Wie sind Jungs in der Pubertät?? Erziehungssache??

Guten Morgen.

Ich bin noch nicht soweit, meine Jungs sind erst 4 und 2. :-p
(Obwohl, die ''Trotzphase'' ist ja ähnlich....)

Meine Tante hat 2 Pubertierende Mädchen... #schock
Das ist der Hammer!!
Ich sag dann immer, das ich froh bin, Jungs zu haben und dies belächelt meine Tante und sagt: ''warte ab''.

Die eine Cousine zeigt ihre Pubertät.
Sie zeigt es in ihrer Kleidung/Haaren und ihrem Verhalten.
Sie zickt viel rum, schreit und knallt mit den Türen, schreibt auf Zettel, wie dumm doch alle sind und klebt diese ins Zimmer/an ihre Tür. :-D

Die große ist eher Still, zieht sich zurück, ist Faul und ''hintenrum''.
Alle denke das sie ja soooo eine Liebe ist und nie was macht, aber sie ist genauso zickig, wie die Schwester, zeigt es nur nicht so offen.

So, den einzigen Pubertierenden Jungen, den ich kenne, ist der Bruder meines Mannes.

Er war eher so, das er nicht reden wollte, alles mit sich ausgemacht hat, viel am PC saß, die Schule wurde schlechter... Aber sooo schlimm wars nicht.
ER hat sich mitlerweile ''gefangen''.

Ist das Erziehungssache??
Wir sind eher eine ''Gefühlverklemmte'' Familie und ich kann mich wenig an Umarmungen oder ein ''Ich hab dich Lieb bzw ich Liebe Dich'' erinnern. :-(
Ich bin auch nie zu meinen Eltern gegangen, wenn was war, eher zur Freundin.

Ist jetzt nicht so, das wir uns nicht lieben (meine Familie und ich), das tun wir, aber sagens halt selten...

Mit meiner eigenen Familie ist das anders.
Meine Jungs kommen kuscheln, sagen von sich aus, ''Ich liebe Dich'' und wir Knutschen viel. #verliebt
Auch versuche ich dem großen ''beizubringen'', immer zu mir zu kommen, wenn was ist.

Ob das später der Pubertät zu gute kommt??
Hat das Einfluss darauf??

Bei der kleinen meiner Tante denke ich immer ''Schön, sie ist in der Pubertät und zeigt es, sie zieht sich nicht zurück, redet wenn es Probleme gib''.

Und wenn ich an den Bruder denke (oder an meine große Cousine), hab ich fast einbisschen Angst.
Ich möchte nicht, das meine Jungs sich verschließen und nicht mit mir oder dem Papa reden...

Erzählt mal, wie Eure Jungs so sind.

Was ist anders wie bei Mädchen oder ist es genauso??

lg Jacky

1

Also ich habe die Pubertät meiner beiden Nichten (mittlerweile volljährig) mitterlebt und, mein Kurzer (12) ist da gerade so mittendrin … ich finde Mädels da auch wesentlich schlimmer :-p. In der Kindheit hingegen war es dafür aber genau andersrum … ich denke, dass gleicht sich dann einfach - über einen Zeitraum von 18 Jahren betrachte - aus. Ich glaub einfach, die Kids haben alle mal Phasen, wo man sie am liebsten gegen einen Toaster eintauschen würde.

Bescheuert gekleidet hat sich meiner schon 8 (war aber angeleitet von seiner Lieblingscousine, die damals voll ein einer Punk-Rock-Phase war). So ein klassisches rumzicken ist uns bisher glücklicherweise erspart geblieben … ich würde das bei uns eher ein »Quengeln« nennen, wenn er sich »Wie ein kleines Kind behandelt« fühlt, wenn wir da ab und an mal »Nein« sagen und etwas nicht erlauben. Türen knallen hatten wir ganz ganz selten mal … Meiner neigt eher dazu, die KiZi Tür abzuschließen und seine … mit Verlaub: scheiß … Musik laut zu drehen, wenn er stinkig ist. Faul ist er eigentlich gar nicht … ich würde ihn da eher als Gewohnheitstier bezeichnen, dass seine Gewohnheiten nur sehr schwer ablegen kann :-p

Meine beiden Nichten … die hätten gegensätzlicher nicht sein können. Bei der Älteren war die Größte pubertäre Reaktion m.E., dass sie gefragt hat, wann sie nach der Abi Party Abends wieder zu Hause sein musste. Die Jüngere hat dafür definitiv die Pubertät für zwei Teenies durchgemacht. Hat sich plötzlich von einem Freund die Haare rot färben lassen, lief mit skinny Jeans / zerfetzen Hosen etc. rum … kam abends später nach Hause, als ihre zwei Jahre ältere Schwester … rauchen/Alkohol … ziemlich schräge Vögel als Freunde … aber … endete ebenfalls mit einem ganz ganz tollen Abitur und einem schönen Studienplatz, hat einen ganz tollen Lebensgefährten gefunden und ist seit einigen Tagen glücklich verheiratet und verbringen Weihnachten und Neujahr gerade in der Karibik.

