wieviel Geld für 16jährige?

Unsere Tochter wird bald 16 und kommt im Herbst in die 11. Klasse.

Wir haben uns überlegt, ihr monatlich einen bestimmten Betrag auf´s Girokonto zu überweisen und sie muss dann mit diesem Betrag ihre kompletten Ausgaben bezahlen also Klamotten, Kosmetik, Frisör, Kino, Essen in der Mensa, Schulausflüge....

Nicht bezahlen muss sie für "Hauskosten" (Wohnen/Strom/Wasser/Essen/Gitarrenunterricht...)

Ziel sollte sein, dass sie lernt, ihr Geld selbst zu verwalten und einzuteilen, mein Mann und ich mussten und konnten das in diesem Alter auch (Ausbildungsbeginn).

Nun habe ich allerdings keine Ahnung, wieviel Geld wir ihr zur Verfügung stellen müssen, damit sie damit gut zurecht kommen kann, es aber nicht zu viel ist um Verschwenderisch damit umzugehen. Ich hatte zu Beginn ein Ausbildungsgehalt von 350 DEUTSCHE MARK und habe meine Kosten damit selbst bestritten, sogar noch zu Hause Essensgeld bezahlt und auf den Führerschein gespart. Aber es ist wahrscheinlich sehr unrealistisch, das in Euro umzurechnen und einfach zu übernehmen, oder?

Ich hätte gerne ein paar Meinungen, was ein Jugendlicher heutzutage braucht, bzw. was brauchen Eure 16jährigen?

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Hallo!

Da möchte ich mich gern mal einklinken.
Meine Kinder sind von diesem Alter zwar noch weit entfernt aber ich kann aus persönlicher Erfahrung sprechen.

Grundsätzlich finde ich diese Idee gar nicht mal schlecht, aber übertreibt es nicht!

Ich musste ab meinem 15 Geburtstag so leben und meine Eltern haben mich damit noch mehr zur Außenseiterin gemacht, als ich es durch ihre übertriebenen Erziehungsmaßnahmen ohnehin schon war.

Ab meinem 15 Geburtstag (vor ziemlich genau 13 Jahren, ist also noch nicht soo lange her) bekam ich jeden Monat von meinen Eltern 100 DM(!) auf ein Konto überwiesen.
Davon musste ich alles allein bezahlen.
Meine Klamotten (auch solche, die gebraucht wurden, wie Winterzeugs und so), Schulsachen (Bücher, Hefte, Materialien...), Kosmetik, sämtliche Freizeit, Geburtstagsgeschenke für Freundinnen...
Der größte Posten war für mich aber Folgender: Wir wohnen sehr, sehr ländlich und sowas wie ÖPNV gibts hier kaum, nur Schulbusse. Meine Eltern wollten mich nicht mehr herum kutschieren und sagten mir, ich solle einen Mofaführerschein machen. Sie selbst würden mich nicht mehr fahren, nur noch bei viel Schnee. Den Führerschein haben sie mir bezahlt, aber den Roller musste ich selbst bezahlen. Ebenso musste ich Sprit und Versicherung allein bezahlen.
Somit haben sie mir bereits monatliche Fixkosten aufgebrummt. Mit nötigen Klamotten (und ich war wirklich absolut KEIN Shopping Girl) und dem ganzen Schulkram blieb da nicht mehr viel übrig.

Ja, es war eine harte aber hilfreiche Schule für mich und ich komme mit so ziemlich jeden finanziellen Mitteln zurecht. So gesehen hat es also was gebracht.

Zu welchem Preis?

Ich hatte nie Geld um in Discos zu gehen - nicht, das ich es in dem Alter gedurft hätte - aber dorthin, wo ich gehen dufte, konnte ich kaum Getränke o.ä. bezahlen. Regelmäßig ins Kino war auch nicht mehr drin, mal ein besonderer Einkauf weil ich z.B. die Jacke für 80DM oder die besondere Jeans für 50DM total klasse fand und alle sowas hatten, ging bei mir eben nicht.
Einfach, weil das Taschengeld in Relation zu der Eigenverantwortung zu wenig war.

Mit meinem 17. Geburtstag habe ich meine Ausbildung angefangen und direkt gut verdient, da ich einer lukrativen Sparte arbeite. Mein Startgehalt betrug 600€ (war das Eurostartjahr) netto. Davon musste ich direkt 150€ mtl bei meinen Eltern an Kostgeld abgeben. Da ich ja kurz darauf ein eigenes Auto brauchte, weil ich auch in z.T. 30km entfernten Geschäftsstellen eingesetzt wurde und meine Berufsschule 80km entfernt war, stiegen meine mtl Kosten natürlich auch deutlich an. Steuern, Versicherung als Fahranfänger (sauteuer!), Benzin...
Ohne Auto hätte ich den Job wieder verloren. Mein AG fand es schon nicht so dolle, dass er mich solange ich 17 war nur halbwegs wohnortnah einsetzen konnte.

