Guten Morgen,
Ich bin neu hier und hoffe das ihr vielleicht mal einen neutralen Rat für mich habt.
Es geht um meine Tochter, 14, die mich momentan entweder zur Weißglut bringt oder aber mich sehr verletzt.
Vorab möchte ich sagen dass ich weiß, dass die Pubertät eine schwierige zeit ist und das einiges wohl "normal" zu sein scheint. Ich war auch nicht immer die Liebste und habe meine Eltern häufig Sorge bereitet. Aber ich glaube dass es hier nicht um normales Pubertierendes Verhalten geht sondern schon ein Stück darüber hinaus. Dazu kommt das sie ja erst 14 ist.
Fakt ist jedenfalls folgendes: Meine Tochter hängt nur noch mit Kiffern ab, einer davon ist ihr fester Freund. Seit Oktober. Ich denke das sie auch selber konsumiert... Meine Tochter benimmt sich auch dementsprechend in der Schule, hat in der letzten Woche eine Brief über Verhaltensauffälligkeiten bekommen...
Sie ist Handy und Internet süchtig. Sie wird regelrecht aggresiv wenn man es ihr entzieht.
Meine Tochter hat überhaupt keine Hobbys mehr. Interessiert sich auch für garnichts. Nimmt nur mit großem Widerwillen oder halt garnicht am Familienleben teil.Sie isst auch nicht mit uns oder setzt sich mal dazu...
Sie ist nun schon mehrfach von zu Hause (über Nacht) abgehauen. Wird immer unzuverlässiger... Ist nicht in der Lage normal zu kommunizieren. Schreit dann nur rum...
Natürlich versucht man ihr die Grenzen zu zeigen, in dem wir ihr schonmal das Handy und Internet verbieten. In ganz extremen Fällen gab es Hausarrest. Zur Zeit ( da sie von Freitag auf Samstag wieder nicht nach Hause kam) hat sie um 18 Uhr zu Hause zu sein.
Was mich so verletzt ist, dass sie sich als "Opfer" darstellt und meint sie hätte es ja so schlecht bei uns... wir sind ja viel zu streng. Unser Verhalten ist unnötig... Sie will deshalb nicht mehr zu Hause wohnen. Droht mir - das wenn Sie , platt gesagt " nicht machen kann was sie will" sich zu ritzen oder erst recht nachts abzuhauen...
Mein Mann ist zwar "nur" ihr Stiefvater, aber er kennt sie seit über 12 Jahren. er war ihr immer wie ein richtiger Vater, hat nie einen Unterschied gemacht... Tut macht so viel für sie, fährt nachts durch die Gegend um sie zu suchen. bleibt die ganze Nacht wach vor Sorge...
Aber jetzt wo es schwierig wird, droht sie dann zu ihrem leiblichen Vater zu gehen ( der sich nie um sie gekümmert hat - zu dem sie noch nie richtig Kontakt hatte und auch bislang nicht wollte) Sie ist wahrscheinlich wirklich in dem Glauben ein leiblicher Vater würde das alles durchgehen lassen... Bei dem könnte sie sich alles erlauben... sie schnallt einfach nicht dass wir sie an Regeln binden wollen, weil wir sie lieben und uns sorgen machen.
Das ist so mega verletzend... Ich weiß das sie jetzt Kontakt zu ihrem leiblichen Vater aufgebaut hat. Per Facebook. Ich habe richtig Angst sie zu verlieren, und auch tut es mir so weh für meinen Mann der doch wirklich alles für sie tut!!
Er hat sich 14 Jahre nicht gekümmert - kann sich im Prinzip garkein Urteil bilden. Und jetzt schreibt meine Tochter ihm wohlmöglich wie schlecht es ihr doch bei uns zu Hause geht und das sie ja nichts darf oder so...
Ich traue meiner Tochter durchaus zu, Lügen zu erzählen....
Was meint ihr zu der ganzen Sache, kann mir noch einer folgen??!
Gruß, Mellos. :(
Meine Tochter! (14)
Hallo Mellos,
Deine Sorgen kann ich absolut nachvollziehen .
Die Älteste mines Mannes war mit 14 Jahren auch jenseits von gut und böse. War auch mit den falschen Freunden (Kiffen, Alk) zusammen, zog sich aus der Familie zurück. Die zeitliche Grenze zum Weggehen hat für sie natürlich nicht gegolten.