Ob das Erziehungssache ist … finde ich total schwierig zu beurteilen. Freunde, Umgebung, Umfeld spielen da m.E. eine ziemlich fundamentale Rolle; grundsätzlich aber: Ich denke, es hat viel damit zutun, wie man Kinder bis zu dieser Pubertät erzogen hat. Wenn die Pubertät da erstmal begonnen hat, klappt das mit der Erziehung m.E. nur noch ganz bedingt. Da kommt es m.E. eher darauf an, eine Beziehung zum Teenie zu haben und diese zu pflegen und zu hegen. Also ich könnte meinen Kurzen lebenslänglich Internetverbot oder Stubenarrest androhen, wenn der sich quer stellen möchte, stellt der sich quer, und, daran lässt sich m.E. dann wenig ändern. Ließt man auch hier auf Urbia immer mal wieder … wenn die in dem Alter mal richtig anfangen, auszuticken (warum auch immer!) … steht man da mit seinem Latein schnell am ende.

Also wenn ich mal alle pubertären Probleme, die wir so mit unserem Sohn haben, zusammenfasse … also um 99% aller Fälle dreht es sich da immer wieder um »Ich bin kein kleines Kind mehr«. Also um Regeln/Grenzen … wo seine Vorstellung (Was für einen 12-Jährigen angemessen ist) und unsere Vorstellung … also da liegen stellenweise ganze Universen zwischen. Zumindest liegt die Kunst bei uns … bezüglich der Pubertät … hauptsächlich darin, zu versuchen, ihn zu verstehen und irgendwie einen Kompromiss zu finden, den alle Beteiligten akzeptieren können. Was oftmals ein ganz spannender Prozess ist, da auch meine Frau und ich uns oftmals gar nicht einig sind, wie viel Freiräume denn jetzt für einen 12-Jährigen in Ordnung sind. Ich denke, wenn wir da nicht versuchen würden, irgendwie auf unseren Sohn Rücksicht zu nehmen und nicht versuchen würden, Kompromisse zu finden (wo es möglich ist) … würde das hier viel viel mehr krachen. Also doch irgendwie Erziehungssache … meine Schwägerin hat da eher den Ansatz verfolgt: »Ich bestimme die Regeln, und, beim kleinsten Wiederwort erlaube ich das halt gar nicht mehr«. Das hat bei der einen Tochter total gut funktioniert, und, bei der anderen Tochter in kleinster Weise. Es scheint also auch zu einem total großen Teil am Kind selbst zu liegen.

Wenn irgendetwas ist … also im Regelfall kommt mein Kurzer dann schon zu mir, sofern ihm das nicht peinlich ist oder - das was ist, nicht mit mir zu tun hat. An zweiter Stelle steht da definitiv seine Lieblingscousine. Meistens watschelt er dann spät Abends in mein Arbeitszimmer und setzt sich bei mir auf die Couch, holt sich ein paar Kuscheleinheiten ab und schüttet sich sein Herz aus. Im Regelfall sind das dann: »Kannst du nicht noch mal mit Jessica (meine Frau) reden?« Also so Situationen, wo seine mom sich quer stellt und er dort einfach Hilfe braucht. Sonstige Sorgen/Probleme regelt er ansonsten eigentlich lieber selbst. Wenn er mal Probleme mit mir hat … eigentlich habe ich dann meine Nichte am Telefon. Die Mama ist da eher Ansprechpartner für sämtliche Beziehungsprobleme, die er mit seinen »Freundinnen« hat … und wenn er Geld braucht #huepf ... oder Kuscheleinheiten ... oder er sich maßlos verwöhnen lassen möchte.

Also ja - ich bin fest davon überzeugt, dass das gerade erst in der Pubertät zu gute kommt, wenn man da ein gutes Verhältnis zu seinen Kindern hat, und die - wenn mal was im Magen liegt - seine Eltern als Ansprechpartner hat (oder Jemanden, dem Kind und Eltern vertrauen). Ich denke, dann begrenzt sich Pubertät eigentlich nur auf ein paar verrückt spielende Hormone … schlechten Musik und Klamottengeschmack … bei Teenies oftmals das Gefühl, von den Eltern/Erwachsenen nicht verstanden zu werden und bei den Eltern oftmals das Gefühl: »Gott sei dank liegt er jetzt endlich im Bett und pennt ... und noch ganze 7 Stunden, bis er wieder aufwacht« #huepf.

lg David,
und ein frohes Fest!

