Hallo zusammen,
bin auf der Suche nach Eltern die ebenfalls ein Kind mit ADS/ADHS haben.
Mein Sohn ist 7 Jahre alt und der Verdacht auf ADHS bestand bereits im Kindergartenalter. Seit etwa 1 Jahr wurde uns dieser Verdacht von einem spezialisiertem Kinderzentrum diagnostiziert, nachdem ich lange versucht habe das zu verdrängen (wer will das schon wahr haben). Nach sämtlichen Versuchen die Lebenssituation ohne Medikamente in den Griff zu bekommen, unter anderem mit Ergotherapie, Punktebelohnungssysteme, Gespräche mit der Erziehungsberatungsstelle, Kinderzentrum, Kinderärzte, Familienhilfe, sind wir nun auf den Rat des Arztes bei Medikinet oder anders gesagt Ritalin gelandet. 
Er bekommt das nun seit einigen Wochen, daher würde ich gerne mal wissen wie es bei euch ist. Gibt es Veränderungen und wenn ja in welcher Form? Gibt es Nebenwirkungen?
Möchte das meinem Kind nur zumuten wenn es gut vertragen wird und überhaupt einen Nutzen hat. Bislang kann ich kaum eine Veränderung feststellen, aber vielleicht dauert das auch einen Weile. Er nimmt es hauptsächlich in der Schulzeit, also vormittags, da er sonst laut Schule nicht mehr länger tragbar wäre. 
Ich hoffe ihr habt ein paar Erfahrungen und Tipps, fühle mich mit meinem Sohn wie ein bunter Hund im Dorf
ADHS wer hat Erfahrungen mit Medikinet?
mein Sohn ist schon 13 und hat ADS....ist also eher die Träumer, als der Störer
Er nimmt seit 6 Monaten Ritalin und wir haben die " Ergebnisse " sehr schnell gemerkt. Aus dem unkontrolierten Haufen, wird ca.20 Minuten nach der Tablette ein Junge, der alles tun kann, was er möchte. Das ist sonst nicht so, weil jeder Ton und jedes was er sieht und spürt, ihn anlenkt von dem , was er eigentlich will.
Ich bin immer am Wochenende mit der Dosis hoch gegangen, weil ich in da beobachten konnte. Ab 20 mg war eine Wirkung da.
Nebenwirkungen sind schon da, aber die Tragen wir als Familie alle mit . Ab der Tablettengabe setzt für 8 Stunden das HUngergefühl aus. So laufen wir permanent mit Essen hinter ihm her und erinnern an das Essen.
Meiner wiegt jetzt knapp 45 kg und nimmt 40 mg-
Ich merke auch wirklich, dass es das Medikament ist, was die Veränderung bringt, weil es gegen 17.00 Uhr die Wirkung verliert und ich mein Schusselkind zurück habe.
Wir sind in einer Universitätsstadt in der Kinder und Jugendphsychiatrie und fühlen uns dort sehr gut begleitet. Ich habe die Möglivjhkeit bekommen am Wochenende mit der Medikation zu probieren und mal rauf und runter zu gehen, so wie gebraucht.
Simnik
Hallo Simnik,
das hört sich ja vielversprechend an. Vielleicht ist er noch nicht richtig eingestellt mit der Dosis, sind noch am Probieren. Das mit dem Essen habe ich jetzt auch kennengelernt, hoffe ich bekomme das in den Griff und er kommt nichts ins Untergewicht. Er braucht ja auch die Nährstoff um überhaupt was leisten zu können, daher belästige ich ihn auch ständig mit Essen
Ich habe definitiv den ADHS Jungen der alles aufmischt wo er nur hinkommt. Leider ist das in unsere Gegend noch ein Tabuthema. Viele glauben ADHS ist nur eine Modeerscheinung und gäbe es gar nicht. Wer allerdings wirklich so ein Kind hat weiß das es sich deutlich von einem normalen "lebhaften" oder verträumten Kind abweicht.
Es ist schwer überhaupt in der Gesellschaft damit klarzukommen, weil er überall ausgegrenzt wird. Sei es in der Schule, im Sportverein oder unter den sogenannten " Freunden". Das ist ganz schon viel für ein kleines Kind das zu verarbeiten. Würde auch gerne eine Selbsthilfegruppe finden, damit man sich auch mal austauschen kann. 
Wahrscheinlich bekommt in deinem Fall die Umwelt nicht so viel mit von dem ADS weil er eben wie du schon sagst ein Störfaktor darstellt, aber in der Schule fällt sowas sicher auf. Mein Sohn lässt sich ebenfalls von allem ablenken und lenkt dabei auch andere Mitschüler ab. Er hat auch überhaupt ein schlechtes "Schuldbewusstsein" wenn er auf sein Fehlverhalten angesprochen wird. Fühlt sich dann immer ungerecht behandelt...
Dachte die Symptome lassen in der Pupertät nach, ist wohl aber auch von Fall zu Fall unterschiedlich.
