Hallo, ich bin neu hier und wollte mich kurz vorstellen. Ich bin 45 Jahre, wohne in Wien und hab 2 Töchter im Alter von 16 und 14 Jahren. Meine Töchter können von mir wirklich alles haben. Aber wenn ich sie frage, ob jemand mit mir einkaufen geht, wird abgeblockt. Dann haben sie gerade sehr viel für die Schule zu tun. Auch helfen sie sonst im Haushalt nicht mit. Hie und da bringen sie den Müll runter, aber auch erst nachdem ich es 5 mal gesagt hab. Das deren Zimmer aussieht wie in einem Schweinestall ist scheinbar normal. Bin gespannt, wann die ersten Ungeziefer sich breit machen. Kann mir jemand diesbezüglich Tipps geben?
Hilfe im Haushalt
Hi,
du hast sie früher vermutlich aus allem raus gehalten. Jetzt sind sie Teenager und sehen gar keinen Grund, um dir zu helfen - du hast es sonst ja auch alleine gemacht.
Meiner Meinung nach helfen da jetzt nur klare Regeln, die eben auch Konsequenzen haben:
Wäsche, die nicht im Schmutzwäschebehälter bei der Waschmaschine ist, wir nicht gewaschen (dann haben sie uU eben mal keine saubere Wäsche)
Wäsche dürfen sie ab sofort selbst bügeln und falten
Im Zimmer kann es aussehen, wie sie wollen, solange keine Essensreste und schmutziges Geschirr dort liegt. -> chaotisches / dreckiges Zimmer = kein Besuch
Du möchtest, dass sie etwas für dich tun und sie lehnen ab oder lassen sich 5x bitten?
Prima, bei der nächsten Bitte ihrerseits lehnst du ab oder lässt dich 5x erinnern. Sie wollen dich nicht begleiten? Gut, beim nächsten ihrer Termine bist du auch schwer beschäftigt.
So kann man das wenn nötig für alles mögliche fortführen. Ich würde die Mädels an einen Tisch holen, Klartext reden und sagen, dass die Regeln xy ab sofort gelten und du erwartest, dass sie eingehalten werden.
Gruß
Kim
Früher haben sie tatsächlich mitgeholfen. Die "Große" hat leidenschaftlich Staub gewischt. Es wurde dann nach und nach weniger. Hab immer Rücksicht genommen, weil sie in der Schule viel zu tun hatten. Sicher bin ich größtenteils selbst Schuld. Wenn eine Aufgabe im Haushalt nach 5 x reden noch immer nicht erledigt ist, bin ich so dumm und mach es selbst. Und irgendwann resigniert man. Wenn ich auf freiwillige Arbeiten hinweise (zB nicht jedes mal an den Müll erinnern) meinen sie, ich solle es nur sagen, dann machen sie es. Was halt dann doch nicht geschieht oder nur unter großem Protest. Einmal hatte ich den Eindruck, sie wären der Meinung, dass wir Eltern ja Kinder wollten...
vermutlich hättest du damit früher anfangen sollen ... bei uns haben die Kinder seit Kindergartenalter hier und da feste "Aufgaben" ....
jetzt mit 14+16 hast du ein hartes Stück Arbeit vor Dir, dieses fehlende Mitverantwortungsgefühl einer Familie (nicht eines Service-Betriebes, bei dem Mama alles wuppt ) aufzubauen....
Ich denke, Konsequent sein, wäre hier ein Anfang: (wer seine wäsche nicht in den Sack bringt, der kriegt sie nicht gewaschen. -- die wäsche in der Waschküche auf einen Stapel legen: wer sich nicht abholt und in seinen Schrank legt, hat eben die Wäsche nicht im Schrank.
Ich hoffe, sie räumen wenigstens ihr Geschirr nach dem Essen weg und ab und zu die Spülmaschine aus?
ich denke, Du solltest Dir bestimmte Aufgaben ausdenken und auf diese auch bestehen... selbst wenn es in der Übergangszeit 20 mal Erinnern bedeutet oder wenn-dann-Konsequenzen.
Feste Zeiten helfen: bei uns bringen die Kinder IMMER zu bestimmten Zeiten den Müll weg. (sprich: sie helfen Tisch decken und abends wenn mal der Müll voll ist, fange ich mit Tischdecken an, aber sie bringen erst den Müll raus).
Mit Einkaufen gehen ist so ne Sache ... das ist ja wirklich viel Zeitaufwand, der sich nicht verringert, wenn 3 Leute gehen... --- das wäre jetzt nicht der Punkt, an dem ich mich aufreiben würde, -- sondern eher die anderen Dinge, die einfach im Miteinander anfallen.... Dazu gehört auch der Mann (wenn einer da ist).
Mit einkaufen meint sie wohl: "Oh, Brot und Gurke für's Abendessen vergessen. Könntest du eben mal zum Supermarkt radeln / mitbringen, wenn du vom Sport zurückgehst?"
Als erstes würde ich die Service-Dienste einstellen wie Waschen, Taxi spielen etc.
Generell würde ich sagen, Du hast wahrscheinlich den richtigen Zeitpunkt verpasst, um sie an regelmäßiges helfen im Haushalt ranzuführen.
Meine Söhne sind 10 und 15 und helfen von klein auf altersgerecht mit. Man muss zwar manches 2mal sagen und bekommt dann ein "wenn's sein muss" oder "immer ich" zurück, aber dann machen sie es auch.
Ich muss allerdings sagen, dass beider lieber richtig anpacken und lieber meinem Mann im Garten helfen als die Spülmaschine auszuräumen oder Staub zu saugen. Aber Hauptsache sie wissen, dass eben nicht alles die Heinzelmännchen erledigen.
