Bin ich zu streng???

Hallo,

mein Mann und ich sind uns mal wieder uneinig.#aerger Er meint, ich sei zu streng!

Generell muß ich mal sagen, dass mein Mann und ich selbst total unterschiedlich erzogen sind. Er wurde verwöhnt, durfte alles, bekam alles. Materiell gab's keine Grenzen und auch vom Verhalten her nicht. Er wurde antiautoritär erzogen und hatte immer Millionen Freunde (natürlich zum Teil auch "gekauft" von den Eltern). Für mich war es immer ein Wunder, dass er dafür so "normal" geworden ist. So, und ich wurde ziemlich streng erzogen. Meine Eltern hatten nicht viel Geld, wir mußten immer sparen, wurden knapp gehalten. Ich durfte auch nicht in Vereine gehen (zu teuer). Freunde hatte ich nie richtige, durfte auch sehr selten nur mal jemand mit nach Hause bringen. Meinen Eltern war es wichtig, dass ich viel lerne und gut in der Schule bin, denn Bildung kann einem keiner mehr wegnehmen, und da ist was dran ;-)

Also alles in allem, die Fehler, die unsere Eltern an uns gemacht haben, wollen wir natürlich bei unseren Kindern vermeiden.

Ich versuche jetzt mal, mich kurz zu fassen. Unsere Kinder sollen hobbymäßig viel ausprobieren dürfen. Sie haben ziemlich viele Freiheiten. Natürlich immer in dem Rahmen, dass sie sich nicht selbst überfordern. Ein Rahmen z.B. ist die Schule.

Unsere 13jährige Tochter hat mittlerweile ihr Vereinsprogramm hauptsächlich am Abend, weil mittags ja keiner mehr Zeit hat mit dem blöden G8. Und weil wir einfach schon gewisse Erfahrungen gemacht haben, hat sie von uns die Vorgabe, dass sie, wenn sie eine Klassenarbeit hat, am Abend vorher pünktlich im Bett sein muß und somit das Training/die Probe etc. für den Abend ausfallen muß. Sie ist sonst am anderen Tag müde und unkonzentriert und macht überflüssige Fehler.

Das hat jetzt auch seit zwei, drei Jahren gut funktioniert, da sie gute Noten hat. Seit diesem Schuljahr allerdings verschweigt sie uns, wann sie Klassenarbeiten schreibt. Sie denkt, wir erfahren es nie. Leider wollen die Lehrer (8. Klasse) keine Unterschrift mehr von den Eltern haben. Wenn sie eine gute Note schreibt, zeigt sie sie uns stolz, die schlechten unterschlägt sie einfach. Ich hatte mal ein zufälliges, aber dafür sehr peinliches Gespräch mit einem ihrer Lehrer. Ich dachte, sie steht auf einer zwei, und als er mir sagte, unsere Tochter könnte etwas mehr tun, würde nicht schaden, und ich sagte, finden sie, ihre Noten sind doch ok! und er mich merkwürdig angesehen hat, da wußte ich nicht, dass sie eine Arbeit geschrieben hat in der Woche zuvor mit einer 3-4.

Sie verschweigt uns die Arbeiten, weil sie keine Lust hat, auf ihre Vereine zu verzichten. Sie weiß, wenn sie uns sagt: am Mittwoch schreiben wir Französisch, dann muß sie am Dienstagabend pünktlich im Bett sein. Ihre Lieblingsvereine sind dienstags, mittwochs und freitags, und sie kommt erst um 21 Uhr heim, muß dann noch duschen, das wird zu spät. So, und irgendwann haben mein Mann und ich beschlossen und ihr das klipp und klar gesagt, wenn sie eine schlechte Note heimbringt, weil sie am Abend davor mit einem Verein unterwegs war und deshalb zu spät ins Bett gekommen ist, dann wird dieser Verein solange für sie gestrichen, bis sie in dem Fach wieder eine gute Note bringt.

Jetzt hat sie eine vier geschrieben. Sie hat uns die Arbeit wieder einmal verheimlicht und wollte uns auch die Note verheimlichen, wir haben es halt trotzdem erfahren. Ich habe gesagt, dass bis auf weiteres der Dienstagsverein gestrichen wird. Bis sie in dem Fach wieder eine gute Note bringt. Wie vereinbart. Irgendeine Konsequenz muss es ja auch geben, wenn sie uns schon anlügt.

