Eigener PC mit Internetanschluss im Zimmer

Hallo meine Lieben,
mein größter liegt mir seit einiger Zeit damit in den Ohren, dass er einen Computer mit Internetzugang haben möchte. Das ganze hat er sich wohl bei seinen Freunden und Schulkameraden abgeguckt. Er ist jetzt übrigens 12 Jahre alt.

Ich bin mir da noch nicht so ganz sicher, was ich davon halten soll. Deswegen würde ich hier gerne mal hören, ob und ab wann ihr euren Kindern diesen Wunsch erfüllt habt und vor allen Dingen ob die Erfahrungen die ihr damit gemacht habt positiv oder negativ waren.

Auch würde mich interessieren, ob ihr den Internetzugang dann komplett offen gelassen habt oder ob ihr mit irgendeiner Software das Internet gefiltert habt.

Ich freue mich auf Eure Erfahrungen und Tipps =)

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#winke

ich kann dir nur eine Erfahrung aus Kindersicht geben, vielleicht hilft dir das ja auch.

Bei mir war das damals kein großes Ding. Wenn ich bei meinem Paps war, hat er immer viel Wert darauf gelegt mich mit dem PC vertraut zu machen (da war ich gerade 6). Den ersten PC zuhause bei meiner Mum gabs als ich 11 war. Der stand im Wohnzimmer aber ich hatte immer freien Zugang. Eine Kindersicherung hat sie damals auch eingerichtet, aber dank Papa hatte ich schnell raus wie ich die umgehen konnte #schein (das war aber auch ein ganz popeliges Ding über den damaligen AOL Browser, heute gibts da ja bessere Möglichkeiten).

Einen eigenen PC habe ich dann mit 13/14 bekommen. Nicht weil es meiner Mutter sonst zu früh gewesen wäre, sondern eher weil sie dann auch Gefallen dran gefunden hatte und wir uns öfters angezickt haben, wer denn jetzt dran darf. #rofl Sowohl der PC als auch der Internetzugang waren komplett offen. Und wenn ich der Meinung war am Wochenende eine halbe Nacht vor dem Ding sitzen zu müssen, dann hat sie mich machen lassen. Die meiste Zeit habe ich mich eh nur mit der Technik auseinandergesetzt, für die Schule was gemacht und mit Freunden gechattet. Die Zockerei kam erst nach und nach.

Natürlich kann man das so nicht mit jedem Kind handhaben. Das hängt auch davon ab, wie dein Sohn so tickt und ob er verantwortungsbewusst damit umgehen kann. Das kannst du am besten beurteilen. Für mich persönlich war das so genau richtig.

Wenn nicht schon von vornherein etwas dagegen spricht, kann man da meiner Meinung nach

mit einem "Vertrauensvorschuss" an die Sache rangehen und gucken wie es läuft. Eingreifen kann man dann immer noch.

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Deine Erfahrung aus eigener Sicht ist auf jeden Fall interessant und hilfreich. Ich selber halte es generell für sehr wichtig in der heutigen Zeit, dass sich die junge Generation so früh wie möglich mit den modernen Medien auseinandersetzt und sie zu nutzen weiß.

In den meisten Berufen ist es ja mittlerweile sogar Grundvoraussetzung, dass mit PC´s etc. umgegangen werden kann.

Das mit dem "Vertrauensvorschuss" hast du auch sehr schön gesagt. :-)

Vielen Dank für deine umfangreiche Antwort! #niko

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Hallo,
unser Großer ist 12 und hat seit drei Jahren einen Laptop (vom Kommuniongeld gekauft) mit Internetzugang.

Wir haben nichts gesperrt oder dergleichen. Ich gucke gelegentlich in den Verlauf und kenne (noch) alle seine Passwörter für FB, Email etc. ... Ich kann ihm da bislang vertrauen, dass er da keinen "Blödsinn" mit veranstaltet. Er hat auch keine festen Zeiten, wenn ich meine, dass er lange genug vor dem Ding gesessen hat, bitte ich ihn, den Rechner auszumachen. Bislang klappte das fast immer ohne Murren oder große Diskussionen. Sollte das mal nicht klappen, wird der Laptop einfach mal eingezogen...