Die damalige "beste" Freundin hat sich geritzt, wie sie mal erzählte. Wenn sie Stress hatte oder einfach nur so. Sie spielten irgendwelche Spielchen, wo sie sich gegenseitig mit den Fingernägeln so in den Arm gekratzt haben, dass wir zum Arzt gingen. Die Narben sieht man heute noch.
Sie kam aber nach einem dreiviertel Jahr selber auf den Trichter, dass die Leute "einen Knall" hätten. Sie distanzierte sich von ihnen, fand neue Freunde und war dann wieder ausgeglichener.
Zum Thema "Wegbleiben" über Nacht: das hat sie auch mal gebracht - 1x genau gesagt. Handy aus, nicht erreichbar etc.. Mein Mann hat die Polizei gerufen, um sie suchen zu lassen. Das Mädel ist schliesslich minderjährig - weiß man letztlich, ob nicht wirklich was passiert ist?!
Nach dem gespräch mit der Polizei war das Thema erledigt.
Auch die Geschichte mit der Flucht zum anderen Elternteil kenne ich. Wenn es Probleme gibt, hilft "Abhauen". Scheidungskinder können es sich ggfalls aussuchen, bei wem sie leben wollen, wenn es Probleme gibt.
Für mich hat dieses Thema mehrere Bedeutungen:
- Weglaufen, um sich dem Problem nicht zu stellen
- immer: Ruf nach Aufmerksamkeit und Hilfe
Deine Tochter hat Kontakt zum Vater aufgebaut. Das muss ja erst mal nichts Schlechtes sein. Keiner von euch weiß, wie sich der Kontakt entwicklen wird.
Selbstverständlich wird sie ihm erzählen, in welcher Hölle sie bei euch lebt Sie ist ja schliesslich 14 Jahre und gerade komplett neben der Spur. Ist bei uns auch immer so, wenn sich einer ungerecht behandelt fühlt.
Was ist Dein Problem mit dem leiblichen Vater (neben der Tatsache, dass er sich nie gekümmert hat)- dass Du in einem schlechten Licht dastehen könntest?
Hausarrest, Handy und Internetvebot bringt gar nix - ausser noch mehr Revolution auf der Seite Deiner Tochter. Bleibt mit ihr im gespräch. was stellt sie sich vor? Welche Regeln müssen sein (zu ihrem eigenen Schutz).
Ich weiß dass es schwer ist: zwischen Vertrauensvorschuss und Reglementieren, Verständnis aufbringen und Zoff war bei uns alles dabei. Aber: Je mehr wir reglementiert hätten, dest weiter weg wäre sie von uns gerannt.
Sie ist 14 Jahre und hat eine Meinung, kann sie äussern. Sie will respektiert werden. Da kannst Du sie abholen.
Gute Nerven euch! Sorry, wurde lang.
LG
... erstmal Danke
"Was ist Dein Problem mit dem leiblichen Vater (neben der Tatsache, dass er sich nie gekümmert hat)- dass Du in einem schlechten Licht dastehen könntest?"
- Ich kann es irgendwie garnicht beschreiben, es fühlt sich an wie "fremdgehen".
Ich weiß es hört sich bestimmt doof an - aber wir haben den ganzen Streß mit ihr und er kommt dann nach 14 Jahren daher gelaufen und pikt sich die Rosinen raus. Macht einen auf Big Daddy und unterstützt sie vermutlich auch noch in Ihrem Denken und Handeln. Da ich seine Lebensumstände ja noch von früher her kenne - würde mich das auch garnicht wundern.... Ich möchte einfach nicht das er sich einmischt...
"Hausarrest, Handy und Internetvebot bringt gar nix - ausser noch mehr Revolution auf der Seite Deiner Tochter. Bleibt mit ihr im gespräch. was stellt sie sich vor? Welche Regeln müssen sein (zu ihrem eigenen Schutz)."
Das das alles nix bringt mussten wir dann auch feststellen, jedoch haben wir es nun eingeschränkt - auch deshalb damit sie sich mal wieder mit zB Hausaufgaben beschäftigt. Oder einfach mal auf andere Gedanken kommt... ansonsten "klebt" das Handy nämllich 24std in ihrer Hand!
Die Regeln die zu Ihrem Schutz aufgestellt wurden - mit denen sie sich anfangs auch gut arrangieren konnte, wie zb: möchtest du lange rausbleiben (zB am Wochenende bis 22:30 ) dann holen wir dich aber mit Auto ab. - wurden letzendlich auch wieder gebrochen, indem sie einfach spurlos verschwunden war.
