Muss ich mir das bieten lassen?

Ich denke schon, dass Teenies - je nach Milieu, in dem sie schulisch (Schulhof) oder privat (Freunde, Clique) aufwachsen - untereinander schon so reden. Ich kriege das zumindest ab und an mal mit, wenn mein Sohn (15) gegen seinen besten Freund Online über die X-Box spielt und er dann in sein Headset spricht. Also natürlich ist das eine völlig andere und auch eigene Sprache, als wenn er z.B. mit uns Eltern sprechen würde. Er spricht auch ein der Schule (etwas spießigere, englische Privatschule) gänzlich ausgewählter/gebildeter/erwachsener, als z.B. mit seiner Skateboarder-Clique.

Aber nein, dass würde ich mir nicht bieten lassen, wenn mein Sohn so mit mir reden würde … da habe ich an 14~15-Jährigen (auch schon weit vor der Pubertät) den Anspruch, dass in derem Spatzenhirn angekommen ist, dass durchaus unterscheiden zu können, ob man jetzt mit Eltern/Lehrern/Erwachsenen spricht oder untereinander mit Gleichaltrigen.

Launen … also 12~13 war da bei uns das extrem Nervtötige und auch anstrengende Alter. Wir hatten da bei unserem Sohn aber zumindest das Glück, dass ihm ganz oft auch einfach ins Gesicht geschrieben stand: »Bitte lasst mich jetzt einfach in Ruhe und geht mir nicht auch noch auf den Sack … mir reicht nur noch ein Funke und dann explodiere ich«, so dass wir diese Grenze ganz oft wahren und respektieren konnten. So grundlose Launenhaftigkeit kenne ich da von ihm überhaupt nicht (eine meiner Nichten konnte dass total gut - auch von jetzt auf gleich); bei uns war dann eher mal so der übliche Streit mit Papa um Taschengeld oder mit Mama um Uhrzeiten, wann man Abends zu Hause sein muss; warum man jetzt nicht auf die »Studentenparty des älteren Bruders des Klassenkameraden« darf etc. etc. Da ist also sicherlich auch schon mal eine Tür bei zugeknallt worden oder er hatte sich auch einfach im Ton vergriffen … wir (also meine Frau und ich) haben uns da aber auch einfach damit getröstet, dass wir in dem Alter bestimmt auch so nervtötend und anstrengend waren. Aber Türen sind hier nicht kaputt gegangen und körperlich angegriffen/bedroht worden , das geht überhaupt nicht!

Aber mittlerweile … Sohnemann ist jetzt 1 Jahr älter als Ihre Tochter … Launen gibt’s hier schon länger nicht mehr; die Pubertät ist da aber auch schon recht früh angefangen; das ist jedenfalls so der Zusammenhang, den ich da immer sehe. Verlief - jedenfalls bis jetzt - wie eine Parabel, die irgendwann mit 10 anfing, irgendwo mit 12~13 seinen Höhepunkt hatte und uns momentan eine ganz schöne und ruhig Zeit mit ihm beschert .

Tag, also mal ganz ehrlich, würde mein Sohn 14 so mit mir reden, dann würde er sein blaues erleben, aber mindesten würde ich nach einem Angriff auf mich, ihn in die Hände des JA geben (zb ins Heim) wenn auch nur vorübergehend oder auch länger.

Da hat deine Erziehung wohl nicht gefruchtet und sie hat sogar noch recht, das ist die heutige Generation. Kinder komplett ohne Erziehung, Kinder die sogar noch belohnt werden, wenn sie etwas falsch machen und das alles nur weil ihre Eltern auf einem Tripp der Wahrnehmungsstörung und einem Trend bzw Zugehörigkeitsfimmel sind.

Wie kann ich nur mein Kind schimpfen, das Arme könnte ja einen Knax bekommen - mit dieser einsellung auf jeden Fall

Ich habe erst vor kurzem einen schönen Spruch gehört: >>Es ist ja nicht so, dass du dein Kind erziehen sollst, sondern das Kind will erzogen werden<<

Unser Sohn ist mit fast 12 Jahren (und gefühlt mindestens ein Jahr älter) zwar noch nicht in dieser Pubertätsphase, aber ich antworte trotzdem mal.

Auch bei ihm ist es so, dass er von der Schule oder auch aus dem Freundeskreis hier manchmal mit einem Jargon anrückt, den ich mir nicht bieten lassen will. Und wenn er so richtig sauer ist, schlägt er auch mal nach mir - und eine Tür hat auch schon dran glauben müssen.

