Tochter ist so gestresst - nach 2 Wochen Schule

Hallo miteinander,
nach langem muß ich doch auch mal wieder was schreiben.
Meine Tochter ist 11 Jahre und geht in die 6. Klasse einer Realschule. Sie war eigentlich immer schon eine gute Schülerin, nur in Mathe flutscht es nicht. Es ist einfach nicht ihr Ding und Kopferechnen ist furchtbar. Aber trotzdem hatte sie eine Gymnasium Empfehlung und jetzt auch sonst nur 1 und 2 er im Zeugnis (Mathe ne gute 3) Läuft also alles wunderbar. Problem ist das sich selbst stresst und leicht gestresst wird. Bei ihren Freundinnen gibt sie die harte. Aber hinterher macht sie sich soooo viele, unnötige Gedanken. Klar geht das auch Richtung Pubertät, war aber schon immer so.
Auch bei guten Freundinnen sagt sie lieber nichts, grad wenn sie was will. Anstand sie sagt was sie will oder nicht. Sie will es mit denen dann nicht verscherzen. In der Sache muß sie da selber durch, gehört aber ins Gesamtbild.

Sie hat jetzt auch noch zweimal Mitagschule und kommt erst 16h heim. Einmal eine AG "Selbatverteidigung" find ich gut, grad für ihr Selbstvertrauen. Dann noch Französisch, als freiwillige - nächstes Jahr dann Pflicht oder AES oder Technik. Englisch läuft so nebenher und liegt - eher wie AES. Andere Kinder haben halt dadurch keine Mittagschule.
Aber mit dem ganzen drum rum, wieder Schule begonnen, Mathe ist für sie halt schwer, Vokabeln lernen, Hausi, etc Ist sie so dermaßen gestresst. Ich frag mich wie's im Laufe des Schuljahrs mit mehr Tests so wird. Und erst je älter sie wird. Sie schläft schlecht, grübelt, ist schlecht drauf und einfach gestresst.... für mein empfinden

Ich weiß nicht was ich machen soll, bzw. helfen soll.

Es ist ein wenig lang geworden und dennoch eine Kurzfassung.

Kennt das jemand?

VG Bianca

1

Ich kenne das phasenweise von meiner Ältesten (9. Klasse Gym). Manchmal jagt eine Arbeit die nächste, dazu Referate, Projekte, dazu hat sie eine sehr gut gefüllte Freizeit. Manchmal wird's einfach etwas viel. Wir schrauben dann stark runter, statt "ich muss noch dies und das" empfehle ich ihr ein Hörspiel in der Badewanne, früh schlafen gehen, Wlan-freier Tag, eine Radtour mit Papi am Wochenende. Schöne, ruhige Dinge. Sie ist SEHR ehrgeizig und will unbedingt ihren 1er-Schnitt behalten. Wenn viele Arbeiten anstehen, macht sie sich selbst einen Plan für die Tage/Wochen und fängt früh an zu lernen. Mit ihrem Plan sieht sie, dass da kein riesen Berg wartet, sondern eine (anspruchsvolle) Straße. Jetzt in der Pubertät hat sie auch 2 Hobbys aufgegeben.
Nutz das Wochenende und fahr mit ihr an einen See, in den Wald, trinkt irgendwo einen Kakao :-). LG

2

Zu Beginn des Schuljahres kann das schon stressen.
Weniger wegen dem Umfang, sondern bin man sich wieder eingelebt hat, den Rhythmus gefunden hat usw.


Wenn sie schlecht schläft, wäre es interessant, wie sich das auswirkt.
Müdigkeit morgens
nachts oft wach
unruhiger Schlaf

grübelt sie "nur"
oder hat sie noch andere Symptome?