Mein Sohn ist 7 Jahre und bald 9 Monate, hat ADHS und nimmt seit 1Jahr Ritalin. Ab morgen stellen wir um auf Medikinet LA damit er nur noch 1x am Tag was nehmen muss und nicht mittags nochmal (war schwer in der Schule, dann hatte er mit der Klassenlehrerin, dann mit der Referendarin, dann war er in der betreuung um die Zeit. Er nimmt es zwar selbstständig aber es muß ihn halt einer dran erinnern wann die entsprechende Uhrzeit ist)
Bei uns sind 10mg die Wirksame Dosis. Und es ist wie meine Vorschreiberin schon beschrieb. Aus dem Haufen Chaos im Kopf wird plötzlich strukturiertes Handeln. Ich weiß noch am 2. Tag mit den 10mg setzte er sich hin und baute ein komplettes Lego-Technik-Model nach Anleitung zusammen. Das wäre vorher unmöglich gewesen, er wäre 10x aufgestanden um zu gucken was da grad für ein lautes Motorad vorbei fuhr, warum der Hund oder der Kater sich grade bewegt haben, die Fliege an der Wand wurde beobachtet, er fand ein teil von nem anderen Legomodel und fing dann damit an, im Endeffekt war er frustriert weil dann 2 oder 3 angefangene aber nicht ein fertiges Teil rumstanden....
Man kann mit ihm reden, auch wenn es nicht nach seinem Kopf geht, es folgt kein Ausraster in dem er auf nichts und niemanden mehr reagiert sondern er ist zwar wütend oder sauer aber er nimmt eine Erklärung noch war und nimmt sie auch auf, kann sie sogar oft annehmen.
Im KiGa hieß es das er absolut nicht Gruppenfähig ist, jegliche Aufgaben verweigere........
Ergo und Heilpäda über Jahre, Erziehungsberatung usw. Vor der Einschulung haben wir uns dann entschieden ihn auf Medis ein zu stellen. In den Kindergartenferien so hatte ich ihn unter Beobachtung um zu sehen wie es wirkt.
Das Zeugniss gibt uns recht. Gruppenarbeit zwar nicht immer porblemlos aber das ist ja schonmal welten besser als nicht möglich. Ansonsten wurde seine Anstrengungsbereitschaft sowohl bei geistigen Anforderungen als auch im Sport gelobt!!!
Nebenwirkungen haben wir von dem Ritalin keine. Er bekam bislang das kurz wirksame und dafür dann eben morgens und mittags. Einzig die üble Laune wenn die Wirkung nachlässt. Das ist aber aus zu halten. Am besten einfach in Ruhe lassen.
Über Appetittmangel kann ich bei ihm nicht klagen. er ist jetzt eh nicht der riesen Esser, recht wählerisch. Aber das er mit Ritalin weniger ißt als ohne kann ich nicht bestätigen.
Wir das etzt mit dem lange wirkenden wird weiß ich dann in ein paar Tagen.
Ritalin baut keinen Spiegel auf und wirkt dann nach 10 Tagen oder irgendwann. Sobald der Wirkstoff aufgenommen wurde vom Körper (ca 30 Minuten) tritt die Wirkung ein und hält dann ca 4 Stunden.
Siehst du ihn in den 4 Stunden? Wenn nicht kannst du auch kaum eine Veränderung bemerken. Dann nimm Rücksprache mit den Lehrern was sich verändert hat.
Habt ihr schon Ferien und du merkst innerhalb dieser Zeit keinerlei Wirkung solltest du mit eurem Azt reden, dann wäre es wohl Zeit die Dosis eine Stufe zu erhöhen.
Die wirksame Dosis kann zwischen 5 und 30mg irgendwo sein. Man kann nicht sagen "7 Jahre, X Kilo- 10mg" man fängt mit 5mg an und steigert dann alle paar Tage (optimalerweise wenn man selber das Kind beobachten kann, Wochenende oder eben Ferien) um 5mg nach Rücksprache mit dem behandenden Arzt bis die Dosis gefunden ist.
Und wenn ihr mit Medikinet nicht klar kommt heißt das nicht das der Wirkstoff nichts für euch ist. Dann probiert das Original oder auch eines der anderen Generika. Auch wenn alle den selben Wirstoff enthalten unterscheiden sie sich in der Verträglichkeit. Das muß man einfach ausprobieren. Das kann dauern.
Hi,
ADHS hat mein 8 jähriger und ADS mein 10 jähriger.
Ich wusste schon vor der Diagnose was meine Kinder haben, das war zu eindeutig.
es ist entspannter für beide und auch für mich.
Mein 8jähriger, hasste die Schule schon im ersten Schuljahr und kam immer gefrustet nach Hause und sagte immer das Schule scheiße ist und er da nicht mehr hin geht. Ein halbes Jahr habe ich das mitgemacht und es tat weh, ihn jeden Tag so zu sehen.
Wir haben auch lange ohne Medikamente durchgestanden, aber ich möchte sie für die Kinder nicht mehr missen wollen. Gerade was die Schule angeht, war es die richtige Entscheidung.
