?angemessene Erziehungsmaßnahmen bei Teenagern?

Hallo zusammen!

Ich habe eine Frage an euch. Ich muss sagen, dass ich ziemlich ratlos bin, wenn es um geeignete Erziehungsmaßnahmen bei Jugendlichen geht. Zum Glück bin ich davon nicht betroffen, bin nur große Schwester, aber es interessiert mich sehr.

Es heißt ja immer, dass eine negative Sanktion mit dem "Vergehen" zu tun haben soll. Desweiteren lese ich hier des öfteren, dass man 15- oder 16-jährige ja soweit nicht mehr erziehen kann, sie wären ja fast erwachsen. Das führt mich zu der Frage, welche Maßnahmen man denn ergreifen sollte, wenn der Nachwuchs sich unmöglich verhält. Na klar, mit dem jungen Menschen auf Augenhöhe reden... das hört sich toll an, aber ist das in der Praxis immer so möglich?

Ich weiß ja nicht, wie eure Sprösslinge so drauf sind... ein vertrauensvolles Verhältnis ist toll und sicherlich ist es sehr wichtig, was all die Jahre vorher passiert ist, aber ich muss ehrlich zugeben, dass ich in meiner Pubertät meine gute Erziehung gerne mal vergessen habe. #schwitz Und ich weiß, dass es bei meinen Freunden und Freundinnen auch größtenteils so war (und aus uns sind verantwortungsvolle, beruflich erfolgreiche, lebensfähige Erwachsene geworden, das nur mal nebenbei;-) ). Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Teenager heutzutage anders drauf sind. Wenn man um 22Uhr zuhause sein sollte, der neue Freund aber so gut küssen konnte, dann war man eben zu spät zu hause, egal, und da hat man auch nicht vorher Mama angerufen um zu diskutieren. Schnaps etc. war erst ab 18 Jahren erlaubt, man hat es trotzdem vorher ausprobiert und auch oftmals übertrieben. Zimmer aufräumen, Schule, im Haushalt helfen - Nebensache, interessiert nicht. Und wenn man freundlich darauf hingewiesen wurde, hieß das noch lange nicht, dass man freundlich darauf reagierte. All diese Dinge halte ich persönlich für völlig normal. Deswegen meine Frage: wie sollten Eltern in solchen Dingen angemessen handeln? Wie soll eine Strafe da aussehen? Bzw sollte es gar keine Strafe geben? Wenn ich hier lese, dass der Verbot von Besuch bzw. Hausarrest nicht angemessen ist, und eine Sanktion immer am Vorfall selber orientiert sein soll, frage ich mich, was der richtige Weg ist.

Ich bin da wirklich verunsichert. Bei mir und meinen Freunden war es in der Jugendzeit so, dass es z.B. hieß "Wenn du hier nicht im Haushalt mithilfst, dann darfst du auch nicht ins Kino." oder wenn ich mich richtig daneben benommen habe, dann gab es auch mal Ausgeh- und Besuchsverbot. Da musste man dann heulend die Freundin anrufen, dass man nicht mit zu der Party kann, weil die Eltern so gemein sind. Natürlich fand ich das damals richtig blöd und fies von meinen Eltern; die Party war schließlich totaaaaaal wichtig, weil der süße Junge aus der Parallelklasse auch dort war. Lebenswichtig, quasi. Aber ich habe wider Erwarten überlebt. Und dabei noch gelernt, dass ich mir leider nicht alles erlauben kann. Und ich habe heutzutage wirklich ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Eltern - und das obwohl ich nicht zu dieser superwichtigen Party damals durfte!;-)

Bitte diese Fragen nicht als Vorwurf verstehen! Ich lese hier halt nur immer von "angemessen" etc, finde aber keine Antwort darauf, was angemessen ist. Könnt ihr eure Pubi-Zicken und Halbstarken wirklich mit vernünftigen Gesprächen davon überzeugen, dass sie doch bitte keinen Alkohol trinken, immer pünktlich zuhause sein sollen oder wenigstens vorher anrufen, etwas für die Schule tun müssen und im Haushalt mithelfen? Die Teenies heutzutage, mit denen ich Kontakt habe (und die ich jetzt nicht für Problemfälle halte), würden sich davon nicht beeindrucken lassen. Die finden das Jugendschutzgesetz genauso bescheuert wie ich damals und ihre Eltern sind eh nur Spießer und haben keine Ahnung von den wirklich wichtigen Dingen. Ausnahmen gibt es natürlich immer, ohne Frage. Auch in meiner Klasse gab es junge Menschen, die fleißig und immer freundlich waren und nicht mal am Bier genippt haben; der Großteil war aber anders. (btw. : ein Gymnasium, die Kinder größtenteils aus mittelständischen Familien ohne Probleme, falls das von Bedeutung ist). Da konnten unsere Eltern noch so mit uns reden; im Zweifelsfall wurde es heimlich gemacht. Und wenn es dann rauskam, gab es richtig Ärger. So war das... und geschadet hat es uns, soweit ich das beurteilen kann, nicht.

Wenn ich so darüber nachdenke, würde ich es bei meinen Kindern wohl genau so machen. Aber durch das Lesen hier nehme ich an, dass das kein guter Erziehungsstil ist. Deswegen die Frage an euch: Wie sollten Eltern eurer Meinung nach agieren bzw wie geht ihr mit diesen Problemen um?

Und noch eine Frage zu dem "fast erwachsen" und "Erziehung nicht mehr möglich" : ist das tatsächlich so? Nehmt ihr keinen Einfluss mehr auf das Verhalten eurer Kinder, sobald sie die Volljährigkeit erreicht haben? Ich muss sagen, ich bin froh, dass meine Eltern nicht an meinem 18. Geburtstag aufgehört haben, mich zu erziehen. Natürlich war ich ab diesem Zeitpunkt selber verantwortlich für mein Handeln, aber eine gelegentliche Ansage in den verschiedensten Bereichen habe ich trotzdem noch gebraucht. Der Satz "Solange du die Füße unter meinen Tisch..." scheint völlig veraltet zu sein, aber ist es nicht so, dass man, solange man noch bei seinen Eltern lebt, gewisse Regeln einhalten sollte und sich am Haushalt, in dem man ja schließlich lebt, beteiligen sollte? Sehe ich das falsch?

Ich freue mich auf eure Antworten und bedanke mich schon mal im Vorraus!

Liebe Grüße von einer ratlosen Truly#kratz

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>Es heißt ja immer, dass eine negative Sanktion mit dem
>"Vergehen" zu tun haben soll.

Sehe ich jetzt bei einem Teenager nicht so, sondern eher bei sehr jungen Kindern. Hier nehmen Eltern m.E. einfach nur eine Erziehungsvorstellung von Kleinkindern mit ins Jugendlichenforum. Dort macht man das halt, damit ein Kind überhaupt verstehen kann, warum jetzt irgendeine Konsequenz überhaupt eingetreten ist. Wenn wir einem 15-Jährigen sagen, dass er Stubenarrest hat, weil er zwei Stunden zu spät nach Hause gekommen ist, wird ein 15-Jähriger den Zusammenhang zwischen Strafe und Vergehen bestimmt herstellen können.

