Hallo!
Ich hab echt ernsthafte Probleme mit meiner Mutter, die sich schon über ein halbes Jahr lang hinziehen und ich kann langsam nicht mehr. Ich bin schon am überlegen zu nem Arzt zu gehen und mich untersuchen zu lassen, ob etwas nicht mit mir stimmt.
Und reden kann ich auch nicht mehr vernünftig mit ihr. Wenn sie dann zwischendurch so plötzliche Liebesschübe kriegt und mich umarmen will, merk ich richtig wie sich in mir drin etwas aufstellt und ich diese Umarmungen nicht lange aushalte. Wenn sie sagt: "Ich hab dich lieb", dann könnt ich mich jedes Mal übergeben. Und wenn dann diese blöden Fragen kommen: "Hast du mich denn gar nicht lieb?", würd ich am liebsten jedes Mal sagen: "Nein, hab ich nicht" und das krasse ist: ich würde es wirklich so meinen! Aber ich bring es trotzdem nicht übers Herz, obwohl es viel ehrlicher wäre.
Ich merke, dass ich nur mit ihr zusammen wohnen will, weil sie mich finanziell unterstützt (ich verdiene in meiner Ausbildung nichts, da sie schulisch ist)...
Ich weiß das klingt alles echt hart und kaltherzig von mir, aber ich fühl mich was meine Mutter angeht immer so leer. Ich war schon am Überlegen auszuziehen und mich untersuchen zu lassen, ob mit mir etwas nicht stimmt, da ich diese starken Abneigungsgefühle gegenüber meiner Mutter schon ziemlich krass finde. Und diese Gefühle habe ich ja nun schon mein Leben lang. Seit ich 10 Jahre alt bin wurde das immer schlimmer, da die Umstände nichts anderes zugelassen haben (Schlagen, Ablehnung...)! Egal was ich getan habe, ich hatte und habe immer das Gefühl es ist nicht gut genug für meine Mutter und ich bin emotional und seelisch langsam echt erschöpft, ich kann nicht mehr und ich weiß nicht inwiefern es noch gesund ist für mich, bei meiner Mutter zu bleiben, da ich bei ihr eher depressiv werde.
Deswegen wollte ich fragen, vielleicht kennt sich ja jemand aus!
Ich war schon mal beim Jugendamt, da ich mit meiner Mutter ja nicht mehr klarkomme und ich wurde da andauernd abgewimmelt, ich sei ja 19 Jahre alt und deswegen wäre das ja nicht möglich, dass die sich darum kümmern, die waren teilweise richtig unfreundlich, haben mir die Tür vor der Nase zugeschlagen, "sie hätten keine Zeit und ich solle vorher anrufen", ich hab angerufen, immer ging nur der Anrufbeantworter an, mit der Bitte, die Nummer und das Problem auf den AB zu sprechen, sie würden dann zurückrufen. Habe ich gemacht, 2x... aber nie einen Rückruf erhalten!
Und ich weiß nicht mehr was ich sonst machen soll. Ich bin schon am Überlegen meine Ausbildung abzubrechen und mir eine Tätigkeit zu suchen wo ich Geld verdiene und dann nebenbei mich für neue Ausbildungsstellen zu bewerben. Ich bin sogar am Überlegen zu meinem Freund zu ziehen, der wohnt leider was weiter weg und irgendwie gibt es da nur wenige Ausbildungsstellen und ich wüsste auch gar nicht wie ich dahinkommen soll, wegen Vorstellungsgespräch, das würde ja auch was kosten usw.!
Ich weiß echt nicht was ich noch alles machen soll, ich bin echt verzweifelt...
Ich hoffe jemand von euch hat ne Ahnung was ich da noch tun kann!?
Danke
LG
Ich komm nicht mehr mit meiner Mutter klar!
Gitbs bei Euch in der Umgebung keine Jugendwohngruppen? Versuch doch bei der Stadt dich mal zu erkundigen. Die können Dir sicher helfen, wenn das JA schon nicht zurückruft oder du rufst mal bei der Caritas an.
