Sohn, 14Jahre unbelehrbar

Vielleicht kennt das jemand und weiß uns zu helfen?

Mein Sohn ist in der 9. Klasse einer Mittelschule und schreibt aktuell seinen Quali.
Seit Monaten predigen wir, dass er (auch selbstständig) lernen muss. Die letzten Jahre war er ein 3er Schüler doch nun seit er wirklich lernen muss für die Prüfungen schreibt er nur noch 4er und 5er 😒
Ich sage ihm er soll täglich mind. 1 Std intensiv lernen wenn er etwas nicht versteht soll er mich oder meinen Mann fragen. Er tut es nicht er sagt er kann alles und bringt uns ne 5 mit nach Hause.
Mittlerweile verheimlicht er uns Proben und als Ausrede bringt er: Der Test war nicht angesagt“ -natürlich eine Lüge
Wir sagen ihm, dass das alles für seine Zukunft ist damit er einen guten Abschluss macht und die 10. machen kann. Aber es kommt absolut nicht an.
Lernen ist für ihn eine Strafe! Eine Strafe die ihn davon abhält mit Freunden raus zu gehen und PlayStation zu spielen.
Aktuell ist die PlayStation wieder konfisziert. Er muss eine PowerPoint Präsentation für Technik und AWT machen (Abschlussprüfung !) ich bin sie mit ihm durch gegangen aber sie war absolut mager gestaltet das hätte von einem Grundschüler kommen können ich verzweifle 😪
Ich bin sie ganz lieb und geduldig mit ihm durch gehangen und habe sie neu mit ihm aufgeschrieben. Seine Aufgabe war es die Folie zu gestalten Bzw das geschriebene abzuschreiben. Ich komme nach 1 Std in sein Zimmer (22Uhr) und da lief die PlayStation und er hat noch nichts gemacht als 3 Sätze geschrieben. Ich bin natürlich ausgerastet und nahm ihm die PlayStation weg. Nun fühlt er sich als das Opfer, keine Reue er versaut sich seine Zukunft 😔
Auch mein Mann ist am Ende wir wissen nicht weiter..

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WESSEN Zukunft versaut er sich?


SEINE EIGENE

nicht deine, oder?

Du kannst ihm doch seine Abschlussprüfungen nicht schreiben. Er ist scheinbar faul oder doof. Bei manchen Jugendlichen fällt der Groschen erst viel später.

Denk also mal an dieses "Später". Was, wenn er die 10 jetzt nicht machen kann? Was ist dann das Thema für ihn? Könnte er theoretisch später weitermachen mit der Schule? Auf einem anderen Bildungsweg? Dann würde ich jetzt den Druck rausnehmen.

Wir haben einen Jungen hier, der war sehr lange sehr faul. Er hat seinen Realschulabschluss ziemlich gut gemacht, weil er ein paar Monate vorher endlich die Kurve gekriegt hatte. Er hatte den Plan, aufs Gymnasium zu wechseln und doch noch Abi zu machen. Das war SEIN Wunsch, und deshalb hat er das auch durchgezogen.

Der Groschen fiel spät, aber effektiv, denn jetzt macht er die 1o. Klasse Gymnasium und kommt total gut zurecht.

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Hi. Wir haben genau das gleiche Problem. Unser Sohn ist 14 und in der 9. Klasse.
Er war immer ein guter Schüler. Seit diesem Schuljahr ist es eine Katastrophe. Er lernt nicht, hat zu nichts Lust und würde am liebsten nur an seiner xbox und an seinem Handy hängen. Wir führen jeden Tag Diskussionen und wir sind die schlimmsten Eltern ....
Inzwoschen streiten mein Mann und ich uns auch nur noch weil die Nerven einfach blank liegen.

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Hallo,

Handy und XBox einfach mal konsequent ne Zeitlang wegnehmen.

Lg

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Schon gemacht.
Haben nun eine app auf dem Handy . Das Handy ist nun generell zeitlich auf 1 Std täglich begrenzt.
Xbox darf unter der Woche gar nicht und am WE nach Absprache 1 Std gespielt werden.