>Desweiteren lese ich hier des öfteren, dass man 15- oder
>16-jährige ja soweit nicht mehr erziehen kann, sie wären ja
>fast erwachsen

Jesper Juuls hat mal geschrieben, dass Erziehung irgendwann ab dem 10. Lebensjahr eigentlich aufhört und man als Elternteil danach nur noch über die Beziehung zum Kind arbeitet. Ich denke schon, dass er damit grundsätzlich Recht hat. M.E. gibt es da bei einem 15~16-Jährigen aber auch gar keinen Bedarf mehr, etwas noch »erziehen« zu müssen; dann ist m.E. in den 14-15 Jahren davor irgendetwas falsch (i.S.v. aufgeschoben worden) gelaufen. Meiner Meinung nach sollten sich Probleme in dem Alter nur noch daraus ergeben, dass wir Eltern da ab und an noch Grenzen setzen müssen (seien es Grenzen zeitlicher Natur; grenzen, dass Teenie nicht alleine nach St. Petersburg zu einem Fussballspiel fliegen darf; einfach Grenzen, die wir setzen, weil wir als Eltern gewisse Dinger einfach »reifer« sehen) und Teenies diese Grenzen nicht einsehen, weil sie selbst ja »gefühlt« schon mit 14 Erwachsen waren.

>mit dem jungen Menschen auf Augenhöhe reden... das hört
>sich toll an, aber ist das in der Praxis immer so möglich?

Kommt auf das Thema an. Also meine Frau hat es jedenfalls noch immer nicht geschafft, dass unser Sohn versteht, warum er abends halt nicht »so lange, wie ich möchte« weg bleiben darf sondern wir ihm dort noch zeitliche Grenzen vorgeben müssen. Aber ich dachte immer, dass genau das der Konflikt in der Pubertät ist. Teenies wollen erwachsener sein, als sie in Wahrheit sind (oder zumindest erwachsener, als wir Eltern ihnen zugestehen wollen).

>Ich weiß ja nicht, wie eure Sprösslinge so drauf sind...

Da habe ich - zugegebenerweise - unverschämtes Glück. Mein Kurzer ist da ganz grundsätzlich genau so drauf, wie ich in seinem Alter mit der Ausnahme, dass das meiste so 1~2 Jahre »früher« angefangen hat. Unverschämtes Glück nicht deswegen, weil ich damals ein Engel war, der seine gute Erziehung nie vergessen hat sondern unverschämtes Glück, weil ich genau weiß, wo es wann brennt. Also ich kenne die Situationen und Probleme, für die wir einfach einfach eine Lösung finden mussten, mit denen beide Parteien (Wir als Eltern; er als Teenager) leben können. Denn … wenn wir das oben aufgezählte verarbeiten, wissen wir, dass »Reden / Einsicht erreichen« bei Teenagern per Definition nicht immer funktioniert (erst Recht bei mir als Mensch nicht, wenn mein Sohn 2 Stunden zu spät nach Hause käme, ohne sich irgendwie zu melden und seine Mutter deswegen vor Angst/Sorge fast gestorben wäre) und wir auch wissen, dass Erziehung i.S.v. »Strafen/ Konsequenzen/ negative Sanktionen« auch nicht zum Ziel führen werden und eher dafür sorgen tragen werden, dass die Beziehung zum eigenen Kind darunter leidet und wir festgestellt haben, dass es eigentlich nur diese Beziehung zum eigenen Kind sein kann, mit der das ganze »am besten« funktioniert … scheint das einzige Ziel von Erziehung bei Teenagern zu sein: Solche Situationen sollten - wenn irgendwie möglich - nicht vorkommen aber sie werden vorkommen, wenn wir Eltern unseren Teenies keine Alternativen anbieten, die funktionieren.

Also ich kennen diese von Ihnen aufgezählten Situationen zwar auch; aus meiner eigenen Kindheit, aus den Gerüchten der Kinder aus der Nachbarschaft und natürlich auch von meinem Sohn in seiner Rolle als Teenie. Aber ich kennen sie eigentlich nicht in meiner Rolle als Vater, der von seinem Teenie dort vor vollendete Tatsachen (i.S.v. jetzt ist er halt erst 3 Stunden später nach Hause gekommen) gestellt wurde. Mir ist es völlig egal, ob mein Sohn Abends zur vereinbarten Uhrzeit zu Hause ist oder er noch bis 3 Uhr morgens mit seiner Freundin knutscht. Er braucht da auch telefonisch nicht mehr wie ein 8-Jähriger mit Mama telefonieren und um 30 Minuten mehr Spielzeit zu betteln; mir reicht da eine »bin bei YXZ« SMS erstmal aus, weil ich dann weiß, dass er sich später melden wird. Er kennt seine Verpflichtungen am nächsten Tag (Schule o.ä.) selbst am besten und muss die dann meistern (und ich vertraue ihm da einfach, dass er das trotzdem noch schafft, auch wenn ich es - in meiner Rolle als Erwachsener - nicht unbedingt immer gutheißen muss). Ich möchte nur nicht, dass mein Sohn um 3 Uhr morgens alleine mit dem Fahrrad quer durch London radelt, um von seiner Freundin dann wieder nach Hause zu kommen. Und das kriege ich vermieden.

>Deswegen meine Frage: wie sollten Eltern in solchen
>Dingen angemessen handeln?

Ich würde sagen, in erster Linie seine eigene Jugend reflektieren. Viel Verständnis haben. Lösungen für Probleme zu finden respektive zu erarbeiten und nicht unumstößliche Grenzen/Regeln aufstellen, die man notfalls mit Strafen durchsetzen möchte.

>Wie soll eine Strafe da aussehen? Bzw sollte es gar
>keine Strafe geben?

Mein Kurzer ist jetzt 15 und, keine Ahnung, was in den nächsten 1-2 Jahren noch kommt. Aber momentan kann ich das noch gar nicht sagen, da wir die Situation jetzt schon sehr sehr lange nicht mehr hatten. Mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass es da keine Strafen mehr geben sollte. Mir fällt aber auch keine Situation mehr ein, die noch irgendwie schief laufen könnte. Ich finde, er ist schon alt genug, selbst die Konsequenzen für sein eigenes Handeln tragen zu können. Meine Aufgabe sehe ich da nur noch darin, die Konsequenzen zu vermeiden, die irreparabel sind. Und ich denke, das funktioniert mit Aufklärung, miteinander im Gespräch/Kontakt bleiben und Vertrauen sehr gut.

>Wenn du hier nicht im Haushalt mithilfst, dann darfst
>du auch nicht ins Kino.

Also das sind jetzt Erziehungsprobleme, die sehe ich da eher bei Grundschulkindern #schwitz. Also natürlich haben wir es auch mal versucht, unseren Sohn mit »Wenn du jetzt nicht dein Kinderzimmer aufräumst, dann…« zu erpressen. Das ist aber ~10 Jahre her. Also natürlich kennen ich bei meinem Sohn auch solche Situationen, die im Teenagerleben einfach »Lebenswichtig« sind und wo wir Eltern und quer stellen. Aber schon sehr lange nicht mehr »querstellen« auf Grund einer Strafe. Fände ich jetzt auch mega peinlich, wenn ich meinem 15-Jährigen Sohn noch Besuchsverbot o.ä. geben müsste. Denn auch das sind eher Situationen, die hatten wir eher mal im Grundschulalter gehabt, dass wir ein »Playdate« absagen mussten. #schwitz

>Könnt ihr eure Pubi-Zicken und Halbstarken wirklich
>mit vernünftigen Gesprächen davon überzeugen,
>dass sie doch bitte keinen Alkohol trinken ...