Oder an Deiner Schule gibt es mit Sicherheit einen Schulpsychologen oder einen Vertrauenslehrer. An den solltest Du Dich unbedingt weden.
Geb Deine schulische Ausbildung nicht zu schnell auf. Nachher stehste ohne alles da und Jobmäßig wirste ungelernt auch keine großen Chancen haben.
Wie siehts aus mit Freundinnen die ne WG haben oder so? Oder Du schaust Dich mal nach WGs um. Die sind auch oft nicht so teuer und mit deinem Kindergeld und vielleicht nem kleinen Nebenjob (Zeitung verteilen oder bissl kellnern) sollte das schon klappen.
Ich kann Dir nur raten, wenn das Verhältnis Dir so zu schaffen macht, dass Du Dich unbedingt von Deiner Mutter lösen musst. Mit der Zeit wird das Verhältnis dann auch wieder besser. Ich kenne das. Bei mir ist das genau so. Ich ertrag es einfach nicht mehr mit meiner Mutter in einem Haus zu wohnen.
Irgendwann musst Du sowieso auf eigenen Beinen stehen. Aber überleg Dir das gut mit dem Abbruch der Schule. Ich würde davon total abraten. Weil ohne Ausbildung haste heute und auch später null Chancen.
Vielen Dank für deine Tipps, die sind echt hilfreich, über Caritas hab ich gar nicht nachgedacht... ich versuchs da mal...
Hallo,
du hast mir gerade ein paar Gute Tips gegeben.
Vielleicht kann ich dir ja auch helfen.
Ich denke ihr lebt gerade in einer Zweckgemeinschaft, mag sich bitter anhören, aber ich denke es ist so.
Ihr seid Beide nicht in der Lage Zugeständnisse zu machen.
Ich weiß noch, dass ich damals noch mal bei meinen Eltern eingezogen bin, und es genauso abging wie bei euch.
Für mich war die Situation unerträglich. Allerdings hatte ich im Gegensatz zu dir eine Ausbildung.
Versuch doch mal in Ruhe mit deiner Mutter zu reden. Mach ihr begreiflich, das es nicht damit gut ist einen in den Arm zu nehmen oder zu sagen ich hab dich lieb. Du mußt es auch fühlen, ich denke du empfindest es als falsch und link.
Ich kann einen Mebnschen den ich liebe nur in den Arm nehmen, wenn auch alles in Ordnung ist, Alles andere ist vorgaukeln. Aber manche Mütter haben für sich keine Andere Möglichkeit. Ich möchte deine Mutter nicht in Schutz nehmen, aber ich denke sie weiß nicht wie sie sich verhalten soll.
Brech auf keinen Fall deine Ausbildung ab, es wird eine Möglichkeit geben deine Probleme zu lösen.
Fühl dich einfah ganz lieb von mir gedrückt
ich finde du bist eine sehr nachdenklicher und ernster Mensch
Danke
Hey,
deine Situation ist hart... Und verständlich...
Glaube mir, wenn ich dir sage, dass mit dir bestimmt alles soweit in Ordnung ist und das deine Gefühle vermutlich nur all zu verständlich sind. Du schreibst von Gewalt in der Kindheit..
Aber da will ich gar nichts weiter zu sagen, zu groß für mich. Da solltest du ggf. mal einen Therapeuten aufsuchen, um das Ganze gesund zu verarbeiten...
(jeder ist doch unweigerlich ein Produkt siener Erziehung)
Aber wie schon meine Vorrednerin sagte, brich ja nicht ab.. Das wäre der Anfang vom Ende..
Schau nach ner WG, geh mal zum Sozialamt, dafür ist das da. Frag bei anderen Verwandten nach, bei Freunden. Frag mal in deiner Klasse nach, die haben oft gute Tipps...
Wie lange geht die Ausbildung denn noch???
Und einen Job nebenbei kannst du dir auch so suchen (Kellnern o.ä.) Dann biste auch zeitlich erst mal von zu Hause raus...
