Guten Morgen!
Also mir langt es. Meine Tochter ist erst zehn, aber schon mitten in der
Pubertät. Auch Körperlich leider unübersehbar.
Nun ist es so, dass sie mir nur noch auf der Nase rumtanzt. Ich kann reden so viel ich will, ob es das Zimmeraufräumen betrifft, oder andere
Dinge. Dazu ist sie dann auch noch Saufrech.
Ich muss zugeben, ich bin ein weichei, auch alleinerziehend.
Ich kann leider nie lange durchhalten wenn ich mal was verbiete,
mir blutet schnell das Herz.
Aber nun versuch ich, oder will ich es echt mal durchziehen.
Eigentlich feiert morgen eine Freundin von ihr Geburtstag, da möchte sie natürlich gerne hin.
Nun kam Sie gestern von einer anderen Freundin geschminkt nach Hause
und sprach mit mir in eine Tonfall, da bin ich fast vom Sofa gefallen.
Da ich auch schon wieder seit Tagen wegen ihrem Zimmer rede, hatte ich
nun heute morgen echt mal den Schnabel voll. Da sie erst um zehn in der Schule sein muss, habe ich ihr gesagt, sie möchte nun endlich mal ihr Zimmer aufräumen, sonst geht sie morgen nicht zum Geburtstag.
War natürlich ein riesen Drama, sie hat Angefangen und dann hatte sie schon kein Bock mehr.
Nun habe ich es echt mal durchgezogen, ihren Vater anzurufen, er möchte
sie abholen. Ist auch eigentlich sein WE.
Ich glaube damit hat sie echt nicht gerechnet.
Ich werde aber schon wieder weich. Aber ich glaube ich muss das echt mal durchziehen, dass sie nun nicht zum Geburtstag darf.
Oder was meint ihr?
Einfach mal durchziehen?
auch wenn dein Herz blutet. Gute Nerven.
Hallo
Gäbe es eine Smily der applaudiert- dann hätte ich ihn hier eingefügt!!!
Deine Tochter ist frech! Wie alle Töchter in diesem alter (ja, ich weis, fast alle- die ich kenne)! Wenn du jetzt nicht sofort anfängst, deinen Standpunkt zu vertreten und deine Interessen durchzusetzen, wird sie dich niemals ernst nehmen- warum auch? Wenn du einer 10 Jährigen erlaubst in dem Ton mit dir zu sprechen- was denkst du, hat die für nen Ton drauf, wenn sie 14 ist? Mein ältester kam mal heim und fing an mit "ey alter, ich muss dir was erzählen" ich hab sofort "Stopp" gerufen- mein Öhrlein gespitzt und gefragt: "wiederhol das noch mal" dann kam von ihm ein "so sprechen die Jugendlichen halt"- "ja- du Jugendlicher (war damals ca. 14) aber nicht zu mir, nicht in meinem Haushalt und am besten auch nicht in meiner Hörnähe" Verstanden hat er es nicht. Akzeptieren musste er es und ich habe nich ein "ey alter" ignoriert in den kommenden Jahren. Denn eines ist Sicher, Sprache verroht und wir brauchen uns nicht beklagen, unsere Kinder- oder noch besser- die Jugendlichen allgemein haben keinen Anstand oder keine Sitten oder eine unmögliche Sprache, wenn wir es zulassen.
Das leidige aufräumthema habe ich folgendermaßen geklärt. Ich habe meine Lieben aufgefordert aufzuräumen- und ihnen dafür ein Zeitlimit gesetzt- z.b. denn auch das war mir schnell klar, wenn ich sage- beweg dich, wird sich erst noch mal rumgedreht sonst sieht es ja so aus als würden sie sich bewegen wenn ich es sage! Sie bekamen ein realistisches Limmit und ich habe angekündigt, ansonsten für sie aufzuräumen- dazu brauche ich aber große Müllsäcke! Und durchziehen musste ich es auch ein mal, denn natürlich wird man von Kindern oft erst ernst genommen, wenn man seine Worte wahr macht.