Keine Ahnung, wir haben das bisher jedenfalls nie versucht #schwitz. Aber auch da: Das ist es ja gerade; einfach mal seine eigene Jugend zu reflektieren und daraus zu lernen. Also auch mein Sohn kennt vor einer Party natürlich die mahnenden Worte, dass wir Eltern uns heute Abend etwas anderes vorstellen, als ihn in Windeln liegend mit einer Alkoholvergiftung aus dem Krankenhaus abholen zu müssen. Wir hatten da eher ein paar Regeln aufgestellt, an die er sich zu halten hat, wenn er Alkohol trinkt. Das sind so völlig banale Sachen, wie, dass wir dann nicht wolle, dass er betrunken nach Hause torkelt/radelt, weil ich das so - aus meiner eigenen Jugend - als ziemlich gefährlich in Erinnerung hatte. usw.

Gleiches gilt für »pünktlich zu Hause sein sollen« … Verständnis ist da bei meinem Sohn null vorhanden aber wir haben hier einfach Spielregeln gefunden, die funktionieren müssen, wenn das mit dem »pünktlich zu Hause sein« nicht klappt. Also der ist mit seinen 15 Jahren jetzt auch nicht doof … er weiß selbst schon ziemlich genau, wo wir Eltern noch mitspielen würden und wo halt nicht mehr. Uns geht es da in erster Linie aber nur noch darum, dass er halt irgendwann wieder sicher zu Hause ist und ihm vor allem auch nichts passiert ist.

Schule ist bei uns glücklicherweise ein Selbstläufer; er besucht aber auch hier in England eine Privatschule, wo - wenn Sie einen durchschnittlichen ~15-Jährigen dort fragen, was er eigentlich nach der Schule machen möchte, der Ihnen irgendeine Elite-Universität als Antwort nennt. Also da haben die Kids, die ich so in dem Alter kenne, schon eine gänzlich andere Reife als wie ich es hier regelmäßiger lese; was aber in erster Linie auf Grund der Umgebung und dem Umfeld, in dem die groß geworden sind, herkommt. Auch wenn sie sich ansonsten aber in ihrer Rolle als Teenie ziemlich extrem verhalten, um sich einfach auch von ihrer "spießigen Herkunft" abzugrenzen.

Im Haushalt mithelfen muss er nicht; ich find’s toll, wenn er uns mal fragt, ob er hilft; aber meine Erwartungshaltung ist dort erstmal, dass er sich um sein eigenes Zimmer kümmert, um seine Haustiere; er hat noch ein eigenes Bad/WC, dass in seinem Aufgabenbereich liegt und dass er seinen eigenen Dreck selbst wegräumt. Und so lange er da in seinem Räumlichkeiten keine neuen Lebensformen züchtet, wäre mir das notfalls noch recht egal, wie es da aussieht. Und ansonsten vertraue ich darauf, dass - wenn er später selbst mal einen Haushalt fühlt - er herausfindet, dass das dreckige Geschirr aus dem Geschirrspüler nicht ganz automatisch zurück in den Schrank fliegt.

>Da konnten unsere Eltern noch so mit uns reden; im
>Zweifelsfall wurde es heimlich gemacht. Und wenn es
>dann rauskam, gab es richtig Ärger. So war das... und
>geschadet hat es uns, soweit ich das beurteilen kann,
>nicht.
>Wenn ich so darüber nachdenke, würde ich es bei
>meinen Kindern wohl genau so machen.

Also wenn Sie ohnehin schon aus dem Tatbestand »Teenager« die Definition ableiten, dass gewisse Dinge (die uns Eltern in den Wahnsinn treiben werden), völlig unabhängig davon stattfinden werden, ob der Teenager jetzt hinterher richtig viel ärger bekommt oder vorher die Eltern noch so sehr ins gute Gewissen geredet haben … also manchmal beide »Erziehugnsmaßnahmen« diese Sachen ohnehin nicht verhindern werden … den kompletten Erziehungskomplex bei Teenagern einmal zu überdenken und aus diesen »Fehlern der Vergangenheit« zu lernen?

Ich glaube zwar auch nicht, dass es der Entwicklung eines Teenagers schadet, wenn er da ab und an mal Stubenarrest bekommt … nur Stubenarrest wird ja dann die Reaktion auf etwas sein, was bereits vorgefallen ist und so - eigentlich - nicht in Ordnung war. Also Beispiel: Ihre - dann später - 15-Jährige Teenagertochter soll um 22 Uhr von einer Party zu Hause sein und darf kein Alkohol trinken. Was macht Sie? Sie trinkt natürlich Unmengen von Alkohol und kommt erst um 2 Uhr morgen nach Hause. Warum sollte Sie kein Alkohol trinken? Weil sie Angst hatten, dass sie dann z.B. von einem älteren jugendlichen abgefüllt und schutzlos vergewaltigt wird. Warum wollten Sie um 22 Uhr zu Hause sein? Weil sie Angst hatten, dass sie - wenn es zu dunkel ist - sie plötzlich draußen, alleine, überfallen und vergewaltigt wird. Blöde frage: Hat Ihr Stubenarrest HINTERHER irgendwie dazu beigetragen, dass sich keine der eigentlichen Gefahren für diese Regeln verwirklicht hat oder war das eigentlich nur Glück, dass sie trotzdem noch sicher zu Hause angekommen ist?

Ihre Logik klingt für mich nämlich eigentlich wie: »Ich stelle Regeln auf, damit ich mein Kind hinterher bestrafen kann, wenn es sich nicht an die Regeln hält. Dass sich das Kind nicht immer an alle Regeln halten wird, steht aber sowieso schon per Definition fest … ist halt ein Teenager«. Sollten die Regeln nicht eigentlich dafür aufgestellt werden, weil sie irgendeinen Sinn haben, der Ihnen wichtig ist? Und sollten die Regeln nicht so aufgestellt werden, dass sich ein Teenager auch in seiner rebellischen Phase noch daran halten kann?

>Nehmt ihr keinen Einfluss mehr auf das Verhalten eurer
>Kinder, sobald sie die Volljährigkeit erreicht haben?

Lenkend, beratend, erklärend, helfend zur Seite stehend werde ich als Vater natürlich immer. Aber ich halte es für völlig ausgeschlossen, dass mein Kurzer dann noch zu Hause lebt, da er vorher schon sein internationales Abi erreicht haben wird und definitiv nicht bei uns in England studieren möchte. Aber ich nehme schon ist ganz vielen Jahren (auch während der Pubertät) auf das Verhalten meines Sohnes Einfluss, um zu erreichen, dass das dann gut geht. Ich denke aber nicht, dass das dadurch funktioniert, zu sagen: Jetzt bist du 18 und selbst verantwortlich für dein Handeln. Selbst verantwortlich für sein Handeln ist mein Sohn nämlich schon viel länger … weil halt - wie bei allem - man macht am Anfang nun mal Fehler, wenn man plötzlich selbst für sein Handeln verantwortlich ist. Und im Teeangeralter sind mir diese Fehler dann doch lieber, als in der Volljährigkeit.

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Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.