Der Große benötigt den Rechner auch mittlerweile sehr häufig für Hausaufgaben, Referate etc. Da ist es schon praktisch, dass er da seinen eigenen hat.

Ich glaube, ein großer Teil seiner Klassenkameraden hat einen Rechner zur freien Verfügung.
LG
Martina75

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Das hört sich ja auch sehr positiv an! =)

Meine Bedenken gehen derzeit noch in die Richtung...

1. Bekommt er für sein Alter unangemessene Dinge zu sehen
2. Kann es passieren, dass er die Schule anfängt zu vernachlässigen
3. Ich habe schon von Fällen gehört, dass Briefe zuhause angekommen sind da urheberrechtlich geschützte Werke heruntergeladen wurden. Dies auch nicht unbedingt beabsichtigt sondern das Kind wusste nicht einmal, dass das verboten ist. Da kennen mein Mann und ich uns jetzt auch nicht so gut aus, als dass wir dort im Vorfeld Aufklärungsarbeit leisten könnten.

4. Bekanntschaften aus dem Internet sind nicht ungefährlich.

Das heißt jetzt nicht, dass ich bei meinem Sohn in dieser Hinsicht irgend welche Begründeten Bedenken haben müsste, sondern viel mehr darum, dass diese Gefahren bestehen und jedes Elternteil bestimmt vor diesem Schritt darüber nachdenkt.

In deinem Falle scheint das Ganze ja super zu laufen.

Vielen Dank für deine Antwort! :-)

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hallo,
mir wäre die gefahr des stundenlangen dauerdaddelns zu groß. wenn dein sohn allerdings verständig ist, sich 100% an vereibarungen hält, könnte man es probieren vorerst mit einem familiengerät im zimmer. klappt es nicht, dass er nach 1 std. oder ab 20 uhr (oder wie auch immer eure regeln da aussehen) das ding ausmacht, wäre es hier auch ganz schnell wieder raus aus dem zimmer.
hinter diesem neuen trend, seine kinder dauerhaft in einer abgedunkelten höhle sitzen zu lassen und das ganze unter "aaaach, es ist freizeit, lass sie "chillen" #augen" zu verbuchen und das ganze auch noch für toll zu befinden, kann ich nicht für gut heißen.
nichts gg. "mal", aber treffen mit freunden, fußballspielen, anderer sport, instrument, frische luft - fast egal - sollte immernoch vorrang haben nach 7 stunden schule plus hausaufgaben/lernen.
lg & alles gute für euch!

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Vielen Dank für deine Sicht der Dinge #danke

Genau das stundelange Sitzen an dem Gerät würde es bei mir auch nicht geben. ^^

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Was für eine schöne Antwort. Ich selbst habe oft das Gefühl ich stehe allein mit dieser Meinung da. Ja, Computer sind heutzutage wichtig. Und es ist sicherlich auch gut, Kinder davor nicht "wegzusperren". Aber alles in einem geringen Maße und nicht bis in die Puppen. raus an dir Luft, Familie und Freunde treffen ist definitiv wichtiger. lg

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Meine Große ist 11 und hat vor 2 Jahren die Möglichkeit bekommen. Sie wollte es für die Schule haben (haben müsste sie es in dem Alter nicht). Sie ist damit so toll umgegangen und kann heute programmieren. Daraus hat sie ihren (vorläufigen) Berufswunsch entwickelt.

Bei der Kleinen (9) geht das in eine völlig andere Richtung. Aber auch sie fängt jetzt an, sich damit zu beschäftigen. Vorträge macht sie aber dennoch gern mit Plakat und Karteikarten (und nicht mit Powerpoint).

Wenn er den Wunsch äußert, würde ich auch den "Vertrauensvorschuss" leisten. Auch bei unserer Großen gibt es Phasen, wo es schlechter funktioniert. Dann werden halt Konsequenzen gezogen. Und dann werden die Zügel wieder lockerer gelassen. Ganz normale Erziehung halt. ;-)

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Das hört sich auch richtig super an!! =)
Das mit dem Berufswunsch und generell den Fähigkeiten die sich die kleinen in dem Alter schon aneignen können halte ich eben auch für sehr wichtig.

