Wenn die Kinder groß werden..

Hallo.
Wie ist die Beziehung zwischen euch und euren Teenagern beziehungsweise volljährigen Kindern? Unser 2 ältesten Kids sind Teenager und junge Erwachsene. Generell würde ich schon sagen, wir verstehen uns gut. Mit der älteren gab es während der Pubertät öfter Konflikte und Stress, als bisher mit der jüngeren. Lag ohne Frage auch an uns, sie war ja das erste Kind. Grundsätzlich war es nicht anders als in anderen Familien auch.
Um zurück zur Frage zu kommen, vergleiche ich uns jetzt mit vielen anderen in unserem Umfeld, habe ich das Gefühl wir haben kein so guten Draht zueinander. Gerade mit der älteren mache wir (ihr Vater oder ich) nie einfach so etwas. Mal gemeinsam essen gehen, als nur zu zweit, einkaufen, spazieren, Kino, Sport,.... Wir bieten es immer wieder an und fragen nach, aber sie möchte nie. Um das nie geht es mir auch. Klar habe ich nicht die Erwartung, dass sie wöchentlich nur darauf wartet, mit uns etwas Zeit zu verbringen.
Auch der regelmäßige Kontakt ist eher selten und oberflächlich, auf die Familie und betreffendes bezogen. Von sich selbst erzählt sie wenig und kommt auch, wenn sie was auf dem Herzen hat, nicht zu uns. Das läuft bei ihr über Freunde.
Die jüngere wohnt ja noch daheim, aber ich habe das Gefühl, das entwickelt sich genau in die Richtung ihrer Schwester. Wenn ich sehe was andere, ja auch ihre besten Freunde so mit ihren Eltern machen,... :-(
Irgendwie macht es mich traurig. Auf der anderen Seite nehme ich es vielleicht zu persönlich? Mein Mann ist manchmal auch etwas traurig, sieht das aber viel lockerer. Sie werden halt flügge und müssen sich selbst finden. Er meint in einigen Jahren kann das auch wieder ganz anders aussehen.
Wie ist das bei euch so?

Grüße

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Liebe TE,

unser Großer ist volljährig und geht auch mehr oder weniger seine eigenen Wege. Den sehe ich unter der Woche auch nicht zum Essen. Unternehmungen sind höchst selten, höchstens ein Kinofilm, der uns alle gemeinsam interessiert. Und er wird nächstes spätestens übernächstes Jahr ausziehen. Das ist nun mal so und da müssen wir Eltern nun mal durch. Mein großer ist 21 Jahre alt.

Der Jüngste ist 15 Jahre alt, ist durch frühkindlichen Autismus schwerbehindert. Da suchen wir eine Einrichtung für ihn, damit er so mit 20 oder 21 Jahren ausziehen kann dorthin. Er könnte nie alleine wohnen. Das müssen wir selber organisieren. Nicht missverstehen, dass hat nichts mit rausschmeißen zu tun. Wir werden nicht jünger, mein Mann ist Ende 50 und ich Mitte 50. Und sind an unserer obersten Belastungsgrenze. Und auch er muss seinen eigenen Weg finden.

Auch wenn es dir schwerfällt (kann ich gut nachvollziehen), lass sie einfach los.

LG Hinzwife

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Ich finde es sehr gut, dass ihr für den Jüngsten eine Einrichtung sucht. Hut ab! Ich kenne zwei Familien mit behinderten Kindern, die leider viel zu lange warteten, dann musste es schnell gehen und man konnte nichts mehr aussuchen. Bei einem Elternpaar wurde die Frau schwerkrank, der Mann musste sie pflegen und beim anderen wurde der Sohn unkontrollierbar aggressiv und ging seine Eltern körperlich an, sie waren da schon beide Ende 60.
Lasst euch von niemand dreinreden, der meint, dass ihr das Kind abschiebt. Im Gegenteil: ihr handelt sehr verantwortungsbewusst; dass ihr an der Belastungsgrenze steht, kann ich gut verstehen.
LG Moni

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Liebe Moni,

ich sehe das so wie du. Es fällt uns wirklich jedes Jahr schwerer, körperlich und psychisch. Und irgendwann muss man auch cut machen. Wir werden ja weiterhin für ihn da sein, auch wenn er in einer Einrichtung lebt. Wir werden Anfang übernächsten Jahres, wenn er 17 Jahre alt wird, die gesetzliche Betreuung beantragen als Eltern.