Sie fragen: "Und sollten die Regeln nicht so aufgestellt werden, dass sich ein Teenager auch in seiner rebellischen Phase noch daran halten kann?". Nun, das klingt einleuchtend. Auch an die Vernunft appelieren und gemeinsam eine Lösung finden, etc. Das hätte bei meiner heutigen besten Freundin bestimmt funktioniert, aber ich muss gestehen, bei mir wäre man damit nicht weit gekommen. Ich muss mich leider outen: ich war ein Horro-Teenager. Und es tut mir heute noch leid, was ich teilweise für Sachen gemacht habe. Nun könnte man versuchen, die Ursachen dafür rauszufinden und meinen Eltern falsche Erziehung vorzuwerfen, aber ich sehe das anders. Ich muss sogar sagen: hätten meine Eltern mir nicht Hausarrest etc. gegeben, wäre ich vermutlich auf die schiefe Bahn geraten. Wie soll man beispielsweise reagieren, wenn der Teenager Kontakt zu Leuten hat, die Drogen nehmen, in der Woche Alkohol trinken, die Schule geschmissen haben, kriminell sind, rechtsextrem sind, etc? Nicht immer ist das Elternhaus Schuld, wenn jemand richtig Mist baut, oftmals hat die Peergroup ja einen unheimlich großen Einfluss. Wie reagieren Eltern denn da am besten? Mit mir wurde geredet, es war mir nur schlichtweg egal. Was soll man dann also Ihrer Meinung nach tun? Wenn die Schule extrem vernachlässigt wird, weil es dem Jugendlichen einfach nicht interessiert? Wenn das Zimmer verwahrlost? Wenn der Teenager jedes Wochenende sturzbetrunken ist, und nicht nach einem einmaligen Ausrutscher von selber darauf kommt, dass das nicht die beste Idee ist... (ich habe nicht all das gemacht, es sind jetzt nur verschiedene Beispiele) Bei all diesen Fällen (inklusive mir, leider, ich bin nicht stolz darauf) handelte es sich um eigentlich ganz normale, unauffällige Kinder, die mir 14 oder 15 einfach mal total bescheuert drauf waren. Die Eltern haben hart durchgegriffen und im Endeffekt ist keiner abgerutscht. War das falsch?

Es geht dabei nicht um Macht ausspielen, etc. Wenn ich bei einer guten Freundin war, die meine Eltern kannten bzw auch die Eltern kannten, dann konnte ich problemlos anrufen und sagen, dass ich eine Stunde später heimkomme, das war absolut okay. Aber wenn ich "unterwegs" war und keiner wusste wo, sah das anders aus. Natürlich machte man sich da Sorge, und ja, ein Arrest hinterher ändert nichts mehr an der Tatsache, dass ich zu spät kam. Aber ich wusste dadurch: "Wenn ich mich nicht an die Regeln halte, hat das Konsequenzen" - ist das verkehrt? Klar, ich war dadurch öfters mal sauer und frustriert, aber ich wusste auch, dass ich selber Schuld war; mir kamen die Strafen nicht willkürlich vor. Ich habe gelernt, mit diesem Frust umzugehen. Später im Arbeitsleben kann man auch nicht tun und lassen, was man will, und im Zweifelsfall mal freundlich mit dem Chef darüber reden - da gibt es auch Strafen, die ja überhaupt gar nicht im direkten Zusammenhang mit dem Vergehen stehen. Was bringt die Abmahnung oder die Kündigung HINTERHER? Ich hoffe, Sie verstehen, wie ich das meine. Ich finde diese pädagogischen Ansätze wirklich wunderbar, ich bezweifel nur, dass sie bei allen Jugendlichen fruchten. Sie scheinen wirklich "Glück" mit ihrem Sohn zu haben (sicherlich auch die Früchte Ihrer Erziehung), dass er so umgänglich ist und auch weiß, was er beruflich machen will. Aber nicht alle Jugendlichen sind so... und nicht immer haben die Eltern hier versagt, ein Kind entwickelt sich ja nicht nur durch Erziehung, sondern auch durch die äußeren Einflüsse und nicht zuletzt hat es seinen eigenen Charakter.

Darf ich fragen, wieso Ihr Sohn nicht im Haushalt mithelfen muss? Das hätte ich auch ganz wunderbar gefunden. :-D Ich finde es eigentlich normal, dass Kinder altersangemessen mithelfen müssen. Man lebt schließlich zusammen, isst zusammen, die Wäsche wird gewaschen, etc. Im Sinne der Gemeinschaft sollte doch jeder seinen Teil dazu beitragen, oder nicht? Klar, KANN man all diese Dinge später in der eigenen Wohnung auch so, da haben Sie Recht. Aber ich kenne es auch aus anderen Familien eigentlich nur so, dass jedes Familienmitglied etwas macht, und sei es nur mal die Spülmaschine ausräumen, etc.

Liebe Grüße, Truly

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Ich kann da in erster Linie auch nur aus meiner eigenen Kindheit/Jugend schreiben bzw. der meines Sohnes, Nichten oder so das, was ich einfach auch aus dem Freundeskreis meines Sohnes alles mitbekomme. Da war/ist die Pubertät in erster Linie für Eltern nervtötend und auch anstrengend, aber von Horror oder der Angst, dass die da auf die schiefe Bahn geraten können ... das gibt/gab es da nicht mal im entferntesten.

Es würde mich auch sehr überraschen, wenn man dann für so eine gänzlich negative Teenieentwicklung überhaupt keinen Grund finden würde. Ich denke zwar auch, dass die Clique da einen sehr großen Einfluss hat (einen viel größeren als die der Eltern jedenfalls) ... merke ich auch bei meinem Sohn. Da rühren nämlich die meisten "schwierigeren" Situationen her, die ich so als Vater kenne #schwitz. Aber diese Clique passt nun mal total gut zu unserem Sohn und es war gerade nicht so, dass er dort als "unschuldiger" Junge auf diese "böse" Clique gestoßen ist und die ihn irgendwie geprägt/geformt/verdorben hat. Also das war einfach die logische Konsequenz aller Umstände, Charaktere, Interessen/Hobbies, spießige Elternhäuse etc., dass die zusammengefunden haben.

Ich kann es mir jedenfalls nur total schwer vorstellen, dass man als Teenager aus heiterem Himmel (ohne dass es dafür eine Erklärung oder einen Hintergrund gäbe) in eine peer group abrutscht, die die Schule schmeißt, Drogen nimmt und kriminell/rechtsextrem ist. Würde jedenfalls sämtliche meiner Glaubensgrundsätze zerstören #schein. Und bei einer Pubertät, die dann einfach nur mal wesentlich "extremer" verläuft, als ich sie kenne ... also wenn das Endergebnis i.S.v. "es hat sich doch noch zum guten entwickelt" stimmt, Sie davon keinen Schaden genommen haben und rückblickend auch glauben, dass es - in Ihrem speziellen Fall - gut funktioniert hat; kann ich mir jetzt schlecht anmaßen, zu schreiben, dass das alles falsch gewesen sein konnte.

