Hallo,
ich brauche mal Eure Hilfe.
Ich habe meinen Sohn bis zu seinem 7. Lebensjahr alleine groß gezogen. Seit 4 Jahren bin ich in einer Beziehung und wir haben (da wir beide schon knapp 40 sind) uns entschieden, noch mal gemeinsam ein Kind zu bekommen.
Nur mein Sohn ist absolut dagegen, er sagt dass will ich nicht, aber er kann es mir nicht genau begründen. Nach einem langen Gespräch habe ich rausgefunden, dass er wohl Angst hat uns zu teilen und dass wir dann gar keine Zeit mehr für ihn hätten.
Auch nach langem Aufklärungsgespräch lässt er sich nicht von seiner Meinung abbringen.
Jetzt bin schwanger und ich traue es ihm gar nicht zu sagen.
Auch sonst ist er nicht einfach, er möchte immer bei uns abends auch unter der Woche auf der Couch einschlafen und hat Angst alleine in seinem Zimmer.
Muss wir wirklich mal mit ihm zu einem Therapeuten??
Lieben Gruss
Sandy
Sohn 11 möchte kein Geschwisterchen! Was tun?
Sie scheinen dort einen recht sensiblen 11-Jährigen zu haben. Trotzdem würde ich das nicht vor ihm geheim halten, sondern ihm besser heute als morgen erklären, dass Sie schwanger sind. Sonst wird er es wahrscheinlich irgendwie über 3 Ecken doch erfahren und das ist noch wesentlich weniger Hilfreich. Er hat einfach Angst vor dieser Veränderung und die m.E. auch völlig berechtigt. Sehen Sie es doch einfach mal aus seinen Augen: Was soll er in seinem Alter mit einem Geschwisterkind? Wenn das gelernt hat, ohne Stützräder Fahrrad zu fahren, fährt Ihr Großer wahrscheinlich schon Roller. Für Ihren Sohn heißt das in erster Linie, dass er bald ungeheuer viele Einschränkungen in vielen Lebensbereichen in Kauf nehmen muss und als Gegenleistung dafür so gut wie nichts erhält. Warum sollte er das also wollen?
Warum ist es Ihnen so wichtig, dass er unbedingt ein Geschwisterchen wollen soll? Also Sie scheinen dort ein schlechtes Gewissen zu haben, was ich gerade nicht einordnen kann. Auf Grund der geschriebenen Vorgeschichte rate ich mal, dass Sie ein schlechtes Gewissen haben, weil Er ja denken könnte: »Jetzt haben mich Mama und mein Stiefpapa nicht mehr lieb« oder »Jetzt hat mein Stiefpapa bestimmt nur noch seinen richtigen Sohn liebt und ich bin außen vor« und dieses schlechte Gewissen versuchen Sie darüber zu kompensieren, ihren Sohn einzureden, dass er ja selbst unbedingt ein Geschwisterchen haben will. Liege ich da jetzt völlig falsch?
Seien Sie hier einfach ehrlich und aufrichtig zu ihrem Sohn. Sagen Sie ihm, was da für Veränderungen auf ihn zukommen werden, die guten, genau so, wie auch die schlechten. Das die ersten Wochen vielleicht etwas laut werden könnte, dass er da im Haus etwas leiser sein muss und Rücksicht wird nehmen müssen, dass dort jetzt plötzlich ein Neugeborenes schläft. Das so ein Neugeborenes sehr viel von Mamas Zeit und Nerven kostet. Das es aber auch noch sehr sehr viel schläft und Mama dann noch genügend Zeit für ihren Erstgeborenen hat. Das er bald ohnehin in die Pubertät kommt und das sicherlich auch viele Vorteile hat, wenn die Mama mit einem Kleinkind im Sandkasten ist und man in Ruhe im Kinderzimmer hocken und seine Freundin knutschen kann. Fragen Sie Ihren doch mal, was er da für Nachteile und Vorteile sieht. Spätestens, wenn sie ihm die ersten 30 Nachteile aufgezählt haben und das einfach auch nicht ganz so ernst nehmen, werden ihm auch noch welche einfallen. So würde ich einfach mal versuchen, dass Eis zu brechen. Es kann durchaus ein Fazit sein, festzustellen, dass das ja schon ziemlich viele Nachteile für einen 11-Jährigen sind und sie ihn hier vielleicht ein bisschen verstehen können, warum er gar nicht sooo begeistert von der Idee ist.