Hol dir soviele Infos wie möglich über alle erdenklichen Möglichkeiten, die dir einfallen und du wirst sehen, es wird eine Lösung dabei sein.. Deine Eltern sind ja auch bis zum Ende der 1. Ausbildung Unterhaltspflichtig und du könntest Bafög beantragen...
(darf ich mal raten? SPA?)
lg Tanja
Hey danke für die guten Tipps.
Also meine Ausbildung geht noch 2 Jahre. Hab die grade mal begonnen, macht mir aber auch keinen richtigen Spaß.
Ich dachte das Sozialamt gibt es nicht mehr?
Was bedeutet SPA?
Du,
welches Amt auch immer, was weiß ich denn, wie die alle heißen...
Es kann auch helfen, mal mit deinen Lehrern zu sprechen, die kennen dich und helfen dir bestimmt...
Und SPA bedeutet: Sozialpädagogische Assistentin
aber wenn du es nicht weißt, dann ist es das auch nicht...
Viel Erfolg... lg Tanja
Hallo,
das ist echt traurig zu lesen, was Du da schreibst...Da ich selbst Mutter bin, dreht sich mir gerade der Magen um, denn ich frage mich, was bei Euch konkret falsch gelaufen ist, wenn Du schon seit Deinem 10. Lebensjahr solche Abneigung gegenüber Deiner Mutter hast.
Du schreibst von Ablehnung und Schlägen seitens Deiner Mutter, da ist es so denke ich verständlich, wenn man Hassgefühle bekommt, aber ich denke auch, dass Du irgendwann große Probleme bekommen wirst, wenn Du das Problem mit Deiner Mutter nicht aufarbeitest. Minderwertigkeitsgefühle zu haben, weil man der Mutter nichts recht machen kann, verfolgen einen das ganze Leben.
Ich würde Dir den Rat geben, einen Psychologen aufzusuchen, wenn Dir das JA nicht hilft. Besprich mit ihm Deine Probleme und lass Dir raten, was zu tun ist und wie Du am Besten mit Deiner Mutter und der ganzen Geschichte umgehen sollst. Ihr solltet versuchen Euer Verhältnis wieder einigermaßen in den Griff zu kriegen, damit Du auch wieder Ruhe findest. Zum Psychologen zu gehen ist nicht einfach, aber man fühlt sich hinterher sehr viel besser. Was Du brauchst ist eine Tiefenpsychologische Behandlung...
Ich weiß nicht, ob Du es schaffen kannst auf eigenen Beinen zu stehen, wenn die finanzielle Seite nicht geklärt ist, aber es wäre dumm, die Ausbildung abzubrechen.
Vielleicht solltest Du wirklich ehrlich zu Deiner Mutter sein, ihr Deine Gefühle beschreiben und was in Dir vorgeht. Du bist kein schlechter Mensch, weil Du diese Gedanken hast. Es wird dafür Gründe geben für Deine Haltung. Deine Mutter sollte wissen, wie es in Dir aussieht.
Fass Dir ein Herz und rede nochmal mit ihr, vielleicht ist sie sogar dazu bereit eine Therapie mit Dir zusammen zu machen.
LG Bessi
Du schreibst gar nicht worin die Probleme mit Deiner Mutter bestehen.
Was hat sie getan das du dich so fühlst.
Das liest sich voll traurig!
Grüsse susi
Hallo
Ich kann deine Gefühle nachvollziehen, habe ähnliches hinter mir...
Ich bin damals nächtelang wachgelegen und habe mir überlegt, wie ich von zuhause wegkommen könnte.....
Das Schicksal hat es "gut" mit mir gemeint: Meine Mutter hat mich nach einer Auseinandersetzung vor die Türe gestellt- ich war da knapp 18 Jahre alt und hatte grad meine Ausbildung begonnen...
Im Nachhinein war es das beste, was mit passieren konnte: Ich suchte mir einen Job, den ich 6x in der Woche nach der Schule erledigen konnte (klingt hart, war es auch, aber alles war besser als wieder zuhause wohnen!).
