10-jährige Vorpubertäre Tochter

Hallo,

meine Tochter ist 10 Jahre und extrem anstrengend. Sie fühlt sich immer wie ein Kleinkind behandelt, weil angeblich alle außer ihr Filme ab 12 gucken dürfen etc.. Das ist für sie ein großes Problem. Sie möchte als Größer als ihre Schwester behandelt werden - wird sie auch, sie darf z.B. mit uns alleine mit auf Konzerte, ins Ferienlager etc..

Aber sobald sie müde ist, ist sie nur am heulen und wir sind Scheiße und peinlich und behandeln sie wie ein Kleinkind. Sie hat kein Bock ihre Aufgaben zu machen (Geschirrspüler ausräumen) und flippt für nix aus, benutzt Schimpfwörter und schreit rum.

Nach einer Weile kommt sie dann mit einem Brief an die "Liebsten Eltern" und denkt, alles ist wieder gut.

Wir versuchen immer wieder ihr aus den Krisen zu helfen, aber keine Chance.

Habt ihr Ideen ? Ist das ein Fall für den Psychologen ?

Gruß Lindena

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Für mich klingt das nach ganz normalem Pubertieren...

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Nach einer Weile kommt sie dann mit einem Brief an die "Liebsten Eltern" und denkt, alles ist wieder gut.

Naja, siw erkennt ja anscheinend ihren Fehler und das ihr Verhalten nicht so doll war und will sich so entschuldigen.

Das würde ich ihr aber schon positiv anrechnen.
Das können in der Pubertät nicht viele. Das ist ja schon eine Form von sich selber reflektieren.

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Bei dem Brief wuerde ich gerne einhaken.
Was steht drin und wie reagiert ihr?
Die Aussage >>... und denkt, alles ist gut...<< laesst vermuten, dass ihr das anders seht(?).

Warum will man einen Psychologen einschalten, weil das Kind ein bischen am Rad dreht, wenn es muede ist oder keine Lust auf seine Aufgaben hat?
90% aller Kinder muessten demnach zum Psychologen...
Euer Kind hat keine Krisen aus der ihr raushelfen muesst, sondern in einer Situation.

Die Formulierungen, die Du benutzt deuten fuer mich auf eine Ueberinterpretation immer zum Schlimmeren hin. So etwas uebertraegt sich irgendwann auch aufs Kind. Geht mal etwas entspannter mit der Situation um...

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@TE:
Ich bin da auch entspannter mit umgegangen. Denn je mehr man auf dieses Gemecker/Verhalten eingeht, um so mehr setzen die Kids das ein. In der Pubertät habe ich einiges einfach überhört, einige Regeln verändert (gemeinsam mit Kind), und bin flexibler gewesen. D.h. wenn ne Aufgabe erfüllt werden sollte, hab ich etwas Freiraum gelassen bis zu einem bestimmten Termin/Uhrzeit.

Dass Kinder weinerlich sind und wenig eigenes Selbstbewußtsein haben ist auch normal, auch da lass ich meckern. und immer wieder gesagt: "Bei uns gibt es das nicht (s. z.B. Filme), ist mir sowas von egal, was andere Familien machen, WIR nicht!"

Wichtig ist es auch, den Kind einerseits klare Regeln/Grenzen aufzuzeigen, aber andererseits auch auf die sich verändernde Situation einzugehen, mehr Selbstständigkeit zu lassen. Deine Tochter ist erst am Anfang der Pubertät, da wird noch anderes auf dich zu kommen. Aber für Die Kids selber ist die Pubertät auch nicht einfach, da ändert sich körperlich UND im Kopf einiges.

Ein Sohn ist 17 und wir haben so machen "Kampf" die letzten Jahre ausgetragen, aber wir haben das Vertrauen zueinander nie verloren. Da fielen z.B. Bemerkungen, die mich sehr verletzten, DANN hab ich ehrlich gesagt, wie weh das tat. Und auch mein Sohn konnte sich entschuldigen (er wurde dafür bewundert, können wohl wenige Kids) , und bei uns war das Anlass zum Reden.

DAS ist für mich das Wichtigste, mit meinem Pubertierenden hier auch gute Zeiten zu haben, die schaffe ich oft und sei es ein nettes Gespräch mit meinem Kind; und sei es derzeit über die WM.

Wie gesagt, leg nicht alles auf die Goldwaage, freu dich, dass dein Kind sich selber reflektiert und sich entschuldigt. Nimm die Entschuldigung an und nutze die ruhige Stimmung um eine gute Stunde mit ihr zu verbringen. Und denk dran, es ist für eine Tochter auch keine leichte Zeit, die Pubertät.