Erzählen Sie ihm doch mal, wie er so als Baby und Kleinkind war, die schönen Seiten, wie die schlechten Seiten und wie unendlich viele magische Momente sie erlebt haben (und auch heute noch mit Ihrem Großen immer wieder erleben). Versuchen Sie ihm so indirekt zu erklären, warum Sie und ihr Mann dieses Glück noch einmal erleben wollen. Das das ganz und gar nicht bedeutet, dass Er Ihnen dieses Glück nicht mehr beschert. Fragen Sie ihn mal, ob er verstehen kann, warum Sie sich unbedingt noch ein zweites Kind wünschen. Erzählen Sie ihm mal, worauf Sie sich ganz besonders freuen; wovor sie Angst haben und was - bei all dem Babyglück - vielleicht doch nicht so toll ist. Ich fand die schlaflosen Nächte und die vollen Windeln immer den reinsten Horror.
Das wäre doch schonmal ein Anfang, dass sie gegenseitig erstmal Verständnis füreinander aufbringen. Sie dafür, warum er sich über ein neues Fahrrad wahrscheinlich mehr gefreut hätte, als über ein Geschwisterkind; und Er dafür, warum Mama unbedingt noch mal Windeln wechseln und das Badezimmer mit liebevollen Kleinkinderhänden und der Klobürste geputzt bekommen möchte. Der Rest wird sich entwickeln und er wird seinen kleinen Brüderchen/Schwesterchen genau so lernen, zu lieben und zu hassen, wie das alle Geschwisterkinder lernen - ganz automatisch. Ich denke nicht, dass man dafür einen Therapeuten braucht. Sagen Sie es ihm in einem ruhigen Moment wo sie VIEL Zeit haben, reden Sie viel mit ihm darüber, geben ihm Zeit, dass zu verarbeiten; finden sie heraus, wovor er überall Angst hat und wie Sie ihm diese Ängste nehmen können. Vergessen Sie nie, nur, weil Sie meinen, dass er "davor" überhaupt keine Angst haben muss, dass in keinem Zusammenhang damit steht, dass Er davor einfach Angst hat und sie hier irgendetwas finden sollten, was ihm diese Angst nimmt. Und - da hilft es auch nicht, ihm zu sagen, dass er davor keine Angst haben muss. Es ist hier ähnlich wie mit dem Monster, dass im Schrank wohnt … egal … wie oft sie einem Kind versuchen, dass auszureden … Stephen King hat einmal sehr schön aus Sicht eines Kleinkindes auf dem Punkt gebracht: »Es gibt keine Monster; bis auf dem in meinem Schrank«
Die Sache mit »auf der Couch einschlafen« kann ich gerade jedoch nicht einordnen. War das schon immer so, oder, ist das Erst angefangen, als dieses »Geschwisterkind«-Thema hoch kam?
Auf der einen Seite kann ich nur klar sagen geht den sohn wohl kaum etwas an ob sein Stiefvater und seine Mutter Sex haben und noch ein Kind wollen. Das ist nämlich deine Entscheidung und ganz sicher nicht die des Sohnes. Aber ich würde natürlich auch auf seine Ängste eingehen das ihr ihn weiterhin liebt habt und er nicht auf euch verzichten muß auch wenn so ein Würmchen erstmal mehr Hilfe braucht. Er ist halt einfach sensibler.
Von daher werdet ihr mit viel Einfühlungsvermögen an die Sache ran gehen müssen.
Ela
Genau, vollkommen richtig.
Mal ganz im Ernst: Welcher 11jährige Junge möchte schon ein Geschwisterchen ??
Das ist eine Entscheidung zwischen Erwachsenen und damit muss er leben. Natürlich würde ich versuchen, ihm zu helfen damit er diese Entscheidung besser akzeptieren kann, allerdings muss doch auch eine gewisse erwachsene Führung da sein und damit auch die Sicherheit, dass die Erwachsenen sich kümmern und gute Entscheidungen treffen.
