13-jährige und Essstörung? Was meint ihr?

Hallo.

Es geht um die große Tochter meines Freundes. Sie lebt bei ihrer Mutter und kommt aller 14 Tage über das Wochenende zu uns.

Ich fürchte sie steuert geradezu auf ne Essstörung zu.

Hier mal die Geschichte dazu:

Vor etwa 3 Monaten war sie zur Vorsorge (J-Untersuchung glaube ich) beim Kinderarzt und der meinte sie wäre zu schwer für ihr Alter und ihre Größe. Sie wog damals 77kg auf etwa 170cm verteilt. Ich selber hätte das gar nicht gedacht, denn sie ist zwar ne Stramme, aber nicht dick.

Naja, jedenfalls hat sie sich das sehr zu Herzen genommen und ihre Ernährung umgestellt. Sie hat nur noch die Hälfte von allem gegessen und Süßigkeiten rationiert. Abgenommen hat sie dabei ein paar Kilo. FDinde ich alles noch im Rahmen und ok.

Nun ist es aber so, dass sie so gut wie gar nix mehr isst. An Extremen Tagen isst sie nur 2 Bananen und sonst nichts weiter. Zum Frühstück trinkt sie nur ein Glas Milch. Wenn sie mittags isst, dann eine kleinere Portion als meine 15 Monate alte Tochter. Abends lässt sie auch gern mal das Essen ausfallen.

Letztens haben wir gegrillt. Sie muss wohl der heißhunger gepackt haben und hat mal eine anständige Portion weggemampft. Resultat war, das sie danach Magenschmerzen hatte. #augen Ihr Magen ist also normale Portionen gar nicht mehr gewöhnt. Am nächsten Tag hat sie sich dann wieder selber diszipliniert und wieder nichts weiter gegessen.

Was mich auch sehr sorgt, ist, das sie sich jeden Tag auf die Waage stellt und ihr Gewicht in einen Kalender einträgt. Sie hat sogar letztens ihre Waage von zu Hause mit gebracht. Das finde ich schon heftig.

Sie hat nun in den 3 Monaten 15 ! Kilo abgenommen. Was ich schon recht viel finde, für den kurzen Zeitraum.

Wir haben mit ihr gesprochen und ihr die Gefahren ihres Verhaltens geschildert. Es interessiert sie nicht. Sie blockt bei dem Thema auch völlig ab. Auch mit der Mutter haben wir gesprochen. Sie findet es ok so. So lange sie sich wohl fühlt, meint sie.#augen

Was meint ihr denn? Steuert sie auf eine Essstörung zu? Ich mach mir schon so meine Gedanken zu der ganzen Sache.

Danke schon mal für eure Antworten und

LG moosmuzel#winke

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Hallo,

vielleicht sollte sie nochmal beim Hausarzt vorbei schauen und sich erklären lassen, was eine Mangelernährung so für Nachteile hat und wie schnell einfaches Abnehmen in einer Essstörung endet.

Ob sie in eine Essstörung steuert, kann man so nicht beurteilen. Dafür müsste man sie wohl täglich erleben und beobachten.

Gruß
Sassi

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Persönlich finde ich 77kg auf 1.70 massiv (bmi 26.6 - normal wäre 16-23, http://www.bmi-rechner.net/bmi-kinder.htm ).

Dennoch hat m.M. nach deine 'stieftochter' bereits eine Essstörung...

Dies zeigt sich im raschen Verlust von Kilos und dem Essverhalten (wenig bis nix, Strafen nach ausgiebigem oder 'normalem' Essen), dem täglichen Wiegen (Kontrolle haben).

