Ich bin so machtlos und am Boden
Mein Sohn 17 zog nach der Trennung zu seinem Vater.... es gab immer Probleme. Dann kam er in eine Wohngruppe
Er ist aggressiv, nimmt Drogen und "scheisst" auf alles. Er meint es wäre eh schon alles dahin also was solls. helfen kann einenm niemand. "Er muss es selber wollen" Druck bringt nichts und ne zwangseinweisung durch den Richter angeblich genauso wenig da er dort nur die Zeit absitzen würde da der Wille nicht von ihm kommt aber soll man bitte seinem Kind beim Zerfall zusehen. 😢 irgendwie tun es gefühlt alle ab
Aber was ist der richtige Weg.... ihm weiter ständig ins Gewissen reden und da sein oder über seinen Willen hinweg ne zwangseinweisung versuchen zu erwirken?
Drogen und Aggressivität
Du meinst eine zwangseinweisung um seine sucht zu heilen?
Das wird nicht funktionieren. Ich kann nicht annähernd nachvollziehen, wie schwer es sein muss den eigenen sohn so abstürzen zu sehen... Das tut mir leid für dich. Ich denke, Drogen kann man mit Alkohol vergleichen. Wir haben einen Alkoholiker in der Familie... Eine Zwangseinweisung hätte nichts gebracht. Es hat ja nicht klick gemacht und irgendwann wäre er am gleichen Punkt wieder gewesen. Ein Abhängiger muss in den meisten Fällen erst ganz unten landen um wieder aufzustehen. Wir haben nach viel zu vielen Jahren des guten Zuredens den Kontakt abgebrochen. Ihn fallen lassen. Sein letzter Halt, die Familie war weg... 6 Monate danach ging er freiwillig in Therapie und wurde trocken... Auch dein Sohn braucht seinen persönlichen Tiefpunkt. Wo dieser liegt weiß keiner. Bei manchen reicht es, wenn du Job weg ist, manche müssen die Familie verlieren und manche ihr Zuhause. Mit Druck wirst du leider nichts erreichen. Auch wenn es einfach nur scheiße ist, dabei zuzuschauen.
Ich könnte den ganzen Tag weinen.... es tut so furchtbar weh. ich hab Angst er kommt an das falsche Zeug und er wird kriminell. Ich sag nur beschaffungskriminalität. Und man kann nichts tun außer zu hoffen. Es heißt zwar er wäre ja noch nicht abhängig aber es ist ihm dennoch alles egal. Er meint er nimmt ja schon alles mögliche außer spritzen.... ich möchte nicht dass mein Kind demnächst in irgendeiner Straßenecke liegt 😭
Es tut mir leid, ich weiß nicht was man dir da raten könnte oder wie man dich trösten soll.
Klar, noch ist er nicht volljährig und wenn du ihn einweist... Vll hilft es was? Man weiß es nicht.
Wie kam es denn dazu?
Hast du Hilfe für dich selbst?
Als Freunde drin steckten, war das ganz schwer auszuhalten. Beim eigenen Kind mag ich nicht mal daran denken.
Was mir als Person von außen geholfen hat: darüber sprechen.
Freunde hatten zum Glück klare Momente, so dass sie selbst darüber reden konnten.
Heute würde ich mir eine Selbsthilfegruppe für Angehörige suchen. Zumal da der Punkt mit der Verantwortung noch eine Rolle spielt und es für Eltern sicher noch mal anders, anders schwierig ist, als es bei Freunden mitanzusehen und hilflos daneben zu stehen.
Selbsthilfegruppe für Angehörige
Suchtberatung für Angehörige.
Aus gut gemeint, wird leider oft schlecht gemacht.
Aus Liebe .... tun wollen, .... es selbst nicht aushalten .... kann schnell ein .... noch zusätzliche Probleme etc. werden.....
alleine aushalten ist extrem hart und die Zweifel was richtig/falsch ist, schwirren selbst im Kopf herum.....
daher würde ich mir selbst Hilfe suchen. Für Angehörige!
Menschen, die selbst in der Erfahrung stecken .... Menschen, die diese Zeit überstanden haben. Austausch. Was wirklich hilft, was hat es schlimmer gemacht usw.
Ich hab eh demnächst einen Termin beim Psychiater und auch eine Überweisung zur Psychotherapie. wegen anderen Dingen zwar aber da werde ich es definitiv ansprechen. Gestern hab ich mit der Wohngruppe darüber gesprochen da hieß es noch er muss wollen und heute dann plötzlich die Wende.... die letzten Tage hat er sich immer auch nachts rumgetrieben und war täglich unter Drogen. jetzt suchen sie so schnell wie möglich einen Klinikplatz. Ich hoffe es bringt was und hilft ihm 😭
Ein Psychotherapeut wäre sehr hilfreich, um die Ursachen mit ihm zu finden und zu verarbeiten und den Klick zum Wollen herauszukitzeln für einen Entzug ......aber freiwillig wird er da auch nicht hingehen.
Schlimmste was es gibt, die ablehnende Hilfe / Ignoration.
Hast du schon mal von einem Alkoholiker gehört, der zugibt, er sei Alkoholiker? Nein? ich auch nicht!
Wenn mir einer erzählt er nehme alle Drogen außer Spritzen, täglich, dann glaube ich ihm das nur bedingt. Vermutlich zieht er sich nur ein paar Joints oder Pfeifen rein.
