Hallo,
ich brauche mal einen Rat. D hat fürchterliche Angst vor allem, was "kreucht und fleucht" und sowohl sein Vater als auch ich sind davon schon ganz gut genervt.
Abends checken wir gemeinsam sein Zimmer, falls nicht doch irgendwo eine Mücke oder Spinne sitzt. Das finde ich absolut okay, wir haben ja selber keine Lust, daß und nachts jemand übers Gesicht krabbelt. Wenn einer ein Tier entdeckt, dann holt D den Staubsauger und saugt es weg.
Nun sind wir aber viel draußen, und da wird es leider immer schlimmer. Wenn wir ein Picknick machen und ein kleines Käferchen oder eine Minispinne krabbelt über die Decke, dann steht D auf und geht ins Auto, und bleibt dort einfach so lange, bis wir aufgegessen oder zuende gespielt haben oder was man halt noch so beim Picknick macht. Am letzten WE haben wir gegrillt, D hatte sich auch drauf gefreut. Dann erinnerte er sich aber daran, daß ihm letztes Mal beim Grillen eine Spinne über die Hand gelaufen war, und von da an weigerte er sich, sich an den Tisch zu setzen. Er sagte, er wolle schnell weglaufen können, wenn nochmal eine Spinne kommt. Als er dann die eine oder andere sah, wollte er mit seiner Wurst reingehen. Wir haben ihn immerhin dazu bekommen, daß er draußen mit uns ißt. Ich habe dann sämtliche sichtbaren Spinnen entfernt und eine Fliegenklatsche für eventuelle "Flugzeuge" parat gelegt. Mit vernünftigen Arguenten war ihm nicht mehr zu kommen. Z.B. weiter weg setzen, mit Moskito-Ex einreiben... wollte er alles nicht mehr. Er sagte nur, er würde die Natur hassen und er sei am liebsten drinnen.
Witzigerweise sagte D, daß er "früher" keine Angst vor Spinnen und Insekten hatte, das hat er erst, seit seine Mutter das auch "so doll" hat.
Hat jemand eine Idee, wie wir mit D daran arbeiten können?? Daß sich die Angst von alleine legt, glauben wir nicht, im Gegenteil - wir haben den Eindruck, daß es wirklich immer mehr wird.
Schon mal vielen Dank
14jähriger Junge - extreme Angst vor Insekten/Spinnen
du schilderst gerade das Verhalten eines VIERjährigen! Nie das eines 14 Jährigen denn der müßte ganz dringend eine Therapie machen.
jesses...Dicke krank.... 14 jährige mit Angst krank...
ähm, extra neu angemeldet um ein wenig zu stänkern?
direkt hier drunter redest du von Phobie. Was ist denn eine Phobie? eine seelische Krankheit Madam, dumm gelaufen wenn man sich selbst widerspricht , nicht wahr?
Huhu,
das hört sich fast nach einer Phobie an.
Fast...weil ich natürlich nicht hautnah miterlebe was mit ihm los ist.
Du sagst seine Mutter hätte auch "so dolle" Angst.
Er ist also nicht immer bei euch...verstehe ich das richtig?
Wichtig wäre es festzustellen ob tatsächlich ER die Angst hat oder ob sie ihre Angst einfach auf ihn projeziert hat. Ihm also zu Hause vorlebt das er sich so verhalten "muß" wenn Insekten in der Nähe sind.
Mein Sohn ist erst 10, er hat/hatte auch Angst vor allem was mehr als 4 Beine hat *g*, im Moment legt sich das aber so langsam, auch weil wir ihm konsequent das Gegenteil vorleben ( dabei habe ich z.B. auch massive Angst vor Spinnen...aber das muß er ja nicht wissen *g*).
Natürlich denkt man im 1. Moment das er mit 14 zu alt für so ein Verhalten ist.
Aber Ängst sind nicht rational und sie interessieren sich nicht fürs Alter. Es gibt unendlich viele Erwachsene mit echten, manifesten Phobien.
Ihr müsstet feststellen woher die Angst kommt und dann tatsächlich mal mit einem Arzt ( der sich damit auskennt) sprechen.
Aber es würde z.B. gar nichts bringen den armen Jungen zu therapieren...wenn er bei Mama sofort wieder mit diesen Ängsten zugemüllt wird.
Schimpfen, Druck etc. bringen gar nichts.
Meine Mutter hat immer auf mich eingeredet wie der Tierarzt auf eine kranke Kuh *lach* aber je mehr sie redete, desto schlimmer wurde es.
Meinen Sohn lasse ich größtenteils damit in Ruhe, ich sage ihm dass das Insekt vor dem er gerade türmt, völlig harmlos ist...möchte er trotzdem gehen darf er das natürlich und möchte er lieber drinnen essen, dann isst er eben drinnen.
lg
Andrea
Danke für Eure Antworten!