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Manche lernen erst, dass das Leben einem nichts schenkt, wenn sie die Konsequenz für ihre Faulheit erfahren. Du schreibst, er hat die ganzen Jahre nie wirklich intensiv gelernt und stand immer auf einem 3er Schnitt, daran seid ihr aber nicht ganz unbeteiligt. Ich würde mich nicht damit zufrieden geben, dass mein Kind auf der Hauptschule gerade so durchkommt, dafür aber nicht einmal ordentlich lernen muss. Da kann man schon mehr leisten, oder?

Jetzt wird es zu spät sein und entweder verhaut er den Quali und kann noch einen Versuch machen und ist eventuell dann motivierter oder er muss ohne Quali von der Schule und zusehen, dass er eine Ausbildung macht. Vielleicht motiviert ihn dann auch die praktische Arbeit wieder?

Zuerst würde ich jetzt von ihm wissen wollen, ob er überhaupt noch Interesse an der Schule und dem Abschluss hat. Falls ja, braucht er dringend Lernhilfe und feste Arbeitszeiten. Zocken kann er ja danach immer noch. Sollte das nicht der Fall sein, ist der Zug wohl eh schon abgefahren. Dann soll er lieber Praktika machen und hoffen, er bekommt durch den dort gezeigten Fleiß ein Jobangebot. Einen Abschluß machen kann er später immer noch, wenn ihm daran etwas liegt.

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Wenn die Eigenmotivation komplett fehlt, wie willst du den jenigen dazu zwingen zu lernen?
Mein Sohn ist 15 und war schon immer demotiviert, ab dem 1.Schultag, er reagiert weder auf Sanktionen noch auf Belohnung, Handy weg, egal, Stubenarrest, egal, er ist schon mehrmals von der Schule geflogen wegen Schwänzen , und er hat nur 5er.
Er zieht das konsequent durch, war auch schon in einer Wohngruppe, weil mein Mann und ich den Stress und Streit nicht mehr aushalten.
Einen Jagdhund kann man nicht zur Jagd schleppen, sagt unser Sozialarbeiter immer.
Ich denke, Eltern.haben da nur begrenzt Einfluss.
Außerdem denke ich nicht,dass man.ein.Kind zum.Lernen abhalten muss, wenn es 3er schreibt.
Die Panik dass das nicht reicht, ist doch oft von den Eltern künstlich dramatisiert, viele Schüler schaffen die Schule ganz ohne Unterstützung der Eltern.

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"Wenn die Eigenmotivation komplett fehlt, wie willst du den jenigen dazu zwingen zu lernen?"

Aus welchem Teil meines Beitrags liest Du heraus, dass ich jemanden dazu zwingen möchte, zu lernen? Oder hast Du auf den falschen Antworten Link geklickt?

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Wenn dein Sohn eigentlich will, es aber nicht auf die Reihe bekommt - dann müsst ihr ihn mehr unterstützen. Dieses in dem Alter muss man selbstständig lernen etc. - ist für mich eine Ausrede der Eltern. Grade in dem Alter brauchen die Kids Unterstützung , bei der Struktur ihres Alltags. Ihr Gehirn ist im Umbau und da ist die Schere zwischen - wollen und machen - nun mal extrem groß.
Ich hätte mich mit ihm hingesetzt und hätte die Präsentation mit ihm zu Ende gebracht. Erfolgserlebnisse helfen besser in der Schule als Strafen.

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"und da ist die Schere zwischen - wollen und machen - nun mal extrem groß.
Ich hätte mich mit ihm hingesetzt und hätte die Präsentation mit ihm zu Ende gebracht."

Wer nach 3 Sätzen um 22 (!) Uhr an der PS hockt, statt an seiner Präsentation zu arbeiten, von dem kann man wohl kaum "er will" sagen. Auch würde ich mich um 22 Uhr ganz sicher nicht mit einem völlig unwilligen Teenie hinsetzen, ehrlich nicht. Die PS wäre hier allerdings auch weg gewesen.

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Es kommt nicht auf die Länge des Lernens an.....

Zuerst einmal würde ich schauen, was muss gekonnt werden und ja, ich würde es mit meinem Sohn zusammen machen, wenn er sich verzettelt. Wenn es sowieso schon Diskussionen gibt, dann würde ich als Teenie auch nicht von alleine kommen.......gibt ja nur Ärger.

