Hallo,
mein Sohn ist 12 und stellenweise so dreist, dass ich mir grad wo reinbeißen könnte. Auslöser sind nichtig - bevorzugt "Mach was für die Schule" "pack deinen Ranzen" blablabla und dann immer diese Rotznasensprüche "Heul doch" "Hab ich dich was gefragt?" "Raus hier! 8aus seinem Zimmer).
Ich denke dass meine "Nervsprüche" gerechtfertigt sind, steht kurz vorm Sitzenbleiben, alle Lehrer monieren "er könnte viel, tut aber nix" "ist ein kluges Kerlchen, aber stinkefaul" etc.
Beim Psychologen waren wir auch schon, der fand ihn höchst sympahtisch und psychisch total unaufällig - und nun? Wie sanktioniere ich diese Sprüche, Türenknallen etc.? Ich würds ja unter Umständen noch hinnehmen, wenn er auch nur eine Sache auf die Reihe kriegen würde. Aber er klopft Sprüche wie ein 15-jähriger mit Gleichaltrigen und benimmt sich sonst wie ein Kindergartenkind (vergisst, verliert, verschlampt alles).
Ist mir schon klar dass das die Pubertät ist - aber hab ich nicht auch das Recht auf einen normalen Umgangston daheim?
P.S. Die Sprüche kennt er nicht von zuhause.
Gruß und Dank snowwhite
Dann heul doch! Wie gegen dreiste Sprüche wehren?
wenn er seine mama "nicht gefragt hat" würde ich ihm den internetanschluss (also pc benutzung) abschalten. weil DU ihn dann eben auch mal nicht fragst, was ER will. er ist nicht der nabel der welt und das hat er zu kapieren. ich würde dort ansetzen, wos am meisten weh tut und zwar so lange, bis ein angemessner ton herrscht. nicht einfach, aber durchziehbar. schliesslich muss er lernen, es geht im leben nur so "ich tu was für dich, aber du auch was für mich". meine stieftochter ist schon 16 und hatte diese phasen auch. aber da muss man dann auch mal zeigen, wo es lang geht. die brauchen diese begrenzung. ich hoffe, meine fünfjährige ist später milde mit mir
Hi,
Wie sieht sein Leben denn sonst so aus? Hat er Freunde? Macht er Sport oder hat Hobbies?
Ich bin mit 14 Jahren auch sehr schlecht gewesen und letztendlich durchgefallen. Ich möchte nicht sagen, dass ich vorher immer ein Musterschüler war, aber dass ich so derartig schlecht war lag auch an anderen Faktoren. Wenn man merkt, dass sich die Schlinge immer enger um den Hals zieht versucht man alles zu verdrängen. Man hat erst Recht keine Lust mehr auf Schule, Hausaufgaben, usw. weil man weiß, dass man es eh nicht mehr schaffen kann. Man will nur noch seine Ruhe haben und wird deshalb auch pampig.
Ein Psychologe kann diese Probleme nicht lösen. Da seid ihr als Eltern gefragt. Es gibt an den meisten Schulen Beratungslehrer, vereinbart bei diesem ein Gespräch an dem euer Sohn teilhaben kann. Darin soll aber nicht auf ihn eingeschimpft werden, dass er zu faul ist sondern es soll mit ihm zusammen eine Lösung gefunden werden. Ihm muss gezeigt werden, dass er es schaffen kann, dass Sitzenbleiben oder ein Schulwechsel kein Weltuntergang ist. Mir hat es jedenfalls die Augen geöffnet und meine Bereitschaft was Schule usw. angeht hat sich enorm gesteigert, da ich dann ein positives Ziel vor Augen hatte und nicht immer nur Negatives an den Kopf geknallt bekam.
LG
Liebe snowite
"Auslöser sind nichtig - bevorzugt "Mach was für die Schule" "pack deinen Ranzen" blablabla"
Das bekommt nicht einmal meine 8 jährige mehr zu hören.
Aber ich kann ich erinnern das meine Mutter mir dieses ganze blabla auch ständig vorgebetet hat und wie ich mich mit unverschämten Sprüchen versucht habe zu wehren ... ein Teufelskreis!
Mit 12 Jahren sollte man meiner Meinung nach seine Verantwortung schon weitestgehend selbst in der Hand haben.
Vielleicht hätte er sie auch gerne schon längst gehabt und sein Verhalten ist Protest der sich seit Jahren aufschaukelt?