Sieh alles was du tust nicht als schmerz an- oh, das könnte ihr jetzt aber weh tun, sondern als Erziehungsmaßnahme und Knick nicht beim nächsten Jammerton ein. Sonst meint Madame noch, sie braucht nur lieb von unten nach oben zu schauen und nen Schmollmund ziehen, oder ein bisschen rumschreien und ich Hasse dich weil du die blödeste Mutter auf der Welt bist zu schreihen und schwupps- bekomt sie ihren Willen. Meine Schwester hat ihrer Tochter einen tollen Spruch gesagt. Als ihre Tochter mal rumzickte- da war sie auch 9 oder 10- umbedingt was durchsetzten wollte und ihre Mutter hart blieb schrieh die kleine "ich hasse dich, du bist die blödeste Mutter der Welt" meinte meine Schwester nur trocken "kann gar nicht sein, das war meine Mutter schon- und zwar für mich"- Oma saß übrigens daneben und hat sich einen gegrinst.
Bleib stark, nenn die Konsequenzen, damit sie diese kennt und sprich nur solche aus, die du auch einhalten kannst (Hausarest gehört für mich nicht dazu, damit strafe ich definitiv nur mich:))
Nun wünsch ich dir noch was, entschuldige dich auf keinen Fall bei ihr, erklähr ihr lieber wie weh es dir tut, wenn sie so mit dir spricht und bleib ruhig und gelassen- ausflippen hilft nicht, ein Nervenzusammenbruch auch nicht und wenn du auch noch tobst, dann gute Nacht. Bleib echt Locker- und überleg dir eine Art Mantra- "Erziehung ist kein Ponnyhof und das Leben besteht nicht nur aus Spaßterminen" das war ne weile meines!
Lieben Gruß
Super Text! Dankeschön, das hilft. Besonders der Zeile mit dem Hausarest, kann ich natürlich nur zustimmen
Ich sehe es jetzt auch nicht mehr ein, besonders da ich auch noch nen
kleinen Zweijährigen habe.
Lg Saskia
Danke für diesen Satz:
"ich hasse dich, du bist die blödeste Mutter der Welt" meinte meine Schwester nur trocken "kann gar nicht sein, das war meine Mutter schon- und zwar für mich"
den merk ich mir und werde ihn bei passender Gelegenheit mal einfügen
Lieben Gruß
Ja sonst lernt sie nie und tanzt dir auf der Nase rum....
Sie bleibt Zuhause, fertig!
Du musst lernen konsequent zu bleiben, leichter wird es mit Sicherheit nicht.
Also du hast den Vater angerufen, er soll sie zu sich holen, weil es sein WE ist. Finde ich schon blöde, dass du ihm nun die schlechte Laune deiner Tochter zumutest, die ja nicht zu dem Geburtstag kann, weil sie beim Vater sein muss.
Jetzt wirst du aber schon wieder weich - was soll das heißen? Du willst den Vater jetzt wieder zurückpfeifen? Der wird seine Tochter ja nun eingeplant haben. Soll er nun unter deiner Wankelmütigkeit leiden?
Wieso findest du es blöde, das jetzt der Vater die Laune ertragen muss. Er ist genauso Elternteil wie die Mutter. Und ich denke die Mutter bekomme mehr Launen ab wie der Vater. Warum, bitte, sollen die Väter es einfacher haben????? Nöööö, seh ich so gar nicht ein.
Du hast vollkommen recht. Man muss sich nicht auf der Nase rumtanzen lassen. Und ich rate dir, wenn du dich nicht durchsetzten kannst, eine Erziehungsberatung aufzusuchen, denn deine Tochter wird nicht nur Älter, sondern es wird wahrscheinlich immer schwieriger. Sie muss jetzt Grenzen lernen, irgendwann ist dieser Erziehungsprozess abgelaufen.
