er von unserer Mutter mal die Meinung gesagt bekam - anschließend hat er sich besoffen, einen durchgezogen und wollte sich umbringen. Er landete in der geschlossen Psychiatrie. Ab da ging es abwärts. Lehre wurde abgebrochen, da der Lehrmeister ihn nicht mehr beschäftigen wollte. Die Ärzte diagnotizierten bei ihm eine Schizophrenie. Ich lernte zu diesem Zeitpunkt Krankenschwester und sprach ihn darauf an. Er selbst sagte mir, dass er Angst hat, er Stimmen hören würde und das Gefühl hätte, dass jemand hinter ihm stehen würde, der ihn "unterdrücken" wollte. Er musste lange Therapie machen, war sogar mehrere Jahre in Therapie. Leider konnte er nicht damit umgehen und starb nach einen Autounfall mit 22 Jahren. Ob gewollt oder nicht war nie klar, aber für mich war es ein Unfall.
Ich will damit sagen, dass eine Psychose richtig therapiert werden muss und die Familie eine ganz wichtige Rolle spielt. Leider hat der Punkt bei uns gar nicht gestimmt, denn unsere Eltern hat es nie interessiert, dass er krank war. Für sie hat er einfach nur eine Macke gehabt. Ich denke in gewisser Weise waren sie mit schuld an der Psychose. Rede ausführlich mit ihm und deiner Familie. Macht euch klar, dass ihr den Weg gemeinsam gehen müsst, egal welchen Mist er gebaut hat. Er sollte am besten in eine Wohngruppe gehen, dort werden speziell Jugendliche wieder integriert und sie lernen damit umzugehen. Ich verstehe deine Bedenken und solltest du Bedarf haben darüber zu reden, dann schreib mir einfach über Vk. Ich könnte zwar deine Tochter sein, aber habe es selbst schon mitgemacht.
Lg und alles Gute Jenny
Danke für deine Antwort,dein Beitrag hat mich sehr an meinen Sohn erinnert. Auch er fühlt sich von anderen unter Druck gesetzt und bevormundet.Ich hab einfach nicht mehr den Draht zu ihm,er ist selbstständig in einer Hinsicht und irgendwie auch total hilflos.Deswegen hab ich Angst dass er dieses Medikament missbraucht.Sei es dass er es unkontrolliert einnimmt oder dass er es verkauft an irgendwelche Junkies.Natürlich gebe ich ihn nicht auf,er ist und bleibt mein Sohn.Ich versuche ihn trotz allem noch auf den richtigen Weg zu bringen insbesondere dass er doch nochmal in die Psychiatrie geht,damit er vielleicht irgenwann ein eigenständiges selbstbestimmtes Leben führen kann ohne Drogen.
herzlichen Gruss
Hallo Lazi,
vielleicht lässt sich ja dein Sohn auf einen Kompromiss ein. Vielleicht ist er ja mit einer Wohngruppe einverstanden, das ist nicht ganz so streng als in der Psychiatrie. Mein Bruder war damals auch sehr unglücklich dort, weil der Klinikaufenthalt 15 Wochen dauerte. In der Wg (hier gibt es extra eine für Jugendliche mit psychosomatischen Störungen) fühlt er sich vielleicht nicht ganz so "abgeschoben". Auf jeden Fall solltet ihr miteinander reden und er muss unbedingt eine Therapie weitermachen, denn von alleine wird es nicht besser, er braucht eine Wiedereingliederung in die Normalität, und das geht nur schrittweise.
Lg jenny
Hallo!
Ich kann dich leider nicht aufbauen, dir nur sagen, dass ich jemanden kenne, der eine Psychose aufgrund seines Drogenkonsums hatte.
Er hat auch mit Kiffen angefangen und hat später Pilze und so n Zeugs genommen.
Also kann es schon sein, dass dein Sohn durch die Drogen so "verwirrt" ist.
Gruß, Anja
Ich bin natürich weder Arzt oder so, aber ich habe auch längere Zeit in einer geschlossenen Psychatrie gearbeitet und die Wenigstens, bis gar keine haben aufgrund der Psychose Drogen genommen. Eher andersherum. Drogen=Psychose!
Was du tun kannst. Hilfe anbieten, Lebensperskektiven schaffen. Beschäftigung und Ablenkung. Hänge dich als Mutter aber nicht zu sehr, es sind schon einige viele Familien daran kaputt gegangen. Meiner Meinung nach muss dein Sohn Einsicht zeigen und sich nochmals in eine Psychatrie einweisen lassen oder in eine betreute Wohngruppe für Drogenabhängige. Es gibt auch Tagesstätten wo eine ärztliche Betreuung jeden Tag vor Ort ist, sowie Sozialarbeiter etc...
Alles Gute
geh zu einer drogenberatungsstelle - diese informieren dich darüber - wie du am besten mit ihm umgehst
schnell
das ist der anfang vom ende