Während mein Mann in den letzten 3 Wochen beruflich unterwegs war, hat mir meine 15 jährige Tochter ihren ersten Freund vorgestellt. Er wird im nächsten Monat 17 und ist ein ganz netter lieber Junge. Ich mag ihn sehr und freue mich auch über das junge Glück.
Doch nun kommt unser Problem. Für Papa ist das liebe Töchterchen immer noch ein Kleinkind. Seine Tochter und Jungs, das sieht mein Mann gar nicht ein. Dafür sei sie noch viel zu jung und Jungs denken eh nur an das Eine. Wenn er da ist verhört er unsere Tochter regelrecht wohin sie geht und mit wem. Da sie seine Einstellung kennt erzählt sie ihm dann auch des öfteren sie würde sich mit einer Freundin treffen, dabei geht sie zu ihrem Freund.
Nun habe ich beim Aufräumen auch noch zufällig die Pille in ihrem Zimmer gefunden. Ich war sehr überrascht. Es scheint ihr wirklich sehr ernst zu sein. Vor einem Jahr hatte ich ihr noch vorgeschlagen mit ihr zum Gyn. zu gehen, weil es mir seltsam vorkam, dass sie mitten in der Nacht mit dem Telefon im Bett saß und mit einem Klassenkameraden flirtete. (Ich wußte ja nicht wie weit das ginge und Großmutter wollte ich ja wirklich noch nicht werden. ) Da hatte sie mich aus dem Zimmer geschickt und gemeint ich solle sie nicht nerven, sie sei aufgeklärt und wüßte sehr gut, dass man nicht nur von Schokolade dick wird. Mit dem Klassenkameraden war anscheinend wirklich nichts ernstes.
Jetzt hat sie einen Freund und war offensichtlich allein beim Gyn. und hat sich die Pille verschreiben lassen. Einerseits bin ich ja ganz froh, denn es zeigt mir, dass sie sehr verantwortungsbewußt mit dem Thema Verhütung umgeht.
Umso mehr zerbreche ich mir nun den Kopf wie wir das dem Papa beibringen, ohne dass er den jungen Mann rausschmeißt.
Meine Tochter würde es am liebsten weiterhin vor Papa verheimlichen, weil sie Angst hat, dass der Ihre Beziehung zerstört, aber ich fürchte das Verheimlichen würde den Papa noch mehr ärgern.
Während der letzten Wochen als mein Mann weg war, ging der Freund meiner Tochter bei uns ein und aus und die beiden waren händchenhaltend bei uns in der Siedlung unterwegs. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis irgend ein Nachbar etwas erzählt.
Gestern ist mein Mann nach 3 Wochen beruflicher Abwesenheit wieder zurück gekommen und der Freund meiner Tochter ist gerade für eine Woche in einem Zeltlager mit Freunden. Doch was wird nächstes Wochenende sein, wenn beide "Männer" da sind?
Wie überzeuge ich nun unseren lieben Herrn Papa, dass 15 durchaus ein angemessenes Alter für den ersten Freund sein kann und dass seiner Prinzessinen einen Keuschheitsgürtel zu verpassen und bis zur Volljährigkeit in einen Turm einzusperren, was er wohl impulsiv machen möchte, im 21 Jahrhundert kein angemessenes Erziehungsmittel mehr ist?
Selbst wenn ich ihn die Sache mit der Pille noch nicht sage (da würden bei ihm ja erst recht alle Alarmglocken klingeln), so würde sich meine Kleine sehr wünschen, dass Papa ihren Freund akzeptiert und sie ihn mit nach Hause bringen kann, auch wenn Papa da ist.
Ich stehe da zwischen zwei Stühlen, einerseits möchte ich nicht Schuld sein, wenn mein Mann los rennt wie ein wilder Stier und die Beziehung meiner Tochter zerstört, weil er nicht damit klar kommt, dass unser Baby bald erwachsten wird, andererseits finde ich die Geheimnisskrämerei gegenüber meinem Mann auch nicht gut.
