Drogen und Kiffen

Hallo

Mein Sohn hat mir heute "Gras" gezeigt. Ich finde es ja nicht gut, dass er das hat und nimmt und das habe ich auch gesagt, aber was mach ich dann.

Was würdet ihr machen.

Freno

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Ich würde Ihrem Sohn dort erstmal ein Basiswissen Strafrecht / Betäubungsmittelgesetz / Verfassungsrecht vermitteln, damit er weiß, mit welcher Menge er dort noch erwischt werden dürfte, ohne das es dann in dem jeweiligen Bundesland zu einer Strafanzeige käme. Dann ganz ganz klare Grenzen setzen, wo es definitiv und ausnahmslos Tabu sein muss: Schule, Straßenverkehr (ob Auto, Fahrrad oder als Fussgänger), verantwortungsvolle Aufgaben (aufpassen auf jüngere Geschwister o.ä.), dass nicht an (minderjährige) Freunde weitergeben etc. … da muss ich mich blind drauf verlassen können. Dann würde ich - sofern es jüngere Geschwister im Haushalt gibt - darauf bestehen, dass das verschlossen (Geldbüchse mit Schlüssel o.ä.) im KiZi aufbewahrt wird und er dort nicht auch noch die »jüngeren« Geschwister animiert. Sofern Hanf-Kekse gebacken werden, fallen auf 10 Kekse 1 Keks Eltern-Steuer :-p.

Und dann generell mal so ein ernsteres »Drogen sind nicht gut« Gespräch führen ... über die Risiken und Gefahren aufklären … und dann auch auf die Sachen eingehen, die dann nach »Gras« kämen. Alles, was nach Gras käme, könnte ich nämlich nicht mehr dulden. Und, wenn Sie das mit dem »Gras« nicht gut finden, würde ich das auch ganz klar so vermitteln. Wenn mein Sohn jetzt ein paar Jahre älter wäre, wäre das bei ihm m.E. der vielversprechenste Ansatz (das nicht zu verbieten, aber durchaus vermitteln, dass man das selbst nicht gut findet und schon ein wenig enttäuscht ist). Und was ich ansonsten machen würde … käme darauf an, wie alt das besagte Kind ist - respektive - wie sich dieser Konsum entwickeln würde oder wie ich das Kind generell einschätze. Also, ob es da eventuell schon eine Vorgeschichte mit Alkohol gab oder im Freundeskreis schon ganz andere Sachen, als nur Gras kusieren etc. etc. Ich glaube, wenn ich den Freundeskreis genau so normal einschätze, wie ich meinen Sohn einschätze, hätte ich da noch ein recht gutes Gewissen ... je zwielichtiger dieser Freundeskreis wäre, desto eher wäre ich gewillt, mit dort quer zu stellen.

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Danke für deine ANtwort.

Ja, es ist echt nicht einfach. Meine Söhne wissen sehr gut Bescheid und ich war auch schon mal bei der Drogenberatung. Aber die meinten, nachdem ich so alles geschildert habe, dass ich mir eigentlich keine Sorgen machen soll. Das vergeht wieder.

Ich war als Jugendliche immer super brav, daher ist das ganz schwer für mich einzuschätzen.

Aber der Große ist sehr vernünftig und fährt sicher nicht Auto, wenn er auch nur die Vermutung hat, dass er noch Restalkohol oder so im Blut hat.

Aber mein 2. ist da schon gefährdeter. Gott sei dank kenne ich auch den Freundeskreis. Im Großen und Ganzen auch nette Jugendliche, die leider etwas neben der Spur laufen, aber trotzdem Ziele haben.

Ich muss das wohl durch.

Freno

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N'Abend,

ich würde auf jeden Fall meine Sorgen schildern, die ich hab: (z.B.) Abhängigkeit, Sucht, Einstiegsdroge, die Auswirkungen: Antriebslosigkeit, Gesundheitsstörung, Psychosen.

Und fragen, wieso er kifft - er soll selber die Gründe nennen, ins Gespräch kommen und überlegen, was man ändern könnte....

Und für dich selber - es gibt Suchtberatungsstellen, die besorgten Eltern Hilfestellung geben können. Ein Anruf kostet nix, kann dir und deinem Sohn aber weiterhelfen

Alles Gute
kraxy

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Finde ich gut, dß du die Rangliste und angaben verlinkt hast.

