An die Mütter 14 jähriger Teenies

Guten Morgen

In wieweit mischt ihr Euch in das Leben Eurer Teenies ein? Habe hier gerade einen Satz gelesen man solle in der Pubertät das Gespräch auf ein minimum beschränken. Ist das das Geheimnis mit Ihnen klarzukommen?

Lg

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Also in das Leben meines Sohnes (15) mische ich mich eigentlich überhaupt nicht ein. Mir ist wichtig, dass er gut durch die Schule und später Studium kommt, dass er durch diese Zeit gesund und unbeschadet kommt (also ab und an setzen wir dafür noch ein paar Grenzen wie zeitliche Schranken o.ä. => so gesehen mischen wir uns natürlich schon noch ein), aus dieser Zeit ganz viel lernt und an Erfahrung mitnimmt (er dort einfach ganz viele Freiräume hat, eigene Entscheidungen zu treffen und zu sehen, wie sich das auswirkt) und das er sich sozial/gesellschaftlich und familiär anständig entwickelt, so dass wir uns da keine Sorgen machen, wenn der "bald" aus dem Haus flattert. Ansonsten darf er - und tut er auch schon länger - sein gänzlich eigenes Leben leben. Ich stehe ihm immer zu Seite, wenn er mal meine Hilfe/Unterstützung oder Meinung/Ratschlag braucht oder einfach auch nur ein Ohr zum zuhören … aber das ist nichts, was ich ihm aufzwinge; es ist ein Angebot was er ab und an mal annimmt, und ganz häufig auch nicht.

Im Gespräch bleibe ich durchaus mit ihm - habe gerade das eigentlich immer als das Geheimnis der Pubertät gesehen, diesen »Kontakt« nicht zu verlieren und immer zu wissen, was da so gerade in der Teenie-Welt vor sich geht. Es sind aber keine belehrenden oder moralisierenden oder aufgezwungene »Räum endlich dieses Scheiß Zimmer auf«-Gespräche mehr, sondern eher mal - wenn man vom Alltagsgeplänkel absieht - mal Abends ein paar Runden Billard spielen, Pizza essen und (alkoholfreie) Cocktails trinken und dann einfach miteinander reden; über alles mögliche: Schule, Clique/Freunde, Freundin, streit mit seiner Mutter #schwitz, Hobbys, Pläne fürs Wochenende oder »größeren« Aktionen, die die geplant haben, Horrorfilme, X-Box Spiele; ich viel über mein Berufsleben, meine eigene Jugend und einfach eigene Erfahrung, die ich in den letzten 43 Jahren gesammelt habe. Uns sind da die Themen eigentlich nie ausgegangen.

Also meiner Meinung nach ist das Geheimnis, gerade nicht das Gespräch zu verlieren; nicht über Banalitäten zu streiten und sich nicht zu sehr in deren Leben einzumischen, sondern den ganz viele Freiräume und Möglichkeiten zum Selbstständigen handeln zu geben; die Möglichkeit, Fehler zu begehen und diese ausbaden zu müssen; die Möglichkeit, ganz tolle Entscheidungen zu treffen; ganz viel Spass zu haben und Lebenserfahrung zu sammeln. Nur irgendwie ist das etwas, was in Ansätzen bei der Erziehung schon im Kindergarten/Grundschulalter beginnen muss und sich im Teenie-Alter schon als völlig selbstständig entwickelt haben sollte. Wer mit einem 14-Jährigen jetzt immer noch darüber streitet, dass das Kinderzimmer nicht aufgeräumt ist; noch immer hinter Schule hinterherrennt; noch immer das Kind abends ins Bett stecken muss … kurzum … das Kind also noch immer die Reife und Selbstständigkeit und Erfahrung eines Käseglocken-Grundschulkindes besitzt, weil es von den Eltern nie erzogen sondern nur dirigiert wurde … hat da irgendetwas ganz grundlegendes falsch gemacht. Von daher wird das Geheimnis wohl eher sein, ein Teenager vor seinen Teenager-Jahren erzogen zu haben, damit man ihm in seinen Teenager-Jahren die Freiräume und Selbstständigkeiten geben kann, die es dann - kraft seines Pubi-Gehirns - auch einfach mal einfordern wird.