Wie haben eure Männer auf den ersten Freund der Tochter reagiert? Vielleicht gibt es ja auch Papas, die mir einen Tip geben können wie man mit so einem Papa am besten umgeht?
LG
Maja
Tochter 15 hat einen Freund. Wie bringen wir das Papa schonend bei?
Hallo
Erst mal herzliche Gratulation zu deiner Tochter, auf die du wirklich stolz sein kannst! Weil....
sie sich verantwortungsbewusst in Sachen Verhütung zeigt.....und
es ihr wichtig ist, dass du den jungen Mann kennen lernst und er bei euch ein und aus gehen kann.
Dein Mann wird einsehen müssen, dass Mädchen mit 14 / 15 Jahren durchaus schon ihre erste Liebe erleben mit allem drum und dran. Er soll sich daran freuen, wie verantwortungsbewusst sein Mädchen damit umgeht!
Der Junge scheint dir einen guten Eindruck zu machen, das könnte auch anders sein. Seid froh, dass sie so einen offenen Umgang euch gegenüber hat. Sie könnte ja auch alles verheimlichen und in der Nacht durchs Fenster verschwinden und sich nicht um Verhütung kümmern.....
Verbieten könnt ihr eurer Tochter diese Liebe nicht.
Alles Gute
Fraz
Hallo
Ihr drei geht gemeinsam schön auswärts Essen. Später taucht der Freund der Tochter auf und ihr erzählt es ihm am Tisch. Vorteil schon mal er kann keinen Aufstand Proben und wenn der Freund deiner Tochter sich beim Essen korrekt verhält vielleicht ist er danach nicht ganz so böse wenn ihr wieder Zuhause seit.
Ja du hast recht, ich bin sehr stolz auf meine Tochter. Aus eigener Erfahrung mit meinem Vater ist mir auch klar, dass man so eine Liebe nicht verbieten kann. Ich war damals selber erst 15 und mein Vater denkt heute noch der nette 17-jährige Junge von nebenan hätte mir nur in Mathe Nachhilfe gegeben...... Ich habe damals auch alles verheimlicht, um meinen Vater davon abzuhalten die Schrotflinte auszupacken. Wir kommen nämlich aus Bayern und mein Vater ist kreuzkatholisch. Für mich war es eine traumhafte romantische erste Beziehung, an die ich mich sehr gerne zurück erinnere. Gehalten hat das Ganze nicht, denn der Junge hat sich irgendwann in ein anderes Mädel verliebt und ließ mich mit meinem ersten Liebeskummer zurück.
Meiner Tochter hätte ich eben einfach gerne diese Geheimnistuerei erspart, denn es bringt wirklich nichts, sich aufzuregen. Wo ein Wille ist ist auch ein Weg und wenn sie diesen Jungen wirklich will, so steht sie auch zu ihm. Da ist sie genauso wie ich.
LG
Maja
wenn sie weg ist würde ich das thema nochmal angreifen
dann kann er den ersten schock verarbeiten
ohne das die tochter flüchtet und verzweiflet;)
Sie ist 15. Auf welchen Stern lebt denn dein Mann?
Sorry!!
Ich war auch 14. und mein Papa seeehr skeptisch, ich hab dann meinen Freund vorgestellt und dann war alles gut!
Ich würd direkt konfrontieren mit Freund an der Hand à la "Papa darf ich dir meinen Freund XY vorstellen"
LG und toi toi toi
Nina
Na ja, so weit kann es mit dem Vertrauen in der Familie auch nicht so weit her sein, wenn du nich mal weißt, dass deine Tochter die Pille nimmt. Befremdet dich so was nicht?
Das dein Mann gewisse Wünsche hat, was die Entwicklung der Kinder angeht, ist, denke ich, normal.
Jedoch gehört auch eine gewisse Portion Realismus zu der Sache. Mein erster Kommentar ist auch immer "Der erste Kerl, den du anschleppst, wird erschossen und mit dem Kopf nach unten an der Firstpfette aufgehängt!"
Dann lacht sie immer, kommt angekuschelt und sagt "Papa, das machst du doch eh nicht, außerdem hast du keine Pistole!"