Viele starke Nerven
lg Wolly
@ unilein
War ja klar, dass hier wieder einer Quer schießt.
Wenn du hier nicht weiter helfen möchtest, dann schreib doch besser gar nichts.
Nichts für Ungut
Ich halte es für eine schlechte Idee, ein Kind durch Androhung gemeiner Strafen dazu zu bewegen, Dinge zu tun, die es eigentlich nicht tun möchte. Das Problem, was ich so aus Ihrem Beitrag rauslese, ist meiner Meinung nach nämlich eigentlich nur, dass Sie sehr inkonsequent sind und in Vergangenheit wohl auch waren. An dieser Inkonsequenz werden dann auch die gelegentlichen drakonische Strafe nichts ändern, sondern, diesen Keil, der jetzt schon ein kleines bisschen das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter spaltet, immer weiter hineintreiben.
Es ist ja jetzt bereits ein Machtkampf, wo keiner der Beteiligten noch Respekt vor seinem Gegenüber hat. Natürlich ist ein vergriffener Tonfall bei Teenagern den Eltern (auch Anderen) gegenüber respektlos - aber - hier die Geburtstagsfeier zu verbieten (wo Ihre Tochter u.A. vor ihren Freundinnen bloßgestellt wird) ist nicht weniger respektlos ihr gegenüber. Ich denke nicht, dass Sie Respekt dadurch gewinnen können, indem Sie auf die Respektlosigkeiten Ihrer Tochter dann selbst noch mit noch größerer Respektlosigkeit reagieren. Von daher wäre es doch einfacher, nicht zu versuchen, dass Endergebnis dieser Inkonsequenz dann irgendwann durch drakonische Strafen zu korrigieren, sondern, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen.
Das Problem mit der Inkonsequenz ist, dass sie nicht erst da anfängt, wo sie jetzt stehen (soll ich sie jetzt doch zur Geburtstagsfeier lassen, obwohl das ja jetzt die Strafe ist), sondern bereits viel früher. Nämlich am ersten Tag, wo Sie Ihre Tochter darum geben/gesagt haben, dass sie bitte Ihr Zimmer aufräumen soll. Und, irgendwie hat ihre Tochter einen Weg durch Mamas inkonsequentes Verhalten gefunden, der es ihr ermöglicht hat, dass Zimmer trotzdem nicht aufzuräumen. Und dieses Spiel wurde dann mehrere Tage lang fortgeführt; fände ich als Erwachsener total frustierend. Sie doch auch, oder? Zumal: Sie sagen "Räum bitte das Kinderzimmer auf", und, wenn ihre Tochter es dann nicht macht, ist es auch nicht weiter schlimm. Warum soll Ihre Tochter dann überhaupt das Kinderzimmer aufräumen - respektive - warum soll sie die Mama hier dann überhaupt noch ernst nehmen? Das schien Ihnen am ersten Tag, wo Ihre Tochter das Zimmer nicht aufgeräumt hat, dann plötzlich doch nicht mehr so wichtig gewesen zu sein. Warum sollte Sie das Zimmer dann eigentlich aufräumen, wenn es letztendlich doch wieder egal ist? Und, darin liegt die eigentliche Inkonsequenz. Solange Sie dagegen nichts machen, hilft es auch nicht, irgendwann am x-ten Tag (oder nach der x-ten Wiederholung) so verzweifelt zu sein, dann irgendeine drakonische Strafe zu verhängen. Mit dem Ergebnis, dass Ihre Tochter das Kinderzimmer immernoch nicht aufgeräumt hat.