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Aufräumprobleme haben wir nicht. Was sie in ihrem Reich macht ist mir relativ gleich. Vielleicht Rede ich zuviel mit ihr, denn sie fühlt sich ständig genervt. Ich sollte sie wohl eher von selbst kommen lassen wenn etwas ist.

Nur ist sie permanent unzufrieden. "Die anderen haben ein IPhone 5 ich nur ein Samsung 3" -Gespräche gibt es ständig. Naja erzogen ist sie: bei allen außer bei mir.

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Überrascht mich jetzt aber auch nicht … ich denke, das Handy ist da in diesem Alter schon länger einfach auch ein Statussymbol für die Kiddies geworden. Das ist sicherlich zu tiefste traurig, aber, in meiner Jugend gab es da auch das ein oder andere Statussymbol, dass man einfach haben musste, um »cool« zu sein oder »dazu« zu gehören und um nicht von Anderen »aufgezogen« zu werden etc. Aber das repariert sich mit zunehmenden Alter fast schon von selbst. In meinen Statussymbolen kann ich dauerhaft leben oder ganz schnell von A nach B fahren #cool.

Warum lösen Sie dieses iPhone 5 Problem nicht einfach? So ein Ding kostet - notfalls gebraucht - keine Ahnung, 300 €? Für ein S3 gibt’s bestimmt noch 100€ … macht 200 € … wenn ihre Tochter da etwas Taschengeld opfert und die Mama 10~20€ dabei gibt, sollte da eigentlich keine Summe mehr übrig bleiben, die man mit 14 nicht mal in einem Monat selbstständig verdienen könnte. Also zu »miteinander im Gespräch bleiben« gehört m.E. auch, »zuzuhören« und ein Teenie in seinen Wünschen, Gefühlen, Bedürfnissen auch einfach mal ernst zu nehmen (so sinnlos/banal es aus Erwachsenen-Brille auch scheint, können gewisse Dinge für 14~15-Jährige ganz einfach eine völlig andere Bedeutung haben). Natürlich wird es dann bald heißen: »Die anderen haben ein IPhone 6 Plus und ich nur ein iPhone 5« … aber die Vorgehensweise bleibt da m.E. die Gleiche. Mir scheint das absolut kein unlösbares Problem für einen 14-Jährigen Teenager … die meisten Probleme in dem Alter kann man ganz leicht lösen, wenn man sie versteht und zusammen eine Lösung erarbeitet.

Aber ja - wenn sich ein Teenie ständig von den Eltern genervt fühlt, glaube ich schon, dass Eltern da manchmal auch einfach mehr Distanz wahren müssen.

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Hallo,

meine Tochter ist erst 11, aber das Gespräch von mir aus auf ein Minimum beschränken würde ich ehrlich gesagt nicht.

Ich halte es für wichtig, auch in der Pubertät gesprächsbereit zu sein, wenn die Teenies das wollen und auch einzuschreiten, wenn etwas schief läuft.

GLG

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Tag, generell täglich. Als alleinerziehender Vater eines 14 jährigen mische ich mich oft in sein Leben um ihn nicht zu verlieren. Ich lebe hier in einem Brennpunkt und nur Achselzucken kann tödlich sein. Ich schaue und kontrolliere zum B sein Handy, mit welchen Freunden und Leuten er sich trifft, verhänge Sperrzeiten und ggf auch mal Strafen wie Wochenendausgehverbot oder so. Auch achte ich darauf wie er sich kleidet und wie er sich benimmt.

#winke

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Hallo,

meine Drei sind zwar mittlerweile über dieses Alter hinaus (der Jüngste ist 16). Aber das Gespräch während der Pupertät auf ein Minimum beschränken... das denke ich könnte definitiv schief gehen.

Meiner Meinung nach ist es GERADE in der Pupertät äußerst wichtig, den Faden zum Sprößling nicht zu verlieren und das klappt nur mit reden.
Aber: hier sollte man natürlich unterscheiden zwischen "zutexten", "Ausfragen" und "Kommunikation".

Die meisten 14 jährigen (und auch noch mit 16) schalten auf stur, wenn sie von den Eltern ständig ausgefragt werden oder täglich Vorträge hören über Fehlverhalten, Freunde etc.

