Hallo zusammen, ich brauche heute Hilfe und moralischen Beistand. Bisher bin ich eher stille Leserin, da ich selbst den Kopf so voll habe, aber in den Faschingsferien ist es mir zu viel geworden.
Meine Tochter (12) wird seit einigen Monaten gemobbt. Sie ist nicht unschuldig und hat eine große Klappe, aber sie tut nie jemandem weh oder sucht Streit, sie bekommt immer Stress, weil sie anderen helfen will. Das ist nicht nur meine Annahme, sondern das ist auch das Feedback von den Lernbegleitern und der Schulsozialarbeiterin. So weit, so gut.
In den Faschingsferien wurde die Mobberei richtig heftig, Mädchen riefen bei uns an und bedachten meine Tochter mit Ausdrücken, die eine 'Dame der Straße' umschreiben. Sehr unnett. Zudem wurden ihr Schläge angedroht, wenn sie sich nicht von ihrem 'Freund' trennt, die beiden sind seit etwa 6 Monaten zusammen - so weit es eben in den Alter üblich ist.
Dann versuchte ich die Eltern anzurufen, keine Telefonnummer, die Mädels gingen nicht mehr an ihre Handys und zuhause war auch keiner - oder wollte keiner sein. Die, welche ich erreicht habe, verstanden mich nicht - denn sie sprachen kein Wort Deutsch.
Eines der Mädchen ist immer und sehr massiv in diese Attacken eingebunden (Griechin, weder Mutter noch Vater sprechen Deutsch) und mit genau diesem Mädchen musste sie in den Ferien ein Plakat basteln.
Das dies nicht gut geht, ist abzusehen, aber ich dachte mal wieder - lass sie gehen. Sie meinte, sie schafft es.
Dann kam der Anruf - die Mädels bis auf eines, kamen erst gar nicht, dann stressten sie die beiden und machten sich über sie lustig. Also bin ich in diese Bücherei, wo sie saßen und hab da die Mädels zusammen gefaltet. Ich wurde NICHT handgreiflich, das würde ich niemals, ich habe nur sehr deutlich gemacht, dass ich bei einer wiederholten Mobberei ihre Eltern, die Polizei, die Schule und das Jugendamt benachrichtigen würde.
Am nächsten Tag war Ruhe.
Die Lehrer habe ich mit der Sozialarbeiterin benachrichtigt, weil ich nicht an die Eltern ran komme und wirklich verzweifelt bin, 'es wird geklärt und ich solle mich erst mal beruhigen'. Habe ich. Bis heute.
Heute kam mein Kind heim, und jetzt ist dieses extreme Mädchen 'krank' und laut den anderen, mit denen die Lehrer reden konnten, will ihr Vater Anzeige gegen mich erstatten. Was darin stehen soll, weiß keiner so genau.
Also, meine Fragen:
1. Hat er - solange seine Tochter nicht wieder lügt, dass die Balken biegen - was in der Hand? Kann er mich anzeigen?
2. Was zum Teufel soll ich noch gegen dieses Kind tun? Ich weiß nicht mehr weiter!
Danke für eure Hilfen!
Mobbing - und der Ausraster!
Naja, ich glaube du mußt viel ruhiger werden. Was ich hier von eingien Mädcheneltern so mitktriege , sind die Mädchen im umgang oft sehr zickig. Kontrollier auf jedenfall das Handy deiner Tochter . Einge Jugendliche haben zeimlich üble Beschimpfungen /Filme über das Handy versandt.
Stell dir mal vor deine Tochter würde von einem anderen Erwachsen in der Schule angeschrein. Wie würdest du reagieren?
Tips
-Hören Sie immer aufmerksam zu, wenn Ihr Kind von der Schule erzählt, und nehmen Sie es ernst, denn dann erkennen Sie kritische Situationen frühzeitig. Meist entsteht die Hilflosigkeit erst dadurch, dass das Kind das Gefühl hat, dass ihm nicht einmal seine Eltern Aufmerksamkeit schenken! -Halten Sie Kontakt zu den LehrerInnen, nutzen Sie Elternsprechtage und Sprechstunden. Fragen Sie nicht nur nach Noten, sondern auch danach, ob Ihr Kind gut in die Klasse integriert ist. Bereiten Sie ein Gespräch mit dem Lehrer/der Lehrerin sorgfältig vor und überlegen Sie vorher, was Sie von ihm/ihr und der Schule erwarten. -Schildern Sie den Vorfall sachlich, am besten auf Grund ihrer schriftlichen Aufzeichnungen. Unterlassen Sie in jedem Fall Schuldzuweisungen, denn die LehrerInnen wissen meist wenig und können in der Regel nichts dafür.
- Entwickeln Sie gemeinsam mit dem Lehrer oder der Lehrerin konkrete Strategien und bitten Sie ihn/sie, nicht den speziellen Mobbingfall Ihres Kindes zu diskutieren, sondern darüber, welche Konsequenzen Mobbing jeglicher Art in Zukunft für die Täter haben wird.
-Versuchen Sie auch nie, mit den Eltern der TäterInnen zu reden, denn die meisten Eltern schützen ihr Kind und billigen so indirekt oder direkt sein aggressives Verhalten.