Ihre Freunde suchen sich unsere Kinder selbst aus und das ist gut so. Frag deinen Mann mal, wie alt seine erste Freundin gewesen ist und ob er auch nur an das Eine gedacht hat.
Hi,
was hat denn die Pille mit Vertrauen zu tun?
Ich habe meiner Mutter vertraut bzw. tue es heute noch - bedingungslos, aber mir wäre es damals viel zu peinlich gewesen mit meiner Mutter zum Gyn zu gehen wg der Pille bzw. ihr zu erzählen, dass ich die Pille nehmen will. Auch wäre ich niemals auf die Idee gekommen meiner mutter zu erzahlen "Du, ich hab letzte Nacht zum ersten mal mit xy geschlafen" - das sind sehr persönliche Sachen, die aus meiner Sicht nichts mit Vertrauen zu tun haben. Meine Mutter erzählt mir sowas ja auch nicht -zum Glück! Trotzdem weiß ich, dass sie keine Nonne ist....
aber irgendwie scheinen die meisten Väter doch gleich zu ticken . Mein Mann ist froh, dass wir einen Sohn haben. Er sagt immer "hätten wir eine Tochter würde ich in spätestens 6 Jahren mit der Schrotflinte hinterm Busch hocken, damit keiner an meine Tochter geht"
Gruß
Kim
Ja da sind wir ja schon zwei Väter und Töchter, ich kann dir sagen...
Auch mein Mann hätte ja liebend gerne einen Sohn gehabt und keinen Hehl daraus gemacht, denn Mädels waren für ihn mit ihrem Gezicke immer irgendwie schwer zu verstehen. Nun hat er eben zwei Töchter. Nach der zweiten Tochter hatten ihn seine Kumpels deswegen ganz schön aufgezogen und gelacht. Sein Standardspruch darauf war immer. "Keine Sorge, die Jungs kommen schon auch noch, man muss nur warten können." Da könnte ich ja jetzt eigentlich kontern "Siehste Schatz, das Warten hat sich gelohnt, der erste Junge ist schon da!"
LG
Maja
Für mich klingt es immer fremd, wenn ich höre wie Einige in der Ehe leben.
Da gibt es einen Partner, der so zu seiner Meinung steht, dass schon fast Angstgefühle aufkommen, weil er so über das Kind wacht und nicht abzubringen ist und der andere Part macht genau das Gegenteil. Als Kind fände ich es schwierig bei solchen Eltern aufzuwachsen, beide Eltern sollten sich einig sein und seinem Kind nicht solch einen Druck aussetzen.
Wenn du dir immer einig bist in der Erziehung, so ist das ein großes Glück.
Wie schaffst du das?
In unserem Fall ist das leider nicht immer so einfach. Mein Mann ist auf Montage und sehr oft einfach für Wochen weg. So führen wir eine Wochenendbeziehung, in der ich in der Tat oft "alleinerziehend" bin.
Daher sehe ich es nicht so, dass ich über die Kinder "wache und nicht abzubringen" bin. Es ist eher so, dass ich viele Dinge allein meistern muss, weil mein Mann eben nicht jeden Abend schön brav nach hause kommt.
Auch die Ansichten in der Erziehung sind in manchen Dingen unterschiedlich. Wenn wir mal ehrlich sind, so sind wir doch alle irgendwie geprägt durch die Erfahrungen die wir mit unseren Eltern gemacht haben. Wer kann denn wirklich für sich behaupten, dass er nicht mal gedacht hat, mit meinen Kindern mache ich dieses oder jenes mal besser oder anders als meine Eltern mit mir.
Nun bei meinem Mann und mir ist auch das sehr extrem. Während meine Mutter an Krebs gestorben ist, als ich gerade 13 Jahre alt war, und ich bei meinem berufstätigen Vater aufwuchs und extrem früh selbständig und erwachsen werden musste ist mein Mann bis über 20 von "Hotel Mama" verwöhnt worden und in manchen Bereichen immer noch sehr unselbständig. Wir sind also selber sehr unterschiedlich erzogen worden und haben unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Somit unterscheiden sich auch unsere Erziehungsansichten sehr stark.