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Guten Morgen,

nur kurz: Die FSK bei Filmen ist kein Zwang. Ihr könnt entscheiden, ob eure Tochter mit 10 Jahren Kinderfilme ab 12 verkraftet.

Ich für meinen Fall habe entschieden, dass meine Monster das durchaus können. Ernsthaft, was soll sie jetzt noch 2 Jahre lang nur auf Zeichentrickfilme und wirkliche Kinderfilme zurückgreifen müssen, das wäre mir als Kind auch peinlich.

Ansonsten denke ich auch, das klingt nach normaler Pubertät.

Ihr könnt abklären, was sie erwartet und was ihr erwartet und dann Vereinbarungen treffen. Wenn sie einen Film ab 12 schauen möchte, muss sie sich benehmen wie eine Heranwachsende, also auch ihre Pflichten wahrnehmen. So behandelt ihr sie dann nciht wie ein "Kleinkind", und sie benimmt sich wie ein Mädchen entsprechend ihrem Alter.

Das nur so als Beispiel.

L G

White

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Ich denke schon, dass Ihre Tochter damit recht haben wird, dass viele Freundinnen/Klassenkameraden, die sie so kennt, bereits Filme sehen dürfen, die ab 12 freigegeben sind. Denn die FSK 12 bedeutet grundsätzlich nur zwei Sachen:

a) Das Ihre Tochter einen solchen Film alleine bsw. nicht kaufen kann (oder alleine ins Kino kann), so dass weiterhin Sie als Elternteil die Entscheidungsgewalt darüber haben, welche Filme ihre Tochter sehen kann und welche nicht.

b) Das es 6-Jährige Kinder geben könnte, für die der Film noch ungeeignet sein kann. Denn das ist nun mal die nächst kleinere Altersstufe, die vor FSK 12 in Frage kommt. Das heißt nicht mal, dass ein Film, der ab 12 freigegeben ist, für jedes 6-Jährige Kind ungeeignet sein muss, weil die FSK bei ihrer Bewertung zum Schutz von Kindern und Jugend nicht von gewöhnlicher Altersentwicklung abhängig macht, sondern immer die »besonders gefährdeten« Kinder/Jugendlichen einer solchen Altersgruppe betrachtet.

Die FSK 12 bedeutet also nicht, dass ein solcher Film für eine 10-Jährige ungeeignet sein muss. Sondern nur, dass er jedenfalls nicht für einige 6-Jährige geeignet ist. Darüber, wie geeignet ein Film für alle Kinder dazwischen, also den 7-8-9-10-11-Jährigen ist, darüber trifft die FSK 12 keine Aussage, sondern ist so gedacht: »Liebe Eltern, die Kinder in dieser Altersgruppe sind von der Reife und Entwicklung her so unterschiedlich … das müsst ihr selbst entscheiden, ob »dieser bestimmte, ab 12 freigegebene Film« für mein spezielles, 10-Jähriges Kind geeignet ist«. Daher ist das auch die einzige Altersstufe, wo ein 6-11-Jähriges Kind - in Begleitung einer personensorgeberechtigten Person - im Kino einen Film ab 12 sehen darf. Sie können also eine 10-Jährige auch in einen Film mitnehmen, der ab 12 freigegeben ist.

Von daher … es gibt durchaus Filme, die erst ab 12 freigegeben sind … wo man sich fragen muss, ob ein 12-Jähriges Kind so einen Film wirklich schon sehen muss oder ob man den nicht besser erst hätte ab 16 freigeben lassen können. Genau so, wie es Filme gibt, die erst ab 12 freigegeben sind, die für jedes 10-Jährige, vorpubertäre Mädchen ganz ein tolles (und unschädliches) Filmerlebnis sind. Vielleicht erwartet Ihre Tochter hier einfach mehr von Ihnen, als dass Sie bloß feststellen, dass auf der Verpackung FSK 12 steht und sie aber erst 10 ist? Denn dass ist nur das absolute Minimum, was Eltern tun sollten. Und wir erwarten von unseren Kindern doch auch - egal ob Schule, Sport oder Hobbys - dass sie sich etwas mehr »mühe« geben, als einfach nur das absolute Minimum zu leisten, um durchzukommen.

