stieftochter dreht völlig durch, wissen echt net mehr weiter

Hallo,

ich habe mich hier ins forum verlaufen, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß und mir luft machen muss ...

also seit 3 jahren leben die kinder meines mannes bei uns , die kleine ist 10 und der große ist 12.die beiden haben auf eigenen wunsch vom haushalt der mutter in unseren haushalt gewechselt. mitlerweile haben wir bzw. mein mann das alleinige sorgerecht und es besteht auch kein kontakt mehr mit der mutter, da die kinder diesen von sich aus ablehnen.

beide kinder sind sehr schwierig und verhaltenauffällig und rauben einem den letzten nerv. unsere tochter hat eine psychologische behandlung gemacht, um das erlebte mit ihrer mutter aufzuarbeiten. Sie hat auch bis vor 6 monaten noch nacht für nacht ins bett gemacht. der große ist gerade noch in behandlung.

unsere giftspitze macht mit ihren 10 jahren einfach wa ssie will, sie geht raus auch wenn sie es nicht soll, treibt sich da rum wo sie es nicht darf, sagt nicht bescheid wo sie ist ... und wir haben sie vor 2 jahren schonmal beim klauen erwischt, erst waren es kleine geldbeträge die sie von uns gestohlen hat und bei einem betrag von 60,00 ist sie dann aufgefallen, den kindern fehlt es wirklich an nichts, bekommen ihr taschengeld.
wir haben beim ersten vorfall ein langes gespräch mit ihr geführt es dauerte nur einen tag und mir fehlten wieder 20€, sie hat mir damals mit ihren 8 jahren gesagt dass wir uns unser "gelaber" sparen. darauf hin gab es eine woche hausarest.
wir hatten die hoffnung, dass es gereicht hat....
wenn sie so mist baut und soll in ihr zimmer gehen, zerstört sie es. sie hat vor1 jahr ein neues zimmer bekommen, das zimmer sieht aus wie vom sperrmüll, die hat mit schraubeziehern überall macken rein gehauen.
wenn wir sie in ihr zimmer schicken, wären wir halt schuld meint sie.
nun getsern wieder die krönung mir fehlte mal wieder geld. um seine kleine schwester zu schützen, hat der große lange geschwiegen , doch ihm fehlt auch eine nicht unerhebliche summer geld. ihr begründung war, dass wir wohl schuld seien, wenn wir ihr nicht mehr taschengeld für süßigkeiten geben. sie bekommt 3 euco die woche uns wir haben immer schnuckereien im haus. an die die kinder können , nur nicht direkt vor dem essen und es muss im rahmen bleiben. denn sie hat auch keine probleme damit 500 gramm haribo auf einmal zu essen.
sie hat wieder hausarest bekommen, doch wir fühlen uns so machtlos, es gibt keine strafe, die ihr weh tut und sie ihr verhalten ändert.
ich weiß echt bald nicht mehr weiter .

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Warum wurde die Behandlung durch den Psychologen bei ihr beendet?

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Warum wurde die Therapie beendet? Ich finde sie braucht das wohl weiterhin......

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Vielleicht sind Strafen generell einfach nicht das geeignete Mittel? Also in der Rechtswissenschaft hat die Strafrechtstheorie unter anderem die Bedeutung von der Strafe Ansicht (Kant: Strafe hat keinen anderen Zweck als die Strafe Ansicht), einen Generalpräventiven Ansatz (Feuerbach: Vermeidung von Straftaten Anderer durch Abschreckung) und einen Spezialpräventiven Ansatz (Liszt: Den Täter durch die Strafe davon abbringen, weitere Strafen zu begehen, weil er z.B. weggesperrt wird).

Mit diesem Thema haben sich schon unvorstellbar viele Gelehrte beschäftigt, aber, Strafe als Resozialisationsmaßnahme des Täters spielt eigentlich nur eine untergeordnete Rolle. Warum meinen Sie, dass das bei Ihrer Tochter anders sein könnte? Zumal: Was lässt Sie - angesichts der letzten 2-3 Jahre - noch immer daran »hoffen«, dass es dadurch nochmals besser werden könnte? Also, ich würde mich von der Vorstellung, dass der einzige (überragende) Grund, warum sich Kinder »benehmen«, der ist, weil sie ansonsten von Ihren Eltern durch eine Art von Strafe körperlich, seelisch oder physisch »verletzt (i.S.v. wehtun)« werden.

Etwas ungeschickt finde ich es auch, einem Kind, dass noch große Probleme damit hat, Wut, Zorn, Gefühle etc. zu artikulieren respektive damit überhaupt umgehen zu können und diese Aggressionen dann an ihr Kinderzimmer auslässt (da sie anderswo keine Hilfe bekommt), dann ein »neues« Zimmer zu geben. Es gibt einfach ein paar kindliche Probleme, die kann man nicht mit materiellen Dingen (Taschengeld, neues Zimmer, Süßigkeiten etc.) lösen. Da Sie das aber erwähnen, schließe ich mal daraus, dass das so Ihre Erwartungshaltung war. Ich denke, dass Mangelempfinden ist hier eher auf sozialer Ebene. Vielleicht könnte hier die Lösung sein, mit diesem Kind auf dieser sozialen Ebene zu arbeiten?