Ich würde gar nicht erst versuchen, mich hier auf einen Machtkampf im Sinne von: "Entweder machst du das jetzt, oder, ich bestrafe dich." einzulassen. Gerade, weil das Situationen sind, die keinen der Beteiligten glücklich macht. Wir als Elternteile bestrafen unsere Kinder total ungerne; Kinder/Teenies werden total ungern von den Eltern bestraft. Und das - worum es eigentlich ging: Das nicht aufgeräumte Kinderzimmer - ist immer noch nicht aufgeräumt, oder wird erst, nachdem man sich dutzende Male angeschrien hat und mehrere Tränen geflossen sind. Ich finde, Erziehung sollte sich eher darauf richten, dass sie das, was sie eigentlich erreichen wollen, auch tatsächlich erreichen. Sie wollten ja erreichen, dass das Kinderzimmer aufgeräumt wird und haben jetzt - irgendwie - erreicht, dass Ihre Tochter nicht mehr auf einen Kindergeburtstag darf. Also - ich persönlich fände dieses Ergebnis noch wesentlich unbefriedigender, als das nicht aufgeräumte Kinderzimmer.
Grundsätzlich sehe ich hier zwei Ansätze: Der erste wäre, zu akzeptieren, dass Ihre Tochter alt genug ist um sich selbst um ihr Kinderzimmer zu kümmern. Im Gegensatz zu einem Kleinkind könn(t)en pubertäre Teenies das nämlich total gut alleine. Wenn Sie diese Ordnung nicht sehen wollen - betreten Sie dieses Kinderzimmer einfach nicht mehr. Finde ich eine recht plausible, logische Konsequenz. Dann muss ihre Tochter das Kinderzimmer morgens halt selbst lüften und das Bett ausschütteln - oder - es müffelt nach der Schule halt ein wenig seltsam. Dann bleibt die saubere Wäsche, die die Mama wäscht, halt im Waschkeller liegen. Wenn der Kleiderschrank ihrer Tochter leer ist ... stecken Sie einfach so viel Vertrauen in ihre Tochter, dass sie dann nicht in Unterwäsche zur Schule fährt, sondern, die sich schon aus dem Waschkeller holt. Ist halt ein Ansatz von "Verantwortung und Kompetenzen" abgeben. Das können Sie Ihrer Tochter ganz normal kommunizieren, dass Sie gerne bereit sind, diese Aufgaben weiterhin zu übernehmen, aber, sie stellen das automatisch ein, wenn Ihnen das Zimmer zu unordentlich wird und Sie es nicht mehr betreten möchten. Auch können Sie in dieser Position Ihrer Tochter einfach mal freundlich sagen, dass das Zimmer ja schon doch ein wenig unordentlich ist und eigentlich mal wieder aufgeräumt werden müsste. Dann entsteht halt dieser "Räum jetzt auf"-Machtkampf nicht mehr, da die Entscheidung weiterhin bei Ihrer Tochter liegt. Vielleicht löst sich das Problem ganz von alleine - bei meinem Sohn hat sich das dadurch gelöst, dass er plötzlich gegen ende der vierten Klasse eine Freundin hatte und ihm sein unaufgeräumtes Kinderzimmer plötzlich peinlich geworden war. Manchmal passieren diese Wunder ganz von alleine
Der andere Ansatz wäre - sofern es mit ihrem inneren Seelenfrieden nicht vereinbar ist, dass das Kinderzimmer Ihrer Tochter unordentlich ist (den Kids ist das nämlich eigentlich egal ): Räumen Sie das Kinderzimmer selbst auf, aber, laufen Sie da um gottes Willen nicht täglich hinterher; denn - letzteres ist inkonsequent. Ihre Tochter ist 10; vereinbaren Sie mir ihr zusammen doch gemeinsam eine Regelung, wie man das Kinderzimmer-aufräumproblem gemeinsam DAUERHAFT in den Griff bekommt. Eine Möglichkeit könnte hier sein, dass die Mama z.B. einmal in der