15 Jährige möchte nicht mehr bei Eltern wohnen

Hallo,

ich frage nicht für mich, sondern für eine Bekannte. Ihre Tochter ist schwierig. Sie hält sich nicht an Regeln und kümmert sich nicht um die Schule.. Klar das Alter. Nun da sie eine Strafe erhalten hat und möchte nicht mehr bei meiner Bekannten wohnen. Aber auch nicht bei ihrem leiblichen Vater, beide haben das Sorgerecht, da er (Lt. Aussage der Tochter) kein Geld hat. Am liebsten würde die Tochter meiner Bekannten zu den Eltern einer Freundin. Die Tochter gibt jetzt an, dass sie ab 14. ja das Recht hätte zu entscheiden wo sie lebt.

Ehrlich gesagt hat meine Bekannte auch kaum mehr Nerven. Wie ist es, darf ihre Tochter tatsächlich entscheiden, wo sie lebt oder müsste sie in dem Fall zum Vater, da er ja auch Sorgeberechtigt ist? Häusliche Gewalt oder ähnliches erfolgt nicht. Lediglich Strafen in Form von Hausarest oder TV verbot.

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Ich kenne mich rechtlich da nicht aus, kann aber nur den Kopf schütteln. Seit wann kann denn eine 14/15jährige bestimmen, dass sie lieber bei ner Freundin wohnen will? Und wo will sie denn nächste Woche gerne wohnen?

Dass man überhaupt denkt, das könnte eine Lösung sein?!

Wenn Mutti keine Nerven mehr hat, sollte sie Hilfe dazu holen, im Sinne beider.

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Ja das hab ich auch schon gesagt. Die Mutter der Freundin hat ihr auch noch sowas ins Ohr gesetzt, von wegen "du kannst ja bei uns wohnen und ab 14. entscheidest du wo du wohnst".

Ans Jugendamt hat sich meine Bekannte auch schon gewandt. Aussage war (zu diesem Zeitpunkt, da war von Auszug noch keine Rede), dass das JA keine Relevanz sieht. Jugendliches Verhalten halt und es sei ja bisher nichts gravierendes vorgefallen. Sie will sich aber nächste Woche nochmal mit denen in Verbindung setzen und die aktuelle Sache klären (war erst heute am späten Nachmittag) und wie sie damit umgeht. Problem ist, dass ihre Tochter sich jetzt auf das "Recht" des Auszuges beruft und morgen früh gehen will.

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Nach normaler Teenager-Rebellion klingt das aber nicht, wenn die Tochter echt ausziehen will. Und was bitte ist denn mit der anderen Mutter los, dass sie sich da so einmischt und sie einziehen lassen würde?
Was ist denn da los? Da stimmt doch was von Grund auf nicht.

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Wenn mich eine Freundin meiner Tochter gefragt hätte, ob sie ab sofort bei uns wohnen kann, hätte ich sie garantiert nicht noch darin bestärkt sondern zugesehen, dass man einen runden Tisch zusammenbekommt, an den sich alle setzen - von mir aus sogar eine Jugendamtsbearbeiterin dazu - und man eine Lösung findet.
Garantiert hätte ich dem Mädel gesagt, dass es auch in meinem Haus Hausarrest und TV-Verbot gibt, wenn etwas Grundsätzliches nicht befolgt wird.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich aussuchen kann, wo sie nun leben will?
Zwischen Mutter und Vater ja - aber sonst?
Ich finde wirklich, dass hier das JA gefragt ist, dem Mädchen auseinanderzusetzen, was Sache ist. Irgendwas läuft in der Familie chaotisch.
LG Moni

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Dank

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Danke Moni mein Gedanke mit der Mutter der Freundin. Wobei sie vielleicht nicht alles oder nur die Hälfte gesagt bekommen hat. Die Tochter meiner Bekannten hat sowas schon immer gemacht. Geschehnisse, gesagtes etc. ganz anders wiedergegeben. Quasi so, dass am Ende andere Schuld waren. Auch in der Schule. Die Mutter der Freundin kennt also nur eine Seite. Besser ist hier immer beide Seiten zu hören. Ich durfte schon oft selbst das miterleben und auch mir wurden schon Dinge angedichtet die ich nie gesagt oder getan habe. Dabei sehe ich die Tochter so gut wie gar nicht.

Meine Bekannte wird am Montag mal mit dem JA sprechen. Es gibt ja da auch eine Familienpsychologische Beratung. Darauf wird sie auf alle Fälle bestehen.

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Sie ist 15 und hat wieviel Einkommen? Wahrscheinlich 0,0.
Von 0,0 kann man es sich nicht leisten, auszuziehen - ergo bleibt sie zu Hause, bis die Umstände sich ändern.
Mit 15 sollte sie die Intelligenz besitzen, im Internet nachzuschauen, wie es sich mit Auszug bei Minderjährigen verhält, welche Möglichkeiten es gibt, alternativ könnte man den Telefonhörer in die Hand nehmen und beim Jugendamt nachfragen. Das Mädchen scheint großkotzig und naiv zu sein.
Bei so einem Gebaren würde ich milde lächeln und das Mädchen auf den Boden der Tatsachen zurückholen - als Mutter, aber auch als "Bekannte".
VG

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Dankeschön. Ganz meine Meinung. Meine eigenen Versuche in dieser Hinsicht wurden, wie du selbst schon geschrieben hast, arrogant belächelt. Dementsprechend hab ich mit der Tochter kaum Kontakt, da sie nebenbei mir persönlich auch Lügen etc.angedichtet hat.

