Unsere Tochter war ein liebes Kind. Besuchte das Gymnasium und war dort sehr erfolgreich.
Nur richtige enge Freunde oder eine Clique gab es für sie nicht.
Wir wohnen ländlich und sehr ruhig; hier gibt es wirklich nichts und auch fast keine Gleichaltrigen.
Unsere Tochter war einsam; das wusste ich. Und sie verbrachte deshalb vieel Zeit mit den schulischen Aufgaben und im Bad.. Helfen konnte ich ihr leider nicht.
Nach dem Abitur wurde die Unzufriedenheit so schlimm! Dauernd schrie sie herum und wirklich jeden Tag tat ihr etwas weh. Ich war ständig zwischen Verzweiflung, Reden und Ignorantz des Ganzen.
Nun hat sie einen Studienplatz und alles ist anders und super!! Sie hat vom ersten Tag an Freunde gefunden, ist in der Fachschaft aktiv und jeden Abend weg.
Sie ist richtig aufgelebt.
Nun fängt unser Sohn an, gerade 17 geworden. Immer ein fröhlicher hübscher Kerl gewesen; angehimmelt von den Mädchen und voller Ideen und Wünsche.
Die alte Clique hat sich zerschlagen; er ist oft ungewollt daheim. Die Oberstufe am Gymnasium ist im Vergleich zur 10. Klasse halbiert. Seine besten Freunde sind weg.
Er ist gut in der Schule; Stufensprecher, weil er einen klaren Verstand hat.
Aber mit den Mädchen klappt es wohl nicht so, wie er sich das wünscht?
Er ist so ruhig geworden. Will nicht reden oder sich aussprechen.
Heute ist er um 20 Uhr ohne Abendessen ins Zimmer verschwunden; Licht aus.
Es tut mir so leid!! Ich kann nichts tun. Er lässt mich nicht. Ich nerve höchstens.
Aber ich kann nicht schlafen.
Es wird besser!? Jugendliche zwischen 17 und 19
Da bleibt oft nur abwarten und immer wieder Angebote. Überraschender Weise gehen meine dann doch ganz gerne mal mit Mama ins Kino oder eine Pizza Essen - denn das Gute ist Eltern werden weniger peinlich .
Ganz ehrlich: Deine Sorgen hätte ich gerne .... mit meinen 13- bzw. 16,5-jährigen!
Ist das hier fishing for compliments, oder welchen Frage hast Du gerade, bei der Dir ein reicher Erfahrungsschatz helfen könnte?
Danke für die Antwort.
Soll heissen: Unsere Tochter hat sich nun gefangen. Nach langer Zeit und viel Geschrei.
Aber ich mache mir grosse Sorgen um meinen Sohn. Er sitzt allein.Und er zieht sich massiv zurück. Fast alle anderen haben jetzt Freundin/Freund und bei ihm zerbricht alles.
Heute ist er nun auch durch die praktische Führerscheinprüfung gefallen.
Wie kann man ihm helfen?
Hallo
vielleicht machst du dir zu viele Sorgen, vielleicht nicht.
Ich selbst hatte drei "Spätpubertierer".
Es gab bei uns weder vorpubertäre Phasen ( geht hier bei urbia ja oft schon mit 9Jahren los ), noch waren sie in der Zeit von 13 bis 18 Jahren irgendwie auffällig .
Ärger/Auffälligkeiten gab es es erst später.
Dazu gehörten auch Rückzüge, Lustlosigkeit,heftiges Feiern u.s.w. ( bei jedem Kind anders )
Natürlich sollte man das im Auge behalten.
Bei meinen sportlichen Kids war es insgesamt einfacher.Eines verweigerte so ziemlich alles.
Versuche unbedingt im Gespräch zu bleiben.Viele fallen durch die FS Prüfung.Kein Beinbruch.
Vielleicht kann die Tochter ihn mal mitnehmen zu ihren Freunden?
Hat er noch ein Hobby oder sonst irgendetwas was ihm Spaß machen könnte?
Lass dir deine Sorgen nicht anmerken, das zieht ihn sonst zusätzlich runter und er könnte glauben, dass mit ihm was nicht stimmt.
Irgendwann wird es besser und sie werden selbstständiger.
L.G.
Mir kommt beim Lesen der Beschreibung folgende Einschätzung:
Bist du dir sicher, dass dir die seeeehr lange problemlose Zeit mit deinen Kindern den Blick auf "normale" Probleme nicht ein wenig vernebelt hat?