Nach dem Motto: wir reichen ihr den kleinen Finger, sie reißt uns den Arm ab :(
Ließt sich alles irgendwie nicht so rosig ... ich würde das aber doch noch unter "Pubertät" subsumieren.
Also mein Sohn (15) hat jedenfalls auch kein großes Interesse mehr an unserem Familienleben. War aber bei mir - in dem Alter - sehr ähnlich: Ich hatte da auch bereits mein eigenes Leben mit eigenen Freunden und Freundinnen und eigenen Prioritäten und das Interesse an Familienausflügen oder dergelichen lag da absolut bei null. Und auch ein "Ich bin der bemitleidenste Teenager der Welt, weil meine gemeinen Eltern mir kein Zungenpiercing erlauben und ich auch nicht bis 3 Uhr morgens auf einer Party bleiben darf" kommt mir total bekannt vor.
Aber ich denke, genau das ist einer der Konflikte in der Pubertät: Als Teenie zu glauben, erwachsener sein zu, als man in Wahrheit ist (oder zumindest, als einem die Eltern zustehen). Ich glaube nicht, dass da besonders viel "Absicht" dahintersteckt. Mein Sohn jedenfalls hat seine Clique, und, wenn die etwas unternimmt/darf/macht, will er z.b. definitiv nicht - liebevoll ausgedrückt - das "Muttersöhnchen" sein, dass um 21 Uhr abhauen muss, weil Mama sich sonst Sorgen macht, wenn Sohnemann nicht um spätestens 22 Uhr zu Hause ist. Und wenn eine Horde von 14~16-Jährigen die Weihnachtsferien im Ausland in der Skihütte verbringt (natürlich ohne erwachsenen Anstandswauwau), hält sich das Verständnis - warum uns Eltern das Magenschmerzen bereiten könnte - absolut in Grenzen. Und wenn er Abends mit einer Freundin unterwegs ist, ist es natürlich auch absolut gar keine Option mehr, von Mama oder Papa abends abgeholt zu werden (weil es ja dunkel/spät) ist. Ich denke, die einzige Lösung aus dem Dilemma ist hier, gute Kompromisse zu finden, mit denen Beide Seiten leben können.
Das mit dem Kiffen ... also als 14~15 Jähriger hielt ich das als wesentlich harmloser und ungefährlicher als z.B. Rauchen und die "dumme Spießerwelt" hat doch sowieso gar keine Ahnung von solchen Dinge. Als Vater betrachte ich die Dinge heute natürlich etwas differenzierter. Aber wenn ich würde wissen wollen, ob mein Sohn selbst kifft, würde ich ihn einfach fragen. Wovor haben Sie Angst? Vor Ihrer Reaktion als Mutter, wenn ihre Tochter "Ja" sagt? Davor, dass sie Ihnen sowieso nicht die Wahrheit sagt? Letzteres würde mir jedenfalls zu tiefst zu denken geben ... warum vertraut Ihnen ihre Tochter nicht mehr? Wie haben Sie dieses Vertrauen verloren?
So eine "Null Bock" Phase auf Hobbies (= da Verpflichtung?) kenne ich jetzt bei meinem Kurzen hingegen nicht; in längeren Ferien macht er sich höchstens mal 1-2 Tage lang in Jogginghosen bequem und verbarrikadiert sich in seinem Kizi vor der X-Box und "chillt". Habe ich hier aber im Forum schon häufig gelesen, so eine "Null-Bock-Phase" und auch in der Nachbarschaft schon erlebt. Ich würde es also auch eindeutig unter Pubertät subsumieren. Dass Ihre Tochter aggressiv wird, wenn Sie - zur Strafe - irgendwelche Sachen wegnehmen/verbieten, finde ich normal. Kleinkinder verhalten sich nun mal so, und, wenn Sie sie wie ein Solches behandeln, wird sich eine 14-Jährige dem durchaus anpassen. Aber: Welche Reaktion erwarten Sie da denn, wenn Sie ihr das Handy wegnehmen oder sonst wie auf Grundschulkindniveau bestrafen? Dass sie sich bei Ihnen deswegen - auf Grund der mannigfaltigen Einsichtsfähigkeit als pubertäre 14-Jährige - bedankt?