Auch ich dachte natürlich im ersten Moment, daß D doch schon 14 ist und man mit 14 eigentlich weiß, daß man vor Krabbelzeugs keine Angst haben muß. Aber es scheint bei ihm dieses Irrationale zu sein. Er möchte gar keine Angst haben und weiß auch, daß er tausendmal "stärker" ist als eine doofe Mücke oder Spinne - trotzdem ist es in dem Moment vorbei, in dem ein Viech in Sichtweite ist. Er weiß, er müßte nur zuschlagen oder drauftreten, aber er kann es in diesem Moment nicht.
Nein, D ist nicht immer bei uns, nur an den Wochenenden. In der Woche lebt er bei seiner Mutter. Diese hält die Wohnung penibelst frei von Insekten/Spinnen und auch in seiner Umgebung (4-stöckige Häuser mit ausgetrockneten Wiesen und ein paar Spielplätzen) ist nicht so viel davon vorhanden wie bei uns (Wohnung direkt am Wasser, süßer kleiner zugewachsener Garten). Ich kenne Ds Mutter nicht (nur einmal kurz vorgestellt), weiß aber aus Erzählungen meines Freundes, daß ihr Viecher anfangs nichts ausgemacht haben. Da hatte sie wohl noch kein Problem damit, eine Spinne von der Wand zu holen. Im Laufe der Zeit wurde dann wohl aus Unwillen Angst bis hin zur Panik. Ich denke, der Kleine hat das mitbekommen und so quasi "erlernt", wie er sich bei Insekten/Spinnen verhalten muß.
Wir versuchen, D das Gegenteil vorzuleben. Wenn irgendwas an der Wand hängt, wird die Fliegenklatsche bemüht. Größere Spinnen holen wir mit dem Taschentuch "per Hand" und geben sie dann den Katzen zum Fressen. Wenn der Hauseingang morgens "zugesponnen" ist, dann kommt halt der Besen zum Einsatz... alles ganz normal. Ich selbst bin auch kein Freund von größeren Spinnen, aber sie sind nun mal da, und ich halte es (für mich) für Unsinn, jedes Mal einen Aufstand zu machen und nach meinem Freund zu schreien, wenn mal wieder eine an der Wand krabbelt.
Sollten wir tatsächlich eine Therapie in Erwägung ziehen, ist wirklich die Frage, wie nützlich das ist - wenn Ds Mutter zu Hause wieder Terror macht, sobald eine Obstfliege in der Küche schwirrt...
sorry, dann tut mir der Junge leid bei so einer Mutter! Das ist ja schon leicht ver/gestört wenn man solche Panik schiebt.
Das sehe ich auch so, möchte aber eigentlich nicht tatenlos zusehen. da ich merke, daß es für D einfach nicht schön ist. Deshalb dachte ich, hier ein paar Tips zu bekommen von Eltern, die dieselben Erfahrungen mit ihren Kindern gemacht haben.
Seine Mutter wurde mir als Mensch beschrieben, der nicht reflektiert und völlig irrational handelt. Der oft nur mit sich beschäftigt ist und nicht auf andere eingeht... Sie würde also selbst nie einsehen, daß ihr Verhalten gestört ist.
Kurz und Knapp: Das Kind ist krank und braucht Hilfe.
Ela
Hallo,
nicht nur das Kind, sondern auch die Mutter. Was bringt es dem Kind therapiert zu werden, wenn die Mutter ihm das ganze vorlebt.
Sicherlich gehört auch die Mutter in Behandlung das ist keine Frage nur gegen die Mutter wird die Posterin mit Mann nicht ankommen. daher kann man vielleicht wenn man eine Chance hat, erstmal beim Kind anfangen. Das dann zumindest in dieser Sache stark genug gemacht wird nicht mehr der Mutter nachzueifern.
Ela
Ich bin 20 Jahre und habe eine sehr extreme Spinnen- und Clown Phobie.
Sowas kann sich lustig anhören ist aber für Betroffene wirklich sehr ernst!
Sobald ich eine Spinne sehe, egal welche Größe, fängt mein Herz an zu glühen und mein Puls rast. Ich bekomme kaum Luft und verkneife mir das Schreien (kleine Tochter schläft meistens in genau dem Augenblick) Ich traue mich nicht irgendwas zu nehmen um die Spinne zu tötet. Egal welchen Abstand es hätte. Ich gehe in das Zimmer wo meine Tochter gerade schläft und schließe mich solange ein bis mein Mann von der Arbeit kommt und die Spinne entsorgt.
Bei Clowns kommen mir die Tränen und ich muss unbedingt weg laufen!
Also nicht lustig das ganze und unbedingt ernst nehmen!!!!
Er ist kein Kleinkind sondern ein Teeny.
Aber ich habe nie eine Therapie gemacht und werde auch nie eine machen. Warum, weshalb ist meine Entscheidung gewesen!