13 jährige treibt zur Verzweiflung

Ich kann nicht mehr. Ich war ja bestimmt auch nicht einfach in der Pubertät und hab für vieles Verständnis aber irgendwann reicht es auch. Schon seit längerem steckt meine Tochter voll in der Pubertät aber inzwischen weiß ich schon nicht mehr wie mit mit ihr umgehen soll und immer mehr steigt mir der Ärger und Hass auf gegen ihr Verhalten. Sie ist total respektlos nicht nur mir gegenüber sondern auch z.b. Lehrern. Sie hört auf nix mehr, macht nur was sie will. Ihre Noten werden immer schlechter. Sie hat sich aus liebeskummer in die arme geritzt. Und der Höhepunkt heute kurz vor Weihnachten das unter dem Fenster in ihrem Zimmer alles voll mit kippen liegt. Nix interessiert sie. Weiß nicht was noch tun, hab alles in guten versucht. Bleibt mir nur noch das Jugendamt? Wir sind selber auch noch Pflegeeltern, mir ist das alles so peinlich.

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Hallo,
Ich antworte dir, weil wir mit unserer jüngeren Tochter das gleiche durchgemacht haben. Ich verstehe vollkommen wie du dich fühlst. Zuerst einmal... Ärger ist in Ordnung, wenn sie sich respektlos verhält. Das solltest du ihr auch zeigen. Zumindest in den gravierenden Fällen. Hass ist völlig unangebracht und auch kontraproduktiv. Ebenso mit der Hand auf den Tisch hauen. Das ist kein Kind mehr, die wollen ernst genommen werden. Obwohl sie sich total bescheuert verhalten. Pubertät ist ein wichtiger Abnabelungsprozess. Viele Jugendliche geraten in eine psychische Ausnahmesituation und Krise. Auch Deppressionen bzw. depressive Phasen sind möglich. Nicht immer zeiden sich die durch stilles Zurückziehen sondern auch durch aggressives Verhalten. So war es bei unserer Tochter. Vieles von dem, was ich hier schreibe, habe ich aber auch erst im Nachhinein verstanden. Das mit dem Ritzen würde ich nicht allein auf Liebeskummer zurückzuführen. Zumindest wäre ich da echt vorsichtig. Manchmal scheint die naheliegendste Erklärung als die richtige. In unserem Fall dachten wir, es läge an Mobbing. Weil es da angefangen hatte. Im Nachhinein weiß ich aber, das da viel mehr Dinge eine Rolle spielten. Meine Tochter konnte die Gründe dafür auch nicht wirklich benennen und hat es sich eben mit der naheliegendsten Erklärung einfach gemacht. Es ist dann später wieder aufgetreten. Heftiger als zuvor. Sie meinte sie wisse nicht, warum sie das macht. Sie käme anders nicht klar. Ebenso hat sie mal in einem lichten Moment geäußert, ihre Stimmungsschwankungen würden sie selber “ankotzen“. (Sorry)
Wir haben auch alles mögliche versucht. Sie selber hat sich an die Sozialberaterin in ihrer Schule gewandt. Aus ihrer Sicht war die Situation zu Hause für sie unerträglich. Sie wollte sogar ausziehen. Mein Mann konnte mit der Situation leider nicht gut umgehen. Der hat leider alles sehr persönlich genommen und leider hat das die Situation nicht gerade verbessert. Das Verhältnis zu seiner Tochter war gelinde gesagt mies. Die haben sich nur noch gezofft. Naja... das würde jetzt zu ausführlich werden. Wir haben auch eine Familientherapie gemacht. Hat in unserem Fall nicht viel geholfen, auch weil mein Mann sehr gekränkt war und demzufolge auch nicht wirklich bereit war an der Sache mitzuarbeiten.
Ich habe meiner Tochter letztendlich eine Pschotherapie aufgezwungen. Klingt vielleicht krass, habe ich aber als letzte Möglichkeit gesehen. Als ich wusste, das sie wieder mit dem Ritzen angefangen hat, hab ich sie unter Druck gesetzt. Entweder sie macht freiwillig eine Therapie oder ich bringe sie höchstpersönlich in eine Klinik. Wir hatten schonmal so eine Therapie angefangen nach dem Mobbingfall. Die hat aber nicht viel gebracht, auch weil sie mit der Therpeutin nicht wirklich klarkam. Zumindest hatte damals das Ritzen aufgehört. Vorerst. Jedenfalls wollte sie nun nicht noch mal eine Therapie anfangen. Deswegen musste ich zu diesem Druckmittel greifen. Ich hatte diesmal auch ganz bewusst einen männlichen Therapeuten ausgewählt. War natürlich auch großes Glück gewesen, das es bei diesem Wunschtherapeuten geklappt hat. Der gute Mann hätte die erste Kennlernstunde allerdings fast nicht überlebt. Wenn Blicke hätten töten können...
Am Ende der Stunde war das Eis gebrochen.
Meine Tochter hat in ihm jemand gefunden, dem sie vertraut und auch fast alles erzählt. Und vor allem jemandem, der sie vollkommen ernst nimmt. Seitdem geht es aufwärts... Sie ist jetzt 15 und wir können nun sagen, das Gröbste ist überstanden. Klar gabs zwischendurch auch mal wieder Ausfälle. Aber insgesamt geht es aufwärts. Auch wir haben uns abgenabelt. Das mussten wir leidet auch erst lernen und verstehen. Sie ist jetzt viel selbstständiger und hat auch mehr Freiheiten. An bestimmte Regeln, wie Heimkommzeiten hält sie sich weitestgehend. Hilft sogar im Haushalt mit. Zumindest manchmal... Sie beteiligt sich auch wieder an Gesprächen am Familientisch sehr ausgiebig und ist insgesamt viel ausgeglichener. Man merkt direkt, das der Kessel innnendrin viel weniger brodelt.
Das ist es, was ich euch empfehlen kann. Sucht einen guten Therapeuten für eure Tochter. Schon wegen dieser Selbstverletzung. Sie braucht jemand der sie ernst nimmt und mit dem sie reden kann. Das klappt in dem Alter mit der Familie meist nicht mehr. Und die Jugendlichen wollen das oft auch nicht. Da können Außenstehende besser helfen. Fachleute sowieso. Und ihr werdet lernen, euer Kind anders zu sehen. Auch wenn's erstmal komisch ist. Naja wenn du noch Fragen hast, frag ruhig.
Uns hat das jefenfalls sehr geholfen. Und es ist nicht eure Schuld, das die Situation jetzt so ist. Ich kriege echt die Krise, wenn andere schreiben, da könne wohl was in der Familie nicht stimmen. Die haben keine Ahnung...
LG
Cornichon

