Umzug mit 17-jährigem Sohn gute Idee?

Hallo,
also wir wollen im Sommer umziehen, da wir momentan etwas abgeschnitten auf dem Land wohnen und zentraler an den Stadtrand wollen.
In der Stadt arbeite ich und meine Tochter kommt dort sowieso auf die weiterführende Schule- also kurze Wege etc..
Mein Sohn ist 17J. alt und geht auch in dieser Stadt einmal in der Woche in die Berufsschule. Sonst arbeitet er in einem Betrieb, auch von der Stadt hätte er keinen längeren Weg dorthin wie jetzt.
Jetzt kommt s: Tageweise schwankt mein Sohn von, toll größeres Zimmer möglich, eventuell auch eigenes Bad oder zwei Zimmer bis hin zu- da kann ich mir doch gleich selbst eine 1-2-Zimmer-Wohnung nehmen, bin ja eh nächstes Jahr mit der Lehre fertig und möchte dann ausziehen.
Wenn ich jetzt in sein Zimmer sehe- das pure Teenie-Chaos, meiner Meinung nach weit entfernt von alleine wohnen ohne Messie zu werden.
Aber er sagt, in seiner eigenen Wohnung wäre das anders.
Sein Vater würde ihn seine Erfahrungen machen lassen, würde auch den Mietvertrag als Bürge unterschreiben für ihn.
Ich möchte lieber nach einer Wohnung suchen, die ein großes Zimmer für ihn hat, ein extra Duschbad, eventuell die Möglichkeit, eine kleine Küchenzeile einzubauen nur für ihn- zum üben. Eventuell zieht er dann nächstes Jahr aus, vielleicht aber bleibt er auch noch ein paar Jahre, geht nochmal ins Ausland, macht nochmal Schule, probiert sich aus und hat dann noch keinen Stress, eine Wohnung bezahlen und sauber halten zu müssen.
Ich hatte noch die Idee, zwei Wohnungen in einem Haus- bin aber davon ab. Denn wenn er Chaos verbreitet, dann möchte ich nicht so nah dran sein, es für ihn ausbügeln zu wollen/müssen. Das wird mir dann zu viel, eine weitere ganze Wohnung mit sauber zu halten. Dann lieber nur ein- bis zweimal pro Woche vorbei schauen und sonst nix mit bekommen.
Ein Jahr mit dem Umzug warten ist keine Option- denn jetzt zum Sommer bezahlt ihn mein Arbeitgeber und das ist für mich viel Geld.
Außerdem ist in unserer Wohnung jetzt ein Zimmer feucht und der Keller.

Was meint ihr?
LG und danke schon mal!
smarti

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Hast du ihn durchrechnen lassen, was er für eine eigene Wohnung sowohl jetzt als auch später bezahlen müsste? :D Ich denke das Thema hat sich ganz schnell erledigt..

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Morgen,
ja, finanziell klappt das. Er bekommt noch von seinem Vater weiter Geld dazu.

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Kann er sich mit dem Ausbildungsgehalt (oder gleich danach) eine Wohnung leisten? Wohl kaum, wenn auch noch was zum Leben übrig bleiben soll.

Ich würde nach einem kleinen Häuschen mit Einliegerwohnung suchen. Oder eine dementsprechend große Wohnung, in der er seinen eigenen Bereich hat. Dann könnt ihr immer noch weitersehen.

Lg

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Morgen,
tja bei einem Haus habe ich Angst, mit meiner Tochter bald alleine drin zu wohnen- möchte ja nicht selbst ständig umziehen und ein Haus ist mir zu viel/anstrengend. Aber ich werde wohl eine 4-Zimmer-Wohnung wählen und ihm erst mal das größte Schlafzimmer überlassen.

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Bei Deinem Sohn kann ich's nicht beurteilen - aber Du liest Dich, als wärst Du noch nicht bereit Deinen Sohn ziehen zu lassen.

>>Ich möchte lieber nach einer Wohnung suchen, die ein großes Zimmer für ihn hat, ein extra Duschbad, eventuell die Möglichkeit, eine kleine Küchenzeile einzubauen nur für ihn- zum üben.<<
Ich weiss ja nicht, wo Du herkommst, aber eine 4-5 Zimmer Wohnung zu bekommen, die in 2 Zimmern Küchenanschlüsse hat? Das halte ich für unrealistisch. Genauso wie innerhalb eines Jahres zwei Wohnungen im selben Haus zu kriegen.