Woche, z.B. Montagsmorgens das Kinderzimmer auf Ordnung kontrolliert. Ist das Kinderzimmer dann zu diesem vereinbarten Zeitpunkt aufgeräumt, ist alles toll. Ist das Kinderzimmer dann nicht aufgeräumt - nehmen Sie sich diese lächerlichen 5 Minuten Zeit und räumen das Zimmer einfach auf. Sie haben da total viel Ruhe bei, weil Ihre Tochter nämlich in der Schule ist. Suchen Sie sich gemeinsam mit Ihrer Tochter (und auch ihrem Einvernehmen) irgendeine Konsequenz/Strafe aus, mit der Sie dann konfrontiert werden möchte. Das soll nichts drakonisches sein, sondern einfach nur etwas, das ein bisschen unbequemer ist, als, am Sonntagabend eben nicht kurz das Zimmer aufzuräumen. Lassen Sie sich diese Arbeit von Ihrer Tochter doch einfach vom Taschengeld bezahlen. Wenn Sie 15 Euro Taschengeld bekommt, kostet Mamas Aufräumservice halt 5 Euro. Halten Sie das irgendwo - z.B. am Kühlschrank - fest, wie viel Taschengeld ihre Tochter nächsten Monat abgezogen bekommt, so, dass Ihre Tochter das jederzeit einsehen kann. Bieten Sie ihr an, dass Sie jederzeit bereit sind, ihr dieses Geld wiederzugeben, wenn sie dann halt andere Aufgaben (z.B. im Haushalt) übernimmt. Sei es, mal die Wäsche zu waschen oder die mal aufzuhängen oder kurz einkaufen zu fahren. So schaffen Sie für sich selbst eine ganz angenehme Position. Plötzlich sind Sie es nicht mehr, die hinter das Zimmeraufräumen herläuft, sondern möglicherweise Ihre Tochter, die Sie plötzlich fragt, ob sie ihnen nicht im Haushalt helfen kann. Ist das nicht viel angenehmer, als ständig dieses: "Du sollst jetzt dein Zimmer aufräumen!!!" Und vor allem: Das Kinderzimmer ist jeden Montag morgen aufgeräumt - und - darum ging es doch eigentlich…
Eigentlich finden sich solche Lösungen/Ansätze zu den meisten Problemen, die man mit Teenagern hat, und, die einen den letzten Nerv rauben. Denn im Regelfall ist das immer: »Wir wollen, dass etwas gemacht wird; Teenie möchte das entsprechend nicht.« Wenn Sie es hier nicht schaffen, konsequent zu bleiben, suchen Sie sich einen Umweg wie den o.g. Sie können Ihre Tochter gerne Sonntagabends daran erinnern, dass die Mami morgen das Kinderzimmer auf Ordnung kontrolliert. Nur, es entsteht dann halt diese Machtkampfsituation nicht mehr. Natürlich ist es frustrierend, eine 10-Jährige 5 Tage lang daran zu erinnern, ihr Zimmer aufzuräumen und sich da immer wieder auf Diskussionen, Wortgefechte oder anderem einzulassen. Das mündet dann halt irgendwann darin, dass man sich nur noch gegenseitig anschreit und kaum noch Respekt voreinander hat. Ich meine - mal ehrlich - es geht um ein nicht aufgeräumtes Kinderzimmer (also ein Problem, dass Sie selbst provozieren), und, dass ist jetzt soweit eskaliert, dass ihre Tochter nicht mehr auf eine Geburtstagsfeier darf. Erwarten Sie nach solchen Aktionen dann auch noch, dass Ihre Tochter da nicht ihren Frust und Wut reagiert oder sie da noch in irgendeiner Art oder Weise Respekt für entgegen bringt oder bedankt?
Interessanter Beitrag, interessante Sichtweise.
Druck erzeugt gegendruck! Kinder müssen sich an den Eltern reiben um sich auszuprobieren. Soweit, so gut. Aber mal Hand aufs Herz- ist das Problem nicht einfach verlagert worden? Diskussion statt Ansage? Abmachungen, die teils mit Geld oder Gegenleistungen zu tun haben? Wie soll das aussehen?