Aber jetzt fällt mein Mann mir in den Rücken!!! (Es ist nämlich auch sein Lieblingsverein...grrr) Er sagt, eine vier sei doch gut, und für ihn sei erst eine fünf schlecht.

So war das nicht besprochen! Ich finde, sobald eine vier im Spiel ist, sollte man dran denken, mehr zu lernen! Mein Mann macht jetzt MIR Vorwürfe. Ich sei zu streng und würde nur Einser sehen wollen. Das stimmt aber nicht! Und ich respektiere es auch, dass nicht alle Fächer ihr liegen, aber ich finde, sie sollte sich einfach anstrengen, aber wenn sie beim Übersetzungsteil fast alle Vokabeln nicht kann, ist das in meinen Augen reines Lernversäumnis. Wäre sie am Abend zuvor daheim geblieben und hätte sich die Vokabeln nochmal angeschaut, dann hätte sie jetzt eine bessere Note. Aber sie wollte ja bis 21 Uhr um die Häuser ziehen! Dazu muß ich sagen, dass der Verein eigentlich bis 20.30 Uhr geht, sie aber dann immer noch mit den anderen zusammenhocken will, was ich eigentlich von Anfang an verbieten wollte unter der Woche, aber mein Mann sagt, ich soll halt nicht so streng sein..... die anderen sind alle 15 und 16 Jahre alt. Die jüngeren werden alle pünktlich abgeholt. Unsere Tochter muß halt mit dem Fahrrad heim und kommt, wann sie Lust hat. Das kann sie sich nur erlauben, weil mein Mann das unterstützt. Deswegen hatten wir schon viele Streits.

Findet Ihr, ich bin wirklich zu streng und sollte alles lockerer sehen? Also meine Freundinnen sind meiner Meinung, aber mein Mann stellt mich immer hin als die Horrormutter, und natürlich bin auch ich schuld, dass sie uns wegen den Klassenarbeiten anlügt, weil sie Angst vor mir hat. Ich könnte kotzen bei den Vorwürfen, ich hab ihr noch nie was angetan, sie hat auch keine Angst vor mir.

Wie seht Ihr das?

LG

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Hallo,

meiner Ansicht nach gehört zu einem ausgeglichenen Kind/Schüler auch die Freizeit/das Hobby und Freunde treffen.

Ich kann Deine Motivation verstehen, ihr einen guten Start im Leben ermöglichen zu wollen.
Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es von Vorteil ist, einer 13-Jährigen vor jedem Test abends sozusagen Hausarrest zu verordnen, damit sie sich am nächsten Tag besser konzentrieren kann.
Ich gehe davon aus, dass sie bereits vorher wiederholt und ggfls. gelernt hat. Das bringt abends eh nicht mehr viel auf den letzten Drücker.
Ich halte da von Entspannen und Ablenkung kurz vor größeren Aufgaben viel mehr.

Ich würde sie weiterhin ihren Verein besuchen lassen - wenn es Dir abends zu spät wird, dann hol sie doch auch direkt nach dem Training oder was auch immer ab.

Ich denke nicht, dass Du es "lockerer" sehen, sondern mehr auf die Bedürfnisse Deines Kindes eingehen solltest.
Mit Freunden zusammensitzen ist etwas anderes als "um die Häuser ziehen".

Wenn Dein Kind schon anfängt, Dir Noten schechter als 3 nicht zu "beichten", liegt da einiges im Argen - Eurer Vertrauensverhältnis sollte dringend gefestigt werden und ich denke, die Hauptaufgabe liegt da bei Dir.

"...ich hab ihr noch nie was angetan, sie hat auch keine Angst vor mir....."
Natürlich nicht - davon gehe ich jetzt einfach mal aus. Aber darum geht es auch gar nicht. Sondern um den Psychodruck, welchen Du aufbaust.
Es kann sich mit der Zeit auch herausstellen, dass ihr das Gymnasium einfach nicht liegt. Auch damit muss man dann als ehrgeizige Eltern klarkommen.

Ich habe während meiner gesamten Gymnasialzeit immer Leistungssport betrieben, hatte Klavierunterricht und habe viele Freunde getroffen. Je ausgeglichener ich war, desto besser kam ich auch in der Schule zurecht. Wenn ich lernen musste, habe ich das schon selbst gewusst und mir meine Freizeit entsprechend anders eingeteilt.
Ich habe auch mal in Klassenarbeiten daneben gelangt, aber ich habe einen sehr guten Abschluss gemacht.