Das Gesamtbild was sich bisher hier ergeben hat ist ja anscheinend, dass sowohl das Alter stimmt als auch dass überwiegend positive Erfahrungen gemacht wurden.

Danke für deinen Beitrag #huepf

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Hallo,

wir haben Regeln, z.B. was am Rechner erlaubt ist und was nicht. Im Zweifelsfall muss es mit uns abgesprochen werden. Schule hat Vorrang, darf also nicht vernachlässigt werden.

Und wenn es Probleme mit der Umsetzung der Regeln gibt, dann kann der "eigene" Laptop schon mal auf unbestimmte Zeit wieder bei uns landen und nur noch begrenzt für schulische Aufgaben genutzt werden.

LG

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Wie alt ist er / sie denn und habt ihr den Laptop mit einem Programm versehen wie einem Jugendschutzfilter oder läuft das alles auf Vertrauensbasis?

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10Jahre aufwärts, Vertrauensbasis mit Kontrolle (noch hat der Vater deutlich mehr Ahnung) und empfindlichen Strafen bei Nichteinhalten.

Wir haben keinen vernünftigen Filter gefunden, der noch die "wichtigen" Seiten frei lässt.

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Wir hatten einen Familiencomputer, den unser Sohn (13) benutzen konnte. Er hat einen verantwortungsvollen Umgang mit Computer und Medien gelernt, und mich jeweils gefragt, wenn er etwas downloaden wollte, mit jemandem in Kontakt treten etc. Die Zeit, die er am Computer verbrachte, war nicht genau geregelt. Wenn ich fand, jetzt reichts, dann hat er ihn ausgeschaltet. Und er hat auch weiterhin seine Freizeitbeschaeftigungen beibehalten, hat Sport gemacht und viel mit Freunden unternommen, so dass der Computerkonsum nie zu einem Streitthema wurde.
Irgendwann und wollte einen eigenen Computer. Ich war zuerst nicht wirklich einverstanden, und wollte das noch weniger finanzieren. Aber er wollte das Geld selber aufbringen und ihn auch selber zusammen bauen. Er hat sich lange informiert, wie ein Computer funktioniert, was es da in der Kiste drin hat.....Er hat gespart, Sachen verkauft, gearbeitet usw. Wir haben ihn machen lassen, und er hat es kurz nach seinem 13ten Geburtstag gschafft.Der Computer funktioniert einwandfrei - ohne elterliche Hilfe :-)

Ein Streitthema ist der Computer immer noch nicht. Wenn ich STOP sage, gilt das auch. Eine Kinder-/Jugendsicherung haben wir nicht drin - er haette sie wahrscheinlich schneller draussen, als ich sie drin.

Facebook hat er keins, und ich vertraue ihm, dass er sich an Abmachungen haelt, wie zB nur mit Personen, die er auch im realen Leben kennt, zu chatten.

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Okay sehr interessant, das hört sich ja auch richtig gut an. Alleine schon, dass er sich in diesem Alter so mit dem Thema befasst hat.

Ich bin mittlerweile auch sehr optimistisch was dieses Thema angeht bei all den positiven Resonanzen.

Vielen Dank benita =)

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Hallo,

meine Tochter hat ihr Laptop mit 10 bekommen.
Ich habe ihr ein eigenes Profil eingerichet; sie hat keinen Zugriff auf das Administrator-Profil.

Internet gab es von Anfang an dazu, allerdings mit Kindersicherung (von Salfeld).
Bislang hat sie die auch nicht gehackt. ;-) Allerdings habe ich auch ein gutes Passwort gewählt, dass sie nicht erraten kann.

Viele Grüße
H.

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Ah sehr gut =) Die erste Person die eine Kindersicherung nutzt. Die werde ich mir mal anschauen, vielen Dank dir! :-)

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Ist zwar schon etwas älter, aber definitiv ein "Ja" zum eigenen PC, aber nur mit Kindersicherung. Es gibt tolle Tools, die Dinge teilweise sperren oder eben erst nach Passwortfreigabe erlauben. Unsere Eltern (alle deutlich Ü60) nutzen mittlerweile auch eines dieser Tools, nachdem sie eben auch schon Viren bzw. dubiose Mahn-E-Mails bekommen haben. Jetzt melden sich die "Wächter", wenn sie etwas downloaden wollen und sie müssen das explizit mit PW bestätigen, manche Verbindungen von z.B. Ad-Trackern haben wir per se gesperrt, der Virenschutz ist immer auf dem neuesten Stand...