Ansonsten ... die Geschichte mit dem "ich will zum leiblichen Vater" oder "ich Ritze mich" ... für mich ließt sich das jetzt eher wie eine reine Teenie-Trotzreaktion, weil bei Ihnen zu Hause gerade scheinbar vieles schief läuft. Denn ja, Kleinkinder fällt schon mal ein "Dann hab ich dich nicht mehr Lieb" aus dem Mund, wenn sie Fernsehverbot bekommen. Zumindest konnte ich jetzt nichts herauslesen, warum sich das nicht legen sollte, wenn man diese ganzen grundlegenden Probleme einmal gelöst hat. Haben Sie hier schon mal mit dem Gedanken gespielt, eine Erziehungsberatung oder dergelichen aufzusuchen, um mal Ideen zu bekommen, wie man mit gewissen Situationen vielleicht auch anders umgehen könnte? Also ich sehe diese "der leibliche Vater"-Karte gerade nur als Druckmittel gegen Sie als Eltern und mit genügend Trotz auch ernst durchgesetzt; es verletzt Sie als Mutter, wenn ihre Tochter diese Karte ausspielt ... und Kommunikation ist - wie Sie selbst schreiben - irgendwie schon länger nicht mehr möglich. Also es überrascht mich nicht, dass ein Scheidungskind dann diese Karte ausspielt. Denn - ich frage mich gerade: Welche andere Möglichkeit hätte ihre Tochter denn stattdessen?
Ich würde mich zunächst mal von der Vorstellung lösen, dass man einen Teenager noch mit Strafen oder Verboten erziehen kann. Ganz einfach, weil ... lesen Sie sich Ihren Beitrag noch mal aufmerksam durch, dann erkennen Sie bestimmt, wo das hinführt und wie sich das - auf Dauer - entwickelt. Meiner Meinung nach kann die Lösung hier nur sein, wieder zu lernen, miteinander zu reden. Zu lernen, wieder gegenseitig aufeinander Rücksicht zu nehmen. Letzteres heißt zum einen als Tochter, die Mutter nicht Todesqualen leiden zu lassen, weil man unauffindbar verschwunden ist. Zum anderen als Elternteil aber auch, Rücksicht darauf darauf zu nehmen, was ihre Tochter möchte. Denn das Problem ist: Wenn Sie Ihr einreden, dass sie beide möchten, dass sie am Freitag um 22:30 Uhr zu Hause ist (weil das ja spät genug ist und sie ja auch erst 14 ist) und ihre Tochter aber in Wahrheit bei ihrem Freund übernachten möchte (oder sonst was) ... ist die logische Konsequenz durchaus, dass Sie um 22:30 Uhr ihre Tochter als vermisst melden können. Miteinander reden heißt nämlich auch, zuzuhören. Teenager zu sein heißt auch, genügend Freiräume haben zu müssen, um die aufgestellten "imaginären" Grenzen (imaginär, denn, ob ihre Tochter wirklich um 22:30 zu Hause ist oder nicht, entscheidet ihre Tochter in Wahrheit ganz alleine => im Tausch gegen Handyverbot) der Eltern akzeptieren zu können.
Betrachten Sie es einfach mal von einer anderen Prespektive: Dass ihre Tochter unbeschadet und wohlauf zu Hause auch am nächsten Morgen auftauchen kann, obwohl sie die elterliche Grenze von "22:30 Uhr" missachtet hat und den ganzen Abend spurlos wegbleiben ist, hat sie bereits bewiesen. Wenn wir uns vor Augen halten, warum Sie diese Grenze überhaupt aufgesetzt haben, ging es u.A. genau darum: Sie wollten, dass ihr nichts passiert (das sie unbeschaudet nach Hause kommt). Sie wollten, dass Sie wissen, wo sie ist (sicher in ihrem Bett). Sie wollten wissen, was sie macht (schlafen in ihrem Bett). Was haben Sie erreicht? Sie wussten weder, wo sie war noch, was sie so genau gemacht hat; sie haben sich Sorgen gemacht. Und ihre Tochter ist wieder sicher nach Hause gekommen; dass ist das einzige, was Sie dieser Grenze nicht zu verdanken haben. Also irgendwie haben Sie eine Grenze aufgestellt, um ihre Tochter zu beschützen und das Einzige, was Sie dadurch erreicht haben, ist, dass Sie selbst sich damit schaden, da Sie ihnen Kummer und Sorgen gebracht hat. Und das ganze Nachspiel von: Sie sind sauer/wütend auf ihre Tochter, fauchen sich gegenseitig wieder nur an (die Kommunikationsbarrikaden werden noch höher), ihre Tochter fühlt sich noch mehr missverstanden ... übersehen wir - der einfachheit halber - einfach mal.
