Hallo,
das Thema Medien kommt ja hier recht oft auf und ich möchte eine kleine Geschichte erzählen, wie sie uns gester widerfahren ist.
Unsere Tochter, 14, unter der Woche im Internat seit letztem Schuljahr, hat schon WhatsApp, seit sie 9 ist, glaube ich. Hinzu kamen später Musicelly und Instagram.
Ein Handy hat sie, seit sie 7 ist.
Ich habe schon oft geschrieben, daß wir es von Anfang an so handhaben, daß wir für die Apps das Passwort haben, sie nicht. Das Passwort zum Entsperren muss uns vorliegen und wir kontrollieren regelmäßig. Auch können wir, wie gestern geschehen, bspw. Instagram sehen, obwohl wir blockiert waren, was ein NoGo ist und eine Regel, gegen die gestern verstoßen wurde.
Momentan gehen viele Internet-Trends und Mutproben um. Wir reden seit Jahren mit dem Kind und bisher auch sehr erfolgreich. Ich hätte fast meine Hand dafür ins Feuer gelegt, daß sie niemals bei einem solchen Trend mit macht, wir haben ja auch schon gesehen, was andere probiert haben und meine Tochter als Weichei betitelt wurde. Diesmal nicht. Sie war sogar so hirnpubertiert, daß sie diese Mutprobe, Halsschlagader abdrücken lassen, umfallen und widerherstellen, auf Instagram postete. Gestern Abend um 22:00 Uhr, die Nacht war gelaufen. Natürlich gab es gleich eine Standpauke, aber sie meinte immer wieder, sie wollte es probieren, macht es nicht mehr, weiß daß es dumm war, sie hat es ja überlebt . Sie begreift gar nicht, was sie da getan hat, mit dem Video andere Kinder dazu auffordern könnte, dies auch zu probieren.
Allerdings hätten wir es ohne diese Medien nicht mitbekommen. Also Fluch oder Segen?
Wir haben jetzt die Lehrerin angeschrieben, die Trainer und das Internat und um Aufklärungsarbeit gebeten. Sie ist wütend, kommt ja auf sie zurück, ich habe ihr vorgeschlagen, selbst mit der Lehrerin zu sprechen und mit ihren Freunden und von der Tat zu erzählen. Wenn sie heut Nachmittag nach Hause kommt, gibt es nochmal ein Gespräch.
Was sie auch noch meinte, daß unserer Erziehungsmethoden lächerlich sind, alle lachen über sie, weil sie so konsequente Strafen bekommt. Sie meinte, andere Kinder bekommen ne Ansage und das Handy weggenommen, das reicht doch Anscheinend nicht.
Was ich damit sagen möchte, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Das von Anfang an. Kinder machen immer mal Mist, gerade in der Pubertät, aber dank der Medien kommen die Eltern dahinter, oder doch leider wegen der Medien? Keine Ahnung.
LG
Medien und warum es wichtig ist, diese im Blick zu haben!
Kann ich nur unterstreichen. Ich verstehe die Mütter hier auch nicht, die tatsächlich schreiben, sie vertrauen ihrem Kind absolut - und nichts prüfen.
In meinem erweiterten Bekanntenkreis hatte eine 13jährige einen Instagram-Account, um ihrer Musikgruppe zu folgen - und da wohl auch "Freundinnen" gefunden. Als vor den Ferien die Zeugnisse akut wurden, schaukelten sich die Mädels hoch mit dramatischen Erzählungen, was sie nicht alles anstellen würden bei schlechten Noten - bis hin zu Suizidphantasien. Nie und nimmer hätte ihre Familie sowas geglaubt, da sie nicht mal schlechte Noten hatte und es überhaupt keine Probleme gab, wollte nur mitspinnen.
Gottseidank fand das eine Mutter und ging der Sache gleich nach. Diese dummen Nudeln fanden ihre Spinnereien "cool". Weniger cool fand es die Familie eines Mädchens, bei denen die Polizei vor der Türe stand und die Suizidabsicht ihrer Tochter prüfen wollte. Gottseidank war die Mutter schon informiert gewesen und zusammen konnten sie alles klären. Eine andere Mutter hatte wohl die Polizei informiert und - der Polizist muss wohl wörtlich gesagt haben, beim geringsten Verdacht hätte er das Mädel gleich mitgenommen zu ihrem eigenen Schutz. Aber so blieb es bei einer eindringlichen Verwarnung, so einen Mist nicht mehr zu machen. Das Mädel verstand auch nicht, warum der Instagram-Account nun gelöscht ist - und eine tägliche Handykontrolle erfolgt.
In dem Alter schaltet das Hirn wohl wirklich immer wieder mal komplett ab.