LG Hinzwife

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Hi,

der Große ist fast 17 und rennt schreiend weg, wenn ich gemeinsame Zeit vorschlage ;-) Da hat er aber schon lange keine Lust mehr drauf, ich denke so seit 4 Jahren. Ich würde unser Verhältnis trotzdem als eng bezeichnen, ich muss ihm zwar oft alles aus der Nase ziehen, aber dann redet er auch viel und erzählt mir Sachen, die sicher nicht alle Teenager mit Mutti bequatschen würden.
Der Mittlere ist 14,5 und schwankt noch sehr--er macht noch alles mit, hat sogar Spaß dran, aber ansprechen sollte man ihn nicht darauf....dann fällt ihm nämlich wieder ein, dass er ja eigentlich zu cool ist #schwitz

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Ich habe nicht das Gefühl, dass es hier ums "cool sein" geht. Ich glaube, es fehlt einfach wirklich die Lust. Wenn wir die Große sehen ist alles ok, aber wie gesagt doch oberflächlich

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Unser Großer, 20, ist verheiratet und wird bald Papa. Durch das Enkelkind sind wir jetzt wieder mehr in Kontakt. Unser zweiter Sohn ist 18, gerade im 3. Semester an der Uni. Er genießt da das Studentenleben, ist aber sehr "klammerig", an den Wochenenden sehr oft zuhause, ruft bei uns an wenn er ne Versicherung abschließen will und fragt um Rat etc.. liegt aber vermutlich auch an der fehlenden Freundin. Das kannte ich vom Großen nicht so, der war früh sehr selbstständig. Meine Mädels sind 10 und 15, die 15-jährige ist seit 3 Jahren auf einem Internat aufgrund ihres Leistungssportes und macht das klasse :-) wir telefonieren auch relativ häufig. Die Kleine ist zwar auch schon groß, wohnt aber eben noch Zuhause und geht erst in die 5. Klasse, die Pubertät kommt da ja erst noch bzw. startet jetzt langsam. Ich denke also, jedes Kind ist da unterschiedlich.

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Hallo,

ich habe zu meinen Eltern ein sehr enges und inniges Verhältnis. Trotzdem bin ich früher nie auf die Idee gekommen mit ihnen was zu unternehmen. Jetzt mit fast 40 und selbst Mutter von fast erwachsenen Kindern mache ich mit meiner Mutter eher schon was. Aber als junge Erwachsene oder Endteenager war die Kluft zwischen alt und jung viel zu groß. Auch hätte ich früher nie mit meinen Eltern über meine Probleme gesprochen. Das habe ich mit meinen Freunden getan. Meine Kinder machen es genauso. Mich würde es wundern, wenn sie mich ihren Freunden vorziehen würden.

LG
Lotta

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Hallo :)

Wie alt sind den die "kinder"?
Und wie lange wohnt die Große nicht mehr zu Hause?
Hat sie ein gutes Verhältnis zu ihrer jüngeren Schwester?
Wie war das den als sie noch zu Hause gewohnt hat?

Als ich von zu Hause ausgezogen bin mit18j. War ich ohne (vorallem mama) völlig aufgeschmissen. Hab sicher jeden 2. Tag mit ihr telefoniert weil ich etwas gebraucht hab.
War auch immer sehr oft bei meinen Eltern da ich nur 5 min entfernt gewohnt habe.
Als ich meinen Mann kennengelernt habe, hat sich das dann verändert. Seit einem halben Jahr wohnen wir jetzt etwas weiter weg (30 minuten) und seit her sehen wir uns alle 1-2 Wochen mal. Hören nur wenn jemand etwas braucht.