Meine Bekannte ist gleichzeitig auch meine Nachbarin. Sie war vorhin nochmal bei mir. Im Moment ist ihre Tochter scheinbar auf dem Boden der Tatsachen geholt worden. Denn zufällig ist ihr alten Arbeitskollegin eingefallen und die ist mit einem Anwalt verheiratet. Und der hat dem Mädchen mal erklärt wo und wie es abläuft. Zumal sie noch auf die Idee kam, dass sie sich adoptieren lassen könnte von der Mutter ihrer Freundin, welche angeblich auch bereit dazu wäre (was ich mir aber nicht vorstellen kann, zumal ja Kosten damit verbunden sind). Jedenfalls hat der Anwalt ihr erklärt, was für Chancen sie hat für solche Lappalien und wie lange sowas dauern kann.

Trotzdem wird meine Bekannte den Weg zur Familienpsychologischen Beratung suchen.

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Finde ich super, dass sie zur Beratung gehen will, kann nur nützen #pro!

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Eine "Strafe" von den Eltern?

Ich würde Kontakt zum Jugendamt aufnehmen, das kann die Tochter auch machen, wenn sie nicht mehr bei der Mutter leben möchte.

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...sie kann nicht SO frei entscheiden wo sie leben möchte. Da geht es eher darum, ob bei Mutter oder Vater. Sonst hätte ich mit 14 wohl gefordert, in Südfrankreich auf einer Pferdefarm zu leben... hätte keiner richtig ernst genommen...

Ihr solltet das nicht überbewerten. Ja, sie möchte weg. Wer will das in dem Alter nicht? Aber sie meints kaum ernst.

Wenn aber die Mutter das Kind nicht mehr "haben kann" und das gerade eine gute Ausgangslage wäre um die Wohnsituation zu überdenken... Die Tochter kann zum Vater (der ohne Geld) oder bei der Mutter bleiben (die mit den Regeln) oder sie kann beantragen in eine betreute WG zu ziehen. Einfach zu einer Freundin hingegen geht nur, wenn alle Beteiligten das auch wollen...

Wenn die Mutter das Mädchen nicht mehr erziehen kann, ihm nicht "Meister wird" oder fertig ist mit den Nerven, kann sie aufs Jugendamt und sich helfen lassen. Es gibt auch betreute Wohnguppen für Minderjährige. Da könnte das Mädel ggf. hin.
Aber diese betreuten Wohngruppen klingen selbständiger, freier und cooler als sie sind. Mein Mann ist beruflich ab und an auf einer solchen Wohngruppe... Das ist keine WG im eigentlichen Sinne. Das ist mit An- und Abmelden, Ämtchen machen, Regeln, kontrolliertem Schulbesuch, Gruppengesprächen, Zapfenstreich und abends geschlossenen Haustüren... Und das Jugendamt ist mit involviert, selbst wenn die Eltern einen Grossteil bezahlen - da fragt sich, wie schnell man aus so einer Verpflichtung dann rauskommt oder ob man immer irgendwo im Amt hängen bleibt... Aktentechnisch gesehen.


Aber ggf. könnte man mit der Tochter mal darüber reden. Wenn sie sich bewusst ist was das alles heisst, könnte man das machen. Fände ich schade. Und ich bin fast sicher, dass die junge Dame das dann nicht mehr so ernst meint, wenn sie mal merkt, dass sie in so einer WG nicht zwingend ein eigenes Zimmer hat... und nicht zwingend Kinder, die sie sich sonst auch als Freunde ausgesucht hätte...

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Ich bin der Meinung bis sie 18 ist, darf sie das nicht entscheiden sondern die Eltern. Deswegen heißt es Sorgerecht. Und nur wegen einem Streit würde ich das ganze nicht so ernst sehen. Sie ist schließlich 15, da kommt das mal vor.

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Von der Bekannten adoptiert werden, ist natürlich Quatsch. Aber könnte vielleicht jemand auf Pflegegeld spekulieren?

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Interessanter Aspekt. Wo du das jetzt erwähnst, fällt mir ein, dass die Tochter meiner Bekannten mal erwähnt hat, dass die Familie wegen der Arbeitslosigkeit des Vaters, Schulden haben soll.

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Ich bin tatsächlich in dem Alter auch zu einer befreundeten Familie gezogen, weil es daheim nicht mehr ging.

Meine Eltern haben der Familie dann Geld für meinen Unterhalt gegeben.

Du weißt nicht, was da genau los ist in der Familie, warum die Tochter so ist.

Mir hat es auf keinen Fall geschadet, ich habe mein Abi gemacht und bin dann eh weggezogen zum Studium.

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Lustige Geschichte ... meine Freundin war eine Rebellin durch und durch. War extrem verwöhnt und hat sich von ihren Eltern irgendwann überhaupt nichts mehr sagen lassen ... kurz um, sie haben sie "Probeweise" in eine Pflegefamilie geschickt. (mit JA abgesprochen) damit sie sieht, wie gut sie es hat. Das Ende vom Lied - nach ein paar Wochen heulend zu Mutti zurück und seitdem geheilt ....
Meine Schwester wurde übrigens für 3 Wochen zum Schüleraustausch nach Polen geschickt, seitdem ist auch sie geheilt. Manchmal hilft nur das radikale Lernverhalten und mit 14 sollte man es dann begreifen. Mit normaler Rebellion hat das nichts mehr zu tun, wenn sie nicht mehr zuhause sein will, sollte sie lernen wie es woanders zugeht, allerdings auch nicht bei der Freundin, sondern in einer normalen, anderen Familie. Manchmal hilft nur, wer nicht hören will muss fühlen - ist leider so.