Mutter:" Ich mach dein Zimmer du meine Wäsche- aber Wäsche machen dauert nicht so lang und ist nicht so ekelig- also machst du noch das Geschirr"-
Tochter:" toll, das sind 2 Sachen du machst nur eine"
Mutter: "dafür muss ich mich durch deinen Dreck wühlen"
Tochter "Wäsche und Geschirr sind nicht dreckig oder? Voll Unfair"
Mutter: "Gut, ein anderer Deal, ich mach dein Zimmer, du zahlst mir dafür im Monat 5 Euro"
Tochter "OK" (solange bis die 5 Euro fehlen) oder...DISKUSSION- Materielle Vergütung, und wieder inkonsequentes Verhalten.
Ich weis, in der Erziehung gehen die Meinungen total auseinander- ich wundere mich fast, dass keiner vorgeschlagen hat, die kleine mal übers Knie zu legen- oft ist ja ech alles dabei.
Manchmal, ganz ehrlich, machen wir uns einfach zu viel nen Kopf! Meine Söhne müssen mich doch auch nicht überreden, dass ich abends Essen koche, das ich vorher eingekauft und davor geplant habe! Auch fragen sie nicht ob es mal möglich ist, dass ich Wäsche wasche oder die Teile Bügle. Und keiner muss mich morgens vom Bett bis zur Tür bei jedem Schritt bitten, mich doch zu sputen, damit ich rechtzeitig ins Geschäft komme. Und so wie ich das sehe, verlange ich, verlangen die meisten Mütter nicht viel von ihren Kindern. Wir meckern noch nicht mal weil wir ständig meckern müssen.
Irgenwo habe ich mal gelesen "Erziehung ist Beispiel und Liebe" und vielleicht sollte es so laufen. Aber muss ich mich deshalb aufgeben und ständig neue Wege überlegen, wie ich mein Kind motiviere, dies oder jenes zu tun- egal ob es das Zimmer aufräumen ist, den Müll wegbringen, den Teller in die Maschine räumen! Es ist egal, streiten können wir wegen jedem Teil, müssen wir aber nicht. Kinder müssen meckern, wir müssen es ertragen.
Es ist deine Wohnung. Auch das Kinderzimmer gehört dazu. Also, so sage ich, kannst du durchaus auch darauf bestehen, das in regelmäßigen Abständen aufgeräumt wird. Und glaube mir, mein Sohn hat es innerhalb von kürzester Zeit geschafft aus seinem Zimmer eine Müllhalde zu machen. Es sieht oft aus wie nach einem Einbruch und aus Spaß bin ich schon aus dem Zimmer gestürzt und habe meinem Sohn zugerufen "ruf die Polizei und schau ob was in deinem Zimmer fehlt, es wurde eingebrochen" (beim ersten mal ist er noch drauf reingefallen, ich hätt mich wegschmeißen können vor lachen) Tja, solche Streiche müssen sein.
Und um kurz zum Vater zu kommen, der seine launische Prinzessin am Wochenende bekommt- jaaaa er soll ruhig auch ihre Laune zu spüren bekommen. Ich kenne ihn nicht, ich kenne die Situation nicht, aber so ist das Leben- Hart und gemein!! Und er tut gut daran, den gleichen Weg wie du einzuschlagen- sonst sieht Papa mal ganz schön alt aus.
Lass dich nicht aus der Ruhe bringen. Wenn dir was wichtig ist, erkläre es ihr und meine Erfahrung ist, dass Kinder in dem Alter- vielleicht in keinem Alter in dem sie zuhause wohnen, ein anderes Verständnis von Ordnung haben, ein anderes Verständins von einem guten Ton haben um auf die Sprache nochmal zurück zu kommen.
Also kann man oft lange warten, bis es einem Kind peinlich oder unangenehm ist. Mein Sohn brachte auch seine erste Freundin (später jede weitere) in ein aufgeräumtes Zimmer- besser hätte ich es nicht machen können. Aber mit jedem Tag musste sich die Freundin mehr und mehr an seinen Saustall gewöhnen. Als ich ihn mal darauf ansprach meinte er "die muss mich eben nehmen wie ich bin". Und seit dem wird immer nur beim ersten Date auferäumt. An seinem freiwillig aufgeräumten Zimmer habe ich oft erst gemerkt, dass er eine neue Freundin hat!
