Hallo,
ich hätte nie gedacht, dass ich zu diesem Thema mal um Rat fragen würde, aber irgendwie hat das eine Eigendynamik entwickelt...
Wir haben drei Kinder (14, 12 und knapp 2). Unsere Mittlere war immer super unkompliziert und umgänglich.
Klar gab es auch mal Stress, aber alles immer im Rahmen.
Nun hat uns die Pubertät voll im Griff.
Der Tonfall ist so oft unter aller Kanone, die Antworten so frech, dass ich erstaunt bin, warum sie so mit uns umgeht.
Ich habe sehr oft schon mit ihr darüber gesprochen, ihr gesagt, dass ich sie in weiten Teilen sehr gut verstehe, da sie einfach gerade keine leichte Zeit durchmacht.
Unser Verhältnis beschreibe ich auf jeden Fall als gut, über weite Strecken läuft es auch.
Schule ist unproblematisch, ihr Freundeskreis ist nett, da ist alles ok.
Ich fühle mich oft selbst so im Hamsterrad, wenn ich immer die gleiche Platte abspiele, was den Umgangston ihrerseits anbelangt.
Gerade heute kommen wir nicht auf einen Nenner. Habt ihr Tipps?
LG
Benehmen in der Pubertät
Tipps habe ich nicht , ich habe 3 Kinder 25,21.17 und ich habe immer gesagt Pubertät ist keine Krankheit die alles entschuldigt.
Eins hatte ich auch sehr schnell gelernt, Alle Kinder habe gute Ohren die die ganze Zeit auf Durchzug waren (zu einen Ohr rein um anderen raus)Da habe ich mir dann lange Reden gespart. Kurze Ansagen kamen meist an.
Klar haben meine Kinder angefangen zu motzen, der Wortschatz wurde extrem runtergeschraubt .
Aber ich habe keine Beschimpfungen oder Beleidigungen geduldet.
War man schlecht drauf und auf Krawall gebürstet durfte Kind sich in ihren Zimmer austoben und beruhigen.
Wenn Kind kein Bock hat was zu machen, hat Mutter keinen Bock etwas für Sie/mit Ihr zu machen.
Alle drei Mädels und auch wir haben die Pubertät eigentlich stressfrei überstanden.Ich würde heute auch sagen sie war auch nicht sehr ausgeprägt.
Hallo,
unser Sohn (11,5 J.) hatte das teilweise auch schon, mit dem unverschämten Ton.
Das haben wir gar nicht erst aufkommen lassen. Wenn er mit seinen Freunden so redet mag das in Ordnung sein. Hier zu Hause und auch bei anderen zu Besuch wird nicht so geredet. Klar hat er es versucht, was zur Folge hatte das ich an dem Nachmittag keinen Wert auf seine Anwesenheit in den allgemeinen Räumen gelegt habe. Er durfte in seinem Zimmer bleiben bzw. den Transport zum Fußballtraining selbst organisieren.
DAS hat geholfen. Inzwischen reicht ein Blick von mir und er entschuldigt sich für seine Wortwahl/Tonfall.
Da wir sonst nur positive Rückmeldungen bekommen zu seinem Sozialverhalten (Schule, Eltern der Freunde, Sportverein) denke ich das er sehr gut zu unterscheiden weiß, wo er so reden kann und wo besser nicht.
LG
Tanja
Ich kenne das. Im einen Moment hattest du noch ein süßes, hilfesbereites Kind, warst so stolz auf es und auf deine Erziehungsleistung und plötzlich läuft da ein übellauniges Monster mit zu großen, riechenden Füßen, zu langen Gliedmaßen und zu großer Nase herum, das alle unwirsch anherrscht...
Ich habe auf der einen Seite manches gar nicht kommentiert oder aber etwas später eine entsprechende Konsequenz folgen lassen (siehe Beitrag von tralala, ungefähr so). Also im Sinne von "wer meint, er sei hier Graf Koks von der Gasanstalt, der darf zusehen wo er Untertanen herbekommt, WIR sind das jedenfalls nicht!".
Bestimmte "Dienstleistungen" wurden dann eben auch massiv zurück gefahren, bis der Ton wenigstens wieder bei "kurz vor angemessen" war.
Geholfen hat mir auch ein Beitrag, in dem erläutert wurde, dass sie in bestimmten Phasen tatsächlich neurologisch kaum in der Lage sind, empathisch zu agieren. Muss mal googlen, "Vorsicht Umbauarbeiten Pubertät", darüber müsstest du ihn finden. Gefallen lassen muss man sich dennoch nicht alles, sie dürfen schließlich unsere Unterstützung dabei erwarten, dass sich ihr Gehirn weiter entwickeln kann, nech?
Letztlich hilft eine gute Portion Gelassenheit, Humor und immer die Bereitschaft, den Pubertisten in die Arme zu nehmen, wenn er reuig angeschlurft kommt.
Auf FB habe ich neulich einen Spruch gelesen: "Letztlich steckt auch im Pubertier ein menschliches Wesen voller Vernunft und Güte. Man braucht nur die Geduld, bis es sich durch Berge von leer gegessenen Puddingbechern wieder ans Tageslicht gewühlt hat."
Das passte sooooo sehr zu uns. Mein Sohn war in der Zeit fast schon süchtig nach Dany plus Sahne oder Griespudding mit Kirschsoße. Als es irgendwann in seinem Zimmer immer mehr nach Molkerei bzw. vergorener Milch roch, habe ich seinem Bettkasten eine gefühlte Tonne leerer Puddingbecher gefunden...
Es ist nur eine Phase.
Kennst du den Film "Die Körperfresser kommen" ?