Ich selber war das erste mal uch mit 13 magersüchtig und bin es heute mit 35 wieder. Ich bin damals nicht 'behandelt' worden und glaube, dass wenn man damals die Ursachen genauer angeschaut hätte, ich heute nicht so tief drinstecken würde. Nicht dass du mich falsch verstehst, meine Eltern haben sich grosse Sorgen gemacht und mich wegen jeder Kleinigkeit zum Hausarzt geschickt, damit er mich 'unauffällig' im Auge hat. Aber neben dem schlank werden wollen als Auslöser der Störung gibt es oft andere Gründe, wieso man in eine Essstörung rutscht.

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Ich finde es super, dass ihr euch Gedanken macht, gebe Dir aber einen Tipp als Betroffene: Druck oder Vorwürfe haben mich dieses mal nur weiter getrieben. Am besten holt ihr euch für euch selber prof. Hilfe, man kann als Helfender soooo viel falsch machen, auch wenn es nur gemeint ist!

Alles, alles Gute. Wenn Du noch mehr Fragen hast: melde dich!
Xund (oder eben nicht ;-) )

3

"Ich selber hätte das gar nicht gedacht, denn sie ist zwar ne Stramme, aber nicht dick."

Ich bin selber 1.77 m groß, eine erwachsene Frau und sehe mit 77 Kilo definitiv MEHR als stramm aus. Wie sich das bei einem 13-jährigen Kind verhält, was dazu noch 7 cm kleiner ist, mag ich mir gar nicht ausmalen, STRAMM ist aber sicher die falsche Umschreibung ;-)

Ja das klingt essgestört. Und ihr solltet das Kind auf keinen Fall damit konfrontieren oder es vollquatschen, das bringt sowieso nichts, außer dass sie sich noch weiter entfernt. Sie ist in der Pubertät und weiß es sowieso besser.

Die Mutter würde ich da schon eher mit in die Verantwortung ziehen

"Sie findet es ok so. So lange sie sich wohl fühlt, meint sie.#augen"

Das ist nicht OK.

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Nein sie hat schon eine, ich habe eine seit ich 13 war.
Du kannst nix machen, je mehr auf mich eingeredet wurde umso weniger hab ich gegessen.
Aber im Auge behalten

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Danke für eure Antworten. Ich werde die ganze Sache mit meinem Partner beobachten und erst mal mit ihr nicht mehr über das Thema Essen reden.
Der Papa hat heute auch noch mal mit der Mutter gesprochen und sie sagte sie isst zu Hause. Sie essen immer zusammen, da die Mutter nicht arbeitet. Sie isst wohl weniger als wir es gewohnt von ihr waren und über den Tag verteilt. Komisch, das sie das bei uns nicht macht#kratz Wer weiß.

Mal gucken wie sich die Sache weiter entwickelt.

Danke noch mal und LG moosmuzel

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Nimmt sie Tabletten "für die schlanke Linie"? Oder eventuell Tabletten gegen irgendetwas anderes, welche diese Nebenwirkung haben? Ich finde die Menge an kg abzunehmen ohne Medikamente, die den Hunger unterdrücken, ist sehr schwer. Ich habe in 2 Monaten 20 kg abgenommen, weil ich einfach nicht mehr an Essen gedacht habe und es schlichtweg vergessen habe. Naja...und mein Neurologe hat vergessen mich auf diese Kleinigkeit hinzuweisen, das diese neuen Medis eben zu 99% diese Nebenwirkung haben.
Klar ist einfach, dass sie eine Esstörung hat. Offensichtlich erkennt sie die Gefahr nicht. Ich bin regelmäßig im Krankenhaus mit meinem Sohn (er hat schon seit seinem 6. Monat eine ausgeprägte Ess- und Fütterstörung und bekommt dort wochenlange stationäre Esstherapien) und lerne dort natürlich auch immer wieder ältere Mädchen und Jungen kennen, die es eben dann nur noch per Sonde schaffen, genug Nahrung aufzunehmen. Die ganzen Folgen, die ein monatelanger Aufenthalt in einem KH hat, um wieder Essen zu lernen - und damit eben auch kein Unterricht bzw. nur KH-Unterricht - sind sehr schlimm.