Man sollte echt nicht vergessen, daß es auch sehr viel Tote durch Alkohol im Straßenverkehr gibt als Drogentote usw.
Alkohol wird meiner Meinung extrem runter gespielt und THC viel zu hoch.

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hallo,

die liste ist meines erachtens für jugendliche nicht so gut geeignet. ich arbeite in der jugendpsychiatrie und habe somit täglich mit drogenabhängigen jugendlichen zu tun. dort steht cannabis an absolut erster stelle. durch das jugendschutzgesetzt kommen die jugendlichen an haschich viel schneller und problemloser ran als an alkohol.

durch das jugendliche alter, viele fangen schon mit 13 jahren an, gibt es sehr große probleme. die jugendlichen haben extreme konzentrationstörungen, das gedächtnis leidet massiv.

also ich halte cannabis für eine sehr gefährliche droge, nicht zuletzt, weil es immer wieder vorkommt, das kiffer eine drogeninduzierte psychose bekommen und das ist nicht nur für den jugendlichen sondern auch für seine familie und die freunde der absolute horror.
nicht selten stehen völlig verzweifelte mütter abends in hausschuhen vor der klinik und bringen ihr kind, was von einer minute zur anderen völlig psychotisch ist.

viele grüße maren

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hallo !

ich finde es erstmal erstaunlich und sehr mutig von deinem sohn, dir das zu zeigen, bzw. dich einzuweihen !

ich wüßte nicht, wie ich reagieren würde, wenn mein sohn (15J) mit sowas ankommen würde - er raucht nichtmal zigaretten - ich denke aber, ich würde ihn bitten , mir auch einen zu drehen ;-)

lg

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#rofl Oh oh das wird mit steinen bestraft. Klar ist es eine Droge, da er aber seiner Mutter das zeug zeigt und nicht heimlich einnimmt kann sie schon mal mit einem guten Draht und ein gutes Gespräch suchen.

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Da würd ich aber mal gerne das Gesicht von deinem Sohn sehen #rofl

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Ich finde es gut, daß er dich tatsächlich eingeweiht hat, ja, schon erstaunlich.

Ich weiß ja nicht, in wie weit du dich mit der ganzen Materie auseinander gesetzt hast, also verschiedene Drogen, Wirkungsweise, Alkohol usw.
Ich bin seit meiner Jugend eher gegen Alkohol als gegen Cannabis und wenn man sich diverse Zahlen ansieht, kann man sich auch seinen Teil denken.
Mir ist es echt ein Rätsel, daß man hier Alkohol an jeder Ecke und rund um die Uhr kaufen kann, selbst an Autobahnraststätten, aber wegen Cannabis wird so ein Aufriß veranstaltet.

Aber gut, ich will keine Grundsatzdiskussion führen.

Wie gesagt, um das Thema mit ihm zu besprechen, auch Alkohol und andere Drogen, sollte man sich gut informieren und überlegen, wie man selbst genau zu allem steht.
Die rechtliche Lage sollte man allerdings auch bedenken.
Hier in D wird man ja immer nur als Krimineller eingestuft und mit entsprechender Bestrafung versehen, egal, was man macht, auch wenn man als volltrunkener Alkoholiker mit 3 Promille 3 Leute tot fährt. Die Haltung der Holländer ist das viel interessanter.
Und was den Besitz, Kauf oder Konsum von Cannabis angeht, sollte man hier auch wissen, wie die Lage ist.

Das würde ich mit ihm alles besprechen.

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Hallo Freno

Ich habe nur noch eine Zusatzinformation, die ich beim Cannabiskonsum für wichtig halte: Cannabis kann bei Leuten, die dafür empfänglich sind, eine Psychose auslösen. Und gerade junge Männer haben ein sehr hohes Risiko für diese grauenhafte, oft chronische, lebenslange Krankheit. Bei den meisten Leuten, die Cannabis konsumieren, passiert nichts, aber wenn es Dich erwischt und Du derjenige mit der Psychose bist, dann hast Du echtes Pech gehabt.

Ich finde dieses Argument auch wirklich wichtig und würde es auf jeden Fall in die Diskussion einfliessen lassen.

http://www.mediadesk.uzh.ch/articles/2007/zunahme-der-schizophrenien-eine-folge-des-vermehrten-cannabiskonsums.html

Viel Erfolg
Paula

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Das ist bei meinem Cousin der Fall. Zig Selbstmordversuche hinter sich und ein Schatten von sich selbst.

Sehr traurig!

LG,
Natalia