2

ja, ich denke das es eine erziehungssache ist.

wir haben 2 jungs im alter von ca. 18 jahren die vom wesen nicht unterschiedlicher sein könnten und mit beiden haben wir seit jahren keine probleme.

bei uns herrschen regeln und das finden wir wahnsinnig wichtig.kinder brauchen regeln, es ist mit ein zeichen von liebe und sicherheit.

klar werden auch kompromisse geschlossen bzw. diskutiert, denn sie haben natürlich ein mitspracherecht, das schon von klein auf an.außerdem sind deren argumente ja auch oft genug nicht so schlecht :-)

wichtig ist, dass kinder respekt lernen und das fängt schon damit an, dass sie lernen schuhe auszuziehen, nicht jede glasscheibe anzufassen usw.,
auch ein "bitte" und "danke" sollte normal sein.

bei uns werden keine türen geknallt und sorry, ich kann es absolut nicht verstehen wie man so etwas tolerieren kann, genau so wenig schreit man rum oder benutzt schimpfworte.

man lässt den anderen ausreden, hört zu, nimmt sein gegenüber ernst und versucht seine seite zu verstehen auch wenn es manchmal schwer fällt, ansonsten hat man gelernt zu argumentieren, denn bei uns gibt es nicht nur einfach ein "nein", sondern es wird erklärt.

natürlich ist erziehen schwer, aber wir haben es immer so gemacht, dass wir nicht für den moment erziehen weil es gerade einfacher erscheint, sondern auf langer sicht.es ist leicht wenn es ein problem gibt, z.b. mit einem lehrer, einfach so zu dem kind zu halten, obwohl man weiß es ist im unrecht, aber es ist halt traurig und braucht trost.für den moment ist das dann ok, aber auf langer sicht, ist es negativ auf dem lehrer eingestellt und die probleme diesbezüglich werden mehr.
somit bekommt es trost, aber auch auch eine kleine "aufklärung"...das ist zwar anstrengender, aber auf langer sicht effektiver und so haben wir das mit allem gemacht.

beide dürfen tun und machen was sie möchten und das schon ziemlich lange, aber ihre leistungen in der schule dürfen nicht darunter leiden und auch nicht ihre pflichten wie z.b. im haushalt, darüber wird auch nicht diskutiert.es ist ein geben und nehmen...

und...solange sie ihre füße unter unserem tisch stellen, haben immer noch wir das sagen, wenn auch mit einem lächeln :-)

3

Hi.
Wir versuchen vorzubeugen, indem wir unseren Kinder jetzt schon (zwischen 12 und 4) mit Respekt und Vertrauen begegnen - Respekt im Sinne von "Wir nehmen Eure Meinung ernst, aber manchmal müssen wir als Eltern handeln und zb etwas untersagen".
Unser Großer ist (bislang) gut geraten - klar zickt er mal, aber im Normalfall können wir mit ihm reden und da ich gerne Ratgeber lese, lese ich ihm daraus auch mal vor und wir reden darüber...
Und Humor ist immer wichtig!
GlG, Locke

4

Ich habe eine 12,5 jährige Tochter und einen 14 jährigen Sohn.

Beide stecken schon mitten in der Pupertät. Ich stelle viele Gemeinsamkeiten fest, aber auch totale Gegensätze.

Generell finde ich Mädchen - egal in welchem Alter - komplizierter. Mädchen haben feinere Antennen für ihre Mitmenschen, was manchmal ein Segen sein kann, aber auch gerne mal als "zickig" und "typisch mädchenhaft" herüberkommt. Mädchen sind in der Regel komplexer in der Lage, Emphatie für andere zu empfinden. Sie sind in der Pupertät eher introvertiert, was den Umgang mit ihnen nicht unbedingt leichter macht.

Jungen sind etwas einfacher gestrickt. Wenn sich ein Kindergartenjunge mit seinem Kumpel streitet, dann gibt es ein kurzes Wortgefecht - oft mit Schubsen, Hauen oder Wutausbrüchen. Aber dann ist die Welt nach kurzer Zeit wieder in Ordnung, der Freund ist weiterhin der bester Freund und alles ist vergessen. Jungs sind körperlicher. Mädchen hingegen entwickeln in der gleichen Situation strategische - und auch psychische - Tricks. Da wird geschmollt, geheult und die beste Freundin ist erst Mal für längere Zeit "gestorben".