Aber auch bzgl. der Abschlussnoten würde ich mal ein bisschen Dampf rauslassen. Jetzt nur aus Deiner Bemerkung der anderen userin gegenüber von wegen "vier gewinnt"......halte ich Dich für überehrgeizig und anstrengend.
Erstens hat Eure Tochter noch sehr viel Zeit bis dahin. Und zweitens gilt der Spruch immer noch mit dem heiß Kochen und Essen...#schein
In meiner Klasse haben damals mehrere Schüler ein sogn. schlechtes Abi hingelegt (Schnitt 3,5 und schlechter). Alle, absolut alle von ihnen haben ihren Weg im Leben gefunden. Mediziner, Physikprofessor an einer Londoner Universität, Firmeninhaber eines gut laufenden Handwerksbetriebes, Gründer eines erfolgreichen Statikbüros, Gründungsmitglied einer pharmazeutischen Unterstützungshilfe in einem Entwicklungsland, führende Position bei Philips USA....Nur ein Einziger von damals ist abgestürzt, der hatte allerdings psychische Probleme.

Nimm den Druck ein wenig raus, sieh es lockerer und aus dem Blickwinkel Deiner Tochter. Setzt Euch zusammen und entwickelt zusammen Regeln, die dann auch eingehalten werden. Aber jeder sollte etwas dazu beitragen.

LG

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Hallo,

meine Meinung - dein Mann hat absolut Recht!

Ich habe auch einen Sohn 8. Klasse Gymnasium und ich bin mit jeder Vier zufrieden. Was hast du/deine Tochter davon wenn sie in der 8. Klasse Einser und Zweier schreibt? Unser Sohn hat auch 2x die Woche bis abends Fußballtraining und jede Woche noch ein Spiel. Wieso sollte ich ihm das streichen? Es ist traurig, dass es dir nur um die schulischen Leistungen deiner Tochter geht und nicht darum ob sie glücklich ist oder nicht.

Wenn ich an meine 8. Klasse denke, mitten in der Pubertät, da haben mich meine Eltern auch machen lassen. Wenn ich mir vorstellen würde, sie hätten mich da unter Druck gesetzt, dann hätte ich sicherlich aufbegehrt.

Du redest hier von einer Achtklässlerin und nicht von einem Grundschulkind, vergiss das nicht. Und denk doch bitte mal darüber nach, dass es sehr traurig ist, dass deine Tochter schon eine Vier vor dir verheimlichen muss.

Wie gesagt, das ist meine Meinung und du wolltest die Meinungen anderer wissen.

Lg, reiki

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Mit jeder vier zufrieden?#kratz

Also wenn mein Kind in jedem Fach auf ner vier stehen würde, dann würde ich es auf der Realschule anmelden. Da hat das Kind doch auch keine Freude mehr an der Schule, wenn es nie was versteht?! Lieber ein guter Realschüler als ein schlechter Gymnasiast. Wie will man denn sonst ein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln?

Sehen das Eure Lehrer auch so locker-flockig wie Du? Bei uns nicht.

Du hast meinen Text nicht richtig gelesen. Es geht mir nicht nur um die schulischen Leistungen bei meiner Tochter bzw. unseren Kindern. Sie haben viele Freiheiten. Nur sollte sich das Freizeitvergnügen nicht negativ auf die Schulleistungen auswirken. Selbst wenn sie ca. sechs mal im Jahr dienstags nicht in den Verein kann, weil sie am anderen Tag eine Arbeit schreibt, bringt sie das nicht um, macht sie nicht unglücklich und sie hat deswegen auch keinen Schaden genommen. Andere Kinder sind dauernd krank und können deswegen oft nicht hin. Sind sie deswegen unglückliche Menschen für immer?

Ich glaube eher, dass sie nicht glücklich ist, wenn sie ein total schlechtes Abi hat (nach dem Motto "vier gewinnt", wie Du es in dem Fall wohl eher hast?), weil wir nicht konsequent drauf geachtet haben, dass sie sich genug um ihre Schule kümmern kann. Sie ist ja nicht dumm. Sie ist im Moment halt bockig. Noch vor ein paar Monaten hat sie uns erzählt, dass ihre beste Freundin es mit den Klassenarbeiten so macht wie sie jetzt, und sie fand das damals total doof von ihr.