-Selbst wenn sie es bestrafen, wirkt sich das in aller Regel negativ auf das Opfer aus. Auch sollten Sie nicht mit den TäterInnen reden, denn das zeigt den "Mobbern", dass sich Ihr Kind nicht wehren kann. Sie schwächen damit die Position Ihres Kindes noch mehr.
Quelle: http://eltern.lerntipp.at/mobbing.shtml
© Werner Stangl
Hallo,
ich glaube, ein Patenrezept hat keiner, aber ich habe mir nach zig Gesprächen, Beschwerden, Hilfeersuchen mit Lehrern, Schulleitung, Sozialarbeitern SELBST die Rädelsführer gekrallt, und das meine ich fast sehr wörtlich!! und ja, das war vielleicht nicht die feine Art und wahrscheinlich auch nicht erlaubt, aber das war mir zu diesem Zeitpunkt einfach auch herzlich egal - UND ES HAT GEWIRKT. Ich hätte das mal viel früher tun sollen....
Grüße
pitti-lise
Ich bin eigentlich eher die ruhige Mutter und versuche mich sehr heraus zu halten. Mein Kind kümmert sich im allgemeinen um die meisten Dinge selbst, ich habe sie sehr selbstständig und selbstbewusst erzogen. Das heißt nicht, dass ich nicht immer ein offenes Ohr für sie hätte - ich wusste von den Zickereien und Sticheleien, die haben mich nicht groß interessiert, weil sie eben auch bis zu einem gewissen Grad mitgemacht hat. Dann artete es aber aus - nachweislich von der anderen Seite her. Und wenn dich jemand als Teen verbal angegriffen hat, wie hast du reagiert? Du hast zurück geschossen. Ich weiß von dem ganzen, und die Lehrer möchten ein Seminar mit der Polizei abhalten, was ich angestoßen habe.
Zu dem anschreien - wenn sie es verdient hat? Ist das vollkommen in Ordnung. Aber ich bin auch eine Mutter, die nicht da steht und pauschal behauptet, dass mein Kind das nicht macht - weil es ist ein Kind, es ist ein Mädchen und definitiv nicht unschuldig. Wir haben alle Mist gebaut und ich weiß das. Wenn Eltern das Gespräch mit mir suchen, höre ich es mir an, wenn es plausibel ist, wird mein Kind dafür bestraft.
Zu den Tipps
- Ich höre immer zu. Ich weiß, wie wichtig die Beziehung zwischen meiner Tochter und mir ist und würde sie um keinen Preis der Welt gefährden.
- Mit den Lehrern bin ich im engen Kontakt seither, aber das die nicht immer alles mir bekommen, weiß ich auch. Müssen sie auch nicht. Aber wie soll ich das beenden, wenn ich a. weder die Lehrer noch b. die Eltern noch c. die Kinder einbeziehen darf? Mein Kind kommt nicht, weil jemand sie ausgelacht hat. Da steht sie darüber. Die Beschimpfungen sind massiv und das ihr Schläge angedroht werden, nehme ich sehr ernst. Ich will mein Kind nicht im Krankenhaus besuchen, wo mich die Polizei und das Jugendamt fragen, warum ich nicht früher was unternommen habe.
-Mein Kind ist in der Klasse sehr gut angenommen worden, aber jeder kennt diese Mobbildung auf dieser Seite die Mädchen und auf der anderen Seite die Mädchen. Nochmal, das an sich ist mir egal. Das kann sie selbst regeln, das weiß ich. Aber massive Bedrohungen gehen zu weit, dafür bin ich Mutter, dass sie in diesem Moment bei mir Hilfe suchen kann!
Also erkläre mir bitte, was ich tun soll, wenn ich niemanden darauf ansprechen darf? Soll ich warten, bis sie Schläge bezogen hat? Oder bis sie anfängt, sich zu ritzen? Selbst zu schlägern, weil sie keine Hilfe bekommt und nicht anders raus kann? Was soll ich bitte tun?
Hallo,
ich denke da du nicht handgreiflich geworden bist, wird die Anzeige im Sand verlaufen, zu mal du ja anscheinend auch Zeugen hast.
Aufhören werden diese Mädchen von selbst wohl leider nicht.
Du hast soweit ich das sehe fast alle Möglichkeiten ausgeschöpft.Hast du mal über einen Schulwechsel nach gedacht? Das würde helfen, deine Tochter aus der Schusslinie zu bringen. Es ansonsten weiter bei den Eltern versuchen und auch in der Schule. Lass dich dort nicht abwimmeln. Lehrer spielen sowas gerne runter.
Du hast geschrieben, dass deine Tochter sagte, sie schafft das (Hut ab, dass sie da hin geht und versucht die Schulaufgaben zu machen). Aber schafft sie das wirklich (kein angriff)? Mobbing nimmt einen auf dauer sehr mit und man kann noch so stark sein, iwann bricht man ein und spätestens dann geht einem das ganze nahe und fängt an an der Substanz zu nagen.
Oft versuchen Mobbingopfer die ganzen Attacken auch runter zu spielen und geben nur vor, dass ganze aushalten zu können. Da ist es dann deine Pflicht diesen Moment zu erkennen und deine Tochter daraus zu holen. Z.b eben mit einem Schulwechsel. Auch wenn sie es selber nicht will.
Ansonsten hör ich weiter aufmerksam zu und sei für sie da.
Liebe Grüße,
Kaddlchen