Genau so kam es mir manchmal vor. Als ob da über Nacht der süße knuffige Junge durch ein muffiges übellauniges Etwas ausgetauscht worden wäre. Zwar noch das selbe Aussehen aber komplett veränderte Persönlichkeit.
Bei meinem war es wirklich so, als ob ein Schalter umgelegt worden wäre, schlagartig war es da, das Pupertier.
Jep, ich habe auch oft in seine Richtung gedacht: "Wer bist du und was hast du mit *namekind* gemacht...?!"
Bei uns kamen die Veränderung im Aussehen (die ihm sicher auch zu schaffen machte) und die Verhaltensänderung fast zeitgleich. Und da plötzlich alles unregelmäßig wuchs (Füße, Beine, Arme und Nase zuerst), sah er teilweise wirklich "seltsam" aus - rübennasig, schlaksig und übellaunig.
Heute ist er BTW ein ganz Netter, Lieber, Kluger und Zugewandter, der wunderbar mit allen möglichen Menschen auskommt die Optik hat sich ausgewachsen - es wird ihm attestiert, er sähe Mats Hummels sehr ähnlich... Haaach, die Geduld hat sich gelohnt.
Hallo, hier gelten gewisse Grundregeln, auch in der Umgangsform. Dabei ist es mir einerlei, ob das Kind 3 oder 15 ist. Wer sich nicht zu benehmen weiß, kann um den Block spazieren gehen, sich abkühlen und überlegen, wie man sich anderen gegenüber verhält.
Pubertät ist eine Phase, ja, aber keine Entschuldigung für rüden Umgangston oder dergleichen. Das wissen meine 2 Großen und wenn sie es mal vergessen, wiederhole ich mich gerne.
Alles Gute!
Leider keinen Tipp, nur Verständnis.
Meine Kinder sind 14, 12 und fast 8 und der 14jährige ist nur verpeilt, aber ansonsten sehr umgänglich.
Den 12jährigen hat die Pubertät dagegen voll im Griff--da ist echt alles drin: schmusen, schrein, heulen, pöbeln, Türen knallen und am besten innerhalb weniger Minuten...ich sehe dann oft so aus und bin auch mehr oder weniger sprachlos....
Hallo
ich habe alle drei Kids schon länger durch.
Meine waren Spät pubertierende,zwischen 15 und 18 ging es hier teilweise gut ab.
Zum Glück war ich in dieser Zeit nicht alleinerziehend.
Ich war immer der Bad Guy mit Erziehungsauftrag.Mein Mann der Good Guy der dafür sorgte , dass der Dialog nie abriss ,was meist zu endlosen Diskussionen führte.
Unverschämtheiten ( außer im Affekt ) lasse ich mir grundsätzlich nicht gefallen.
Gegen Türen schlagen bin ich allergisch, hat aber mein Sohn obwohl er die Hintergründe kannte ,trotzdem eine Zeitlang gemacht.
Dann gab es hier klare Ansagen
Bestimmte Ausdrücke oder Unverschämtheiten habe ich nicht geduldet.Hier wurde alles ausdiskutiert, jedenfalls von meinem Mann.
Ich war in dieser Zeit oft enttäuscht über die mangelnde Beteiligung im Haushalt.
Mit dem Chaos in ihren Zimmern hatte ich weniger Probleme.
Manchmal konnte ich mich selbst nicht mehr hören.Aber sobald ich inkonsequent handelte, wurde es schlimmer.Erziehung ist und bleibt anstrengend, egal in welchem Alter.
Es geht vorbei.
Jetzt sind wir eine Familien WG, die beiden Jüngeren leben noch zu Hause.
L.G.
Pubertät ist keine Entschuldigung für alles.
Ausdrücke, rotzfreche Antworten und ähnliches wussten meine Kinder ganz genau, gibt es nicht. Diskussionen - gerne - dann aber nicht vor versammelter Mannschaft, sondern unter 4 Augen. Da ich voll berufstätig war, mussten beide auch ihre Jobs im Haushalt übernehmen. Per Liste am Kühlschrank, die wurde einmal besprochen, dann aber nicht mehr diskutiert. Maulereien wurden überhört, gemacht werden musste es trotzdem. Sie wussten beide, dass sie sonst grausam den Kürzeren ziehen - Mutti sitzt am längeren Hebel (Taschengeld, zu Veranstaltungen/Vereinen fahren usw usw).
Reden ja - aber im angemessenen Ton - sonst definitiv nicht. Respekt wollen die Jungen für sich beanspruchen - also haben sie ihn auch gegenüber den Eltern zu zeigen. Wenn nicht - tja - die Konsequenzen müssen sie dann ertragen lernen.
Meine Enkelin übt auch schon den Aufstand gegen die Eltern - ich halt mich da raus - beobachte schmunzelnd aus der Ferne - und vermittle notfalls mal, indem ich beide Seiten auffordere, mal Fünfe grade zu sein lassen. Aber Ausdrücke und rotzfrechen Ton gibt es (noch) von Leonie nicht. Bei der Oma ist sie sowieso (noch)ein Lämmchen
Glaube auch nicht, dass sie mal rotzfrech zu mir sein wird, sie mag es garnicht, wenn ich zickig werde, was sie ein- oder zweimal schon miterlebt hat LG Moni
Hallo,
Du setzt zu viel darauf, daß sie immer "pflegeleicht" war und nun ist sie es gerade nicht mehr. Ich sage meiner Tochter schon bestimmend, wie sie mit mir reden soll und daß es mir bei ihren Freunden egal ist. Über einige Dinge hört man auch einfach hinweg, denn ja, ich war auch mal jung, so what...
LG