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Hi..hab mich grad spontan angemeldet..weil es mir im Moment so mies geht und ich nur nach guten Worten suche.Bin zufällig auf die Seite und deinen Beitrag gestossen, weil ich mich gerade in einer ähnlichen Situation befinde und mich das total fertig macht. Die Story ist so ähnlich wie bei euch..wir haben uns Hilfe gesucht und unsere Tochter ist seit 3 Wochen stationär und darf am Wochenende nach Hause.. aber es läuft nicht...sie wollte sogar selbst da hin..
mittlerweile bin ich froh diesen Schritt gegangen zu sein und sie empfand es am Anfang wie Urlaub, wollte nicht mehr heim wollte in ne WG oder sogar pflegefamilie. Bin total fertig...jetzt wirft sie uns vor ist alles mies will nicht mehr hin..wir haben sie weggebracht...zeigt laut amnanese leichte depressionszüge respektlosigkeit unmotivation und und und..soll jetzt auf ADHS getestet werden...bin einfach verzweifelt und am Ende.. Sorry für s ausheulen musste mal raus

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Ups, das hört sich heftig an.
Seid ihr im Gespräch, hat sie Momente, wo man (frei von Vorwürfen!!) mit ihr reden kann??
Mein knapp 13jähriger ist im Gegensatz zu meinem knapp 15jährigem echt auf Kravall gebürstet und da muss ich schon ab und an ein wirklich ernstes Wort mit ihm reden--meist lächel ich über seine Sprüche und seinen Zwergenaufstand, aber ab und zu muss ich dann doch mal auf den Tisch hauen.

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Reden geht gar nicht, sie blockt alles ab. Und wenn ich mal auf dene Tisch haue, artet es meistens von ihrer Seite aus. Dann flippt sie total rum. Komm gar nicht mehr an sie ran. Selbst in guten Moment lässt sie nicht über Probleme mit sich reden

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Versuch es statt mit Vorwürfen mit Verständnis. Mit 13 bedeutet liebeskummer praktisch das Ende der Welt für sie. Ihre Verzweiflung ist so groß, dass sie sich selbst schmerzen zufügt um dem Schmerz in ihrem Inneren zu betäuben. Es ist ihr alles egal, weil sie glaubt, die ganze Welt ist gegen sie. Keinen interessiert, wie es ihr geht, warum sollte es sie dann kümmern? Lieber rebellieren gegen alles und jeden und auf alles und jeden scheißen als zu zeugen, dass sie verletzt ist. Habe Verständnis für sie. Zeige ihr, das du genau nachvollziehen kannst, was sie fühlt und das du es verstehst. Durch Verständnis wird sie sich öffnen. Nicht aber durch strenge und Hass Gefühlen ihr gegenüber.

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Hallo,

das klingt natürlich heftig, vor allem in dem Alter... ich kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen.

Hat sie noch leibliche Geschwister? Habt ihr aktuell ein Pflegekind? Hat sie Freundinnen, ein Hobby? Läuft in der Schule mit Mitschülern was schief?

