Tochter hat panische Angst vor dem Erwachsenwerden

Hallo alle zusammen,
meine 16 Jahre alte Tochter hat große Angst vor dem Erwachsenwerden, wir haben mehrmals darüber gesprochen und ich habe versucht ihr einige ihrer (gut begründeten) Sorgen zu nehmen. Doch scheinbar macht sie das Thema dennoch zu schaffen. Sie macht jetzt diesen Monat ihr Abitur und reist danach ein Jahr durch Südamerika mit einer Freundin. Sie hat gute Noten, ist ein superfröhliches und aufgeschlossenes Mädel (auch wenn mich die Diskussionen manchmal zur Weissglut bringen ;) ). Ihrer Zukunft steht im Grunde nichts im Wege. Sie hat sich bereits einen Studiengang ausgesucht, den sie unbedingt studieren möchte und hat vor mit ihrer besten Freundin nach ihrem Auslandsjahr in eine WG zu ziehen. Eigentlich sollte sie da doch voller Vorfreude sein, da ja so eine tolle Zeit in Südamerika und auch während des Studiums erwartet. Aber sie sieht vorrangig die vor ihr liegenden Veränderung (die ja nunmal vorhanden sind) und damit verbundenen Schwierigkeiten. Sie hat panische Angst "die meisten ihrer Schulfreunde zu verlieren, den Studienplatz nicht zu bekommen und selbst wenn das klappt keinen Job zu kriegen und am Ende auch keinen Typen und dadurch niemals Kinder zu bekommen". Ich verstehe sie da durchaus, da sie ja wahrlich langsam an diesem Punkt angelangt ist, wo sie mehr Verantwortung übernehmen muss, teilweise schwere Entscheidungen treffen muss etc. Sie hat erzählt, dass sie es schrecklich findet zu wissen, dass es Zeiten gibt (z.B, ihre Kindheit und nun bald auch ihre Jugend), die sie nie mehr in ihrem Leben zurückbekommt. Die einfach vorüber sind. Ich kann sie da wenig vom Gegenteil überzeugen, da es ja zu einem gewissen Maße durchaus stimmt. Wie kann ich sie da ein wenig besser aufbauen? In 3 Monaten hat sie 18. Geburtstag und sie verweigert strikt ihn zu feiern, da sie meint, dass es kein Grund gibt "das Vorübergehen einer wunderschönen Zeit auch noch zu feiern ". Sie macht sich sowieso viele Gedanken über den Sinn des Lebens und sonstige philosophische Themen Einerseits find ich es ja wirklich toll, eine Tochter zu haben, die sich Gedanken macht und etwas aus ihrem Leben machen will, doch ich kann nicht sehen, wie sie das einfac ein stückweit runterzieht. Ist das eine Phase die bald vorüber ist oder sollte ic mir wirklich Sorgen machen? Sie weiß, dass sie jederzeit zu mir kommen, egal wie alt sie ist und was für Probleme sie hat. Ihre gesamte Familie steht hinter ihr, dem ist sie sich bewusst. Was kann ich denn tun? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Grüße :)

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Hallo,

deine Tochter macht mit 16 ihr Abitur???#scheinWOW

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ich nehme an die TE hat sich vertippt...denn unten im Text steht ja das die Tochter in 3 Monaten ihren 18. Geburtstag feiert

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sag mal, ist das die gleiche tochter wie die aus dem vorigen thread?

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...interessante frage #schein

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nein, hab zwei Mädels. Die von der ich hier spreche ist 17 und wird bald 18. Die andere ist gerade 16 geworden.

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Mir ging es vor meinem 18. Geburtstag ähnlich. Die Phase legte sich dann von alleine. Damals hatte ich Angst vor dem erwachsen werden, heute habe ich Angst vor dem sterben (obwohl ich erst 23 bin). Ich denke irgendwann kommt jeder mal zu dem Punkt "über den Sinn des Lebens nach zu denken". Ich vermisse meine unbeschwerte Kindheit. Genieße aber gleichzeitig, dass mit meinem Sohn teilweise eine "neue Kindheit" begonnen hat. Deine Tochter wird verstehen lernen müssen, dass irgendwann alles mal ein Ende haben wird.

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Vielleicht hat sie einfach das Gefühl das alle von ihr erwarten das sie plötzlich erwachsen sein muss! Sicher kommen so sprüche wie Verantwortung übernehmen, Erwachsen sein, Geld verdienen, Ausbildung fürs restliche Leben wichtig....Das sind so harte Worte und haben so gar nichts mit dem Barbi Traumschloss zu tun, das sie sich doch noch vor gerade mal 4 Jahren gewünscht hat- oder so! Manche Kinder können es nicht erwarten, manche haben Angst und beides sollte man ernst nehmen und nach besten Kräften unterstützen.

Wie war eigentlich deine Jugend? Musstest du vielleicht früher als andere Verantwortung übernehmen? Wie bist du heute? Bist du ein ernster, vielleicht auch verbissener Mensch?

Wenn du ihr das Gefühl geben könntest, es gibt nichts schöneres als Erwachsen zu sein, Entscheidungen allein ober überhaupt Entscheidungen zu treffen, sein Leben zu leben, mit 18 auch so viel machen zu dürfen dann würde ihr das sicher helfen. Ich würde ihr auch Hilfe anbieten, beim einrichten, beim Rechnungen bezahlen (nicht du sollst sie bezahlen, aber du kannst sie daran erinnern, ihr vielleicht auch mal helfen) beim Einkaufen, beim- egal was, sei ihr eine Stütze, aber nur, das ist wichtig, wenn sie es will! Biete es an und wenn sie es ablehnt dann sag nicht gleich - dann halt nicht, sondern lieber- wenn was ist, dann komm einfach!

Vielleicht fühlt sie sich auch alleine. Klar hat sie Freunde aber mit einigen Gedanken ist man alleine. Nimm sie da echt ernst.

Mein Sohn, der ja immer noch ein bisschen rumspinnt (ist jetzt 21 und immer noch nicht erwachsen) meinte mal- es ist sch....erwachsen zu sein, Verantwortung zu tragen. Er würde lieber Sorglos in den Tag hineinleben, wie früher! Meine Antwort darauf war- geht mir genauso! Er hat mich zwar mit großen Augen angeschaut, aber es ist mir auch ernst gewesen- ich finde es auch nicht immer toll, erwachsen zu sein. Manchmal ist es sogar hinderlich, inteligent zu sein, denn von einem doofen wird nicht so viel erwartet, da heißt es schnell, die kann das halt nicht. Aber von einem erwachsenen, gescheiten Menschen erwartet man so viel.

Ich hoffe deine Tochter lässt sich aufs Leben ein und trauert ihrer Kindheit nicht hinterher. Um den 18. würde ich vielleich auch nicht so ein riesen Tumult machen- wenn sie nicht will, dann will sie nicht. Aber aus Spaß würde ich ihr Papierluftschlangen, Luftbalons und Papierhüte besorgen und ihr sagen- für mich wirst du immer die kleine, süße bleiben! Und ich freu mich schon jetzt auf die große, süße!