Ich bin überzeugt davon, dass ihr Verhalten auch was mit Grenzen austesten zu tun hat und bin echt entsetzt, dass mein Mann jetzt nachgibt. Wie soll sie uns denn ernst nehmen?

Wenn sie mal nicht in die Probe kann, dann hat das keine Auswirkungen auf ihre Zukunft. Ein schlechtes Abi hat sie für immer. Da sie sehr ehrgeizige Berufsziele hat, wird ihr das zum Nachteil werden, da höre ich jetzt schon ihre Vorwürfe, warum wir seelenruhig zugesehen haben, wie ihre Noten immer schlechter werden, ohne etwas zu unternehmen.

Außerdem geht es nicht einfach darum, ob sie eine vier schreibt oder nicht. Es kommt immer auf den Grund an. Wenn sie lernt und die Arbeit ist fies, wenn sie lernt und versteht es trotzdem nicht richtig, wenn dann eine vier rauskommt - kein Problem. Dann hat sie sich aber angestrengt. Da kriegt sie Trost von mir. Sie mußte noch nie eine Note vor mir verheimlichen. Sie hat noch nie rein wegen einer Note eine Strafe oder irgendwas bekommen (wie z.B. einige Freundinnen von ihr!). Wenn sie aber locker eine gute Note schreiben könnte, nur keine Lust zum Lernen hat und dafür lieber noch spätabends um die Häuser zieht - dann hab ich kein Verständnis für eine Vier. Echt, sowas kann sie als Erwachsener machen, wenn ich nicht mehr verantwortlich bin und sie auch die Konsequenzen ganz allein ausbaden muß. Aber nicht mit 13. So sehe ich das.

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Also sei mir mal nicht böse - sie ist in der 8. Klasse!

Nur kurz zu mir, ich bin in der 9. Klasse sitzen geblieben und hatte in 10/1 nochmal einen Versetzung gefährdet Vermerk im Zeugnis. Trotzdem hatte ich 13/2 ein 1,9 Zeugnis und hab mit einem Schnitt von 2,5 ein doch recht passables Abi gemacht.

Und - aus mir ist tatsächlich halbwegs was geworden ;-) ich war immer lieber durchschnittlicher Gymnasiast als guter Realschüler.

Das ganze ist schon recht festgefahren bei euch.

Was du von den Verboten hast, siehst du ja.Und ich glaube nicht, dass ihre schlechteren Noten mit dem Abend vorher zusammen hängen.

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Hallo psycholotte,

ganz ehrlich, ich finde, du bist überhaupt nicht zu streng!

Allein der Umstand, dass sie Euch die Arbeit verheimlicht hat, obwohl doch vorher besprochen wurde wie es laufen soll, ist schon falsch. Damit macht sie unnötig Vertrauen kaputt. Das wird ihr vermutlich nicht klar sein.

Vorher angekündigte Konsequenzen müssen auch durchgezogen werden. Meiner Meinung nach verliert man sonst die Glaubwürdigkeit.

Ich finde es traurig, dass Dein Mann Dir dabei in den Rücken fällt. Auch das ist für mich ein absolutes no go.

Wenn sie jetzt merkt, dass sie damit durchkommt wird sich das Verhalten kaum zum Besseren ändern. Ich glaube auch nicht, dass sie die Note aus Angst verheimlicht hat, ich denke eher, dass sie (evtl. auch unbewusst) austestet, wie weit sie tatsächlich gehen kann.

An Deiner Stelle würde ich das jetzt zu aller erst mit Deinem Mann klären. Auch für künftige Geschichten. Ich weiß leider, wie das ist, wenn einem immer wieder mal in den Rücken gefallen wird. Es ist ein bescheuertes Gefühl, und mit der Zeit, hat man irgendwann das Gefühl, dass einem die Erziehung langsam entgleitet. So sollte es nicht sein. Vor den Kindern sollte man als Einheit dastehen.

Ganz ehrlich, ich verstehe Dich so gut und fühle absolut mit Dir! Ich wünsche Dir/Euch, dass Ihr eine gute Lösung findet.

LG
Leandra

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Hallo Leandra,

danke für Deine Rückmeldung, bin froh, dass es doch noch jemand so sieht wie ich. Ich dachte nämlich schon, ich bin irgendwie völlig verpeilt.