Statt zu verzweifeln, Ärmel hochkrempeln. Allerdings wir haben jetzt April.....und wenn der Abschluss kein Quali ist, gibt es doch auch noch andere Möglichkeiten, diesen zu erwerben.
Ich denke einfach, dass die Schüler auf der Mittelschule es oft auch nicht leicht haben. Während unsere Kinder Gymnasium noch durchkommen, müssen die bereits um ihre Abschlüsse kämpfen. Mir hat mal ein Gymnasiallehrer gesagt, die 8./9. Kl. müßte abgeschaftt werden.

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Fast alle Lehrer denken so über die 9. Klasse... Gibt m.E. sogar Untersuchungen darüber, dass die Kids am Ende der 9. Klasse weniger wissen/können als vorher. Hat man mir zumindest mal eine Dozentin an der Uni gesagt, die sich auf Bildungsforschung spezialisiert hatte.

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Hallo,

wir machen das ganz einfach. Sämtliche Sachen weg, kein rausgehen mehr und nen Wochenplan, wo jeden Tag was anderes steht. Nach ner Woche gab es dann als Belohnung was wieder aber nur für ne bestimmte Zeit usw. Bis von sich aus normal gelernt wurde.

Hat super geklappt, unser Mittlerer ist ein 1er Schüler hatte Spanisch neu bekommen aber 0 Bock zum Lernen. Prompt haben wir das Durchgezogen mit dem Plan kamen die 1en wieder.

Lg

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Ich würde sämtliche technische Geräte so lange streichen / wegnehmen, bis es wieder verlässlich klappt und er sich an Absprachen hält.

Wenn lernen ihn von den Treffen mit Freunden abhält, würde er bei mir erst recht bis zur Erledigung seiner Aufgaben nicht raus gehen.

Wenn er seine Pflichten nicht erfüllt, würde ich nach und nach weitere Annehmlichkeiten streichen.

Natürlich muss er irgendwann selbst erkennen, dass er das alles für sich selbst tun muss und die Lösung kann auch nicht sein, dass du ihm alles machst und er nur noch abschreiben muss.
Ich hatte so eine Phase als Jugendliche aber selbst. Immer war ich eine gute Schülerin mit sehr guten Noten. Zu Beginn der Pubertät habe ich nicht mehr gelernt, keine Hausaufgaben mehr gemacht, abgeschrieben und alles erschien mir interessanter und wichtiger als die Schule. Meine Mutter hat mit massiven Strafen und Kontrolle reagiert - meines Erachtens damals der einzig richtige Weg, um das Ruder herum zu reißen...

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Es ist doch seine Zukunft, und so schwer das auch ist, beim ihm muss der Groschen fallen! Klar kann man als Eltern Hilfe anbieten und auch mal technische Geräte einziehen: Aber glaubst Du wirklich, Dein Sohn lernt, wenn er seine PlayStation nicht hat? Versuch macht klug ... aber bei meinem Filius haben solche Sanktionen Null gebracht.

Ich hab mich früher auch viel zu sehr reingehängt, in der 8. Klasse dann aber die ewige Kämpferei drangegeben - wäre er nicht auf einer Gesamtschule, hätte er wiederholen müssen. Und oh Wunder, ab der 9. Klasse wurden die Noten stetig besser, für ihn war nach einigem Überlegen klar, dass er in die Oberstufe will, und so muss er sich um die Quali jetzt auch keine Sorge machen (auch wenn er echt nur so viel tut wie eben notwendig).

Weiß Dein Sohn denn, was er will? Gibt es einen Plan B für ihn, wenn er die Quali nicht schafft? Darüber würde ich schon mit ihm sprechen, denn da geht es nicht darum, dass er "es später mal besser hat", sondern ganz konkret darum, was er nach dem Sommer macht.

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Weiß dein Sohn denn WIE man lernt? Meistens geht das auch so schief, weil die Jugendlichen nicht wissen, wie sie das methodisch tun sollen. Das ist so ein bißchen wie einen Pulli stricken, aber nicht wissen, wie man die Nadeln und die Wolle halten und Maschen aufnehmen muss und ohne ein Muster zu haben, an dem man sich orientieren kann.

Schau mal, ob ihr euch methodisch unterstützen lassen könnt und dann probiert die Methode zusammen aus. Wenn er weiß wie, wird er vielleicht auch jeden Tag etwas machen statt stupide in einen Ordner oder ein Buch zu schauen und nicht zu wissen, was man da eigentlich tut.

LG