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hallo

ja sie steuert auf eine zu ob es schon zwanghaft ist können wir nicht beurteilen.
helfen kannst du gar nichts ohne eigene einsicht sprichst du gegen eine mauer.

manchmal lösen sich solche situationen in immer wiederkehrende fressanfälle was die situation nur noch verschlimmert. manchmal wenn man glück hat geben junge mädchen das wieder von alleine auf.

du kannst mit ihr nur zusammen zum arzt und schauen ob bereits psychische hilfe notwendig ist.

mit 13 konnte mir schon niemand mehr helfen die ganze ausenwelt wurde vollkomen ignoriert. mütter wollen sowas nicht sehen und spielen es oft herunter bis es unübersehbar zu spät ist.......

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Hallo.

Danke für deine Antwort.

Da ich ja nur die Lebensgefährtin ihres Vaters bin, kann ich sicherlich nicht zum Arzt mit ihr gehen. Das wird die Mutter nicht zulassen.

Und so einen richtigen Eindruck von der ganzen Sache können wir uns ja auch nicht machen. Sie ist ja nur aller 14 Tage da und wohnt etwas weiter weg. Wir müssen uns wohl auf die Aussage der Mutter verlassen, die widerum meinte, das das Kind zu Hause etwas isst. Allerdings hat die Mutter selber psychische Probleme ( manisch depressiv), die aber behandelt werden. Vielleicht spielt ja die Krankheit ihrer Mutter auch eine Rolle dabei. Das Kind musste schon einiges mitmachen in ihrem noch jungen Leben. Dann noch die Pubertät dazu. Das ist wohl alles etwas zu viel.

Wie schon geschrieben, werde ich erst mal weiter beobachten. Gegebenfalls denke ich schon daran, dass Jungendamt zu informieren.

LG#winke

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das ist natürlich schwer wenn du sie nur alle 14 tage siehst und papas/männer kommen mit dieser problematik oft nicht zurecht , können sich nicht vorstellen das soetwas zwanghaft werden kann.

Ja ich denke das ist eine gute idee von dir mit dem jugentamt aber ich würde betonen das dir das mädchen nicht vernachläsigt vorkommt(wenn du das so siehst).

die probleme der mutter können eine sehr wichtige rolle spielen aber wie gesagt das können wir nicht beurteilen.

ich wünsche euch alles gute.

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#schock Genau dieses Muster hatte meine grosse Tochter ( 13 ) bis vor kurzem.

Sie ist 1,63 m gross und wiegt um die 50 Kg, also alles im grünen Bereich..ich bin auch nicht dick , nur gerade mal eben wegen meiner Schwangerschaft.

Ich finde dass das auch durch die Medien kommt, mit den Essstörungen...alle hübsch, schlank, top gestylt usw. usw. , da wollen die Mädels mithalten, ich bin fast verzweifelt an ihr, sie hat kaum noch richtig gegessen, fing an Kalorien zu zählen und guckte immer vieviel Fett ein Nahrungsmittel hat .

Zu Hause wird bei uns ganz normal gekocht und ich achte da nicht so drauf wieviel Kalorien was hat, hauptsache es schmeckt und Fett ist ein Geschmacksträger. PUNKT .

Ich hab ihr gesagt dass sie wenigstens viiiiiieeeel trinken muss wenn sie schon nicht viel essen will, weil der Körper das auch braucht, das macht sie auch.

Wir haben letztens etwas über Bulimie gesehen und sie war sehr erschüttert darüber...da hab ich " ausgepackt " und ihr erzählt dass ich auch früher Bulimie hatte und extrem Untergewichtig war ( 1,58m + 40 Kg ) und dass ich auch in der Klinik war und ich auf keinen Fall will dass sie mal so endet wie ich ( ich war damals 17 Jahre alt ) ...da hat sie sehr geweint und ich auch und seitdem hab ich keine Probleme mehr dass sie zu wenig isst.