Dass mein Mann mir in den Rücken fällt, liegt wohl auf jeden Fall mit daran, weil es sich um einen Verein handelt, der auch sein Lieblingsverein ist. Am Anfang wollte er ja auch zum Beispiel, dass sie in der dunklen Jahreszeit mit elf Jahren abends um neun mutterseelenallein mit dem Rad die 2 km durch die Einsamkeit nach Hause fährt. Da war ich völlig schockiert und habe es immerhin durchgesetzt, dass er sie mit dem Auto abholt. Ich konnte zu der Zeit abends nicht fahren. Ihm wäre das egal gewesen. Gefährlich? Na und, Hauptsache, sie kann hin. Im Sommer, wenn es noch hell ist, fährt sie mit dem Rad. Einmal kam sie erst um halb zehn, obwohl es um halb neun aus ist, ich hab mir schon richtig Sorgen gemacht! Sie war noch mit den anderen einen Döner essen! #schock Ich sagte, das geht so nicht!!! Mein Mann fand mich zu streng. Er hatte sich auch Sorgen gemacht, aber vor unserer Tochter tat er, als ob das alles in Ordnung sei.

Ja, sie hat die Note nicht verheimlicht, weil sie Angst davor hatte, uns die Note zu beichten. Sie hatte einfach nur Angst davor, dass wir unsere Konsequenzen durchziehen, und sie jetzt erstmal nicht mehr in den Verein darf.

Mein Mann und ich werden jetzt am Wochenende darüber ausführlich reden. Unter der Woche ist immer so viel los, dass man alles nur oberflächlich ansprechen kann. Ich hoffe, dass ich ihn zur Vernunft bringe. Mit unserer anderen Tochter ist er immer viel strenger. Da würde er so ein Verhalten nie durchgehen lassen. Unsere Große ist ein bißchen sein Schätzchen, wahrscheinlich, weil sie ihm charakterlich einfach so wahnsinnig ähnlich ist. Bei ihr knickt er immer wieder ein.

Dein Wort in Gottes Ohr, und wir finden eine gute Lösung! Danke nochmal! #herzlich

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Auf jeden Fall ist deine Erziehung ein Schuss nach hinten, deine Tochter hat kein Vertrauen zu Dir. War das dein Ziel ?

Deine Tochter ist in einem Alter wo Freund und Verein wichtig sind - Noten hin oder her.
Ihr solltet versuchen eine Lösung zu finden, die nicht auf Verboten beruht. Sonst wird deine Tochter wahrscheinlich auf kurz oder lang den Verein und die Schule hassen.

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Hallo #blume

ich muß auch Deinem Mann recht geben.

Ein geliebtes Training würde ich NIEMALS ausfallen lassen wegen der Schule. Habe ich auch als Kind nie und meine Eltern verlangten das auch nie. Und ich bin praktisch in dem Verein aufgewachsen.... Das wäre für mich die Höchststrafe gewesen. Nach dem Training quatschen gehört dazu. Ich stand auch früher stundenlang auf der Straße, im Regen, im Wind, in der Kälte nach dem Training.

Den Trainingsbesuch an gute Noten zu koppeln, halte ich persönlich für den größten Fehler, den man einem sportinteressierten Kind machen kann. Wieso macht man das? Was soll das bringen? Sport ist der Ausgleich zum Schulalltag.

Zu spät finde ich persönlich 21 Uhr plus duschen nicht.

Lernen kann man auch vorher. Zur Not am WE. Hauptsache, mein Training bleibt davon unberührt.

Das sie Euch angelogen hat, ist für mich die logische Konsequenz, ins Training gehen zu wollen. Hätte ich als Kind auch gemacht, wenn ich gewußt hätte, was mir blüht....

Darauf wieder mit Trainingsverbot zu reagieren, ist ein Teufelskreis.

Redet miteinander. Ich würde vorschlagen, sie darf ins Training, muss aber dafür zeitig lernen. Schlechte Noten muss sie zeigen, Trainingsverbot zieht das nicht nach sich.

Ich sehe gerade, sie hat mehrere Vereine. Vielleicht bringt es was, das auf einen oder zwei zu konzentrieren. Damit wird vielleicht ein Tag die Woche frei. Man kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen, das versteht auch ein Teenager (meiner will auch in 3 Vereine, aber mehr als 2 geht einfach nicht...). Vielleicht verzichtet sie auf einen Verein/einen Trainingstag, wenn es keine Konsequenzen beim Trainingsbesuch mehr gibt?

Ihr findet eine Lösung.