Jungs verarbeiten die Pupertät anders. Oft wird ihr Verhalten extrovertierter. Sie wollen sich messen. Die wenigsten Jungen schreiben Tagebuch. Das ist typisch weiblich.

Die Pupertät ist unvermeidbar. Und die Erziehungsarbeit, die Du bislang geleistet hast, hat definitiv Einfluss auf den Teenager. Und später, wenn der ganze Spuk vorbei ist, wird Dein Kind wieder "normal" sein und von Deiner Erziehung geprägt sein.

minimöller

5

Hallo Jacky!!
Na da hast Du ja wirklich noch zeit;-)..
Also ,meine ERfahrung mit meinen JUngs waren relativ harmlos,Klar ziehen die sich zurück ,was mir auch manchmal weh tut.......heute noch .Einmal waren zwei mit einer Jugendgruppe unterwegs ,ich habe sie besucht ,bin auf meinen Sohn zu und......er hat mich weggeschubst!!Da waren sie so 13 oder14.aus angst ich wollte sie vor versammelter Mannschaft drücken ,was ich aber gar nicht vorhatte!!!Ich war so gekränkt und hätte nur heulen können.Aber das war mir eine lehre ,seitdem wird immer zuhause gedrückt und sich verabschiedet!Ich bin ja lernfähig!Es ist schon schwer für ein Mutterherz,wenn sich die Jungs abnabeln........ERst ist man für alles zuständig und verantwortlich und zwei Tage später mußt du loslassen und die KInder ihre eigenen Erfahrung machen lassen und vor allem........DU mußt genau erkennen ,wann diese zwei Tage dran sind!!!!!!!
Genieße jeden Tag an dem Mama für deine Jungs die größte und einzige Liebe ist!!!
Ürigens,bei Mädchen sieht die Sache anders aus!!Das ist der blanke Horror!!#schock Aber..das muß man erlebt haben!!;-) Liebe Grüße Iris

6

Hallo,

mein Großer ist erst 7 aber er fängt langsam an mit Launen die er nicht kontrollieren kann. Bricht grundlos oder wegen absoluter Nichtigkeiten in Tränen aus usw.

Mir wurde von einer Freundin mal gesagt das die Erziehungsarbeit eigentlich ab Pubertät gelaufen ist. Dann kann man nur noch unterstützen und als "Fels in der Brandung" Hilfestellung leisten. Mehr sollte man auch nicht. Dann würde es einigermaßen klappen.

Viele Eltern kontrollieren die Teenager zu sehr, da begehren sie richtig auf, die wollen ernst genommen werden und merken das die Eltern ihnen vertrauen und auch diverse Dinge zutrauen.

Hmm, keine Ahnung ob es so klappt oder nicht. Ich werde mich in den nächsten ca. 5 Jahren seelisch drauf vorbereiten können.

LG

7

Hi,

ich habe in der Jugendpflege gearbeitet. Ich habe die damals 6-8 Jährigen mit "heranwachsen" sehen. heute sind sie so ab 18J. aufwärts alt ;-) (Gott bin ich alt :-P )

ICH bin heilfroh dass ich zwei JUNGS habe ;-) Ja, es gibt Unterschiede und ja ich bin auch froh dass ich erziehungstechnisch ganz "gut und locker" drauf bin und sehe und sah welche Fehler man am besten nicht macht! ;-)

Wer die Bedürfnisse seiner kleinen Kinder ernst nimmt und sie respektvoll behandelt, hat definitiv weniger zickende Pubertierende oder in sich gekehrte.

VG Nana

8

Hallo.

<<<Und wenn ich an den Bruder denke (oder an meine große Cousine), hab ich fast einbisschen Angst.
Ich möchte nicht, das meine Jungs sich verschließen und nicht mit mir oder dem Papa reden...<<<

Das liegt an euch.Wenn ihr immer im Gespräch bleibt/ ansprechbar seid, Familienrituale und Unternehmungen beibehaltet, viel ausdiskutiert #augen-----------warum sollten deine Kinder sich dann verschließen?Auch Pubertierende brauchen Nähe, körperliche und gefühlsmäßige.

Meine "Kinder" sind 24, 16 und 14 Jahre alt.Die beiden Jüngeren leben natürlich noch zu Hause.
Es ist schön, trotz und gerade wegen der Veränderungen die dieses Alter nun mal so mit sich bringt.

Ich werde genauso oft gedrückt und fast genauso oft geküsst wie früher.
Nur das sie mir halt nicht mehr alles erzählen.:-)

L.G.