Einnässen mit 13 Jahren

Ja, das kenne ich. Meine Tochter hatte das auch.

Googel mal nach "Giggle-Inkontinenz" - da wirst Du viele Informationen finden. Giggle ist ein Synonym für Kichern, Lachen - eben Giggeln. Meine Tochter hatte das auch bis zum 12-13 Lebensjahr und ich weiß, was das für ein Leidensdruck sein kann.

Das Kind verliert ständig Urin, wenn es ganz gelöst und aus vollen Herzen lacht - was meinst Du was die Konsequenz aus der Sache war? Genau: sie wurde verschlossen und hat es vermieden, zu lachen. Das war für uns alle eine sehr schreckliche Situation, da ein Kind natürlich lachen soll und muß!

Wir waren zuerst beim Kinderarzt, der uns dann eine Kinderurologiesprechstunde im Krankenhaus empfohlen hat. da sind wir dann hin und es wurden viele Untersuchungen gemacht. Sie musste ein Tagebuch über Trinkmenge und Urinverlust führen. Sie hat immer Ersatzwäsche dabei gehabt - Unterhose und neue Hose, da sie nicht nur Tropfen verloren hatte, sondern größere Mengen. Sie wurde angehalten, stündlich zur Toilette zu gehen, auch wenn sie nicht musste. Somit war die Gefahr einfach geringer, dass das Unglück zu umfangreich war.

Man sagte uns damals, das die Giggleinkontinenz bei Mädchen nicht selten ist. Wirklich machen kann man dagegen aber nichts. Es ist ein Reifeprozess zwischen Gehirn und Blase, der in einem Missverhältnis steht. Oft würde die Pubertät dem Spuk ein Ende bereiten.

Und so war es dann auch. Die Unfalle wurden merklich weniger und hörten schließlich ganz auf. Wir haben sie immer bestärkt und ihr versichert, dass sie sich nicht schämen muss. Die Psyche spielt dabei eine ganz wichtige Rolle. Tabletten haben wir verweigert, da sie mit vielen Nebenwirkungen behaftet sind.

Jetzt ist sie fast 15 Jahre alt und "geheilt". Aber es war eine schwierige Zeit. Unterstütze Deine Stieftochter bei ihrem Problem. Geh mit ihr zu einem Spezialisten für Kinderurologie. Nimm ihr den seelischen Druck, dass etwas mit ihr nicht "normal" ist.

Dann wird das schon. Viel Glück.

LG