#liebdrueck
Sanne #sonne

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Ich finde eure "Regelung" schwierig. Wie soll man Mitglied in einem Verein sein, wenn man jedes Mal Trainig schwänzen soll, nur weil eine Klassenarbeit ansteht? Ich weiß ja nicht, wie das in der Praxis aussehen kann, denn Klassenarbeiten werden jede Woche geschrieben und es wird ja nicht weniger mit zunehmendem Alter. Muss sie fast jede Woche das Training auslassen?

Ich denke, dass es der falsche Weg ist, auf eine Regelung zu bestehen, die mal vor Jahren getroffen wurde. Deine Tochter möchte ihr Leben zunehmend selbst gestalten und die Dinge machen, die ihr wichtig sind! Ich finde es auch gut und vorbildlich, dass sie den Verpflichtungen des Vereins nachkommen und verlässlich mitmachen will. So ein "bisschen" Verein finde ich schwierig. Da kann ich deine Tochter verstehen.

Auf der anderen SEite hast du Angst, dass sie abstürzen könnte. Nun, ein gewisser Leistungseinbruch ist pubertätsbedingt in diesem Alter total normal, auch wenn dich das wahrscheinlich nicht beruhigt :-). Ich würde an deiner Stelle versuchen, ihr nicht einfach stoisch MEINE Regeln über den Kopf zu stülpen. Du musst sie mit ihren Wünschen und in ihrer Entwicklung zur jungen Frau schon auch ernst nehmen.

Rede mit ihr, äußere deine Bedenken, frag sie, ob sie eine Idee für andere/ neue Lernzeiten hat. Zeig dich kooperativ, sei da, begleite sie. Ich denke die Zeiten, wo du ihr verbieten konntest mit ihren Freunden "abzuhängen" sind vorbei. Du musst eine neue Art finden mit deiner Tochter umzugehen, denn sie ist eben keine 8 mehr, sondern 13.

Grüße
Luka

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Ich sehe da folgende Dinge anders:
1. bringt ein Lernen am Abend vorher meiner Meinung nach überhaupt gar nix, im Gegenteil, wenn unsere Große am Abend noch lernt, geht das meistens in die Hose, da das a)zeigt, dass sie sich vorher nicht genug vorbereitet hat und sie b) versucht sich soviel in den Kopf zu knallen, dass das ein Durcheinander verursacht
2. da läuft etwas grundlegend schief, wenn sie euch Dinge verheimlicht, um zum Sport zu kommen! Ihr müsst das dahingehend klären, dass ihr ehrlich, aber fair zueinander seid. Sprich: sie sagt euch, wann was geschrieben wird, bereitet sich in ihrer freien Zeit darauf vor und wenn am nächsten Tag eine Arbeit geschrieben wird, darf sie auch ganz normal zum Training. Ich glaube nicht, dass da eine halbe Stunde Schlaf mehr oder weniger jetzt die Note um 2 Noten nach unten drückt.
3.finde ich prinzipiell, dass eine 13-jährige um 21.00Uhr abends nicht unbedingt allein mit dem Rad nach Hause fahren muss, ich würde sie generell abholen. Spart auch noch eine Viertelstunde Zeit...;-)
Freunde und Vereine sind für Jugendlich unglaublich wichtig und wenn man da ständig reingrätscht bekommt man schnell ein entweder unglückliches Kind oder eines, das wie eures Dinge verheimlich, lügt und sich versucht irgendwie durchzumogeln, was aber wiederum sowohl sie als auch euch unglücklich macht.
Sei froh, dass sie ihre Vereine so gern mag, du weisst wo und mit wem sie zusammen ist. Und mal mit Vereinsfreunden einen Döner zu essen ist ja auch nicht "um die Häuser ziehen" sondern noch sehr solide und wenn ihr evtl. ein ehrlicheres Verhältnis bekommt, würde sie dir dann ja auch evtl. eine WhatsApp oder SMS schicken, dass sie noch kurz da mit geht, wenn sie nicht Angst hätte, dass ihr das sofort wieder verbietet.
Meine Erfahrung: eine gewisse Freiheit und Selbstbestimmtheit bringt Ehrlichkeit und Vertrauen. Meine große Tochter hat bestimmt viel Freiheiten, z.B. bestimmt sie schon sehr lange (seit sie so ca.10/11 ist) wann sie schlafen geht. Sie hat viele Freunde, geht gerne raus, trifft sich, geht feiern. ABER: Ich weiss, wo sie ist. Wenn sie später kommt, meldet sie sich immer (und zwar freiwillig). Ich hole sie ab, wenn es dunkel, spät und/oder sie allein fahren muss, egal wie spät und wie gemütlich meine Couch/mein Bett ist.
Versucht doch mal alle ganz in Ruhe miteinander zu reden, ohne dass es ums "rechthaben" geht, einfach um eine gute Lösung für euer Kind zu finden.