Ich habe immer versucht, Interesse an ihnen und ihren Aktivitäten zu zeigen. Habe mir angehört, was es so zu meckern und jammern gab (habs auch nicht immer fertig gebracht ihnen hier nicht hin und wieder den "Kopf zu waschen) und habe oft ganz nebenbei Bemerkungen einfließen lassen, die dann bei ihnen doch i-wie zu Denkanstößen führten.

Mir war es halt auch immer wichtig, rauszuhören mit welchen Freunden sie unterwegs sind, was sie so alles anstellen und natürlich darf man in diesem Alter nicht ständig mit: "Ja, aber..." antworten.... denn dann beschränkt sich das Gespräch tatsächlich sehr schnell auf ein Minimum.

Aber manchmal kommt es auch in diesem Alter vor, daß einfach Klartext gesprochen werden muß... obs den "Kleinen" nun passt oder nicht. Natürlich muß man ihnen in diesem Alter immer größer werdende Freiräume zugestehen, aber ganz raushalten kann man sich da wohl noch nicht.

Bei uns ist es so, daß wir Eltern uns einmischen:

- indem Zeiten vereinbart werden, an die sie sich zu halten haben/hatten (z. B. fürs Heimkommen)
- wenn wir merkten, daß Schule oder Vereinsleben stark bis total vernachlässigt wurden (wobei man hier nichts erzwingen kann)

Mit den Umgangsformen in der Familie hatten wir jetzt nie große Probleme, aber auch das wäre ein Thema, wo ich mich sehr einmischen würde.

Ich denke (hoffe) ich bin damit einen guten Weg gegangen - bei meinen beiden Größeren (25 +18) bestätigt sich dies von Tag zu Tag mehr .... der "Kleine" ist noch nicht durch soweit #augen#schwitz... das ist ein ziemlich "hartnäckiges" Exemplar.

LG

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.... und auch beim Thema "Ordnung und Sauberkeit" habe ich mich hin und wieder eingemischt....

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Hallo,

was verstehst D unter "einmischen"? Bevormunden? z.B. Herumzunörgeln, wenn Kind nicht am Abendessentisch sitzt oder in seiner Höhle verschwindet.

Wichtig ist im Gespräch zu bleiben. Die Kommunikation von deiner Seite aus einzuschränken kann Dir leicht als Desinteresse ausgelegt werden. Auch wenn die Jugendlichen oft nicht so wirken, sind sie da schon sensibel.

Das Gespräch ist oft abhängig davon, was sie als Thema anbieten. Interesse bekunden und halt akzeptieren, wenn kein Gesprächsbedarf besteht.

Gruß

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Ich beschränke die Gespräche nicht auf ein Minimum das haben meine Kinder von selbst gemacht.

Beispiel ich frage ob jemand Müll raus bringt. Früher kam als Antwort:"Ja , ich mache das schnell fertig, dann helfe ich dir mit."

In der Pubertät kam dann ein"Oh man eh!"oder "Muss das sein?"

Und jetzt ist meine Jüngste 14 und noch spricht sie in Sätzen, aber ich habe und werde mich bei keinen von meinen Kindern ändern. Und ich habe und werde mich weiterhion in ihr Leben einmischen, auch bei der Großen die zwar schon 22 Jahre alt und verheiratet ist aber auch sie hört sich meine Ratschläge gern an.
Denn Sie weiß ,Mama hat FAST immer Recht #rofl

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Versteh ich nicht, warum soll ich mit meinem Kind nicht mehr reden?

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Hallo,

ich glaube, dass kommt auch ein bisschen auf den Jugendlichen selber an. Bei meinem 15 jährigem Sohn halte ich mich weitestgehend raus, er geht aufs Gymnasium, spielt Fußball und ist auch schon Jugendtrainer; sprich er ist sehr, fast zu vernünftig für sein Alter. Abends raus oder gar schon Alkohol ist bei ihm überhaupt kein Thema. Bei meinem 14 jährigem Sohn verhält es sich schon etwas anders, er nimmt die Schule nicht allzu wichtig ( besucht die Realschule) und er ist sehr viel mit seinen Freunden unterwegs, hat auch schon einmal die Schule geschwänzt. Hier kontrolliere ich schon, was er in der Schule macht und frage gezielter nach, wenn er raus geht, im Großen und ganzen komme ich jedoch super zurecht mit meinen vier Teenagern#winke