Außerdem änderten meine Eltern den Telefonanschluss. Ich bekam einen eigenen Anschluss - und natürlich damit auch meine eigene Rechnung für Telefon und Internet. Damals gabs noch keine Flatrate.
Und ich musste einen Stromabschlag zahlen, weil ich einen TV und einen PC zum arbeiten hatte.
Obwohl ich mehr verdiente als meine Freundinnen, die eine Ausbildung begonnen hatten, hatte ich immer weniger Geld als sie.
Trotzdem gelang es mir immer zu sparen und etwas zurück zu legen. Ich habe mir während meiner Ausbildungszeit kaum etwas gegönnt. Was ich nicht wirklich brauchte, an meine Eltern ging oder ins Auto floss, wurde gespart.

Wofür?
Mit 19, noch während meines letzten Ausbildungsjahres, bin ich mit einem Nettoeinkommen von gut 700€ von zu Hause ausgezogen und habe mir eine eigene Wohnung genommen für 320€ Kaltmiete.
Bis heute habe ich noch nie für irgendetwas von meinen Eltern finanzielle Unterstützung bekommen. Noch nie.

Erste Wohnung, Hochzeit, Kinder, sonstige Großereignisse... ich - und später auch mein Mann - können jetzt mit stolz sagen absolut alles, was wir haben und schafften, haben wir alleine erreicht.

Aber ist es das wert? Es war sehr schwer, es war sehr hart - und es war nicht nötig. Denn meine Eltern waren einfach nur geizig.

Ja, ich finde es sehr gut und sehr richtig, wenn Kindern nicht alles in den Hintern geschoben wird, selbst wenn man es sich leisten kann. Und junge Leute müssen früh lernen mit Geld zu haushalten und das es auch mal einfach nix gibt, wenn kein Geld mehr da ist.
Aber sofern es möglich ist, sollten sie auch einfach ihre Jugend genießen können, auch mal über die Stränge schlagen und sich verkalkulieren dürfen.
Das konnte ich nie.
Das hatte freilich auch noch andere Gründe als den finanziellen Aspekt, da meine Eltern mir auch mit 15 noch eine "zu Bett geh Zeit" vorgeschrieben haben, ich nie auf Partys durfte, auch am WE mit 16 noch um 21:30 zu Hause sein musste usw.
Aber darum geht es hier jetzt ja nicht.

Schulausflüge selber bezahlen? Warum? Ganz ehrlich, warum?
So ein Schulausflug auf dem Gymnasium ist gern direkt mal ein dreistelliger Betrag und dann ist für den gesamten Monat kein Geld mehr da oder die Ersparnisse sind sind aufgebraucht.

Klamotten, Frisör, Kosmetika, Freizeit, einfache Schulmaterialien, wie Hefte usw - ja!

Im Endeffekt müsst Ihr natürlich selbst wissen, was Ihr macht.
Ich denke, Ihr seid auf dem richtigen Weg, wenn Ihr Eure Tochter zur Eigenverantwortung erzieht. Aber übertreibt es noch nicht, wenn es nicht zwingend nötig ist.

Ich habe Euch einfach nur mal geschildert, wie extrem so etwas werden kann, wenn man es unbedingt auf die harte Tour machen will.

LG

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Danke für deine ausführliche Antwort. Du hast natürlich Recht, von der Seite habe ich das ganze noch gar nicht betrachtet. Aber gerade wegen solcher Gründe wollte ich ja hier gerne die Meinungen der anderen hören. Vielleicht lasse ich sie selbst vorschlagen, was sie monatlich so braucht? Der GEdanke kam mir, als ich deinen Bericht gelesen habe.

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ich habe jetzt nicht herausgehört, daß es der TE darum ging, das kind "klein zu halten" mit der maßnahme.

schade, daß du solche erfahrungen machen mußtest- ich habe genau mit dem modell sehr gute erfahrungen gemacht.

und ich glaube den meisten 16 jährigen ist es lieber, das geld für die mensa-verpflegung auf die hand zu bekommen und selbst entscheiden zu können, ob sie damit eben die schulverpflegung zahlen oder nen döner um die ecke.
ein problem gibts natürlich dann, wenn sie sich beides nicht leisten können, da haste recht:)

und natürlich darf keine klassenreise daran scheitrn, daß eine 16 jährige nicht so viel geld ansparen kann o.ä.
aber so hatte ich die idee der te ehrlich gesagt nicht verstanden

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Hallo,

"müssen" müsst Ihr gar nichts.

Ihr stellt ihr so viel zur Verfügung, wie Ihr guten Gewissens vom Familienkommen abzweigen könnt, ohne selbst in Schwierigkeiten zu kommen.

Meine Neffen und Nichten sind ungefähr in demselben Alter und haben nur Geld zur Verfügung, wenn sie dafür jobben.