Ausserdem: Wie sollte er alleine wohnen üben, wenn gleich im nächsten Zimmer Mama kocht, den Kühlschrank füllt und ihm hinterherwischt, wenn das Chaos zu gross wird? Alleine wohnen lernt man, indem man alleine wohnt. Mach' lieber mal probeweise einen schönen Urlaub nur mit Deiner Tochter und lass Söhnchen 2 - 3 Wochen alleine vor sich hinwurtscheln. Er merkt wie anstrengend es sein kann, für alles selber zuständig zu sein und Du merkst, ob er es hinkriegt.

Grüsse
BiDi

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Morgen,
danke für Deine Meinung. Wenn ich ohne ihn einige Tage weg fahre geht es. Er kommt klar und versorgt auch die Tiere noch dazu gut. Aber ein paar Wochen sagen mir zu wenig aus.
Wahrscheinlich werde ich mit ihm aushandeln, dass er ein paar Monate mit uns zieht und ich dann mit ihm eine kleine Wohnung suche in die er mit 18 ziehen kann, wenn er dann noch möchte.
Und ja, loslassen ist schwer! Es wohnen ja außen rum alle Gleichaltrigen die wir kennen zu Hause bei den Eltern. Mein Sohn war schon immer sehr selbständig und hat nun mal sehr früh seine Ausbildung angefangen. Vielleicht soll es so sein, dass er auch hier den harten Weg wählt und gleich sehen muss wie teuer das Leben ist.

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Hi,
ich würde ihm ein Zimmer einplanen, aber warum es das größere Schlafzimmer sein muss, erschließt sich mir nicht so ganz. Er braucht ja keinen Platz mehr zum Spielen, lediglich ein Bett und einen Rückzugsort. Das mit dem Ausziehen finde ich gar nicht so verkehrt, da wäre ein Zimmer in einer WG vielleicht gar nicht so schlecht, wenn er an die richtigen Leute gerät, muss er ja halbwegs Ordnung halten. Er wird’s schon lernen, irgendwie. Eine Übungswohnung bei Mutti ist doch sehr engagiert...

vlg tina

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Ich kann nur sagen: man muss nicht alleine wohnen üben, man kann das. Das ist doch kein Hexenwerk.

Mein Bruder war immer ordentlich und sauber zu Hause - ist er jetzt im eigenen Haus mit 31 nicht mehr.
Meine Schwester war ein kleiner Messie,...kaum in der eigenen Wohnung, hab es nicht mal ein Staubkorn.
Ich musste nie irgendwas im Haushalt machen, es lief von Anfang an problemlos.
Sein Zimmer ist da irrelevant.

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Also, ich finde deine Vorstellungen übertrieben. Ne eigene Küchenzeile zum Üben....ein großes Zimmer...und dass er erstmal aufräumen lernen muss.

Ganz ehrlich. Diese Dinge wird er erst lernen, wenn er es muss d.h. wenn er seine eigene Wohnung hat, ihr damit nix mehr zu schaffen habt und er voll selber für seinen Kram die Verantwortung trägt.

Wenn er nicht gerade psychisch labil ist, wird er spätestens nach den ersten schimmelten Möbeln merken, dass man seine Sachen pflegen sollte, wenn sie halten sollen ;). Mein Bruder hat Mal in einer sehr abenteuerlich unordentenen WG gelebt und mit vereinten Kräften hat man es geschafft solange nicht abzuspülen bis die Küche durchgesifft war. Sagen wir es so.....selbst er hat es dann begriffen. Und seine Wohnung ist jetzt immer vorzeigbar. ;)


Zuhause Kochen lernen war bei mir weit gefehlt. Auf mein Konto gingen 2 zerschmorrte Töpfe und eine einmal fast abgefackelte Küche, woraufhin ich Küchenverbot erhielt. Als ich auszog, lebte ich ein halbes Jahr von Fast Food bis ich es nicht mehr sehen konnte und dann begann ich langsam mit dem Kochen. Mit gaaaanz einfachen Sachen.....und wenn ich etwas wissen wollte, belas ich noch und probierte es aus. Niemand hat es mir gezeigt. Ich habe ohnehin in einer anderen Stadt gelebt als meine Familie. Und als meine Tochter kam, kaufte ich mir ein Buch über Breite selber kochen......und mittlerweile beköstige ich die Familie genauso routiniert wie meine Mutter und Oma.....