LG

9

Hallo

wieso bist du so überzeugt, dass ausgerechnet noch die zwei, drei Stunden, die sie bei ihrem Hobby ist ausschlaggebend dafür sind, dass sie eine gute Note schreibt? Du bist dir also sicher, dass sie in dieser Zeit konzentriert ihre Lücken aufarbeitet und dann brav ins Bett fällt und schläft? Ich bin der Meinung in dem Alter sind sie in der Lage ihre Arbeiten selber einteilen zu können und auch selber über ihr Schlafbedürfnis bestimmen zu können. Ich gebe zu bei manchen ist es erforderlich zu erinnern und auch zu ermahnen, aber du kannst keinen Einfluss mehr darauf nehmen, dass sie wirklich auch richtig lernen.

Du glaubst jetzt mit mehr Druck mehr Leistung zu bekommen, aber du siehst ja, dass sie nur nach Möglichkeiten sucht, sich davon zu befreien. Wenn du dich jetzt auf Machtspielchen einlässt, wirst du immer verlieren. Auch solltest du deine Ansprüche an die Noten herunterschrauben. Du musst damit rechnen, dass noch öfters mal eine 4 oder auch mal ein 5 kommt, ohne dass sie gleich von der Schule fliegt. Das ist doch in diesem Alter und es fängt ja jetzt erst an, völlig normal. Du baust sehr viel unnötigen Druck auf.

LG

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Hi,

in deinen Augen haben eure Eltern (und hauptsächlich Deine Schwiegereltern) Fehler gemacht; dein Mann sieht das offensichtlich zumindest teilweise anders.....

Vielleicht solltet ihr beide euch mal zusammensetzen und einen Konsenz finden, bevor ihr eure Tochter als Streitobjekt benutzt.
Ihr seid beide die Eltern, nicht nur du allein.
Und vor allem würde ich das "Kind" mit ins Boot holen und nicht nur Vorschriften machen.

<< Für mich war es immer ein Wunder, dass er dafür so "normal" geworden ist.>>
Du bist aber sicher, dass dies der Mann deines Lebens ist? Oder musst du noch an ihm feilen?

GLG

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Hallo!

JA Du bist zu streng, Du siehst das zu verbissen, zu eng mit wenig Weitblick!

ICH hatte wohl denselben Erziehungsstil wie Du genossen, mein Mann wohl denselben wie Dein Mann und aus uns beiden ist was geworden, aber ich habe wenig Hobbies und wenig Freunde, mein Mann hat viele Hobbies und viele Freunde. er hat immer einen Ausgleich wenn es woanders eben nicht läuft, ich schmore im eigenen Saft und bekomme einen Tunnelblick ... Er ist deutlich besser aufgestellt für alle Lebenskrisen die einem so widerfahren können als ich! - Deswegen würde ich sagen, hat der Erziehungsstil meiner SM gewonnen!

Wir haben auch einen 13-jährigen und ich kann Dir nur sagen, dass Dein Kind in der Pubi ist und Freiheitsgrade einfordert, die m.E. noch nicht einmal annähernd ausufernd sind. SIE soll es herausfinden auf was sie alles verzichten will für eine 1 oder eine 2 in der Klausur (nach der kein Hahn kräht). SIE muss das für sie notwendige / sinnvolle / komfortable Gleichgewicht finden zwischen Disziplin/Leistung und Lebensfreude, weil sie damit leben muss und es ein ganzes Leben lang herausfinden muss. Sie muss für sich frei entscheiden können ob sie mehr Geld und dafür dann Einsatzorte rund um den Globus will oder eher weniger mobil sein, sie wird entscheiden müssen ob sie zeitlich extrem flexibel sein will oder eher auch ein geregeltes Privatleben haben will, etc. - das sind Entscheidungen, die einem keiner abnimmt, im Gegenteil - es ist sehr viel möglich, aber wenn man nicht weiß was man eigentlich will/braucht zum eigenen Glück - dann wird man zum Spielball der Umstände. Jetzt kann sie auch mal Mist bauen - es ist billiges Lehrgeld das sie da zahlt.