Was mir so aus dem Bauch raus einfallen würde:
- Schilddrüse und Blutzucker untersuchen lassen
- zu den Zigaretten würde ich gar nicht viel sagen, ausser, dass sie nicht zu Hause rauchen soll, erst recht nicht in ihrem Zimmer
- unternimm Dinge mit ihr alleine, auch wenn sie erstmal ein Gesicht zieht. Shoppen, bummeln, Kaffee trinken, Pizza essen gehen, egal, und sprich sie währenddessen NICHT auf die Problematik an
-sag ihr immer wieder, dass du sie lieb hast und sie immer mit dir sprechen kann. Dass sie auch einen Brief schreiben kann, wenn sie sich sprechen nicht traut (das habe ich früher gemacht)

Alles Gute!

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Hi,
sie ritzt sich, raucht wie ein schlot und hat respektloses Verhalten und du kommst mit pubertären Verständnis, weil du dich auch wegen Liebeskummer damals umbringen wolltest?

Ihr solltet zusammen eine Familientherapie machen, denn bei allem Respekt, bei den Erwachsenen scheint auch gewaltig was schief zu laufen.

lg
lisa

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Die Antwort sollte wohl an mich gehen.
Ja, ich würde es statt mit Hass Gefühlen, die die te ihr gegenüber empfindet, mit Verständnis versuchen. Ich kann mich noch sehr gut an mein 13 jähriges ich erinnern uns mich in die die Tochter hineinverdrzen. Und genau diese Empathie braucht das Mädchen jetzt.

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Esx ist nicht die TE, die sich umbringen wollte ;-)

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Hallo,
das braucht euch nicht peinlich sein!
Mit dem Wort Hass (auch wenn es sich nicht gegen sie persönlich, sondern gegen ihr Verhalten richtet) würde ich sparsam/vorsichtig umgehen. Das ist schon heftig.

Hat sie einen guten Freundeskreis und eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung?

Auch wenn es das schlimmste ist, wenn zB die erste große Liebe Schluss macht, selbstverletzendes Verhalten ist nicht normal und gehört zumindest einmal abgeklärt vom Profi.

Dass manche Jugendliche das Rauchen ausprobieren (und hoffentlich bleibt es nur dabei), ist normal. Vielleicht könntest du ihr gegenüber klare Regeln kommunizieren a la „wenn du meinst rauchen zu müssen, dann passiert das außerhalb unseres Hauses! Wir finden, dass es deinem Verhalten und deiner Gesundheit schadet! Wir lieben dich, aber wenn das so weiter geht, grade mit dem Ritzen, dann müssen wir zum Arzt/Psychologen. Da reichen Mama und Papa wohl nicht mehr aus.“

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Hallo,

insbesondere wegen des Ritzens, würde ich zügig professionelle Hilfe holen! Das würde ich sehr ernst nehmen und alles andere wäre für mich erstmal nebensächlich.

Alles Gute für Euch!

H.

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Hallo
ich würde mir auf jeden Fall Rat holen bei einer Erziehungsberatungsstelle, auch das mit dem ritzen ist kein Spaß evlt. einen Psychologen aufsuchen.
Sie muss sehr verzweifelt sein um so etwas zu machen
Meine Große ist jetzt 20 auch sie war sehr schwierig in der Pubertät, mit reden ging gar nicht sie wurde nur aufsässiger.
Ich habe versucht mit ihr Kompromisse zu schliessen, so ungefähr so wie du mir so ich dir.
also hat sie was gutes getan dann kam auch was zurück
Das hat auch nicht immer was gebracht aber ist war zumindest besser
Wenn sie von mir was wollte, dann wollte ich sozusagen auch was von ihr.....
hat sie gestreikt habe ich das auch mal getan und es hat gewirkt nicht immer aber doch öfters
geritzt hat sie sich auch, da habe ich sehr eindringlich und ernsthaft mit ihr geredet und es war einmalig daher war es dann nicht ok aber vorbei
Trotz allem haben wir ihr immer signalisiert wir sind für sie da und sie kann jederzeit mit uns reden, und sie kam auch nicht immer
sie war auch agressiv und ausfallend und hat auch gelogen
Es war keine leichte Zeit, aber trotzallem müssen die Teenager merken, dass man sie liebt und für sie da ist.
Aber auch mal zu streiken und zu sagen Stop auch dass muss sein
Strafen haben wenig bewirkt so gut wie gar nichts, die stellen einfach auf Durchzug
Ich kenne das auch, man ist schon verzweifelt es gab auch Tränen usw
und man war wütend einfach mega wütend.
Heute kann ich sagen ich denke wir haben es ganz gut gemacht auch wenn es teils nicht leicht war
Sie ist heute eine hübsche junge Frau mit einem tollen Beruf
Kopf hoch! und holt euch Hilfe, auch wenn ihr die Pflegeeltern seit du brauchst dich nicht schämen

Alles Liebe
Moni

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kannst mir gerne eine pn schreiben

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