Es wäre jetzt aber trotzdem nichts, was ich Eltern in einem Erziehungsforum in erster Instanz empfehlen würde; dann würde ich den Eltern eher raten, sich dort beim Jugendamt o.ä. einfach Hilfe zu suchen, wenn es - als eine Art Dauerzustand - derart eskaliert. Ich habe hier im Forum aber im Regelfall eher das Gefühl, dass es schon sehr gute Gründe dafür gibt, warum Teenies rebellieren und dann würde ich eher empfehlen, an diesen Gründen etwas zu ändern. Erziehung hieß für mich jedenfalls immer, das mildeste Mittel zu wählen, dass gleich erfolgsversprechend ist. Glauben Sie denn, dass Ihre Eltern irgendetwas hätten anders machen können, damit Sie "weniger" Horrorteeanger gewesen wären? Denn Situationen wie Alkohol, Uhrzeiten, am liebsten die ganze Nacht vom Erdboden verschwinden wollen, weil man mit der Clique unterwegs etc. kennen ja doch fast alle Eltern. So "außergewöhnlich" klingt das jetzt für mich auch nicht ... genau wie ein Teenie, der keinen Bock auf Schule hat.

>Aber ich wusste dadurch: "Wenn ich mich nicht an die
>Regeln halte, hat das Konsequenzen" - ist das
>verkehrt?

Das finde ich eine ziemlich interessante Feststellung ... grundsätzlich ist das nämlich eine Folge, die Kinder so entwicklungstechnisch spätestens bis zum 30. Lebensmonat verinnerlicht haben sollten. Auch so Dinge wie "Mit Frust umgehen" sollte eigentlich schon im Kleinkindesalter überstanden sein. Wenn Sie schreiben, dass Sie das das alles erst im Teenageralter durch Hausarrest gelernt oder erkannt haben, würde ich Ihren Eltern schon unterstellen, dass dann irgendetwas ganz grundlegendes bereits im Kleinkindesalter nicht richtig gelaufen sein kann.

Das mit dem Arbeitsleben ist eine andere Sache. Natürlich kann ich einem Angestellten kündigen, wenn ich feststelle, das er tut, was er will. Ich sehe das jetzt nicht als Strafe sondern als endgültige Feststellung, dass das Arbeitsverhältnis einfach nicht so funktioniert hat, wie ich mir das als Arbeitgeber vorgestellt habe. Ich erreiche durch die Kündigung also nicht, dass sich der besagte Angestellte dann am nächsten Tag "besser" verhält; die ist endgültig. So ein Mittel hat man ja bei Teenagern eher selten. Aber ich befürchte, wir gehen hier auch einfach von zwei grundsätzlich unterschiedlichen Annahmen aus: Sie unterstellen, dass es normal ist, dass Jugendliche tun und lassen, was sie wollen, unabhängig davon, was die Eltern tun und Strafen/Konsequenzen dort das ursächliche Mittel sind, um das irgendwie im Zaum zu halten. Ich würde dort bei solchen Teenagern eher von pathologisch sprechen #schwitz. Aber wie Eingangs schon geschrieben ... ich kenne es auch einfach nicht aus meiner persönlichen Erfahrung, dass Teenager gänzlich gegen die Strenge springen und man sie nur noch so - durch Strafen - in Zaun halten kann.

Sicherlich kenne ich viele Teenies (vor allem im Freundeskreis meines Sohnes), die dann am Wochenende (oder länger) mal Ausgangssperre haben. Nur wenn Sie mich fragen, ob das meiner Meinung nach irgendeinen Einfluss auf deren Entwicklung hat (ob positive oder negative) würde ich Beides verneinen. So aus dem, was ich da von meinem Sohn raushöre, sind das eigentlich eher irgendwelche Einzelfallsituationen, wo ich mir denke: "Cool, hättest du damals bestimmt genau so gemacht #schein". Ich denke nicht, dass die Kiddies aus dieser Ausgangssperre jetzt irgendetwas lernen werden (was sie nicht ohnehin schon wussten) noch das es dazu beiträgt, dass der nächste Supergau - der einfach auf Grund der "Teenager-Eigenschaft" ohnehin schon vorprogrammiert ist - verhindert. Aber wie gesagt, da sind keine Teenies bei, bei denen das ein Dauerzustand ist und ich denke, dass ist der entscheidende Unterschied.

Warum muss mein Kurzer nicht im Haushalt mithelfen... Er hat ein ziemlich großes Kinderzimmer, um das er sich kümmern muss. Er hat ein eigenes Bad/WC für sich und seine Clique/Freunde, dass in seinem alleinigen Aufgabenbereich liegt. Er hat, seit er fünf ist, einen Hund, um den er sich kümmern muss und das schon sehr sehr sehr lange gänzlich alleine macht. Er hält in seinem Zimmer noch eine Schlange als Haustier, um die er sich kümmern müssen. Er hat neben "morgens" Schule auch noch Nachmittags Schule (Lernen, Hausaufgaben, Projekte udg.) als seine Verpflichtung. Er hat also schon eine ganze Menge Verpflichtungen und wir hatten immer das Gefühl, dass er genügend solcher Verpflichtungen hat. Auch noch außer-privat-familiär hat er noch einige Verpflichtungen; sei es Fechttrainig oder, er gibt einem jüngeren Kind Nachhilfe in Mathe. etc. etc.

Und ganz grundsätzlich herrscht bei uns in der Familie so der Pfadpfindergrundsatz, dass man einen Ort immer ein kleines bisschen besser wieder verlässt, als man ihn vorgefunden hat. Also ich habe bei so einem Thema (gibt es ja öfters hier im Forum) immer das Gefühl, dass sehr viele Haushaltspflichten auch gar nicht erst entstehen, weil jeder seinen eigenen Mist wegmacht. Also er trägt durchaus seinen Teil dazu bei, dass der Haushalt der Famliie Jazzbassist rund läuft ... er muss dafür aber ernsthaft nicht irgendeine erfundene Aufgabe - wie die Spühlmaschine auszuräumen - für uns erledigen. Wenn er meiner Frau oder mir irgendwo ernsthaft bei helfen kann, fragen wir ihn und dann hilft er uns auch. Auch, wenn er selbst sieht, dass wir gerade "beide Hände voll zu tun haben", meldet er sich. Das ist mir viel viel wichtig, als ihm dort einzuobdruieren, einmal am Tag den Geschirrspüler leerzuräumen.

Also kurzum würde ich sagen: Er hat keine (weiteren) Verpflichtungen im Haushalt, weil er zeitlich voll ist und auf Grund der Tatsache, dass er uns Eltern eigentlich nicht mehr besonders viel in den Wahnsinn treibt #schein, gönnen wir ihm die knappe Restfreizeit, die da überhaupt noch übrig bleibt, als seine alleinige Freizeit. Und wir brauchen dort keine weitere Hilfe; die meisten Sachen macht meine Frau, weil sie dabei gut abschalten kann; oftmals helfe ich hier auch dabei oder erledige einfach Dinge, die anstehen. Aber wenn ich das Gefühl hätte: Hey, wir haben da keine Lust mehr zu oder das ist so viel "Arbeit", dass wir das alleine nicht mehr schaffen, würde ich auch einfach eine Haushaltshilfe einstellen, die das für mich erledigt. Da ist mir meine eigene Freizeit und meine eigene Zeit für und mit der Familie wesentlich wichtiger. Und es ist jetzt auch nicht so, dass wir ein Kind auf die Welt gesetzt haben, nur damit er uns noch etwas Arbeit im Haushalt abnimmt. Zumal soviel Mehraufwand durch ihn jetzt auch nicht entsteht … und streng genommen müsste ich auch nur den Dachboden zu einer Einliegerwohnung ausbauen lassen, dann hätte ich überhaupt keinen Aufwand mehr durch ihn #schein.