Man MUSS kontrollieren, geht garnicht anders - macht meine Tochter bei ihrer Elfjährigen auch. Wäre sie dagegen, wäre das Handy weg - ohne weitere Diskussion.
LG Moni
Ich halte es ebenso für elterliche Pflicht, das Kind zu begleiten, solange das notwendig ist. Das tut man in anderen Bereichen (z.B. Schulweg) ja auch. Begleitung heißt für mich, zu wissen, was mein Kind im Netz treibt, sich mit ihm zusammen ans Handy zu setzen und über "Momo", Kettenbriefe, Challenges und dergleichen zu sprechen - immer und immer wieder.
Wer meint, sich bei 8-13Jährigen faul mit "aber das ist doch Privatsphäre" herausreden zu wollen, handelt in meinen Augen grob fahrlässig. Es kommt der Punkt, an dem die notwendige Reife da ist, sich komplett alleine um Whatsapp, Instagram, FB & Co. zu kümmern - aber bis das soweit ist, vergeht bei uns (13 & 11 Jahre, den 4Jährigen mal außen vor gelassen) sicher noch eine ganze Weile.
Schönes Wochenende
Oh jaaaaa, über Momo und Konsorten gabs bei uns auch schon Endlosdiskussionen; mittlerweile hat sie es begriffen und "belehrt" nun auch fleißig die andere Oma, die nicht so handyversiert ist
Dir auch schönes Wochenende.
Hallo
Wichtig ist es nicht nur die Sache "im Blick zu haben", ich finde es noch wichtiger mit dem Kind im Gespräch bleiben. Das Maß an Kontrolle was teilweise an den Tag gelegt wird finde ich bedenklich. Wer so viel Kontrolle als nötig empfindet, hat vielleicht ein Kind das noch nicht bereit ist für Medien in dem Umfang.Auch mit Auge der Eltern.
Damit meine ich jetzt nicht dich, das ist nur mein Eindruck nach ein paar Themen über Medien hier. Kinder sind nicht dumm und lernen schnell.
Im Freundeskreis meines Sohnes gab es im vergangenen Jahr einen Vorfall. Übeltäter war in unserem Fall ein Kind das strengstens über- bzw. bewacht wird. Konto eingerichtet, feste Zeiten,... und tja. Von dieser Sache war nichts auf dem Handy zu finden. Es ist raus gekommen weil mein Sohn und ein anderer Freund zu uns gekommen sind in dem Moment als sie es gesehen haben.
Kontrolle ist gut und wichtig, keine Frage. Aber bei einem begleiteten Umgang mit Medien darf es nicht der einige Ansatz sein.
Liebe Grüße
Ich gebe Dir vollkommen Recht und gerade weil wir so viel Reden und eben nicht nur kontrollieren, bin ich um so mehr geschockt, dass meine Tochter hier mit gemacht hat UND es ins Netz gestellt hat.
Mein Bonuskind ( 11 Jahre) bekommt seit den Ferien erst ihr Handy für den täglichen Umgang. Ich bin auch immer für Kontrollen, ich wurde früher selbst stark kontrolliert, wobei es da noch keine Smartphones gab, aber die Schulmappe... dabei hatte ich wirklich nichts vertuscht, im Gegensatz zu meinen Bonuskind. Da fängt es sxhon bei Hausaufgaben... an. Apps wie instagram und Facebook sind noch streng verboten. Hsben eine App eingerichtet um auch eine Zeit einzurichten wie lange sie am Tag an's Handy kann. Am Montag schau ich und Handy und finde die App tiktok, sowas wie musicelly. Ich war so erschrocken was sie da gepostet hat. Sxhon alleine das sie überhaupt ein Profil erstellt hat, öffentlich. Und dann gestikuliert sie Texte nach wie ,, es schneit, sie zieht es sich durch die Nase und ist so drauf das sie ne Sonnenbrille braucht" oder Bauchfreie Videos und ab einem bestimmten Abschnitt wird er eingezogen.... überall Bilder mit kussmund. Ich habe direkt alles gelöscht und als sie von der Schule kam hab ich mit ihr geredet. Es liegt auch an ihren ,,Freundinnen" die haben ihre Handys auxz schon immer und auch nachts. Wenn ich sehe was die um 3 Uhr nachts in den Whatsapp Status stellen wird mir schlecht. Ich hoffe sie hat es etwas verstanden. Ich kontrolliere nun trotz App täglich. Die Kids bekommen ein total falsches Bild von den Medien. Es geht nur um Kleidung, Schminke, hübsch sein... das hat nichts mit der Realität zu tun und das müssen wir den Kindern beibringen.
TikTok = musical.ly
Ich empfehle einen Google Family Link Kinderaccount. Da hat man voll Kontrolle, was installiert wird.
Google-Konten sollten nicht auf Erwachsene kaufen, so greift keine Kindersicherung.