Also wir hatten in diesem Alter dort die Regel, dass - wenn unser Kurzer einen Film über seiner Altersstufe sehen wollte - er sich einfach gemeldet hat, dass er diesen Film gerne sehen würde. Meistens waren dass dann irgendwelche Filme, wo er im Fernsehen gerade die Kinovorschau gesehen hatte, und - bei einem Film, der ab 12 freigegeben ist - kann man sich als Elternteil dann einfach mal die gleiche Kinovorschau angucken und dann bekommt man m.E. schon einen recht guten Eindruck: »Auf keinen Fall lasse ich dich diesen Film sehen« oder auch »Gut, dass sieht jetzt ganz harmlos aus; dass wird er ruhig gucken können«. Notfalls kann man auch im Internet mal 2-3 Minuten lang recherchieren. Und - bis auf ein paar Ausnahmesituationen - galt dann auch die Regel, dass wir den Film zusammen gucken (wenn wir ihn nicht kannten), um notfalls doch noch die Notbremse ziehen zu können, wenn mir merken: »Schlechte Entscheidung«. Auch konnten wir so sehen, wie er den Film überhaupt aufnimmt, oder einfach Dinge noch mal ansprechen, wenn wir das Gefühl hatten, dass er das jetzt nicht versteht oder falsch versteht o.ä.

Sicherlich werden dann auf den Schulhof auch irgendwann mal Filmtitel fallen, die ab 16 oder 18 freigegebnen sind; genau so, wie es auch Filme gibt, die ab 12 freigegeben sind, die man einer 12-Jährigen noch nicht sehen lassen möchte (meine Frau hatte da in erster Linie Kriegsfilme als großes Veto) … da wird man da Nein sagen müssen, bis die Kinder älter sind (oder sich auch irgendwann einfach den Freiraum nehmen, solche Dinge notfalls heimlich zu tun) … und bei einer 10-Jährigen zu sagen: »Ich hab mir den Film extra vorher angeguckt, um zu entscheiden, ob du den sehen darfst => leider nein« wird bei einer vorpubertären 10-Jährigen fast zum selben »ich hab die gemeinsten Eltern der Welt, die behandeln mich wie ein Kleinkind … alle in meiner Klasse dürfen den Film doch gucken«-Trotzreaktion führen, aber - vielleicht werden Sie ja feststellen, dass sie dort oftmals gar nicht in so eine »Nein«-Position kommen werden, wenn sie sich mit so einem Film etwas mehr auseinander setzen. Denn so war/ist das System der freiwilligen Selbstkontrolle eben gedacht.

Jedenfalls kann ich den Unmut einer 10-Jährigen dort total gut nachvollziehen, weil »der neue Film mit Johnny Depp« auf dem Pausenhof sicherlich ein Gesprächsthema unter dieser Altersgruppe ist und vor allem auch … der durchschnittliche Film mit der FSK 6 ist bei dieser vorpubertären Altersgruppe auch oftmals schon Babykram. Zwischen einem 6-Jährigen und einer 10-Jährigen liegen immerhin die ganze Grundschule …. 4 Jahre … Entwicklungsunterschied. Und ich glaube nicht, dass da hilft, einem Kind dann zu sagen: »Aber du darfst doch auch ins Ferienlager« … das ist nämlich nicht das Problem ihrer Tochter … da müssten Sie Ihr m.E. schon besser zuhören, denn ihr großes Problem scheint momentan ein anderes zu sein und Erziehung heißt dort für mich, zu versuchen, solche Probleme zu lösen, wo sie lösbar sind oder wenigstens einen guten Kompromiss zu finden, mit dem man jetzt weiterkommt.

Ansonsten … also Stimmungsschwankungen habe ich hier im Forum bei Kindern in dem Alter schon sehr häufig gelesen … ich denke, dass hat etwas mit der Vorpubertät zu tun und letztgenanntes ist glaube ich noch kein Fall für einen Psychologen. Kinder fühlen sich da glaube ich immer »wie ein Kleinkind« behandelt respektive Ungerecht von den Eltern behandelt. Versuchen Sie es einfach mit den Augen einer 10-Jährigen zu sehen: Denn der Maßstab Ihrer Tochter sind die anderen 10~11~12-Jährigen Mädchen in ihrer Klasse, in der Nachbarschaft, auf dem Schulhof, im Sportverein etc. Das geht über »die kriegen mehr Taschengeld«, bis hin zu »aber alle meine Freundinnen haben den Film schon gesehen« bis hin zu Klamotten etc. Und - wenn Sie sich an ihre eigene Kindheit zurückerinnern: Von 12 Kindern, die sagen, »den Film« natürlich auch gesehen zu haben, tun 3 Kinder schlichtweg lügen, um nicht zugeben zu müssen, dass Mama das nicht erlaubt hat. 3 Kinder durften den Film zusammen mit den Eltern sehen. Ein Kind hat den nur gesehen, weil der ältere Bruder ihn den gezeigt hat. Ein Kind kann sowieso schon jeden SAW Teil blind mitsprechen. Und ein Kind kennt zumindest schon mal ein Kind, dass den Film gesehen hat, und dass hat gesagt, dass der Film scheiße ist und nur darum hat er den Film nicht gesehen. Und Paul ist eben nun mal sitzengeblieben und ohnehin schon 12. Und zwei Kinder werden ihn natürlich heute Mittag ansehen. Diese Komplexität durchschaut eine 10-Jährige aber noch gar nicht, sondern sieht - in ihrer subjektiven Wahrnehmung - nur: »Alle meine Freundinnen haben den Film gesehen und Du, Mama, behandelst mich mal wieder wie ein Kleinkind«.