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Hallo

(Es heißt ja immer, dass eine negative Sanktion mit dem "Vergehen" zu tun haben soll. Desweiteren lese ich hier des öfteren, dass man 15- oder 16-jährige ja soweit nicht mehr erziehen kann, sie wären ja fast erwachsen. )

Ich bin auch der Meinung, dass in dem Alter die Erziehung abgeschlossen ist und wenn man eine Sanktion verhängt, die nicht wie bei Kleinkindern unbedingt mit der Situation zu tun haben müssen.

Die Pupertätszeit ist die schwierigste Zeit und wenn es eine Babyklappe für Jugendliche gegeben hätte, wäre jeder mal darin gelandet :-[ Solange deine Kinder klein sind, kannst du direkt mit Erziehungsmaßnahmen Eingriff auf sie nehmen. Je älter sie werden, wird das immer schwieriger, weil wie du auch schon schreibst, sie sich einfach darüber hinwegsetzen oder es heimlich machen. Der Charakter des Kindes spielt auch eine große Rolle, ob er sich einfach fügt oder er sein Ding durchzieht.

Die Gefahr besteht, wenn du zu enge Grenzen setzt und dir die Bedürfnisse des Jugendlichen egal sind, dann bricht die Kommunikation völlig ab und das finde ich am schlimmsten was passieren kann.

Wir hatten z.B. keine feste Ausgehzeiten. Es kam darauf an was und mit wem sie wo waren. Konnte die Zeit trotzdem nicht eingehalten werden, mussten sie anrufen und je nachdem was der Grund war, gab es eine Verlängerung oder nicht.

Wurde mal zuviel Alkohol getrunken, gab es selbstverständlich auch eine Ansage. Sie haben es aber auch selber eingesehen, dass es falsch war und selber in nächster Zeit einen großen Bogen um Alkohol gemacht. Sie haben sich also selber sanktioniert.

Wenn sie mal über die Strenge schlagen sollten sie selber merken, dass sie sich damit selber geschadet haben und vermeiden es das nächste Mal von selber.

Aufräumen ist natürlich auch leidiges Thema. Feste Haushaltspflichten hatte keiner, Mithelfen musste jeder mal mehr mal weniger. Das größte Problme war für mich das Hinterherräumen, aber irgendwann habe ich einfach versucht mich nicht mehr darüber aufzuregen. Zwei sind bereits ausgezogen, bei mir wird es richtig ordentlich und komischerweise bei ihnen jetzt auch. #schmoll

Wenn man mit Jugendlichen zusammenlebt, gibt es wirklich von morgens bis nachts immer einen Grund sich mit ihnen anzulegen. Fängt man aber an auszusortieren, was wirklich wichtig ist und was einfach schön wäre, wenn sie es täten, schrumpfen die Streitpunkte spürbar. Für mich war es nervlich wesentlich einfacher mich mit manchen Dingen zu arangieren. Das heißt jetzt aber nicht, dass ich es mir dadurch einfacher gemacht habe. Bei drei habe ich mich immer für jeden und alles was sie gemacht haben interessiert, viele Infos rausgekitzelt, versteckte Ratschläge angebracht, nachts sie irgendwo geholt und dann beim Nachhausefahren immer sehr interesante Dinge von Freunden erfahren. Zu uns kamen immer alle gerne. Wir kannten alle Freunde unserer Kinder und wir wussten auch im groben und ganzen was sie zusammen gemacht haben.

So wie unsere Kinder sich nun entwickelt haben können wir nicht allzuviel falsch gemacht haben.

LG

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Auch dir Danke für die Antwort. :-)

Ich habe dem Jazzbassisten geantwortet und würde mich freuen, wenn du das auch liest.
Ich kann deine Ausführungen gut verstehen, es scheint ja auch alles funktioniert zu haben. Aber ich habe ein paar Fragen dazu.

"Wir hatten z.B. keine feste Ausgehzeiten. Es kam darauf an was und mit wem sie wo waren. Konnte die Zeit trotzdem nicht eingehalten werden, mussten sie anrufen und je nachdem was der Grund war, gab es eine Verlängerung oder nicht." - Was war denn, wenn es keine Verlängerung gab? Was waren Gründe dafür? Was wäre gewesen, wenn ein "nein" deinerseits nicht akzeptiert worden wäre und dein Kind trotzdem später nach Hause gekommen wäre?

"Wurde mal zuviel Alkohol getrunken, gab es selbstverständlich auch eine Ansage. Sie haben es aber auch selber eingesehen, dass es falsch war und selber in nächster Zeit einen großen Bogen um Alkohol gemacht. Sie haben sich also selber sanktioniert." - Vorbildlich. Das ist aber nicht bei allen Jugendlichen so. Ein Absturz kann auch ein Anreiz zum "trainieren" sein. Mich hat es nicht abgeschreckt, wenn es mir danach schlecht ging. Ich arbeite im Krankenhaus, zur Zeit ist Karneval... es ist erschreckend, wenn man alle Jahre wieder die selben Spezialisten hier mit Alkoholintoxikation liegen hat. Welche Maßnahmen sollte man dann ergreifen? Auch in meiner Schule gab es mehrere (vor allem Jungs) die jedes Wochenende ihre Grenzen überschritten haben und montags stolz von den Folgen erzählten... ein wohlwollendes Gespräch mit den Eltern war bei denen völlig sinnlos. Was können Eltern da tun?

"Wir kannten alle Freunde unserer Kinder und wir wussten auch im groben und ganzen was sie zusammen gemacht haben." - auch das klingt gut als Basis für Vertrauen und lockere Regeln. Was ist aber mit Jugendlichen, die - warum auch immer - neue Leute kennenlernen, die sie gewisse nicht ihren Eltern vorstellen, weil sie sich die Reaktion denken können? Welchen Einfluss haben Eltern dann? Wie hättest du reagiert, wenn dein Kind mit einem neuen Partner oder guten Freund angekommen wäre, der schon rein äußerlich Böses ahnen lässt oder durch sein Benehmen direkt negativ auffällt? Oder wenn dein Kind ganz offen erzählt, dass derjenige vorbestraft ist, Drogen nimmt, Hooligan ist, was weiß ich... klar kann man sich dann fragen, was in der Erziehung vorher schiefgelaufen ist, aber ich denke, es sind eben nicht immer die Eltern Schuld, wenn Jugendliche in ihrer Rebellionsphase sehr extrem drauf sind. Nur wie geht man dann damit um?

"So wie unsere Kinder sich nun entwickelt haben können wir nicht allzuviel falsch gemacht haben" - Ein schönes Schlusswort. Selbiges würde ich aber auch über meine Eltern sagen. Nur hatten die es etwas schwerer, weil ihre pubertäre Tochter nicht nur ein wenig gezickt und mal etwas getrunken hat, sondern von 14 - 16 quasi einen Bockmist nach dem anderen gebaut hat. Ich bin nicht stolz darauf und es tut mir alles leid, aber damals fand ich das alles toll. Meine Eltern gaben mir Hausarrest und es gab Sanktionen... und so wie ich mich entwickelt habe, können sie nicht allzuviel falsch gemacht haben. ;-)

Liebe Grüße, Truly

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Hallo, also alles zusammengefasst: NEIN!