Was ist so schlimm wenn er sitzen bleibt?
Dann erlebt er die Konsequenz seines Handels und hat die Chance für sich selbst zu entscheiden jetzt etwas anders zu machen.
Ermahnungen und Kritik haben noch bei keinem Menschen etwas erreicht
und ich kenne so einige Menschen die mal sitzen geblieben sind und aus denen glückliche und erfolgreiche Menschen geworden sind.
(Im Gegensatz zu denen die aus ihrem Protestverhalten keinen Ausweg mehr gefunden haben.)
Liebe Grüße
Sunny
Hallo,
aktuelle Meldung - er ist versetzt, Aaaaber: alle Lehrer bemängeln sein Arbeitsverhalten. Die Klassenlehrerin hat mir vorgeschlagen ,den Ranzen und das Hausaufgabenheft abends zu kontrollieren - soviel zum Thema Freiheit, eine feine Sache, muss man sich aber erst verdienen. Zum Thema dreiste Sprüche hab ich mittlerweile den Eindruck, dass es bei ihm irgendwo um pubertäre Ohnmacht geht,
Heute hat er richtig geflennt, weil wir abends keinen Döner holen wollten, da wir frisch gekocht hatten - und sein Freund macht freitags Dönerabend mit Fernsehen.
Super anstengend das Ganze...
Gruß snowwhite
Freiheit muss man sich verdienen?
Was für eine Aussage ....
Puh, ich weiß es nervt, aber ich würd da auch nicht so viel drauf geben. Ich bin in der 9. Klasse sitzen geblieben - und war stolz drauf, dass ich den Mathelehrer soweit hatte, dass er meine Hausaufgaben noch nichtmal mehr sehen wollte Im Nachhinein war das sitzenbleiben das beste was mir je passiert ist - Abitur hab ich trotzdem gemacht.
Ich würde schon auch nicht wollen, dass er so mit mir redet - aber versuch mal, ihn nicht mit so "belanglosikeiten" zu nerven. Sag ihm: Ok, Du bist da jetzt selber verantwortlich für - und schaut, ob es klappt - und wenn er sitzen bleibt, vielleicht hilft ihm das auch - mir hats geholfen!
Hör auf ihn zu bevormunden. Ranzen packen etc. muss er selber organisieren. Genauso seine Hausaufgaben.
Sanktionen wie "Internet weg" oder ähnliches ist Blödsinn, denn es wird zu nichts führen als zu mehr Bockigkeit. Ueber die rotzigen Sprüche habe ich mich noch nie aufgeregt, da bin ich einfach drüber weg gegangen und es hat auch irgendwann einfach wieder aufgehört, denn es hatte ja nicht die gewünschte Wirkung der Provokation.
Du musst Dir klar machen, dass Du die Erwachsene bist und er ein Kind (und das ist er nach wie vor). Ich verstehe nicht, dass sich so viele Eltern von ihren Kindern dermassen aus der Fassung bringen lassen. "Wehren" muss sich nur ein Opfer - Du musst aus dieser Opferrolle dringend raus! Es gibt nichts zu wehren, denn das ist Dein eigenes Kind und hat 12 Jahren lang Deine Werte und Erziehung vermittelt bekommen. Vertraue darauf und sitze es einfach aus.
Trotz allem solltest Du auch Deine Stellung in der Familie überdenken. Gibt es Gründe, warum Du Dich so von ihm bedrängt und in der Opferrolle fühlst? Drängt er Dich in die Opferrolle weil Du sie in einem anderen Verhältnis (Partnerschaft, Verhältnis zu Deinen Eltern oder Schwiegereltern) auch inne hast? Vielleicht auch nur aus seiner Sicht?
Wie jede Phase geht auch diese vorbei!
Danke Dir, das waren ein paar ganz interessante Aspekte. Jaaaa, ich fühl mich in meiner Familie öfters mal als Opfer, im sonstigen Leben nicht...
Oh, das hatten wir auch mal; da war Meiner 10 oder 11. Das ist auf die friedliche Art und Weise nicht mehr weggegangen, darum gab es da irgendwann mal ganz unpädagogisch Stubenarrest . 0
Ich finde, die Pubertät ist kein Grund für ein Kind/Teenie, nicht mehr halbwegs normal mit den Eltern zu sprechen. Selbst wenn wir manchmal anfangen, zu nerven Wie er mit seinen Freunden spricht, ist mir ziemlich egal (das gibt sich mit dem Alter und der Reife m.E. von alleine wieder); die müssen sich ja nicht mit ihm treffen, wenn denen das auf den Keks geht … aber zu Hause wollte ich mir das auch nicht anhören .