Wenn dein Sohn sich sehr eine Freundin wünscht, eine passende aber in eurem (selbst gewählten!) Umfeld keine findet, ist Mami echt die Letzte, die ihm helfen kann.
Deine Kids sind 17 und 19. Mitgefühl ist das eine, sich zu sehr reinhängen das andere...
Lerne, dich von den Problemen deiner Kinder gesund abzugrenzen. Rückschläge gehören zum Erwachsenwerden dazu. Nur lernen das die allermeisten "Kinder" schon weit vor ihrem 18. Geburtstag.
Ich weiß nicht ob es uns zusteht die situation so banal zu bewerten. Wir wissen nicht inwiefern sich das verhalten, die eigeninitiative oder die aktivitäten verändert haben.
Klar kann es nicht so dramatisch sein und hier ist einfach die mama viel zu überängstlich, aber es könnte sich auch wirklich um ein handfestes psychisches problem handeln. Gerade in dem alter wo ja alles gaaaaaaanz furchtbar ist
ich sag nur
Hallo
Ich arbeite seit der ausbildung mit jugendlichen. Bevor ich das erste mal ss war, arbeitete ich in einem heim für manisch-depressive Jugendliche.
Nur so als Hintergrundinfo für dich.
Ich an deiner stelle würde nochmal reflektieren, ist es wirklich so eine drastische wesensveränderung, bei der du angst hast, dass er auf dumme ideen kommt? Oder ist es "nur" eine schlechte phase in der jetzt alles irgendwie zusammenkommt.
Wenn er nicht reden möchte, dann bedränge ihn nicht. Gib ihm den freiraum den ganzen mist im selbstmitleid zu ertragen. Muss auch mal sein.
Bevor du ihn fragst und fragst und fragst, versuche etwas mit ihm zu unternehmen. Kino, essen gehen, wattwanderung oder was auch immer er mag.
Wichtig ist nur, bleib aufmerksam und verfügbar. Gib ihm nur anreize und bleib sonst im Hintergrund.
Ist denn ein schülerautausch oder so in nächster zeit möglich?
Bei deiner tochter war es auch nur eine phase also ist sie ja der beweis, ja es wird besser. Solche phasen müssen manchmal einfach sein und sind auch nicht schlimm. Ganz im gegenteil sogar, denn im anschluss blüht man richtig auf und genießt sein leben in vollen zügen
Reflektiere und steigere dich nicht hinein. Ich persönlich finde es gut, dass du so für deine kinder da bist, nur lass es nicht zuviel werden.
Vielleicht sitzt er in 6 monaten mit seiner angebeteten schon am Esstisch
Fahr mit ihm in eine Psychiatrie und lass ihn gründlich durchchecken und am Besten, Dich gleich mit. (Scherz)
Er hat Freunde (schreibst du), er ist öfters zu Hause, ihr lebt hinterm Mond, keine Freizeitaktivitäten werden ihm Angeboten, er hat noch keine Freundin und du bist am Boden zerstört. Dann würde ich das mal ändern, vielleicht in die Stadt ziehen, ihn öfters wo hinfahren Disco zb und und und.
Vom zugucken wird sich nichts ändern.
Grüße Schubart
halt dich mehr raus. meine große ist 17 und isst grundsätzlich kein abendbrot mit uns, oft ist sie noch beim training, nimmt sich dann was aus dem kühlschrank. ist schade, aber leider normal, dass sie kaum am familienleben teilnimmt. wenn ich mal nachhake, waum bsp im test eine 1 und in der arbeit im gleichen fach aber eine 5 geschrieben werden, brüllt sie mich an, ich solle mich raushalten, nur um dann doch zu erwähnen, dass sie sich eben nicht konzentrieren konnte und sie das falsche gelernt hat. hm, kann ich eh nicht wirklich helfen. ein paar tipps gebe ich ihr, aber offenbar ist genau das das falsche. von mama kann man doch keine tipps annehmen!
du kennst eure probleme: ihr wohnt ländlich - bedeutet häufig eben langeweile, wenn die wenigen freunde andere interessen haben. was wird er nach dem abi machen, ist er vielleicht einfach nur planlos und deswegen in sich gekehrt?
lass bitte deinen antennen an, aber lass ihn ziehen. dir scheint langsam klar zu werden, dass du bald keine kinder mehr zuhause hast (zumindest hast du nicht erwähnt, ob du doch noch jüngere hast). vielleicht klammerst du dich deswegen zu sehr an ihn?