Bei meiner besten Freundin war das (recht zeitgleich ausgezogen wie ich) so, dass sie ihre Eltern einmal im Monat besucht hat und auch sonst nicht so viel Kontakt hatte. Sie liebt ihre Eltern ohne Frage, aber will halt einfach nicht mehr so viel mit ihnen zu tun haben. Schließlich ist sie erwachsen (ihre worte)

Ich denke das kommt viel auf den Charakter an. Manche Kinder gehen grundsätzlich mit Problemen nicht zu den Eltern. Andere reden über alles.

Es kann auch mal ein einschneidendes Erlebnis für sie gegeben haben das sie mit euch nicht mehr reden will? (Bei schwierigeren pubertierenden leicht vorstellbar)
Aber vertrau auf deinen Mann, er wird sicher am besten einschätzen können wie sie tickt.

Du könntest die Weihnachtszeit ausnutzen und sie auf eine shoppingtour für Weihnachtsgeschenke einladen :)

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Ach ja, das kenn ich ein Stück weit.
Ein kleiner Trost: ich glaube nicht, daß das für die restlichen Jahre so bleibt.
Unser Großer (24) erzählt mir/uns kaum mehr was, möchte absolut selbständig alles regeln, was ja grundsätzlich nicht schlecht ist. Also den wenn ich fragen würde, ob er Lust hat mit mir übern Christkindlmarkt zu gehen, oder mit uns essen zu gehen oder..... , da bekäm ich sicher eine Absage!
Der Kleine (21) ist anders, er erzählt mir ziemlich viel, würde spontan auch mit mir Essen gehen, wenn es zeitich passt - aber da hatten wir auch schon GANZ andere Zeiten.
Ich glaube, das ist ein Stück weit normal und gehört zum ERwachsenwerden dazu.

So wie es bei anderen läuft.... das sind immer "Momentaufnahmen" - viele tragen auch nur die positiven Seiten nach außen. Bei meiner Freundin z. B. sind die beiden Töchter (etwas jünger als meine) immer anwesend, wenn es ihr wichtig ist. Aber insgeheim bekomm ich schon mit, was darum manchmal für ein Drama abläuft. Andererseits ist auch meine Freundin selbst so gestrickt: Ihr Vater singt in einem Chor - und wenn die einen Auftritt haben, dann ist sie anwesend - auch wenn es sie nervt oder stresst. Aber sie weiß, ihr Vater würde es ihr "nachtragen"...
Mir geht es da anders, bin da auch anders erzogen worden. Ich bedauere es schon ehrlich machmal, daß wir sowenig gemeinsame Zeit als komplette Familie verbringen - aber wenn ich es erzwingen müsste - das wäre auch nicht meins.
LG

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Das wurde hier sowohl bei Sohnemann als auch beim Töchterchen immer weniger, dass man was unternahm zusammen. War für uns als Eltern aber auch normal, wenn man arbeitet und dann noch Hobbies hat, bleibt nicht vil Zeit für anderes.

Wir haben auch ein gutes Verhältnis und beide setzen sich, wenn sie dann mal Zeit haben auch oft abends" zu mir aufs Sofa und erzählen mit mir. Das ist jetzt nicht täglich, dass so viel Zeit ist, aber diese Unterhaltungen sind mir wichtiger als z:b: jedes WE was mit den Kindern zu unternehmen. Denn es zeigt mir, dass sie mir vertrauen und sie mich an ihrem Leben immer noch teilhaben lassen. Sie sind übrigens 18 und 22, der Große wird noch diesen Monat in seine erste eigene Wohnung ziehen.