Bei Kindersicherungen halte ich Pornos und Gewalt für ein deutlich geringeres Problem als Viren, Abzocke und Betrug und davor sollte man sich sogar selbst immer und immer wieder schützen und auf dem neuesten Stand halten.

Meine Mum hat sich nachweislich nur auf harmlosen Seiten rumgetrieben und Mails nur von ihren (ebenfalls sehr unbedarften) Freunden bekommen - der Rechner strotzte nur so vor Spy- und Malware. Beim Gratis Memory oder Puzzle spielen holt man sich viel eher Trojaner ins Netzwerk als über Pornos. Wer z.B. Mails von Leuten bekommt, die permanent alle Empfänger ins sichtbare CC setzen statt ins BCC, der sorgt dafür, dass man in Bälde auch vermeintliche Anwaltspost per Mail mit grotesken Drohungen bekommt. Und wer überall das selbe leicht zu erratende Passwort nutzt "Haustier123" "Kind1Kind2" etc.pp. muss sich dann auch nicht wundern, wenn plötzlich die Accounts gehackt werden und im besten Fall nachher nur der Account weg ist, nicht auch noch der Ruf oder Geld.

Aufklärung ist auf jeden Fall die beste Methode - d.h. lass Dein Kind Erfahrungen machen und lass es in das Internet hinein wachsen. Wenn es sich nicht an Zeiten hält, einfach den Router bzw. sein Netzteil einkassieren - so einfach und so wirkungsvoll^^

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Meine Tochter ist jetzt 11 und hat seit längerem einen eigenen Desktop-PC in ihrem Zimmer, allerdings ein ältereres Modell.

Seit ungefähr einem halben Jahr, als sie in die 6. Klasse kam, habe ich ihr einen USB-W-Lan-Stick besorgt, mit dem sie ins Internet kann. Denn muss sie sich von mir holen und wenn ich sage, dass die Zeit um ist, muss sie ihn wieder bei mir abgeben.

Sicherung habe ich durch Kaspersky-Internet-Security.

Ich denke aber, dass das nur Makulatur ist, dass der PC gesichert ist. Denn sie hat auch noch ein Tablet und ein Handy. Und die Klassenwhatsapp-Gruppe kommen da auch Sachen zu uns ins Haus, die ich wirklich nicht gerne gesehen hätte.

Ich bin auch sehr erschrocken, denn NOCH läuft die Klassengruppe über mein Handy, weil das andere Smartfone wenig Speicher hat und jetzt auch nicht mehr von whatsapp unterstützt wird. Ich werde mir dann jetzt ein neues Handy besorgen und meine Tochter kriegt mein altes. Und so werde ich über die Klassengruppe immer zugemüllt, aber meine Tochter hat mich eindringlich gebeten, dass ich bitte niemals was in die Gruppe schreiben soll, weil es ihr peinlich wäre. Manchmal würde ich gerne mal so richtig schön den Hammer kreisen lassen... Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Kids aus der Klasse das Handy nonstop bei sich haben und ständig on sind.

Es ist schon befremdlich, wenn man unter der Woche um 0:30 Uhr noch Nachrichten liest:"Noch jemand wach?"

Meine Tochter hat ja ein Hochbett und ich möchte das nicht, dass sie das Handy mit ins Bett nimmt. Ich bin froh, wenn ich sie überhaupt abends ins Bett kriege. Die Suchtgefahr ist bestimmt sehr hoch.

Meine Tochter ist da aber auch irgendwie noch so unbedarft. Die guckt sich auch manchmal bei youtube Sachen an und das sind dann irgendwelche Tutorials zu ihren Spielen oder so.

Diese ganzen youtube-Stars kennt sie alle gar nicht. Sie hat halt eher ein bisschen nerdig unterwegs. #drache