Besorgniserregend ist, dass sie Noten und Klassenarbeiten verschweigt - damit zeigt sie dir doch ganz klar, dass ihre Ziele und Ideale nicht mit Deinen übereinstimmen und sie sich in Deinen auch nicht wieder findet! Sie fühlt sich von Dir unter Druck gesetzt! Ganz übel finde ich, dass Du auch nur auf den Gedanken kommst an der Schulwahl zu zweifeln, wenn sie 4er hat. Der Lebensraum Deiner Tochter ist zu 60% die Schule und Du drohst Ihr den zu nehmen??? Sie fühlt sich dort bestimmt akzeptiert, willkommen, wohl, etc. Über so etwas denkt man in der 5. ggf. noch in der 6. nach oder wenn wirklich einschneidende Ereignisse so etwas erzwingen (Krankheit, Umzug, Lebenskrisen, etc.)!

Da mein Sohn in der 8. ist hatten wir ähnliche Konflikte wie Du. Wir haben uns zusammengesetzt und mit dem Sohn Ziele festgelegt. Er will in manchen Fächer gute und sehr gute Noten haben, weil sie ihm eigentlich gefallen, dieses Ziel verschwindet aber im Alltag doch manchmal aus dem Auge - da darf ich ihn "treten". Für andere Fächer heißt die Devise: durchkommen (4!- reicht!). Seither verscheeigt er keine Proben und keine Noten, weil er deswegen gar keinen Kommentar zu erwarten hat.

LG, I

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Danke!
Vor allem den ersten Absatz kann ich voll unterstreichen.

Bei uns - bei meinem Mann und mir - ist es genauso!

Je älter ich werde und je größer meine Kinder, desto kritischer seh ich das Verhalten meiner eigenen Eltern diesbezüglich.

Mein Mann ist sehr sportlich, er spielt gefühlt seit seiner Geburt intensiv Fußball. Seine Eltern haben das immer sehr aktiv unterstützt.
Ja, er hat nicht gerade den super Schulabschluß. Trotzdem ist aus ihm "etwas geworden". ER ist damit zufrieden.
Auch hat er viele Kontakte und Freunde dadurch und immer einen "Halt", wenn mal was nicht glatt läuft. Sport gehört zu seinem Leben dazu, ohne ist er unausgeglichen und es geht ihm einfach schlecht.
Meine Eltern haben das in meiner Kindheit nie unterstützt. Sie halten bis heute nichts davon. Selbst nach 20 Jahren mit meinem Mann kann ich mir immer noch ihr "Geseier" über sein Hobby und über die sportlichen Freizeitaktivitäten meiner Kinder anhören ("Das ist ja unverschämt von dem Verein, am Wochenende dafür Zeit zu fordern!" - gemeint sind Spiele/Turniere, "Dafür wäre mir meine Zeit zu schade!" - Trainingstermine.). Ich bin mittlerweile sehr traurig darüber, dass ich diese Chance nie hatte. Hatte immer sehr wenig Freunde / soziale Kontakte, Sport fällt mir bis heute schwer.

Aus diesem Grund fördere ich auch bewusst, dass beide Kinder mind. einer sportlichen Aktivität nachgehen. Es ist nahezu eine Forderung von uns - als körperlichen und geistigen Ausgleich und soziale Kontaktmaßnahme sozusagen. Nebenbei hat das auch uns einige nette Kontakte mit anderen Eltern eingebracht (hätte meinen Eltern auch mal ganz gut getan).

Unsere Große ist jetzt 9. Wir sind jetzt leider schon ein paarmal in die Situation gekommen, dass wir ein Training wegen "spontaner" Hausaufgaben ausfallen lassen mussten (sie spielt Hockey).
Zukünftig werden wir es so machen, dass ich eine Kalender-Tabelle aufhängen werde, wo nochmal groß und deutlich ihre Trainings-Termine drauf stehen und sie kann dann Termine für Arbeiten sowie Wochen-Aufgaben dazu tragen. Dann sieht sie nochmal genau, wann Zeit wäre zu lernen.
"Richtiges" Lernen einen Abend vorher halte ich grundsätzlich nicht für sinnvoll, würde bei meiner Tochter auch nix bringen. Lieber ein paar Tage vorher "richtig" und am Abend vorher nur nochmal 10 Minuten auf Notizen etc. schauen.