Mein Vater hat mir dann noch zusätzlich was zugeschoben. Gelebt habe ich in einer 6m2 grossen Mansarde, leisten konnte ich mir nichts, geduscht habe ich jeweils am Bahnhof oder in der Schule, aber ich war glücklich. Vier Jahre habe ich das so durchgezogen....
Meine Ausbildung habe ich abgeschlossen.
Was ich damit sagen will: Er gibt immer einen Weg. Kannst du mit deinem Vater darüber reden, würde er dich unterstützen? Oder findest du einen Minijob und kannst bei jemandem vorübergehend unterkommen?
Wünsche dir alles Gute und viel Kraft
Fraz
hallo!
mit 19 habe ich genau gleich gefühlt. ich dachte, ich hätte meine mutter seit frühster kindheit nicht mehr wirklich geliebt - und sie mich noch gar nie.
nur wegem schlechten gewissen würde sie mich in den arm nehmen - oder weil das die gesellschaft in einigen situationen halt verlange.
und dann die abhängigkeit: kost und logis gegen tochter-pflicht-gefühl. toll. wollte ich gar nicht.
dann war die lehre vorüber, schule abgeschlossen, ich wurde selbständiger, zog aus als ich den ersten job hatte und enldich frei!!!!!
... und nach sechs monaten merkte ich, dass ich aus der pubertät raus war, meine mama liebe und brauche und wir trafen usn alle woche. mindestens!
und nach und nach viel mir ein, dass ich sie doch seit frühester kindheit geliebt habe. mir vielen die sonntagsspaziergägne wieder ein, die mühe, die sie hatte, wenn sie uns unterhalten wollte, während sie putzen gehen musste. meine mutter war kein warmherziger, herzlicher, spontaner mensch. aber eine gute mutter. mit vielen fehlern.
heute bin ich selber mutter. mit viel herzblut, viel liebe - und vielen fehlern.
du bist trotz deiner 19 jahre noch ein tenager. trotz allem noch nicht ganz erwachsen. du musst genauso sein, wie du bist. und deine mutter kommt nicht an dich ran - das ist das los der tochter-mamis. mir graut heute schon davor. aber immerhin: sie liebt dich. und zwar ehrlich. du kannst es zur zeit nur nicht so annehmen. noch nicht.
zieh deine ausbildung durch - und nicht zu hause aus. das hat zeit, bis du auf eigenen füssen stehst. wenn du mal so alt bist wie ich (immerhin stolze 34) wirst du deine eigenen kinder ansehen und alles verstehen.
du machst das gut! immerhin hast du einen freund, eine ausbildung und trotz aller post-pubertät noch genug anstand, deine mutter nicht unnötig zu verletzen. hinterfrag nicht zu viel. das hat alles mit hormonen und ablösung zu tun. und damit, dass tenager alles schwärzer sehen - und auch das ist wichtig.
gut sein können bücher wie "alles über mädchen" oder ähnliches. vielleicht gibts heute auch besseres. ein buch über pubertät. schon klar, kommt dir vor, als hättest du das längst hinter dir - aber guck mal in eins rein. lies mal nach, was in deinem körper und deinem hirn alles abgeht. krass! und da soll man noch ausgeglichen sein? vergiss es. man ist genau so wie du. und das ist auch gut so
und ich glaube, das schönste was meine babytochter in 19 jahren tun könnte wäre, dass sie mich mal in den arm nimmt. so wie sie es heute tut. nacht für nacht, wenn sie bei mir einschläft. damit ich weiss, dass alles einen sinn gibt. aber zwing dich nicht. auch berührungs-angst oder wiederwille ist normal.
hm diese phase hatte ich auch aber als ich 16 war das egal was meine mutter gesagt oder getan hat es hat mich aufgeregt. lieb hatt ich sie damals auch nicht und umarmen geh weg.....wir waren in einer familientherapie und das hat wirklich geholfen uns wieder besser zu verstehen wer was und wie braucht und will .....