Kontraproduktiv ist da z.B. ein Kind zur Strafe ins Kinderzimmer zu stecken, da es dort sozial abgeschottet ist, diese Dinge nicht lernen kann und dann ihre Wut an den Möbeln auslässt. Auch hier - finde ich - kann man als Elternteil nach so langer Zeit doch mal einsehen, dass dieser Ansatz scheinbar nicht funktioniert, da das Kind einfach nicht in der Lage ist, ihre Gefühle anders zu artikulieren… Hier wäre mein Ansatz eher, dass das Kind den Schaden, den es angerichtet hat, wieder gutmachen zu lassen. Zivilrechtlich spricht man hier von Schadensersatz. Vielleicht mal das Rad des großen Bruders putzen, oder mal eine Woche lang seine Pflichten im Haushalt abnehmen o.ä. Also diesen Sachen einfach einen sozialen Wert geben, den ein Kind lernen kann, zu respektieren. Darum geht es ja - das Eigentum anderer (oder auch das Eigene) zu respektieren. Rücksicht darauf zu nehmen, es nicht zu zerstören, etwas nicht ungefragt wegnehmen oder gar zu stehlen. Das sind scheinbar alles Dinge, die Ihre Tochter in dieser Form noch nicht gelernt hat; sie weiß nur, dass sie sich im Gegenzug von Stubenarrest alles nehmen darf, was sie findet. Und - dass klappt doch bei Ihnen auch ganz gut, oder? Sie nimmt sich etwas => Sie bekommt Stubenarrest = Fairer Ausgleich. Wenn Sie genau das nicht wollen; warum machen Sie dass dann?

Was diese Kindersperrenschen mit, mal irgendwo hinzugehen, wo man eigentlich nicht hindarf; oder sich als 10-Jährige nicht mehr für jeden Pups bei Mama abmelden zu wollen; sind stellenweise bis zu einem begrenzten Maß normal. Auch das ist etwa, was man Kindern u.U. anerziehen muss. Warum es diese Regeln gibt; sind diese Regeln überhaupt noch Altersgerecht?; Was kann man machen, wenn diese Regeln überschritten oder gebrochen werden? Warum ein Kind diese Regeln überhaupt überschreitet oder bricht. Und, Kinder unterscheiden sich in vielen Dingen kaum von Erwachsenen. Es kann also durchaus sein, dass, nur weil Sie vor zwei Jahren mal wegen überhöhter Geschwindigkeit angehalten wurde, sie morgen wieder angehalten werden. Manchmal muss man diese Dinge wieder auffrischen. Manchmal sind das ganz banale Dinge wie die Pünktlichkeit oder die Verkehrsregeln, und manchmal - so wie gerade bei Ihnen - ganz grundlegende Regeln des Lebens.

Auch ich würde mich daher meinen Vorrednerinnen anschließen? Warum suchen Sie sich hier nicht wieder professionelle Hilfe?

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Ja hallo, willkommen zurück. #blume

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Top Beitrag. Gibt es hier irgendwo einen Rating-Button? Kite

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Ihr seid hoffnungslos überfordert. Das ist keine Kritik, sondern eine schlichte Feststellung.

Möglicherweise braucht dieses Kind eine Einrichtung, die auf solche Kinder ausgerichtet sind, eventuell hilft hier auch ein stationärer Aufenthalt in einer kinderpsychiatrischen Einrichtung. Nach einem solchen Aufenthalt geht es entweder ambulant weiter oder aber es wird nach einer anderen Aufenthaltslösung gesucht.

Wendet Euch an die Kinderärztin oder an das Jugendamt.

Das Kind braucht dringend Hilfe, das schafft ihr nicht.

Gruß

Manavgat

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Also das liest sich so als ob das bei uns gewesen ist ... nur die Zerstörungswut kam erst mit 14 Jahren.
Bei ins ging das so weit das wir sie beinahe in betreutes Wohnen bzw. eine Jugendunterbringung gebracht hätten um eben mal selber zur Ruhe zu kommen.
Also bei uns war es die Pupertät (diese fing mit 9 Jahren an) mit der meine Tochter nicht umgehen konnte und dann lernte sie die falschen Freunde kennen. Wir holten uns eine sozialpädogische Familienhilfe und selbst diese meinte zum Schluss wenn sie nicht mitarbeiten wolle, muss sie eben mal für eine Weile in eine Unterbringung. Dazu ist es aber nie gekommen, weil ich es nicht konnte mein eigenes Kind "abzuschieben".
Heute ist sie 16 Jahre und wir haben seit einem halben Jahr ein harmonisches Familienleben ... zickig ist sie immer mal, ruhig bleiben und nix sagen dann bekommt sie sich auch immer wieder ein.

... und wir haben auch alles probiert und waren mit dem Latein am Ende ... irgendwann

Ich geb Dir mal nen Tipp, vielleicht hat Eure Tochter Verlustangst durch das erlebte und dreht deshalb mit am Rad. Denn meine Tochter hat auch erlebt wie ich schlecht in einer Beziehung behandelt worden bin und eben die Trennung dadurch.

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Ich schliesse mich Manavgats Meinung an:

Ihr braucht dringend professionelle Hilfe, das werdet ihr nicht schaffen.
Wendet euch ans Jugendamt.

Gruss
agostea