Bitte nicht falsch verstehen ... ich denke, dass 22:30 Uhr für ein 14-Jähriges Mädchen eine mehr als großzüge Regelung ist. Mein Kurzer durfte in dem Alter nur bis 22 Uhr "raus"; alles darüber ging nur noch über "wir brauchen die Sicherheit, dass du wieder unbeschadet nach Hause kommst; entweder, weil dich ein Erwachsener nach Hause bringt oder du dort übernachtest oder du mit dem Taxi fährst etc. etc." Die Sache ist nur ... das ganze wird zu einer Farce, wenn ihre Tochter diese Grenze von Anfang an gar nicht "akzeptieren" wollte. Spannende Frage wäre hier: Warum einigt sich ihre Tochter dann auf diese Grenze? Kommunikationsproblem?
Die Gradwanderung zwischen "Mein Teenie kann tun und lassen, was es will" und "Wir Eltern tragen noch immer die Verantwortung" ist wirklich nicht einfach. Sie kann aber m.E. nur dann funktionieren, wenn man wieder lernt, sich gegenseitig zu vertrauen und auch wieder lernt, offen und ehrlich miteinander zu sprechen. Vielleicht auch wieder lernt, die Welt mehr aus den Augen des jeweils Anderen zu sehen. Also warun haben Sie z.B. nicht erkannt, dass 22:30 Uhr in genau dieser Situation für ihre Tochter in Warheit gar keine Option war, sondern das tatsächliche Ergebnis (ich komme erst Samstagsmorgens wieder zurück) scheinbar schon feststand? Warum hat Ihre Tochter ihnen nicht gesagt, dass das einfach keine Option ist, weil... ? Denn das ist doch der drehende Punkt ... das ganze Problem ist entstanden, weil Sie war miteinander geredet haben, aber doch irgendwie "aneinander" vorbei geredet haben. Es gibt doch einen Grund, warum Sie diese 22:30 Uhr Grenze aufstellen wollten ... weiß ihre Tochter eigentlich, welche das sind? Wenn man gemeinsam darüber redet, kann man vielleicht zu dem Ergebnis kommen, dass einige Sorgen (jedenfalls momentan noch) unberechtigt sind. Vielleicht kann man gezieltere Grenzen finden, um genau diese Sorgenpunkte auszumerzen?
Denn dass ein 14-Jähriges Mädchen von Freitag auf Samstag nicht im eigenen Bett schläft, ist m.E. noch recht harmlos. Und das das bei einigen Mädchen bereits ein Alter ist, wo man nicht mehr um 21 Uhr brav in Pyjamas bei der Freundin im Zimmer Titanic guckt und für Leo schwärmt, sondern eventell "andere Abenteuer" erlebt, auch nicht. War/Ist jedenfalls in der Clique meines Sohnes so und auch meine eigenen Teenieerinnerungen waren dort etwas "ausgefallener". Und wenn man das Problem der spurlos verschwundenen Tochter am Freitag Abend so banal darstellt ... sollte man sich m.E. mal fragen, wo die Ursache dafür liegt, dass "14-Jährige übernachtet am Wochenende woanders" bei Ihnen zum Familiendrama der verschwundenen Tochter wird. Und diese Antwort zu finden und das Problem zu verstehen, ist m.E. die Lösung.
Hallo,
das ist extrem. Aber es wäre besser, deine Tochter zieht bei Euch aus. Das wird sonst noch schlimmer und du verlierst sie ganz. Manchmal ist gerade eine Trennung ein neuer Anfang.
Ich würde mit ihr versuchen zu reden und dem zustimmen. Ihr sagen, dass es für alle besser wäre. Es gibt auch vom Jungenamt die Möglichkeit für betreutes Wohnen für Minderjährige. Meine Schwester war auch sehr extrem. Sie ist mit 14 Jahre erst zu meiner großen Schwester und dann in das betreute Wohnen gezogen. Meine Mutter hatte auf sie keinen Einfluss mehr. Sie war in der Punkszene unterwegs, hat zeitweise in besetzten Häusern gewohnt. Meine Mutter hat immer zu ihr gehalten und sie auch besucht.
Meine Schwester hat trotzdem damals Abitur gemacht und danach studiert. Sie arbeitet heute als Sozialpädagogin in der Familienhilfe.
Vielleicht macht dir das Mut. Gekifft hat meine Schwester natürlich auch.
LG
Carola