Gegen Grübeln gibt es verschiedene Möglichkeiten
- abends noch mal reden (um es zu verarbeiten)
- abends nicht mehr darüber reden (damit es nicht aufwühlt)
- Tagebuch neben das Bett oder Kritzelblock (für Memos, Notizen, Ängste, sonstiges)
- Traumreisen, Entspannungsübungen, sonstiges (mich macht es erst recht unruhig)
- lesen (manche lenkt es ab, manche regt es auf)

Wacht sie nachts auf oder schläft sie durch (merkt nicht, wenn sie aufwacht/schläft direkt weiter)

3

Ich antworte auch mal. Unser Sohn hatte bislang sehr viel Ergeiz und hat gerade jetzt in der 9. Einen Hänger. Er ist ständig müde und kaputt, hat keine Lust mehr auf Sport und ihm tun seine Zähne weh - Klammer.Dann hat er jetzt in der 9. Klasse Gym neue Lehrer erhalten und gerade in Mathe ne Lehrerin die nicht erklären kann oder will, so dass er sich bei YouTube schlau macht.....und er hatte in Mathe imme ne 2....kurzum er ist ständig durch den Wind. Gehört wohl dazu aber manchmal wird mir das auch zuviel und ich gehe mit Elan auf ihn zu und merke, dann wird er wieder aktiver. Ich mache mir auch Sorgen und bin immer hin und hergerissen zwischen er ist schon 14 und er ist erst 14.

4

Hallo,

dass man versuchen sollte, das Programm des Kindes irgendwie zu reduzieren, ist ja klar.
Vielleicht kann man bei Euch diese freiwillige Französisch-AG aufgeben?
Die Selbstverteidigungs-AG macht ja keine zusätzliche Arbeit.
Eventuell ist es auch sinnvoll, das Freizeitprogramm zu reduzieren.
Vielleicht wären irgendwelche Entspannungstechniken nach der Schule oder vor dem Schlafen gehen etwas für Deine Tochter? Da gibt es ja auch CDs.

Neben der vielen Arbeit scheint Deine Tochter ja vor allem Mathe zu belasten.
Da würde ich versuchen, heraus zu finden, ob das das einzige Problem ist, oder ob es auch noch Schwierigkeiten mit der Klasse, mit Lehrern oder im Freundeskreis gibt.

Kopfrechnen kann man vielleicht jeden Tag fünf Minuten lang üben. Ich habe irgendwo mal eine App gesehen, wo das in ein Spiel integriert war, weiß aber leider nicht mehr, wie die heißt.
Ich konnte jedenfalls auch immer schlecht Kopfrechnen. Aber Deine Tochter und ich sind da aber in guter Gesellschaft. Es gibt und gab nämlich wirklich fähige Mathematiker, die nicht Kopfrechnen konnten oder können. ;-)

Hat Deine Tochter Nachhilfe in Mathe? Klappt das gut? Sonst wäre das eine Idee, bzw. die Nachhilfe zu wechseln.
Ich hatte in der Mittelstufe auch Nachhilfe in Mathe, weil mein Lehrer von der 5. bis zur 10. Klasse so schlecht erklären konnte.
In der Oberstufe lief es besser.

Vielleicht hilft auch ein Buch, wo die Sachverhalte besser erklärt sind?
Ich habe im Studium festgestellt, dass es tatsächlich Bücher gibt, die die Dinge auch für Leute gut erklären, bei denen dauernd einer auf der Leitung steht. ;-)
Oder guckt mal bei Youtube. Da gibt es Filme, wo Leute Mathe anschaulich erklären.

LG

Heike

5

Hey,

mein Sohn ist 13 J. (8. Klasse, Realschule) hat das zwischendurch auch mal.

Er geht allerdings auf eine Ganztagsschule in den bilingualen Zweig und hat dadurch 4 x bis 15.00 Uhr Schule. Inkl. Busfahren ist er dann um 15.45 Uhr zu Hause.
Es gibt allerdings keine Hausaufgaben. Er packt direkt die Tasche um und schaut kurz in die Mappen für den nächsten Tag (dauert max. 20 min.)
Zudem hat er 2 x die Woche Fußballtraining und 1 x Mathe-Nachhilfe. Konfi-Unterricht kommt 1 x im Monat dazu.