Interessant finde ich jedoch, dass er solche Sprüche nicht von zu Hause kennt. Denn, ein »Mach was für die Schule« »Pack deinen Ranzen« im Imperativ aus dem Mund eines Erwachsenen ist m.E. das gleiche wie »Heul doch« aus dem Mund eines 12-Jährigen. Es hat nämlich so den ganz bitteren Beigeschmack von etwas abwertendem. Auch wenn die Pubertät manchmal super ätzend und anstrengend ist, sollten wir da dann doch schon als Vorbild vorausgehen.
Hier würde ich zum einen versuchen, in der Erziehung wesentlich konsequenter ranzugehen, und zum anderen, Ihren Sohn ruhig eigene Erfahrungen sammeln zu lassen. Ich würde einen 12-Jährigen z.B. ernsthaft nicht mehr daran erinnern, seinen Schulranzen zu packen. Dort behandeln Sie ihn einfach wie einen Erstklässler, für den das eventuell noch was neues ist; dann würde ich mich auch nicht wundern, wenn er sich auch wie einer benimmt. Mag sein, dass Ihr Sohn dann mal 2-3 Tage mit unvollständigen Ranzen in der Schule auftaucht: Er wird die Konsequenzen dafür dann schon kennenlernen; vielleicht klappt das dann ja von alleine. Was den Schulkomplex - bezüglich lernen - angeht, so ließt es sich hier so, als wäre Ihr Sohn damit schlechtweg überfordert. Vielleicht sollten Sie ihm dort einfach wieder etwas unter die Arme greifen, z.B. anstelle ihn mehrmals täglich aufzufordern, freiwillig/selbstständig etwas für die Schule zu machen, einfach eine feste Zeit am Abend zu bestimmen, wo Sie genau das mit ihm zusammen machen.
Sanktion für Türknallen: Ich hab' Meinen mal angedroht, dass ihm die Tür aus dem Kinderzimmer rausnehme, wenn er die noch mal knallt . Hat aber nicht funktioniert. Also wenn er richtig sauer/wütend auf uns ist, macht er dass immer noch ab und an. Das einfach zu ignorieren und nicht drauf einzugehen hat bei uns am besten funktioniert. Ansonsten sind Türen eigentlich ziemlich stabil, und, ich würde hier eher versuchen, diese einzelnen Konflikte (die dann in Türknallen enden) anzugehen und zu lösen. Somit verschwindet das Türknallen fast von selbst.
Pubertät hin oder her. Das ist kein Freifahrtschein um seine miese Laune an Muttern auszulassen. Sprüche wie "Heul doch!" oder "Raus hier!" - da würde bei mir die Axt am Baum hängen. Tutti frutti - Ende im Gelände. Sowas kann man nicht überhören oder ignorieren. Du musst klar aufzeigen, dass er seine Grenzen eindeutig und ganz gewaltig überschreitet. Das sage ich meinen Kurzen jetzt schon: wer den anderen mit "Arschloch" betitelt bekommt sofort eine Strafe - egal was für eine Vorgeschichte es gab. Die ist mir egal und die höre ich mir auch nicht an. Höchstens nach der Strafe. Wer so etwas von sich gibt, ist immer im Unrecht.
Natürlich ist dein Sohn hochgradig genervt und diese Beschimpfungen sind das Ventil für seinen Frust. Du solltest ihn also auch nicht zusätzlich provozieren, indem du ihn wie ein Kleinkind behandelst. (Wobei das Gehirn eines Kleinkindes im Trotzalter und einem Pubi wahrscheinlich ähnlich tickt...). Es bringt dir auch nichts, wie du siehst. Trotz deiner Ermahnungen und trotz eures Krieges, steht er kurz vorm Durchfallen. Ich würde eine andere Strategie vorschlagen. Lass ihn in Ruhe! Erinnerer ihn an nichts mehr und trag ihm auch nichts mehr hinterher. Jetzt bist immer DU der Sündenbock für alles. Ist er auf sich allein gestellt, muss er auch mit den Konsequenzen leben - ggf. eben damit, eine Klasse zu wiederholen.