Dass Du Dich nicht traust ihm zu sagen dass Du schwanger bist, finde ich wirklich bedenklich. Du bist die Erwachsene, er das Kind, oder?
Triff Deine Erwachsenenentscheidungen und lass ihm die Zeit, in die neue Situation hineinzuwachsen
Ganz deiner Meinung
wunderbar- du nimmst mir die worte aus dem mund
Soll ich dir mal sagen ,wie es bei mir war?
Als ich mit meiner Tochter (4) schwanger wurde ,war mein mittlerer knapp 11.
Als er erfuhr ,daß ich schwanger war,hat er genauso reagiert wie dein Sohn.
Sein Spruch war " wenn das Baby da ist,schmeiß ich es vom Balkon".
Meine Tochter wurde geboren,wir kamen aus dem KKH und ich hatte genau 2 Tage lang einen ziemlich trotzigen und traurigen Sohn.
Vom 3.Tag an war er überall mit dabei ,was seine Schwester betraf.....beim Stillen ,beim Wickeln,beim Baden.
Mein Sohn wird nächste Woche 16 und die beiden sind ein Herz und eine Seele.Klar fliegen auch mal die Fetzen ,aber meist halten sie zusammen.
Sag es ihm !
Danke du hast mir wirklich Mut gemacht. Und weisst Du was? Ich als Kind war genauso wenn nicht sogar noch schlimmer hat mir meine Mutter erzählt.
Ich denke wirklich das legt sich alles.
Danke Dir
Gruss Sandra
Hallo
Kein 11 jähriger will ein Geschwisterkind aber es ist nicht seine Entscheidung und er wird damit klar kommen.
Es wurde ja schon einiges gesagt
Aber was mich stutzig macht ist das er auf dem Sofa einschlafen will bei euch weil er angst hat.
Das sind Sachen die ich ganz einstellen würde. Gerne kann die Zimmertür aufbleiben und ein kleines Licht an.
Aber was ich in meinem Umkreis sehe ist das Kinder klein und unselbstständig erzogen werden.
wie banane muß man als Erwachsener/Elternteil sein wenn ein 11 Jähriger vorschreibt ob man Sex haben darf ( denn beachte bei jedem vaginalen Sex kann frau schwanger werden.)
Was muß bei dir und deinem Sohn in Schieflage geraten sein, daß du dich nicht traust, ihm von deiner Schwangerschaft zu erzählen?
Natürlich hat er Angst Dich/ Euch zu teilen. Aber ganz ehrlich, das liegt nicht am Alter (kommt auch bei einem kleineren Abstand vor).
Meine Tochter war zuerst auch skeptisch, als sie errfuhr ein Geschwisterchen zu bekommen. Danach war sie stolz darauf, daß ihre Schwester Emily heißen würde.
Was soll ich sagen, mein Sohn ist 3 1/2 Jahre jünger als seine Schwester und sie lieben sich, wie es NUR Geschwister können.
Lg.
Hallo Sandy,
mein großer hatte sich auch gesträubt, bis zum letzten tag. Es kamen böse Sprüche wie : den verkauf ich.....
Als wir dann zu Hause waren(bin gleich nach 3 Stunden nach Hause) habe ich den Zwerg mit Babyschale zu ihm ins Wohnzimmer gestellt und bin in der Küche einen kaffee trinken gegangen. Der erste Blick zu diesem kleinem Wurm und mein großer war etwas besänftigt. Nach 2 Tagen war er dann absolut stolz und hat sich über seine neuen freiheiten(Mama hat ja nun weniger zeit und er kann dann doch mal etwas länger am Pc sitzen) jetzt sind die beiden unzertrennbar.
lg Sandy mit 3 Einzelkindern
Hallo,
also mein Sohn war zwar erst 7, wollte aber auf keinen Fall ein Geschwisterchen. Er war die ganze SS absolut dagegen und wollte nichts von dem Baby hören oder sehen.
Kaum war der kleine Mann raus, war alles anders. Er liebt seinen Bruder abgöttisch. Macht alles für ihn und sogar seine Freunde finden den Kleinen toll und sie spielen oft zusammen mit ihm.
Letztens sagte er: " Es ist schön, dass wir nochmal den kleinen Tim haben!"
LG