Was ihm ganz gut hilft: wir schauen am Samstag was in der Woche darauf so ansteht, außer den festen Terminen, (Kieferorthopäde z.B., Frisör usw.) und was evtl. an Klassenarbeiten und Tests kommt.
So kann er sich gut darauf einstellen und evtl. auch mal ein Fußballtraining absagen, weil es sonst zu viel wird. Sein Trainer steht da voll dahinter, vor allem wenn es um die Schule geht.

Vielleicht sollte deine Tochter eine AG streichen.

LG
Tanja

6

Ganz ehrlich? Meinen Kindern geht es gerade nicht viel anders. Das Schuljahr bei uns (NRW) ist mega kurz. Vor den Herbstferien wird der komplette erste Schwung an Arbeiten durchgejagt, der Stoff im Eiltempo durchgenommen. Da bleibt an manchen Tage nicht viel anderes außer Schule und meine sind ziemlich gute Schüler, die zum Glück nicht viel lernen müssen.

7

Ich glaube fast, dass liegt in diesem Jahr so drin, ob´s das Wetter ist oder das blöde kurze Fenster zwischen Sommer- und Herbstferien (auch NRW), ich weiß es nicht!

Aber unsere 12-jährige hat auch akute Probleme wieder ins Schulleben zu finden.
Sie ist (zum Glück) nicht sehr grüblerisch veranlagt und auch ihre Meinung vertritt sie sehr selbstbewusst, auch auf die Gefahr hin, andere damit zu verprellen, da ist sie seeeehr entspannt!
Allerdings ist sie sehr chaotisch und unstrukturiert, so dass sie nicht wirklich auf Systeme zurückgreifen kann.
In diesem Schuljahr merke ich ihr extrem an, dass ihr irgendwie alles Zuviel ist, zur Last wird, sie - wie du es ausdrückst - richtig gestresst ist. Sie hat auch gute Noten und ist eigentlich jemand, der sich nicht besonders anstrengen muss, aber auch so jemand muss Grammatik und Vokabeln lernen und Hausaufgaben machen muss auch jeder, egal ob man sehr gut und logisch denken kann oder nicht und genau das fällt ihr total schwer, sie ist müde, gestresst, ihr tut was weh, sie kann abends nicht in den Schlaf kommen...mit einem Wort: Sie fühlt sich nicht wohl!

Schulzeiten sind bei uns zweimal in der Woche bis 13.10 Uhr und dreimal bis 15.30Uhr, also auch drei lange Tage und das als Pflicht.

Wie schon ein Vorschreiber schrieb, auch von mir kommt dann:
gemütlich ein Hörbuch hören,
Handy/Laptop weg und entspannen,
nach draußen gehen,
mit uns ein Spiel spielen....
das alles tut ihr gut und auch ihr Sport/Hobbies gibt/geben ihr viel Ausgleich (zweimal die Woche Schwimmtraining, am WE öfter Wettkämpfe, einmal die Woche reiten und als Gegenpol 14-tägig Malen)

Ich werde jetzt mit ihr versuchen, mehr Struktur rein zu bekommen, auch räumlich hat sie ab jetzt eine Trennung mit zwei Zimmern, ein Chill- und Schlafzimmer und ein Zimmer mit Schreibtisch und Co., beides muss noch werden: das eine vernünftig eingeräumt, das andere vernünftig entmistet und damit hoffe ich, dass einerseits aus der äußerlichen Ordnung auch eine innere einkehren kann und zusätzlich, dass, wenn jetzt alle Arbeiten geschrieben sind und wir die Herbstferien zum erholen nutzen konnten, auch ihre innere Einstellung wieder besser wird und sie so auch zur Ruhe kommt.

Vielleicht versucht ihr auch nochmal herauszufinden, wo eine kleine Stellschraube ist, die ihr helfen kann, vielleicht ein Sport oder ein anderes Hobby, wo sie einfach mal an gar nichts denken muss?

Ich wünsche euch alles Gute!
LG