Nein, ich dulde das nicht! Wenn er so daherredet, sage ich ihm klar und deutlich, das ich nicht sein Kumpel bin und wir uns nicht auf dem Schulhof befinden - bei allen Freiheiten, die er hat, erwarte ich, dass er sich an diese Regel hält. Auch Aggressionen gegenüber der "blöden Mama" lasse ich nicht durchgehen - meist beruhigt er sich ganz gut, wenn er mal 'ne Runde mit dem Fußball rausgeht oder wirklich mal eine Zeit in Ruhe gelassen wird (letzteres ist dann mein Part, ihm da auch die Zeit zum Runterkommen zu geben).

Die kaputte Tür musste unser Sohn abarbeiten - sonderlich geschmeckt hat ihm das nicht, aber Diskussionen darüber gab es auch keine.

Auch wenn es im Gefühlschaos und im Abnabelungsprozess eines Pubertierenden natürlich immer wieder mal kracht zu Hause, ist es doch so, dass unser Sohn es genießt, Freiheiten zu haben, die eben nur möglich sind, wenn er sich an grundlegende Regeln (Respekt, Verlässlichkeit) hält oder mindestens versucht, dies zu tun. Ein paar Jahre der Launenhaftigkeit stehen uns aber wahrscheinlich noch bevor ...

LG

Anja

Nein, sowas muss man sich definitiv nicht bieten lassen, meiner Meinung nach DARF man sich sowas nicht bieten lassen, aus Verantwortung dem Jugendlichen gegenüber.
Keiner meiner Teenies war auch nur ansatzweise so, wenn doch hätte ich sofort Hilfe von aussen gesucht.
Mir scheint das Verhalten deiner Tochter hochgradig auffällig, du sagst es sei seit sechs Monaten so. Ich würde in Erwägung ziehen, dass es sich dabei nicht "nur" um eine Pubertätserscheinung handelt. Möglicherweise ist vor ungefähr sechs Monaten irgend etwas gravierendes vorgefallen im Leben deiner Tochter.

Hallo,

nein - das musst und solltest du dir nicht bieten lassen.

Die Launenhaftigkeit - das solltest du ein Stück weit lernen zu ertragen. Das wird wieder besser ... kann aber noch dauern!
Aber die verbalen Tiefschläge: Sag ihr, so kann sie mit ihren Freunden sprechen, aber nicht zuhause in der Familie. Das hätte bei mir dann Konsequenzen.

LG

Also meine Tochter ebenso 14 hatte auch komische Launen. Von ein auf die andere Minute aber das ist die Pubi Phase wo ich noch sage ok.

Aber sie kann sich gut ausdrücken und das lernt sie auf einer Privatschule und würde sie mir mit solchen Worten kommen, kannst du mir glauben, wäre ich noch eher in ihrem Zimmer bevor sie da überhaupt angekommen ist.

So hat sie mit mir oder anderen Erwachsenen nicht zu reden und fertig. Ich bin Ihre Mutter und nicht irgend ein Teenie.

In welcher Sprache sie sich mit Ihren Freunden unterhält ist mir wurscht, aber hier im Haus reden wir in einem anderen Ton und eben in einer normalen Sprache.

Wenn eine Tür dabei zu Bruch geht, würde ich mal auch laut Fragen was mit ihr los ist und ob sie sich nicht im Griff hat. Solche Ausbrüche gehen zu weit und das würde ich ihr auch unmissverständlich mitteilen.

Muss ich mir das bieten lassen?

Lass dir das nicht bieten!!!
Wie hier schon von anderen Usern beschrieben würde, können Jugendliche sehr wohl unterscheiden ob sie mit Eltern, Erwachsenen usw reden oder im "Gruppenjagon" in ihrer Gruppe. Höflichkeit tut nicht weh! Und wenn sich mein Großer im Ton oder Ausdrucksart vergriff oder vergeift, wird er sofort "zurückgeholt".
Ich behandle ihn mit Respekt und das verlange ich von ihm!
Wie er mit seinen Freunden redet, da halte ich mich raus, aber wie er innerhalb der Familie und dem Umfeld sich benimmt, habe ich immer einen respektvollen Umgang gefordert. Nicht weil sich jemand verdient gemacht hat, sondern weil sie Menschen sind und sich deshalb schon einen respektvollen Umgang verdienen.
Das gilt für Kinder, für Erwachsene für alle!

