Habe ein riesen Problem mit meinem Großen, er ist 11 und in der 6. Klasse jetzt geht es um die Haupt bzw. Realschule. Mein Sohn hatte es schon immer schwer in der Schule aber mit Fleiß und unserer Unterstützung hatte er Ende der 5. Klasse einen Schnitt von 2,3 Wir waren mächtig stolz. Seit ein paar Monaten lässt er sich total gehen, selbst die Körperpflege nimmt er nicht mehr so wichtig. Es interessieren ihn keine Noten, keine Schule, er verheimlicht angesagte Arbeiten um nicht lernen zu müssen und hat jetzt sogar schon 2xunterschriften gefältscht. Jetzt steht er in 6 Fächern auf 4 und 3 davon sind Hauptfächer, also Hauptschule. Haben jetzt ein Gespräch mit Lehrerin gehabt und wir wollen ihn jetzt notfalls die 6. Klasse freiwillig wiederholen lassen, da Hauptschule für ihn der falsche Weg wäre. Wer kennt auch solche S
Kann das mit Pubertät zu tun haben?
Meine Tochter war auch zunächst faul und in der Hauptschule. Dort merkte sie recht schnell selbst, dass das überhaupt nicht ihrem Lernniveau entspricht und sie auch mit der Art der Schüler nicht zurecht kommt. Ich selbst habe sie auch eher auf der Realschule gesehen, da sie ja nicht unintelligent ist. Nachdem sich ihre Noten auch sehr stark besserten bot ich ihr die Prüfung zum Übertritt an, vorausgesetzt sie lernt eigenständig dafür und ich muss sie nicht zum Lernen drängeln.
Das klappte. Sie lernte, wir suchten Übungsaufgaben heraus, sie wollte immer mehr Input und bestand die Prüfung. Nun ist sie an der Realschule, die fünfte Klasse wurde eben doppelt gemacht und es war absolut das Beste für sie. Sie hat Spass am Lernen, gute bis sehr gute Noten, natürlich auch ihre Schwächen, aber sie fühlt sich wohl. Und sie hat sogar beschlossen, dass sie nach dem Abschluss 2013 Abitur machen wird.
Meine Cousine hat eine andere Alternative gewählt und ihren Sohn auf ein Internat geschickt. Auch er blühte regelrecht auf, schreibt super Noten, lernt auf einmal freiwillig und fleissig und wird wohl ebenfalls einen guten Abschluss erreichen. Das war vorher nicht einmal zu Hoffen.
Würde es denn - für Ihren Umgang mit dieser Schulsituation - irgendeinen Unterschied machen, wenn das nun die Pubertät wäre oder nicht?
Also eine Userin hat hier vor wenigen Tagen mal geschrieben, dass es gar nicht so leicht ist, Pubertät überhaupt zu erkennen. Dem würde ich mich pauschal anschließen … man kann das sicherlich irgendwie unter die Anfänge von Vorpubertät packen, aber, Ihr Großer kann auch einfach ein normaler 11-Jähriger sein, der einfach keinen Bock mehr auf diesen Fleiß hat und sich da momentan auch hängen lässt. Also im Kids & Schule Forum kann man dauerhaft die gleichen Macken auch bei 6-7-8-Jährigen Kindern lesen. Ich denke aber, es macht keinen großen Unterschied … eine gute Schulausbildung ist nun mal wichtig, und, ob Ihr Sohn das nun nicht so ganz nachvollziehen kann, weil er nun mal mitten in der Pubertät steckt (oder gerade reinkommt), oder, weil er einfach viel lieber Kind sein möchte anstatt zu Hause zu hocken und für Klassenarbeiten zu lernen … das ändert ja am Problem nichts.
Problematisch finde ich nur … wenn sich Ihr Sohn jetzt schon so verhält … ich befürchte, dann wird die Realschule für Sie als Familie ein ziemlich großes Abenteuer werden und noch für einiges sorgen. Was hält Ihr Großer denn von der Idee, sitzenzubleiben? Respektive: Kennt er diese Konsequenz schon? Ich bin mir sicher, dass das für einen 11-Jährigen sicherlich noch mal genügend Motivation ist, sich da etwas zusammenzureißen … das Schuljahr geht ja noch ein bisschen … da wird er die Noten, die für die Realschule nötig sind, doch sicherlich wieder erreichen können, oder? Ich seh’ da eher schwarz für die 4 Jahre, die danach kämen. Also - was wird dafür sorgen, dass nach der Teiletappe (Noten für die Realschule in der 6. Klasse) es danach nicht wieder so weitergeht: Er lernt nicht, verheimlich Arbeiten/Termine (um nicht lernen zu müssen), fälscht notfalls Unterschriften, um Klassenarbeiten nicht vorzeigen zu müssen.
Darf man fragen, wie viel Ihr Sohn so täglich lernen (müsste); wie es vor so einer Klassenarbeit aussieht mit dem lernen? Wie viel Zeit geht da so z.B. für eine Mathematikarbeit drauf? Also - mir geht es darum: Kann man irgendwie nachvollziehen, warum er sich momentan so verhält? Warum muss Ihr Sohn Unterschriften fälschen? Also was passiert zu Hause, wenn ihr mit einer 5 in Deutsch nach Hause kommt? Ich denke, wenn man auf die Fragen eine Antwort findet, kann man auch herausfinden, wie man die dahinterliegenden Probleme lösen kann. Weiß Ihr Sohn denn, warum die Realschule für Ihn (oder für Sie) so wichtig wäre? Weiß er überhaupt, warum er zur Schule geht, und, wie das Berufsleben - nach der Schule - überhaupt funktioniert? Also - wofür er diesen Abschluss überhaupt braucht? Was möchte Ihr Sohn z.B. später mal - beruflich - machen? Das können ja - in dem Alter - schon etwas präzisere und realistischerer Vorstellung sein, wie noch bei einem Erstklässler. Weil er, was er später mit einem Hauptschulabschluss, und, was er später mit einem Realschulabschluss alles machen könnte (oder gerade nicht machen könnte)?
