Ich habe hier ein bisschen gelesen und kam auf die oben genannte Frage.
Wenn das Kind selbst in die Wohngruppe will, schön und gut. Aber was ist, wenn die Eltern keinen Ausweg mehr sehen und möchten, das ihr Kind in einer Wohngruppe untergebracht wird damit es dort vielleicht begreift das es zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Disziplin auch Pflichten zu erfüllen hat. Also kurz weg gesagt, das sie dort lernen, das Rumgammeln keine Pflicht ist.
Kennen ja sicher viele hier, die nen faulen Teenager zu Hause haben, die sich an keine Regeln halten und man reden kann wie ein Buch. Konsequenzen hin oder her, was tun wenn dem Teenager alles egal ist? Kann man ihn dann in einer Wohngruppe anmelden oder muss man zum Jugendamt? Wie läuft sowas ab? Kennt sich hier jemand mit sowas aus?
Wohngruppe freiwillige Entscheidung oder die Entscheidung der Eltern?
Hallo,
also wenn man mit seinem Kind nicht klar kommt und es zu Hause nicht läuft, dann kann man einen Antrag auf Hilfe zur Erziehung stellen.
Das macht man beim zuständigen Jugendamt, welches ja auch der Kostenträger für diese Maßnahmen ist. Dann wird entschieden wie die Hilfe aussehen soll, was gemacht wird und das ganze wird in einem Hilfeplan festgelegt.
Auch ein Jugendlicher kann nicht einfach mal eben so sagen das er in einer Wohngruppe will, dafür müssen schon die richtigen Voraussetzungen gegeben sein. Ebeso kann man als Elternteil nicht einfach so sein Kind loswerden, weil es einem zu bockig ist und man mit der Pubertät nicht klar kommt. Die Unterbringung in einer Jugendhilfeeinrichtung passiert nicht aus so "harmlosen" Gründen wie ich aus deinem Post entnehme. Bis zu einer stätionären Unterbringung muss noch einiges mehr an Defiziten und Problemen bei Eltern/Kindern vorhanden sein.
In der Regel ist das nach mehrerern anderen Maßnahmen so ziemlich die letzte die ergriffen wird.
Aber wenn du es dir leisten kannst, kannst du dein Kind sicher auch auf eigene kosten in einer Wohngruppe unterbringen. Die kosten für so einen Platz liegen so ungefähr bei 4800,-€ Pro Kind/Jugendlichen (in der Einrichtung in der mein Mann arbeitet), wobei das natürlich auch von Einrichtung zu Einrichtung anders ist und auch noch teurer werden kann.
LG
helikopta
Hallo
jetzt muss ich mich mal einklinken... 4800€ - wie ist das gemeint mit "ein Platz kostet"... ist das ein Jahresabo oder Monatsmiete?
lg bambolina
Das sind die monatlichen kosten die so ein Platz in einer Jugendhilfeienrichtung kostet, das ist schon ganz richtig.
Den meisten Leuten ist anscheinend nicht bewusst was so eine Unterbringung kostet. Du musst mal überlegen was davon finanziert werden muss. Neben den reinen Lebenshaltungskosten, Kleidung, Taschengeld, Schule mit allem was dazu gehört usw. müssen auch die Gehälter für die Mitarbeiter die die 24h Betreuung leisten müssen, das Gebäude ( in der Regel ja so, das dort 6-10 Kinder/ Jugendliche leben), Fahrzeuge, Freizeiten der Einrichtung und mit Sicherheit vieles wwas ich jetzt vergessen habe finanziert werden.
Die Einrichtungen haben neben der Leitung meist 5-6 Pädagogische und 1 Hauswirtschaftliche Kraft die dafür sorgen das das ganze Läuft. Die haben neben den 24h Dienst die ja abgedeckt werden müssen auch Termine und jede Menge fahrten außerhalb der zeiten die sie in der Gruppe Dienst haben.
Je nachdem was die Einrichtung für Kinder bzw Jugendliche aufnimmt, welche Probleme und welchen Hintergrund sie mitbringen kann ein einzelner Platz je nach "schwere" auch noch höher sein.
In diesen Einrichtungen leben Kinder die aus verschiedensten Gründen nicht bei ihren Eltern leben können.
LG
helikopta
Wohngruppen sind für Jugendliche, die keiner will und wirklich die letzte aller Lösungen. Vielleicht wäre ein Internat ein gute Lösung? Hier kann man übrigens auch Unterstützung durch das Jugendamt bekommen.
Gruß
Manavgat
das stimmt so nicht...
Wohngruppen sind auch für Kinder deren Eltern es nicht alleine schaffen.
das hat nichts damit zu tun, ob man sein Kind will oder nicht
Hallo,
ich sag mal so. Wohngruppen sind nicht immer das, was man denkt, was es zu scheinen mag Ich war bis vor 7 Monaten in einer Wohngruppe und kann nur jedem davon abraten sein Kind in so eine Einrichtung zu stecken. Von außen sieht es immer so aus, als wäre das die perfekte Alternative, der/die Junge/Tochter würde ja auch noch was für die Selbstständigkeit machen etc...
Eher sieht es so aus:
- Taschengeld wird eingezogen (trotz diverser Gesetze)
- Jugendliche werden bei -15 Grad den ganzen Tag vor die Tür gesetzt
- Mit Handys und Laptops wird nicht sauber behandelt und geht ggf. kaputt
- Jugendliche werden von den Betreuern tätlich angegriffen + beleidigt.
Ich könnte hier noch mehrere Punkte aufschreiben, allerdings würde das noch ein paar Stunden dauern. Ich habe seitenlange Beschwerden-Briefe an die "Heim"-Leitung und es hat sich bis dato nichts getan. Das Jugendamt schaut zu, trotz meiner Foto-Beweise und will nichts dagegen machen. Polizei schaut natürlich auch zu
In meiner 2 Jährigen Zeit habe ich viel miterlebt und bin froh endlich aus der Wohngruppe raus zu sein...langer Kampf...Jetzt lebe ich in meiner eigenen Wohnung und mir geht es wieder gut...
An deiner Stelle würde ich mir eine alternative Überlegen, auch wenn der/die Sohn/Tochter nicht der/die bravste ist, es gibt immer alternativen.
Grüße