In einem ruhigen GEspräch, wenn die Stimmung vielleicht sogar mal "gut" ist, würde ich ihm meine Entscheidung mitteilen: dass du ihn liebst, dass du nur das Beste für ihn willst, aber du nicht weißt, wie du ihm helfen kannst. Sag ihm, dass er in Zukunft zu dir kommen soll, wenn er Hilfe benötigt. Sag ihm auch, dass du dich nicht mehr von ihm beschimpfen lassen wirst. Dieses Verhalten ist respektlos und nicht akzeptabel.
Wenn er wieder so einen Spruch ablassen würde, würde ich mir vorher eine Strafe überlegen. Ich würde z.B. nicht mehr TAxi spielen oder irgendetwas nicht tun, was IHM viel bedeutet. Er ist erst 12 und du sitzt noch am längeren Hebel. So würde ich es probieren...
Ich wünsche dir ganz viele Nerven ,
Luka.
Du, wenn du deinen 12-jährigen Sohn wirklich permanent mit diesen Sprüchen auf den Geist gehst, kann ich seine Reaktion durchaus verstehen. Alles was mit der Schule zusammenhängt fällt in dem Alter komplett in seine eigene Verantwortung. Das du ihn an das Ranzen packen erinnerst ist übertrieben ungefähr so, als ob du ihn nach dem Toilettengang ans Hände waschen und die Spülung erinnerst. Aus dem Alter ist er längst raus. Du zeigst ihm permanent, dass du ihm nichts zutraust und ihm absolut Null zustraust. Das ist richtig super, um in diesem Alter ein Selbstbewußtsein aufzubauen.
Und vielleicht sind gerade deine Sprüche der Grund, warum er so schlecht ind er Schule ist.
Hallo,
aber wenn er doch von allein nix macht? Ich finde auch das sollte in seiner Verantwortung liegen, aber er hat keine.
Klar sollte er Konsequenzen selbst ausbaden - aber den will ich sehen der sein Kind in der Schule wissentlich an die Wand fahren lässt?
Meinem Sohn muss man ganz viel sagen - dass eine Schranktür nach Gebrauch geschlossen wird - er lässt die sonst offen stehen, ihn stört das überhaupt nicht, mich schon.
Oder bspw. geht er abends relativ spät ins Bett und ist dann morgens unausgeschlafen und entsprechend unleidlich. Man sollte doch meinen, dass er selbst daraus Schlussfolgerungen zieht und am nächsten Tag halt früher ins Bett geht - nö. Statt dessen lässt er seine Laune an uns aus.
Mein Problem ist, dass mir kaum Konsequenzen einfallen, die ausschließlich ihn betreffen und mit denen ich mir nicht ins eigene Bein schneide. Und wenn er die Schule nicht schafft und sitzenbleibt wo er jetzt schon 2 Köpfe gerößer ist als die andern, dann belastet mich das eben auch.
Gruß snowwhite
Hallo
"aber wenn er doch von allein nix macht?"
Dann lass ihn. - Aber kündige das vorher an. In etwa so:
"Du möchtest, dass ich dich in Ruhe lasse, also lasse ich dich in Ruhe, WENN du deine Hausaufgaben erledigst und in den nächsten zwei Wochen keine schlechtere Zensur als eine 4 nach Hause bringst. Wenn du Hilfe brauchst, kannst du mich natürlich jederzeit um Hilfe bitten."
Konsequent zwei Wochen nicht nach Hausaufgaben etc. fragen. Er wird die Schule schaffen Du wirst ihn in den nächsten zwei Wochen einfach nur fragen, ob er Hilfe bei irgendwas braucht oder ihn darauf hinweisen, dass diese zur Verfügung steht.
Warum ich vermute, dass das klappt? Ich hab auch nen Sohn.
Das Schranktürenproblem würde ich verschieben. Wenn die Schranktür offen ist und es mich stört, mache ich sie zu. Kommentarlos.
Besprich mit ihm den abendlichen Ablauf. Feste Zeiten helfen ungemein.
LG Marion
Türknallen? Zimmertür bei ihm aushängen und in den Keller. Wenn er was will, genauso kontern: dann heul doch, ich hab jetzt keinen Bock essen zu kochen/Wäsche zu waschen/Dich irgendwo hin zu fahren.
Bei uns war spätestens dann Ende: noch ein Piep und diese Wochen kein Taschengeld!
Du kannst Dir von diesem Rotzlöffel doch nicht derart auf der Nase rumtanzen lassen.
Vergessen/verlieren/verlegen? Neu kaufen lassen. Von seinem Geld.
Gruß
Manavgat