Mit jugendlichen Kids zusammen zu leben hat in erster Linie nichts mehr mit Erziehung zu tun, eher wird man sie leiten und behüten und Strafen zeigen keinen Wert. Man muss eher an ihre Vernunft appellieren und diese fördern.

Gespräche sind von 9 von 10 Fällen nutzlos, da die Kids jetzt ihre eigene Welt entdecken und ihre eigene Persönlichkeit. Oder, es hat mal jemand gesagt, dein Kind musst erst auf die Schnauze fallen bis es begreifst... und erst zu diesem Zeitpunkt hast du dein Kind wieder, aber nur für kurze Zeit.

Tschau Tschau

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Hallo!

Das heißt also quasi: reden, reden, reden... und hoffen? Das halte ich für gefährlich. Was tun, wenn das Kind seine Vernunft mal so gar nicht benutzen will und einfach völlig andere Vorstellungen hat? Schule brauch ich nicht, ich werd Superstar. Essen brauch ich nicht, ich möchte Model werden. Saufen ist lustig, das mache ich jedes Wochenende. Drogen sind nicht gefährlich, ich probiere alle aus. Stehlen, betrügen etc ist nicht so schlimm, so komme ich schnell zu Geld. Verprügeln ist halb so wild, so kann ich mir Respekt verschaffen. Und so weiter und so fort...wie lange sollten Eltern denn da warten, bis das Kind "auf die Schnauze gefallen" ist?

Ich glaube kaum, dass man bei Jugendlichen die Verantwortung schon so weit abgeben kann...natürlich muss jeder seine eigenen Erfahrungen sammeln, ohne Frage. Aber es gibt doch Grenzen, wo man als Eltern eingreifen sollte bzw meiner Meinung nach MUSS, oder nicht?

Ich habe manchmal das Gefühl, hier haben alle Bilderbuch-Teenager... und wer hier um Rat bittet bei kleinen Monstern (wie ich eins war), bekommt direkt vorgeworfen, etwas falsch gemacht zu haben. Das finde ich irgendwie... komisch.

Liebe Grüße, Truly

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Nein das heißt es nicht, aber dass du ja nicht in dieser Situation bist, kannst du auch leicht daher reden. Ich lebe mit zwei Pubertierenden zusammen und versuche täglich alles mögliche um sie vor Gefahren wie Drogen, Alkohol und einer kriminellen Karriere abzuhalten.

Wie stellst du dir eine Erziehung von Jugendlichen vor, soll man vllt die Kids an die Heizung ketten, Gitter vors Fenster und sobald sie von der Schule nach Hause kommen ins Zimmer einsperren?

So funktioniert das nicht, du musst im ständigen Kontakt mit deinen Kindern sein, du musst dich für ihre Interessen interessieren, du musst ihnen auch vertrauen und dir muss Klar werden, dass das Interesse deiner Kids an DIR langsam aber stetig abnimmt und du nicht mehr im Mittelpunkt stehst.

Es heißt ja nicht umsonst: Pubertät ist die Zeit, wo Eltern schwierig werden!

Und ich kann meinen Kids nur gut zureden, dass sie Abstand von Drogen und Alkohol nehmen sollen, das wissen sie und wenn es soweit ist, dann wissen sie auch, dass ich jederzeit für sie da bin. Das ist das WICHTIGSTE und das nennt man Vertrauen.

Bilderbuchfamilie was ist das? Ich glaube keiner in diesem Forum kann sich mit einer Bilderbuchfamilie identifizieren, die einen haben mehr Probleme und die anderen weniger, es kommt auch nicht auf die Schicht an.

Ich finde dein Interesse deiner Frage ganz amüsant, aber solange du nicht in der Situation bist, wirf keinem vor wie er seine Erziehung sieht.

Tschau Tschau

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Meine Tochter war in der Pubertät einfach nur ätzend ...... frech, laut, streitsüchtig, faul, fordernd.
Alle Erziehung bis dahin (fing mit 15 an) schien fruchtlos, ich erkannte sie kaum wieder.

Sie hatte tierischen Spaß daran mit zur Weißglut zu treiben..... und sie hat es auch oft geschafft :-p
Meine Tochter wollte nicht normal diskutieren...... sie wollte streiten und mich testen.

Es waren ätzende Jahre, ich habe viele schlaflose Nächte hinter mir und war oft wütend.

Sie hat einiges getan, wo ich mich fragte, was mit ihrem Verstand los war.

Gespräche waren wirklich meistens sinnlos, sie sagte oft "jaja" .... noch öfter "jaaaaaaaa" und meinte "leck mich am Arsch" ;-) .....Augenrollen war ihr größtes Hobby.

Oft kam ich nur mit Erpressung weiter. Sie wollte was von mir, also musste sie was tun.

Ja, sie ist auch durchaus mit 16 oder auch 17 nicht ausgegangen, sondern durfte zuhause bleiben. Und es gab auch Besuchsverbot.

Sie hat uns 3 Monate hintereinander eine fette Telefonrechnung fabriziert. Da habe ich den Anschluss für Anrufe auf Handys sperren lassen.Sie hatte ein Handy und konnte damit telefonieren, wollte aber sparen.

Ach ja, es war nicht leicht aber wir haben es geschafft. Sie ist jetzt 20 und wieder bei Verstand. Wir verstehen uns super und man merkt auch dass unsere Erziehung doch nicht so fruchtlos war.
Sie hat die Schule gut geschafft, hat bald ihre Ausbildung beendet und alles ist gut ;-)

Sie sagt heute selbst, ich hätte alles richtig gemacht ..... also was soll ich mir jetzt noch Gedanken machen.

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Haben es deine Eltern lange geschafft, dass du mit diesen Strafen auf sie hörst und machst, was sie sagen? Falls ja: ist das ja durchaus eine Möglichkeit das Kind dazu zu bringen vorerst nicht das machen zu lassen, was es will. Ob das Kind dann aber lernt selbst für sich Verantwortung zu übernehmen, ist fraglich.

Andernfalls hat man ja kaum eine Möglichkeit durchzugreifen. Solche Strafen wie "Du hast Hausarrest, wenn du nicht um xy zu hause bist" greifen aber eben nur, wenn das Kind mitmacht, (um den Eltern zu gefallen?!) und nicht die eignenen Interessen als wichtiger ansieht.

ICH habe auf solche Sachen ja durchaus als jüngeres Kind gehört. Da ist man auch noch stärker emotional abhängig von den Eltern und muss nicht unbedingt versuchens ich von ihnen zu lösen ...

In der Pubertät dann, hat mich das aber herzlich wenig gejuckt, so dass meine Eltern dann schnell "aufgaben". Wenn es Hausarrest gab, war ich trotzdem weg. Was hätten sie machen sollen? Die Polizei rufen, um mich von meiner Freundin (sie wussten, wo ich war) um 16Uhr abzuholen, da ich ja eigentlich nach der Schule nach hause sollte, weil ich schon am Tag zuvor nicht getan habe, was sie sagten?
Ehrlich: das hätte mich geärgert, aber nicht verhindert, dass ich wieder weggehe - und dann sicher ohne ihnen zu sagen, wo ich bin.