Und ich denke, je öfters man als Kind so ein »Meine Eltern sind ungerecht«-Gefühl hat, des so schneller drehen die dann mal am Rad. Wie reagieren Sie denn, wenn ihre Tochter Schimpfwörter benutzt oder für nix rumschreit? Was ist da überhaupt der Auslöser?

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In dem Alter wird es langsam immer wichtiger auch in eine Gemeinschaft außerhalb der Familie zu passen. Meine Tochter wird bald zehn und geht noch in die vierte Klasse. Sie und ihre Klassenkameraden schauen schon länger Filme ab 12. Und sie reden drüber und diskutieren drüber und kommen sich cool vor.

Ich muß gestehen dass ich das auch genieße mit ihr solche Filme anzuschauen. Herr der Ringe, der Hobbit, Fluch der Karibik. Sie fiebert da richtig mit und ich bin froh dass wir über die Mondbär-Phase draußen sind.

Ansonsten pubertiert es bei uns auch. Im Alltag wird eben auch mal ein Auge zugedrückt. Man muß aufpassen dass man nicht in die Meckerfalle gerät. Wenn meine über die Stränge schlägt dann greif ich auch durch. Ich lass mir nicht auf der Nase rumtanzen. Aber danach ist gut und wird nie mehr erwähnt. Dafür bauchpinsle ich sie sehr für gutes Benehmen. Beton immer wieder wie toll sie das und das macht und was sie für ne tolle große Schwester ist.

Wir haben uns aktuell dazu entschlossen sie mehr in Sachen Sport zu fördern und da mehr Zeit zu investieren. Ich denke in dem Alter ist es auch wichtig dass sie Aufgaben haben an denen sie sich auspowern können und für Leistung belohnt werden. Auch außerhalb von der Schule.

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Hi,

nö, das ist kein Fall für den Psychologen das ist normale Vorpupertät (wenn auch vlt. ein bißl früh)!

Und das ist auch noch lang nicht das "Ende der Fahnenstange" sondern erst der Beginn...ist leider so!

Wenn sie mit "Briefen" ankommt, dann scheint sie ja irgendwie einzusehen, Grenzen übertreten zu haben... das ist ja gar nicht so schlecht und sicherlich auch eine Gelegenheit über die Problematik noch mal in Ruhe zu reden. (Übrigens: die Briefe werden irgendwann ausbleiben.... also nimm sie jetzt noch dankend an, nimm deine Tochter in den Arm und sag ihr, daß du sie auch lieb hast!#liebdrueck)

Daß andere immer mehr dürfen, das ist normal...das ist übrigens auch bei den "Anderen" so#bla

LG
neppas

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http://www.sueddeutsche.de/wissen/pubertaet-grossbaustelle-gehirn-1.1833081

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Hallo,

ich würde sagen das verhalten ist eigentlich ganz normal, ich habe 2 Mädchen im alter von 12 und 9 Jahren und hier geht es auch zwischendurch mal drunter und drüber mit den 2 Kids und es fallen auch böse wörter gerade die mit dem f..... sind bei meiner kleinen grade total in. Es ist deine Aufgabe mit deiner Tochter oder Kinder über das gerade geschende zu sprechen und klar zu machen das so ein verhalten nicht geht. Bei den Schimpfwörter würde ich sie mal fragen ob sie weis was das bedeutet. Wenn es garnicht anders geht ab ins Zimmer und drüber nachdenken lassen was passiert ist, meine dürfen erst wieder rauskommen wenn sie sich entschuldigen, dann wird nochmal gesprochen und gekuschelt klappt bei meinen 2 immer gut^^

LG