Natürlich zeigen unsere Kinder ihre Emotionen. Wenn sie wütend sind , sind sie wütend und zeigen dies auch. Und ja hier lernt jeder die Wut auch mal zu ertragen und auch mal auszuleben. Wut hat ja nicht zwangsläufig mit Zerstörung zu tun und ja manchmal fällt auch eine Tür etwas lauter zu, es wird auch mal lauter ....
Kinder sollen ja Möglichkeiten finden mal Dampf abzulassen, Gefühle zu zeigen.
Man muss ihnen jedoch auch klar zeigen was absolut nicht geht, auch in den "Ausnahmezuständen" nicht.
In dem Zustand der Wut ist es auch wirklich schwierig mit Worten zu regulieren.
Wut ist wie eine Ohnmacht (Ohne - Macht) sich absolut hilflos, orientierungslos, ausgelifert fühlen)...
Vielleicht hilft dir das Nachdenken darüber weiter

Jeder Mensch geht mit Emotionen anders um. Ich denke wichtig ist im Gespräch zu bleiben, wenn mal nicht alle Emotionen hochgekocht sind.
Wenn unser Großer auf 180 war, konnte ich mir alle Gespräche schenken, die Schotten hatte er dann eh dicht.
Besser war es abzuwarten und später das Gespräch zu suchen und das auf Augenhöhe.
Sie werden erwachsen und für die Kids ist es auch nicht so einfach so dazwischen zu sein. kein Kind und auch kein Erwachsener.....

Ich glaube man muss sich bei den Launen gut "abschotten" können. Man sollte einen Weg finden, dass die Launen des "Kindes" keinen /kaum einen Einfluss auf das eigene Befinden haben- es sollte dich nicht mit runterziehen.

Weise dein Kind in die Grenzen!
Fordere von ihm einen respektvollen und höflichen Umgang ein!
Bleibe mit deinem Kind im Gespräch und sage ihm oft und gern wie sehr du es liebst!
Obwohl mein Junior manchmal ein echtes Ekelpaket sein konnte, es war ihm doch wichtig zu wissen, dass er mich noch auf seiner Seite hat, trotz unserer "Reiberein".

Karna

Die Tochter meines Mannes (fast 15) war bis vor 4 Wochen auf einem Gymnasium. Sie wohnt jetzt bei uns und hat genau diesen Ton drauf. "Halt die Fresse", "Boar Alter", "Du nervst mich" usw... Ich glaube die Schulform sagt nicht viel aus...

Erziehung war bis dato nicht wirklich vorhanden. Wir versuchen ihr auch immer wieder zu sagen, sie soll Respekt vor uns haben, wenn sie das auch von uns verlangt und das tut sie tatsächlich. Wenn sie mir gegenüber respektlos ist, dann rede ich genauso...da kann ich mir dann aber was anhören Ich geh eben auf ihr Niveau runter. Gefällt ihr meisten nicht. Ich denke anders verstehen sie es aber einfach nicht

Holladiewaldfee, Du Arme!

Also so extrem kenne ich das von meinen Kindern nicht!
Launen und schlechte Tage gibt es hier auch, aber meistens beschränkt es sich darauf, dass die Kids mit Grabesmiene und meist sehr wortkarg bei uns, z. B. beim Essen auf ihrem Platz hängen. Schaffen sie es dann nicht, ohne genervte Ansagen das Geschehen zu verlassen, werden hier die Dienstleistungen eingestellt. Das hat auch bei dem Großen immer gefruchtet: Fahrten werden nicht gemacht, der Tisch nicht mehr mitgedeckt, die Wäsche lasse ich liegen etc. Sie sind alt genug, sie verhungern nicht mehr... Und die wissen das ganz genau!!!
Diskussionen lasse ich ganz sein, denn mir ist das zu stressig und ich finde, es ist auch sinnlos, wenn die Kinder in einer "Krise" sind.
Andererseits lassen wir ihnen auch immer wieder die MÖglichkeit, wenn der Sturm vorbei ist, am Geschehen teilzunehmen, ohne dass dann die Predigt folgt. Es ist einfach ein ewiges Auf und Ab, die Hormone schlagen Purzelbaum.
Ich denke, den Kindern geht es auch nicht gut, wenn sie "so" drauf sind.... trotzdem: bieten lassen wir uns das auch nicht.

Übrigens ist mein Ältester 23 und schon seit Jahren wieder ganz lieb (wenn ich mich recht erinnere, dauerte die "schlimme Phase vielleicht 4 Jahre).
Wir haben ein gutes Verhältnis zueinander, was mich auch bestätigt in dem, was ich tue.

Ganz gute Nerven Dir!!