Kinder brauchen Grenzen, Eltern setzten Grenzen und das ist wichtig. Kinder sind clever, die wickelt dich um den Finger das alles zu spät ist. Die wissen genau welchen Knopf sie drücken müssen um gewisse Reaktionen zu bekommen. Ändere dein Verhalten und hör auf abzuwarten, dass sie ihr Verhalten von alleine ändert. Denn Sie wird ihr Verhalten gut finden, sich cool fühlen- das du es nicht möchtest, musst du ihr schon sagen.
Jetzt hab ich wieder nen langen Text geschrieben- tut mir leid, aber meine Finger machen das irgenwie von alleine.
Schönes Wochenende- das du vermutlich alleine verbringst:)
Kommt drauf an, was man als Problem sieht. Wenn man als Problem eher Streit oder Konfliktsituationen mit den Eltern sieht, denke ich schon, dass es dann einfach nur verlagert wurde. Natürlich fängt mein Sohn dann eben an einer anderen Baustelle an, plötzlich mit mir über sein einbehaltenes Taschengeld zu streiten oder über die Strafe für das nicht aufgeräumte Zimmer. Oder auch - wie Sie in ihrer Beispielsituation (die ich im übrigen ziemlich realistisch finde) geschildert haben, man dann plötzlich darüber streitet, dass Wäsche waschen doch viel mehr Arbeit ist, als das Zimmer aufräumen. Was mein Sohn mir so - seit er in der Pubertät ist - beigebracht hat, ist: Das scheint halt einfach unvermeidlich zu sein, dass Eltern und Kind aneinander geraten.
Ich hatte aus dem Beitrag der TE aber eher Inkonsequenz als Problem rausgelesen. Nicht Inkonsequenz im Sinne von: »Ich drohe einem Kind eine Strafe an, und ziehe sie dann nicht durch«. Sondern Inkonsequenz im Sinne von: »Ich kämpfe hier mehrere Tage lang mit einem Teenager um ein nicht aufgeräumtes Zimmer«. Also ich sagte einem Kind: »Räum jetzt bitte dein Zimmer auf« und, dass Ergebnis am Ende des Tages ist, dass das Zimmer immer noch nicht aufgeräumt ist. Und, wenn man diesen Streit dann über mehrere Tage hinweg mit einem Kind führt: Natürlich ist es für eine 10-Jährige genau so nervig, 5 Tage lang täglich mit der nervenden Mama über das Aufräumen zu streiten, wo man als Kind doch in den letzten 10 Jahren ohnehin schon gelernt hat, dass man das Kinderzimmer dann doch nicht aufräumen muss. Und, genau dadurch entsteht das eigentlich Problem erst.
Und ich denke mal, dieses »Zimmer aufräumen« ist so eines der Themen, mit denen sich viele Eltern rumplagen müssen. Das ist also für uns Eltern eine total berechenbare Situation: »Das Kinderzimmer sieht nach spätestens einem Tag wieder so aus, dass eine Bombe eingeschlagen hat … und am nächsten Tag streiten wir wieder mit dem Kind über das Zimmer aufräumen.« Tag ein - Tag aus; ich finde, dass zieht gewaltig an den Nerven. Daher halte ich die Entwicklung, dass das dann recht schnell die Ebene von einem freundlichen Miteinander verlässt (wie jetzt im Falle der TE) für ziemlich normal. Natürlich platzt mir recht schnell der Geduldsfaden, wenn ich mich jeden dritten Tag wieder mit einem nicht aufgeräumten Kinderzimmer rumplagen muss. Ich denke, klare Abmachung können da zumindest schon mal verhindern, dass man da als Elternteil täglich hinterherrennen muss; dass ist so das, was ich persönlich am frustrierendsten finden würde. Ich denke, klare Ansagen können das recht gut vermeiden. Im schlimmsten aller denkbaren Szenerien streitet man sich dann halt einmal Montagmittags (nachdem Mami morgens selbst das Kinderzimmer aufgeräumt hat) über z.B. die abgemachte Strafe, dass das Kind dann halt Montags kein Fernseh gucken darf (Auch wenn ich persönlich das Taschengeldbeispiel besser finde). Ich denke, dass ist immer noch besser, als sich 5 Tage lang über das Zimmeraufräumen zu streiten.