Was ich aber sofort glaube ist, dass das ein überdeutlicher Hilferuf ist, weil er ein riesen Problem mit sich und seiner Umwelt hat. Er "scheisst" auf alles, weil eben alles scheisse ist. Ihr seit scheisse weil ihr euch getrennt habt, mit dir kommt er offenbar nicht klar, der Alte ist offenbar auch scheisse, also lieber Wohngruppe. Die sind aber auch auch alle scheisse, weil die alle ihre eigenen Probleme haben, mit denen die meisten selbst nicht klar kommen. Und mit 17 ist sowieso immer alles scheisse!
Um ihn herum ist aus seiner Sicht wirklich alles Mist und perspektivlos. Er sieht nichts in seinem Leben was er ansteuern könnte. Überflüssigerweise machen ihm alle nur Vorwürfe und kommen mit schlauen Sprüchen um die Ecke. Das geht ihm natürlich mächtig auf die Eier. Was wiederum seine Agressivität ausmacht.
Aus meiner Sicht braucht er Leute die ihm zuhören und nicht nur von ihren eigenen Problemen reden. Menschen die ihm eine Perspektive geben können, ohne schlaue Ratschläge. Echte Freunde die ihn mitziehen können. Bei denen er sieht, dass das Leben auch ganz anders aussehen kann.
In vielen Städten gibt es Angebote, oft speziell für Jugendliche die sich für verloren glauben und eben den ganzen Tag irgendwo rumlungern. Ein konkretes Beispiel aus meiner eigenen Jungend:
Mitte der Achtziger traute sich tatsächlich so ein 30-jähriger Cordhosenträger in die Nähe unserer Clique. Mitten am Tag, wo wir gerade mit 5 Kumpels so schön am Saufen waren. Unsere Mentalität war damals tatsächlich "Die Welt kann uns am Arsch lecken". Viele von uns waren damals überzeugt nicht älter als 25 zu werden.
Nun, der Cordhosenträger war ein Sozialarbeiter, was wir aber auch erst ein paar Tage später begriffen haben. Er hatte ziemlich schnell einen Draht zu uns gefunden. Er hörte zu. Er wollte wirklich alles von jedem einzelnen wissen. Ohne irgendwie mitleidig zu wirken.
In den Wochen darauf diskutierte er mit uns was man so für Projekte mit städtischen Geldern auf die Beine stellen könnte. Wir entschieden uns für ein kleines Kino. Von der Planung über das Konzept bis zur Umsetzung haben wir alles komplett alleine und ohne fremde Hilfe auf die Beine gestellt. Der Sozialarbeiter hat uns dabei immer nur in die richtige Richtung gestubst.
Das Ding hat jahrelang erfolgreich funktioniert. Das war für uns eine Erfahrung, die unsere damalige Sichtweise auf unser Leben grundlegend geändert hat. Dadurch wussten wir nun, wie wir unser Leben in den Griff kriegen konnten. Und das das gar nicht so schwer ist.
Heute sind wir alle jenseits der 50, Famillienväter, teils Opas, Angestellte und Selbstständige, Nichtraucher und Wassertrinker.
Genug davon.
Eigentlich hat so ziemlich jede größer Stadt den einen oder anderen Sozialarbeiter. Du könntest dich mal beim Jugendamt schlau machen. Und keine Angst, Jugendämter nehmen einem nicht nur die Kinder weg. Die können und tun viel mehr als die meisten wissen. Vielleicht gibt es bei euch die Möglichkeit, dass ein Sozialarbeiter oder ähnliches den Kontakt zu deinem Sohn und seinen Kumpels suchen kann. Der wird dir dann auch die besten Tipps geben können, was du tun oder eben nicht tun solltest.
Ich hoffe, dass er bald wieder Licht am Ende des Tunnels sieht.
Hallo
Er war beim Vater und nun ist er in einer WG.
Warum ist er in einer WG? Warum ist er nicht bei dir?
Er hat alles verloren.
Nimm ihn, zieht weit weg und baut euch was neues auf, gib ihm ein zu Hause
Irgendwann muss man auch Grenzen setzten und sagen: Mach deinen Scheiß doch alleine. Sie haben ihren Schützling oft genug ins Gewissen geredet und irgendwann ist auch mal gut. Der Junge ist 17 und somit in einem Alter wo es einem klar ist, was man machen sollte. Und wenn er der Meinung ist auf alles scheißen zu müssen ist das sein Problem nicht ihres. Ich weiß sie wollen nur das beste für ihn, aber genug ist genug.
Hallo,
das ist heftig für jede Mutter, das mitansehen zu müssen.
Ich finde es absolut falsch, in solch einer Situation zu sagen: Sein Problem, lange genug geredet, da kann man nichts mehr machen.
Dein Sohn sagt ja eigentlich bereits wo das Probem liegt: Alles scheiße, alles dahin.
Scheint so, als hat er irgendwie den Halt, das Urvertrauen oder was auch immer verloren.
Wann war die Trennung, wie lief sie, wie war die Stimmung zwischen dir und deinem Partner... all das spielt da mit rein.
Eins ist absolut sicher und wichtig: Dein Sohn braucht dich, gerade und vor allem Jetzt.
Was macht er sonst? Geht er noch zur Schule? Was ist ihm wichtig, bedeutet ihm etwas, was interessiert ihn? Kann man daran irgendwie anknüpfen?
Ist der Führerschein für ihn wichtig?
LG
Es gibt ein Medikament gegen Sucht, in einigen EU-Ländern bekommt man es auf Rezept und es wirkt sofort. Die Ursache der Sucht wird damit natürlich nicht behoben, daher ist eine Therapie parallel zwingend erforderlich!! Der Hintergrund ist das 80% der Süchtigen in Deutschland ohne dieses Medikament, die Therapie oft unendlich oft wiederholen bis eine Genesung eintritt und daran lässt sich besser verdienen.