Mein Mann meckert sehr viel hinein in Bereiche in denen ich meiner Tochter selbständige Entscheidungen zutraue und meistens mit meiner Einschätzung auch richtig lag. Ich habe einfach als junger Mensch die Erfahrung gemacht, dass auch 15-jährige durchaus Verantwortung tragen können. Ich habe das mit 13 schon gemußt und wenn du mich fragst so habe ich meine Mutter damals sehr vermisst. Ich habe aber nicht die Mutter vermisst, die mich ständig gängelt und mir alles abnimmt, wie das meine Schwiegermutter heute noch mit ihrem inzwischen "Riesenbaby" tut. Mir hat die Mutter gefehlt, die mir zuhört und die man um Rat fragen kann wie eine gute Freundin. Genau so eine Mutter möchte ich für meine Töchter sein.
Leider hat mein Mann diese Erfahrung auf eigenen Füßen zu stehen nie gemacht und so traut er auch unserer Tochter nichts zu, obwohl er wirklich stolz auf sie sein könnte. Er kann einfach nicht loslassen, aber Erziehung heißt auch loslassen lernen und den Kindern altersentsprechend auch mehr zuzugestehen.
Also ich war 14 und mein Freund damals 17 (2 wochen vor seinem 18.ten sind wir zusammengekommen). und ich hab nur so zu meinem Paps gemeint "ich hab jetzt nen Freund" und er so "oh weh ;D". und dann ist er mal zu mir gekommen und die beiden haben sich unterhalten und verstehen sich jetzt immer noch ganz gut (sind seit ca. 3 Jahren zusammen).
Das einzige was war, das meine Mom das am Anfang nicht so toll fand das er 18 ist ;D (ich lebe bei meinem Papa)
Vllt reagiert dein mann ja anders als erwartet?.. Aufjeden fall den Freund mal vorstellen und danach nochmal in aller Ruhe mit Ihm allein oder/und dann zusammen mit Tochter die Situation noch mal klären :)
Das werde ich auf jeden Fall am Wochenende in Angriff nehmen. Ich veranstalte ein Grillfest mit Freunden und "schmuggel" da einfach den Jungen mit dazu. Vor versammelter Manschaft ist es ausgeschlossen, dass mein Mann da einen Aufstand macht und nach einem gemütlichen Abend findet er den Jungen hoffentlich genauso nett wie ich.
Ansonsten muss ich den guten Papa eben an die Leine nehmen.
Verbieten lässt sich mein Mädel sowieso nichts. Wenn sie den Jungen will dann steht sie zu ihm und kämpft. Da ist sie genauso wie ich.
Entscheiden können wir als Eltern nur, ob sie den Jungen zu uns mitbringt, oder sich weiterhin heimlich mit ihm trifft.
LG
Maja
*Ansonsten muss ich den guten Papa eben an die Leine nehmen.*
Hallo,
das ist beruhigend, zu hören. Eine Weile befürchtete ich Du seist so ein verhuschtes Hausmütterchen, dass den Freund der Tochter in dem Alter tatsächlich für diskutabel hält. Auch erwachsene Männer müssen manchmal mit der Realität Bekanntschaft machen
Alles Gute für Euer Fest
Hallo,
ich bin zwar nicht in Deiner Situation, aber wie wäre es denn, wenn Du Deinem Mann einfach die Wahrheit sagst? Dass Du den ersten Freund Eurer Tochter schon kennengelernt hast, dass dieser junge Mann sehr nett ist und dass Du mit Deiner Tochter auch schon an Verhütung gedacht hast, auch wenn das zur Zeit noch nicht akut ist.
Sie ist halt schon groß und vernünftig und es wäre Zeit für den Papa, sich genauso zu benehmen.
Wenn Eure Tochter Dir ihren Freund vorstellt, wird es ja ein netter junger Mann sein, den der Papa sicher nach den ersten Treffen auch nett findet...
Gruß Lucccy