Ich denke aber auch, dass jeder da seine eigenen Ansichten zum Thema Erziehung hat. Aber, mich persönlich würde es schlechtweg in den Wahnsinn treiben, wenn ich mit 5 Tage lang mit meinem Sohn streiten müsste, nur, damit er dann endlich mal das Kinderzimmer aufräumt. Dann weiß ich, dass die letzten Jahre irgendetwas grundlegend falsch gemacht haben muss. Zumal - zumindest verhält sich mein Sohn so: Je mehr wir uns mit ihm streiten müssen, desto angespannter verläuft dann der Tag und die Woche. Und, dass zieht plötzlich immer weitere Konflikte und Streitereien nach sich. Und irgendwann ist man an den Punkt angelangt, wo man sich nur noch gegenseitig anbrüllt, einfach, weil ich mich heute schon tierisch darüber aufregen musste, weil das Kinderzimmer wieder nicht aufgeräumt wurde, die Schuhe im Flur kreuz und quer liegen, die Jacke unter dem Kleiderhaken liegt und das Fahrrad noch nicht in der Garage liegt, so dass man plötzlich selbst - einfach weil man total genervt ist - wegen Banalitäten einen Streit anfängt. Der niemals entstanden wäre, hätte man sich halt den Anfang des Tages nicht um diese Banalitäten streiten müssen. Ich denke nicht, dass man das als Elternteile ertragen muss; darum boomen z.B. auch Ratgeber über Erziehung seit einigen Jahren. Ich möchte Ihnen nicht ausreden, dass nicht mehr zu ertragen - nur - der Beitrag der TE hat irgendwie vermuten lassen, dass zumindest sie da einfach die Schnauze voll hat.
Mein Sohn sieht sein Kinderzimmer eher als sein kleines, autonomes Reich, wo Eltern erstmal nichts drin zu suchen haben. Er war zwar mal eine Zeit lang ziemlich unordentlich - aber - ich muss zugeben, dass das noch recht weit von einer Müllhalde entfernt war, daher konnten wir das einfach sich entwickeln lassen. Zugelassen, dass er da in seinem Zimmer verwahrlost, hätten wir auch nicht; finde ich auch unverantwortlich. Ich denke, Erziehung sollte sich hier dann schon ein nach dem jeweiligen Kind richten. Andererseits: Meine Vater hat mich damals über’s Knie gelegt; meine Mutter ist mit den Müllsack durch mein Kinderzimmer gewandert und hat kompromisslos alles, was auf dem Boden lag, einkassiert; im Teenageralter hat sie mal meine Unterwäsche im Vorgarten verteilt . Aber - eines hat sie nicht geschafft: Das ich Ordnung in meinem Zimmer halte. Das hat erst meine Frau geschafft Vielleicht gibt es da auch einfach ein paar Themen in den Leben von Teenies, die wir - zumindest mit halbwegs fairen Mitten - nicht ändern können.
Nochmal Dank an Branda.
Super realistischer Beitrag
Das arme Kind...!!
Sie ist in der PUBERTÄT. Deine scheint schon so lange her zu sein,dass Du nicht mehr sicher weisst,wie schwer das auch für die Kinder ist?
Ich bin immer der meinung Liebe statt Strafe,und so wird meine Tochter auch aufwachsen-Geburtstag verbieten,weil sie sich geschminkt hat,oh man-welch Drama,sich mit 10 bei einer Freundin mal zu schminken...
Sorry,meine Meinung..