Man hat also nciht wirklich mehr die Handhabe, wenn das Kind nicht hört - also kann man es dann auch sein lassen und es dabei belassen, zu sagen, was einem stört und was man gerne hätte.

Im Ernstfall führen solche Strafen dann nur dazu, dass das Kind etwas verheimlicht, lügt und sich im Ernstfall nicht an die Eltern wendet. Z.b. wenn es von einer Party (sehr betrunken) nach hause will, die Bahn nicht fährt und es dann eigenmächtig irgendwie rumläuft oder trampt. Besser wäre es wohl die Eltern zu bitten einen abzuholen, oder?

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Komisch, ich muß ein besonderes Exemplar an Teenie- Sohn haben. Meiner geht gar nicht groß weg, Unter Freunden trinken sie auch nicht vermehrt, rauchen, da ist, denke ich, der an Lungenkrebs verstorbener Opa Abschreckung genug. Verliebt ist er mit grade 17 auch nicht.

was auch immer eine Rolle spielt, denke ich; wie die Erziehung BISHER war. Meine Beiden (hab noch ne 13 Jährige hier) sind mit wenigen Regeln aufgewachsen, von denen sie aber wissen, dass die eingehalten werden sollten.
Allgemein wichtig ist mir auch, dass ich ihnen zeige, ich verstehe sie, aber das es bestImmte Regeln gibt, die hier in unserer Familie wichtig sind.

Das werde ich meinem Sohn auch nächstes Jahr, wenn er 18 ist, aber noch hier wohnt, sagen. Obwohl, das ist für ihn, ich denke, automatisch klar, dass er sich in die Gemeinschaft weiterhin einfügen soll/muß. Natürlich hat er z.B. nicht mehr genaue Rechenchaft abzulegen, wohin und mit wem und wie lange er unterwegs ist: Aber er wird den Anstand haben, mir das mitzuteilen und auch anrufen, wenn es später wird, oder er bei bei seiner/m Freund/in übernachtet.
Aber das ist doch eine Sache der Höflichkeit, allgemein üblich, sogar unter fremden Erwachsenen; also erst recht in der Familie.

Konsequenzen bei Teenagern? Wenn meine Kinder meinen, sie müssen zu spät kommen, dann wird geredet und evtl. auch die Rückkehrzeit nach hinten verschoben, wenn das Argument meines Kind plausibel ist und es mit der Schule vereinbar ist. Wenn das dann aber ausgenutzt wird, wird die Zeit verkürzt, d.h. er/sie muß eher dasein. im allerletzten Notfall, wäre dann das Ausgehverbot. für ne Zeit. Auch als Teenager lernt man noch am Besten aus Erfahrung.
Würde wegen Handy und Computer das Lernen vernachlässigt, dann würden die im Extremfall einkasseirt bzw. die Sicherung abgestellt.

Bei manchem muß ich mich aber auch als Mutter meine Meinung ändern oder akzeptieren, dass sich Regeln ändern. Manchmal bin ich weiß nicht weiter. Aber das sag ich dann auch und wir suchen gemeinsam eine Lösung.

Bisher scheint die bisherige Erziehung gut zu greifen, denn es waren noch keine wirklich
schlimme, aufregende Konflikte zwischen uns. Bin gespannt; wie es mit meiner Kleinen Zicke wird.

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schon bei meinen 9 und 11jährigen haben wir mittlerweile öfter einen anderen ansatz...

klar betreiben sie mit dem pc schindluder, ist er erstmal eine weile nicht mehr verfügbar, machen sie theater beim abholen, bleiben sie ein paar atge daheim, denn kinder in fremden nachbarschraften zu suchen ist mir einfach zu doof...

aaaaber beim schon eher jugendlichen "nö mach ich nicht, ist mir zu blöd" oder "ich hab halt keine bock drauf" heißt es auch mal "ok, du hast keine lust auf deinen job 8HA, aufräumen,...) dann gibts auch keinen lohn, also dall die schönen dinge, die geld kosten werden erstmal gestrichen, denn ich hab auch kein warm wasser wenn ich meine rechnung nicht bezahle, also kann der her kein radio hören, weil ja keine strom, gelesen wird auch nur solange die sonne scheint usw.

das mit dem "hab ich eh kein bock zu" ergibt sich dann immer ganz schnell... denn ich werde nicht zugucken bis meine söhne das mit 20 selber usprobieren weil sie keine bock auf schule und beruf hatten und es dann hinten und vorne nicht reicht...

also ganz so allgemein kann man erziehungsgrundsätze denke ich nicht fassen... und irgendwie doch... aus dieser logik haben wir ein paar konstante regeln abgeleite, z.B. einen tag bildschirmverbot für jeden tag den sie strafarbeiten mitbringen oder aus de schule angerufen wird wegen irgendwelchem käse, denn ihr job ist es nunmal sich in der schule zu benehmen und mitzumachen, ohne den die netten extras ausfallen. ok, mein spross macht sie mittlerweile lieber am dritten tag in der pause statt sie mir zu zeigen, aber gut.... solange er die option hat... die lehrerin weiß von meinen regeln, und könnte ihn zwingen die unterschirft zu besorgen... wenn sie die nicht fordert hat er eben glück.. seine tvzeit ist ihm wichtiger als die pausen die er eh doof findet..

lg gussy

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Es gibt zwar seit der rot grünen Bundesregierung die gewaltfreie Erziehung, aber diese Degradierung und Entrechtung der Eltern ist in der Praxis gar nicht umsetzbar. Sonst gäbe es ja in der ganzen Bundesrepublik keinen Popo mehr voll. Das wäre dann wie in Schweden, wo man für eine Ohrfeige doch ein paar Tage in Gewahrsam genommen werden kann.

Die Strafen müssen vor allem altersgemäß sein und dürfen keinesfalls zu Verletzungen führen. So muß man bei Babys und Kleinkindern besonders vorsichtig sein. Wenn das Kind dann in die Schule geht darf man schon das ganze Instrumentarium anwenden
Hausarrest, Ohrfeigen, Popo voll, Nachspeise streichen. Generellen Essensentzug würde ich nicht machen, das ist wirklich ein Relikt von früher.

Die Strafe hat verschiedene Wirkungen: 1. Das Kind hat Angst vor den Schmerzen. Deshalb gehorcht es. Moderne Pädagogen reden viel von Verständnis, und daß das Kind auch so gehorcht. In Wirklichkeit wird der Gehorsam der Kinder sich heute erkauft, Spielzeug ect. wenn Du brav bist...

2. Das Kind empfindet Scham z.b. einem Jungen wird die Hose runtergezogen und es gibt auf das Gesäß. Andere Kinder schauen zu. Der Junge fängt an zu weinen, generell peinlich für einen Jungen.

Aus diesem Grund kann man auf den Popo bei Jungen ruhig bis ins Jugendalter geben, bei Mädchen muß man mit Pubertät aufhören, da sonst eine sexuelle Konotation unterstellt werden könnte. Man gibt halt dann Ohrfeigen.

Hausarrest ist immer gut, geht völlig ohne Gewalt und setzt dem Kind schon zu, z.B. zwei Wochen in den großen Ferien.

Nachspeise streichen ist super! Alle bekommen Nachtisch und das Kind muß zuschauen. Ganz guter pädagogischer Effekt!

Ja und ansonsten muß man halt kreativ sein!