Denn - das ist eigentlich das irritierendste, was ich an Ihrem Beitrag finde. Dass Ihr Sohn Ihnen Sachen verheimlicht, die einzig und alleine sein späteres Leben und seine Zukunft betreffen. Was hat die Lehrerin denn dazu gesagt, wie es zu diesem Abfall bei Ihrem Sohn kam? Liegt es nur an »Naja, er hat die arbeiten verheimlicht, darum können Sie nicht mit ihm lernen, darum die schlechten Noten« oder, hat sie eventuell noch andere Gründe? Was sagt Ihr Sohn zu dem ganzen? Also er ist ja jetzt schon in einem Alter, wo er Ihnen Rede und Antwort stehen kann und für sein Handeln durchaus Konsequenzen tragen sollte.
Hmm … kenne ich das: Also die mangelnde Körperpflege kenne ich von meinem Sohn, dass war aber definitiv vor der Pubertät. Irgendwann meinte er, groß genug zu sein, sich von uns nicht mehr unter die Dusche kommandieren zu lassen … und in der Praxis hatte sich dann gezeigt, dass der umstieg von »Wir sagen ihm, wann er duschen muss => Er entscheidet selbstständig, ob und wann er duscht« so gänzlich ohne Hilfe und - ihn einfach ins kalte Wasser springen zu lassen - nicht funktioniert hat. Schule … also das ist glücklicherweise eines der Probleme, die wir mit ihm nicht haben … was aber wohl hauptsächlich daran liegt, dass ihm das alles so zufliegt und er da in kleinster Weise was für tun muss (ist also kein Vergleich zu Ihrer Situation). Ansonsten würden mir wahrscheinlich auch graue Haare wachsen
. Hat Ihr Sohn denn sonst noch - weitere - Macken, die man unter diese Kategorie: »Das könnte man Pubertät nennen« fallen?
Hallo,
erstmal vielen Dank das sie sich so eindringlich mit meinem Beitrag beschäftigt haben.
Viele d.h. eigentlich alles diese Fragen die sie mir gestellt haben, beschäftigen mich nunmehr seid vielen Wochen.
Habe ich meinen Sohn zu sehr unter Druck gesetzt mit dem lernen, das er mir dadurch die Arbeiten verschweigt? Hat er die schlechten Noten selbst unterschrieben, weil er Angst vor Konsequenzen hatte ? Warum ist ihm alles im Moment so egal, selbst sein Aussehen. Er war sonst eher eitel und ich konnte schon seid er 6 Jahre ist, nicht mehr ohne ihn Sachen kaufen gehen, weil er es lieber selbst aussuchen wollte.
Ich muss sagen, das mein Sohn schon immer ein sehr ängstliches Kind war. Ob es allein im Zimmer bleiben oder ohne seinen Bruder im Zimmer schlafen war. Oder Freunde finden, auf Erwachsene und andere Personen zugehen, oder neue Situationen (von Grundschule in Mittelschule) zu bewältigen. Er hatte auch schon immer Probleme mit der Schule und das man mich nicht falsch versteht. Einen Abschluß mit der Note 3 oder in Mathe auch ne 4 (da es ihm wirklich trotz Nachhilfe sehr schwer fällt) ist völlig o.k. Aber eben keine Hauptschule !!!
Mein Sohn weiß das auch und wir haben oft und lange Gespräche geführt (ohne Forderungen, Vorwürfe etc.) aber außer einem Achselzucken und schweigen erhielt ich keine Reaktion. Selbst seine sehr verständnissvolle Klassenlehrerin hat mit ihm gesprochen und ihm erklärt, das er ohne weiteres einen vernünftigen Realschulabschluss erreichen kann. Gemeinsam mit der Lehrerin haben wir auch über das Thema freiwillige Wiederholung gesprochen, was auch für einen 2wöchigen Motivationsschub sorgte.
Leider hat er in der Klasse über die hälfte der Mitschüler mit anderen Lebensvorstellungen , sie haben keine Respekt weder den Mitschülern noch dem Lehrern gegenüber. Sie halten nichts von Schulpflicht oder lernen und werden auch hin und wieder mal von der Polizei in die Schule begleitet. Diese Kinder hat sich unser Sohn irgendwie als Vorbild gewählt (obwohl es nicht seine Freunde sind) ich bzw. wir glauben , er wäre gern genauso Selbstbewusst und er würde auch seine Gefühle mal so rausschreien wollen !??
Ich habe schon ein wenig gehofft das mir die Vorstellung, das es jetzt die Pubertät ist die Kraft gibt durchzuhalten und unserem Sohn zu helfen einen vernünftigen Weg einzuschlagen.
Einen schönen Abend noch Luwido
P.s. falls die Nachricht jetzt 2x kam. Sorry unser INternet war schon wieder weg. (alte Dorfleitung)