LG
Elsa01
Ist es nicht etwas spät, sich jetzt darüber aufzuregen? Zur Mithilfe im Haushalt erzieht man doch im Normalfall schon ab 3, 4, 5, 6 Jahren und dann immer weiter. Hast du ihnen im letzten Jahrzehnt immer (sorry) ihre Hintern hinterhergetragen?
Wer zu faul ist, auch mal einkaufen zu gehen, für den wäre ich nicht bereit, Essen mit zu kochen, belegtes Brot schmeckt auch. Süßes mitbringen? Fehlanzeige. Fahrdienste? Och nö, keine Lust/Zeit. Wäsche? Mit 14 und 16 kann man die Waschmaschine längst selbst bedienen, kann und tut sogar mein 5Jähriger!
Wenn deine Ältere in 3-4 Jahren auszieht, bekommt sie dann eine Zugehfrau bezahlt? Der Ofen wäre hier schon längst aus. Wir leben hier alle zusammen und so tun wir alle zusammen etwas, damit wir alle es schön haben.
Keine Ahnung, ob das Versäumte jetzt noch nachholen kannst. Meine 14- und 12Jährigen fassen hier regelmäßig mit an, das ist mir sehr wichtig.
Gruß
Deine Töchter können von Dir alles haben? Tja, wenn sie in diesem Bewusstsein aufgewachsen sind, brauchst Du Dich über deren Egoismus nun doch nicht wundern.
Du hast schon Ratschläge bekommen, was Du nun durchziehen musst, ich brauch es nicht wiederholen. Fang möglichst heute noch damit an.
Habe zwei Kinder aufgezogen und glaub mir, als sie auszogen mit 27, waren sie in allen Haushaltsarbeiten perfekt. Das war auch nicht immer einfach, aber ich war ja nicht die Putze meiner Kinder.......und Faultiere mag ich nur im Zoo.
Meine 12jährige Enkelin wird von Mama genauso erzogen
LG Moni
Wie war das denn früher? Haben Sie da noch geholfen?
Wenn das ein neues Phänomen ist, dann schiebs nicht auf die Pubertät und lass es so stehen. Sondern red mit ihnen darüber, dass jeder in einer Familie sich einzubringen hat.
Was das Zimmer anbelangt, kannst du auf Minimim-Hygiene bestehen. Aber in dem Alter brauchen sie wohl wirklich etwas Freiraum.
Wenn sie noch nie geholfen haben, dann bist du jetzt spät dran. Was Hänschen nicht lernt... aber rede einfach vernünftig mit ihnen...
Bei uns hängt die Hilfe nicht am Taschengeld oder sowas. Ich finde, Taschengeld muss stetig sein. ABER wir haben z.B. einen BONUS-Teil im Taschengeld. Einen grossen Teil bekommen sie so oder so. Aber den BONUS bekommen sie nur, wenn sie ihre Pflichten erledigt haben.
Aber ich finde, Mithilfe sollte einfach normal sein. Und das kannst du auch erkären. Okay, warum sollten sie mit dir einkaufen gehen. In dem alter will das keins. Aber sie können ja alleine hin und einkaufen was auf einer Liste steht. Zeigen ihnen die Fülle der Aufgaben und jeder sucht sich aus, was ihm entspricht. Meine Kleine (10) putzt die Badezimmer, weil sie die Handschuhe lustig findet, der Grosse (12) akzeptiert gerade den Staubsauger - davor war Müllsäcke und Katze füttern sein Job.... Lass sie ein, zwei Sachen auswählen und die sollen sie dann für mindestens die nächsten zwei Monate auch machen.
Meine Tochter (14) hat einen wochenlang, mit Schule, Freizeit, Zimmer aufräumen usw.
Und täglich 1-2 kleine Aufgaben im Haushalt helfen ( zb Maschine Wäsche waschen)
Sie bekommt am 1. und 15. je 30€ Taschengeld.
Jeden Samstag kann sie sich 10€ für 1 h helfen dazu verdienen.
gute Idee
Wir haben es einfach gelöst, für jede Tätigkeit im Haushalt gibt es einen Geldbetrag. Wenn mein Sohn sich also beteiligt lohnt es sich für ihn. Da er sonst kein Taschengeld bekommt beteiligt er sich 😉. Das System haben wir vor ca 5 Jahren zusammen mit ihm ausgearbeitet, es wurde für verschiedene Tätigkeiten ein Lohn festgelegt. Das klappt ohne Mürren, vor einem Jahr haben wir die Beträge etwas angehoben, Beschwerden von seiner Seite gab es noch nicht. Er weiß dadurch auch das Geld nicht aus dem Nichts kommt und man dafür was tuen muss.
LG
Visilo
LG
Visilo
Ich persönlich würde die Notbremse ziehen und an einem Tisch eine ernsthafte Familiengesprächsrunde führen, wo man exakt ein paar Aufgaben als Mithilfepflichten verteilt. Ihnen schon erklären, dass jeder Chaos und Dreck in der Familie verursacht und jeder wieder genauso daran teilnimmt, es zu beseitigen. Mutter sein heißt nicht, Rundumsorglospaket im Putzen und Kochen. Desto älter Kinder werden, desto mehr können sie helfen, denn ihre Ansprüche in Dürfen und Wollen steigen ja auch.
Eigenes Zimmer in Ordnung halten , ihre Schmutzwäsche wegräumen, saubere Wäsche aufräumen, Tisch decken und abräumen, Spülmaschine und Trockner ausräumen , sowie Müll rausbringen würde dir den Alltag schon enorm erleichtern und ist nicht zu viel verlangt..Du mußt es aber auch ohne große Diskussionen darauf bestehen und konsequent bleiben und es dann nicht wieder selber erledigen (darin liegt ja das Problem)