GLG

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150 euro würd ich sagen, wenn sei wirklich soviel davon zahlen muss, die frage ist was würde 1mon mensa essen kosten?

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Hallo Vivia,
überschlag doch mal in etwa, wieviel deine Tochter momentan verbraucht. Wieviel kostet die Kosmetik, die sie regelmäßig kauft? Wie oft muss / geht sie zum Frisör? Was kostet das Essen in der Mensa? Was für Klamotten trägt sie, wieviel benötigt sie etwa monatlich?

Ich schätze mal, minimum 150€ / monatlich müssten da schon drin sein. #schock Ganz schön viel Geld....

LG
Nina

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Hallo,

warum gebt ihr nicht das Kindergeld, was ihr für sie bekommt?

damit muss sie dann zurechtkommen.

LG

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das hab ich mit 16 auch bekommen. und ich möchte einfach mal behaupten, dass ich ein mensch geworden bin, der gut mit geld umgehen kann.

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Ganz erlich finde ich sowas schwachsinnig und kenne das von Freundinnewn meiner Kinder.
Als erstes wird fürs eigenen Ego gesorgt danch wenn etwas überbleibt(was nie der Fall ist) kauft man Schulsachen.

Ich finde auch mit selbstverdienten Geld wird anders Gehaushaltet als mit "Ich bekomme jeden Monat einne Betrag einfach so"

Sie ist 11. Klasse, warum muß sie jetzt lernen Geld einzuteilen und damit umzugehen?
Ich find in dem Alter sollte man mit Geld umgehen können zumindest mit dem Taschengeld.

Andere Frage richtet sich dein Lohn nach deinen Ausgaben ?(Klamotten, Kosmetik, Frisör, Kino, Essen in der Mensa, Schulausflüge....)

VG 280869

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Sei mal bitte etwas zurückhaltender mit deinen Aussagen. "Schwachsinnig" klingt echt beleidigend :-( Ich lese gerne deine Meinung, deshalb hab ich ja hier nachgefragt und wenn Du die Idee nicht gut findest ist das in Ordnung. Aber das kann man auch anders ausdrücken #gruebel
Sie würde den Betrag jeden Monat "nicht einfach so" bekommen, sondern das wäre sozusagen ihr "Schülergehalt".

Ich habe ja geschrieben, dass ich in dem Alter mein Geld auch selbst einteilen und damit wirtschaften musste (und ich konnte das auch!), deshalb bin ich der Meinung, dass sie das auch kann. Mit ihrem Taschengeld konnte sie schon immer gut umgehen.
Mein Lohn richtet sich nicht nach meinen Ausgaben, sondern meine Ausgaben richten sich nach meinem Lohn.

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Ich musste mit 16 Jahren selber für mein Geld als Aushilfe arbeiten und hatte 600 Mark zur Verfügung.

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Wow! Da hast Du dir ganz schön viel selbst verdient. Hattest Du neben der Schule so viel Zeit? Meine Tochter verdient auch selbst Geld, sie gibt Gitarrenunterricht und geht Babysitten. Da hat sie so ca. 30 - 50 Euro im Monat.

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Das waren zwei Stunden am Tag die ich gearbeitet habe. Natürlich hätte ich besseres mit meiner Zeit anzufangen gehabt, aber es war ja für einen guten Zweck.;-)

Damals ging die Schule nur bis spätestens 13 Uhr.

lg Medina

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Ich würde es ehrlich gesagt langsam steigern, was sie vom Taschengeld alles selber bezahlen muss und dementsprechend, wenn es gut klappt, die Summe erhöhen und an den Bedarf anpassen.

Es ist ein Unterschied, ob man in dem Alter noch die Schulbank drückt oder arbeitet. Der Bezug zum Geld ist einfach ein anderer.

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Ich finde die Idee generell sehr gut.

Ich habe zwar noch keine Teenager, aber ich an Deiner Stelle würde einfach mal grob überschlagen:

heutiges Taschengeld (was muss sie jetzt schon davon zahlen?)
+ Mensakosten im Monat
+ Kosten Schulausflüge
+ Kosten für Schulmaterial
+ Kosten für Freizeit/Klamotten/Friseur, die bislang noch von Euch extra gezahlt werden

Der Betrag sollte nicht zu hoch sein, damit sie schön auf dem Boden bleibt, aber auch nicht zu gering, so dass sie regelmäßig pleite ist. Vielleicht könnt Ihr ihr anfangs noch ein wenig Hilfestellung geben (z.B. eine Aufteilung, wie viel sie ca. für Kleidung etc. kalkulieren muss).

Und dann kommt es natürlich auch darauf an, was Ihr Euch leisten könnt. Tut es Euch nicht weh, sind 150 bis 200 Euro sicher ok. Wenn Ihr selber knapp seid, sind eben nicht mehr als 100 Euro drin.