Man wächst an seinen Aufgaben.

Redet mit ihm offen. Was will er.....eigene Wohnung oder noch bei euch bleiben. Und wenn er raus möchte, dann lass ihn. Er wird so viel lernen und nichts davon könntest du ihm jemals "Abnehmen". Es wird ihn lebenstauglich machen. Gerade jungen Männern tut es gut zu lernen eigenständig im Haushalt zu sein.

Ich würde ihn, wenn ich es mir leisten könnte, an deiner Stelle eher motivieren als erschüttert darüber zu sein. Wenn er es tatsächlich in den nächsten Jahren nicht schnallt, wird es mit 25 nicht unbedingt eher schnallen.

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...ich finde es fair, dass er dir sagt, dass sein Ziel ist, schnellstmöglich auszuziehen. Bei uns war es damals ähnlich: meine Mutter suchte nach einer Wohnung um mit ihrem Freund zusammen zu ziehen.... ich war 17. Was hätte ich dort sollen?

Ich habe ihr auch gesagt, dass ich bald raus will - damit sie nach einer Wohnung für sich selber und den neuen Partner suchen konnte. Ohne Zimmer für mich, ohne Extras. Klar das war dann doof für die 9 Monate, in denen ich dann irgendwie gar nichts hatte. Aber was hätte sie von einer grossen Wohnung mit extra Bad und Zimmer für mich gehabt, wenn ich dann eh gehe? Ich habe dann das Couchsurfing erfunden. Es hiess damals einfach "Bei Freunden unterkriechen...und wochenweise in WG-Zimmer einziehen". War eigentlich okay.

BTW: ich bin von einem auf den anderen Tag eine beachtliche Hausfrau geworden, als ich auszog. Meine Mini-Wohnung sah immer okay aus... und daheim bei der Mutter schlief ich mit dem benutzten Spaghetti-Teller im Bett eom...
Allerdings: Kochen hat mir meine Mutter mit neun beigebracht - da musste ich nichts mehr üben....


Ich finde, du solltest dem Sohnemann sagen, was für Konsequenzen sein geplanter Auszug hat. Dass es dann eben kein fixes Zimmer für ihn hat wenn es schief geht. Lass ihn einen Budgetplan aufstellen und gucken, ob er dann wirklich zurecht kommt. Ggf. wäre dann ein WG-Zimmer die Lösung...

Und dann nutz die Zeit, in der du jetzt nach einer Wohnung suchst, ihn auf das Leben vorzubereiten. Wenn er ein Teeni-Messie ist, ändert sich das wohl wirklich. Aber kochen und waschen muss er können. Hey - mein Sohn ist 13. Der kriegt ein Essen hin und kann waschen. ... und ja: Er ist auch unordentlich...

Du kannst ja euren Umzug so timen, dass es für ihn auch okay ist. Quasi aufs nächste Semester... wenn die Kleine ja auch eh die Klasse wechselt....

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Ich würde ihn erst Mal nicht ausziehen lassen.

Ideen kommen und gehen , in 2 Wochen wird er glücklich sein daß er doch zuhause wohnt

In diesem Alter möchte man so vieles aufeinmal doch man besitzt nicht die weit Sicht um das ganze große zu sehen

Ich selbst bin 23 und wollte schon etliche Male Zuhause ausziehe und bin bis jetzt immer noch froh Zuhause geblieben zu sein .

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Hallo,

Ich bin damals auch mit 17 ausgezogen weil unsere Wohnung zu klein wurde und meine Mum mit 3 Kindern keine finden konnte.

Ich war auch nicht die ordentlichste, Teenie halt. Das Geschirr hat sich die Woche über gestapelt, Freitags wars leer, dann wurde abgewaschen 😁 ich wurde sehr schnell sehr selbständig, das war sehr gut für mich.

Wenn er es unbedingt möchte würde ich es ihn versuchen lassen, zurück kommen kann er ja immer noch wenn er nicht zurecht kommt. Trau Deinem Sohn ruhig mal was zu.

LG
Sunny