Die Entscheidung zur gabe von Medikinet und auch Retard habe ich als Mutter ganz allein getroffen, nachdem mir Ergo und co, keine Besserung eintrat. Da rief ich unseren Kinderps.an und sagte ich brauch nen Termin. Und dann haben wir mit 10mg angefangen.
Mittlerweile sind sie bei 20mg , aber die brauchen sie in der Schule auch.Wenn die Konzentration in der Schule nachlässt, dann beobachten die Lehrer das und teilen mir das nach ein paar Wochen mit und ich kann dann handeln.
Sie sind ruhiger und manchmal wissen sie dann nicht was sie machen sollen, aber das problem hab ich mehr im winter wenn sie nur drinnen sind.
Sobald es warm wird sind sie nur draußen und auf Achse, da kommt sogar der Hunger.
Und wenn es nur ein Joghurt zwischendurch ist oder eher Flaks statt Schnitzel, dann ist das so, aber er hat etwas gegessen.
Wir wiegen unregelmäßig und abgenommen haben sie noch nicht.
Ist aber auch bei jedem Kind anders.
Ich lass auch mal am WE die Dosis aus,wenn die Kids später aufstehen.
Beide haben leichten Appetietmangel, aber das holen sie sich Abends alles wieder.
Jetzt in den Sommerferien haben wir pause und das geht auch ganz gut.ist gerade recht einfach da die zwei haudegen getrennt sind.Einer bei oma und opa und einer bei mir.
ich würd mich immerwieder dafür entscheiden.
Die Lehrer waren anfangs völlig dagegen und ob das sein müsse, aber jetzt sind sie hellaufbegeistert das die Kids so konzentriert und geordnet sein können und sobald wir morgens mal das zeug vergessen, merkt man das auch sofort an Schrift und konzentration.
Alles liebe und 
Hallo,
mein Sohn hat ADS und das seit dem Grundschulalter, mittlerweile ist er fast 14. Ich habe mich mit der Gabe von Medikamenten auch richtig schwer getan, wir haben wirklich viel vorher ausprobiert. In der Grundschule kam er dann aber irgendwann überhaupt nicht mehr mit, jede Kleinigkeit lenkte ihn ab. Wir haben dann mit Attentin angefangen und über mehrere Wochen die Dosis erhöht, dann wurden die schulischen Leistungen schlagartig besser und mein Kind fühlte sich nicht mehr als Versager. Da diese Tabletten bei ihm jedoch einige Nebenwirkungen hatten ( extreme Appetitlosigkeit) sind wir mittlerweile auch bei Medikinet, er nimmt hier 10 mg morgens ein und kommt relativ gut klar; allerdings läßt die Konzentration nach wenigen Std nach; wenn er in der Schule dann in den letzten Std eine Arbeit schreibt, nimmt er noch mal 5 mg nach. Klar gibt es Nebenwirkungen ( Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen..) aber im Großen und Ganzen ist es doch besser, die Kinder machen ihren Weg, schaffen die Schule.
Wir lassen übrigens am WE und in den Ferien die Tabletten weg, da schadet es ja nichts, wenn er nicht immer bei der Sache ist
Mein Mann nimmt das Medikament seit einem Jahr (er ist Mitte 20). Auch wenn er in Kindheit und Jugend anders und auch anstrengender war, hat er auf seine Weise alles hin bekommen. Auch das Abitur.
Durch das Medikament ist er wohl konzentrierter, aber hat arge Schlafstörungen und ist in meinen Augen auch insgesamt viel schneller gereizt. Er hat es bereits runter gesetzt und will mit dem Arzt der Uniklinik reden, ob es nicht besser wäre, es ganz abzusetzen. Wer in die Packungsbeilage schaut, wird schnell sehen, dass das beides die harmlosen Nebenwirkungen sind. Das kann bis zum plötzlichen Herztod gehen!
Unsere Kleine hat es vermutlich auch. Sie würde dieses Medikament niemals bekommen. Das steht für meinen Mann und mich fest.
Wer sich Literatur zur Thematik besorgt, wird sehen, dass AD(H)sler zwar anders ticken, wahrnehmen und denken, es aber nichts ist, was behandelt werden müsste.
Muss aber auch jeder für sich entscheiden.
Liebe Grüße
Hallo,
mein Sohn nimmt es auch seit der zweiten Klasse. Bei uns wurde die Dosis ganz langsam erhöht - als wir bei der richtigen Dosis angelangt waren, haben wir es sofort gemerkt. Er war einsichtiger und auch die Lehrerin meldet uns positives.
Allerdings hat es nicht lange gedauert bis wir feststelletn, dass Medikinet nicht das richtige für unser Kind ist. Seit 1,5 Jahren nimmt er jetzt Concerta und damit kommen wir sehr gut klar!
Ich habe übrigens selbst ab der zweiten Klasse bis zur etwa 8ten Klasse Ritalin genommen. Ich bin froh das meine Mutter es mir gegeben hat. Ich hätte ohne das Medikament niemals den Übertritt in die Realschule geschafft und nicht meinen Wunschberuf (in dem ich bis heute arbeite) erlernen können.
LG BUNNY