Hallo,
Meine Tochter ist 14, bald 15 und hat jetzt ihren ersten Freund. Meine Tochter lebt im wechselmodell mal bei ihren Vater und mal bei uns.
Ihren Freund hat sie vor ein paar Monaten kennen gelernt und nachdem sie ewig geschrieben und telefoniert hatten, war er jetzt letztens auch mal einige Tage bei uns. Wir fanden ihm alle total nett, er ist 16 und wirkte sehr lieb und meine tochter war echt Happy.
Nun wollte sie ihm in den Ferien auch besuchen ( wohnt mit zug ca 45 Minuten von uns entfernt.
Dies hat mein ex jetzt wohl herausgefunden, und will dies absolut unterbinden. Sie wäre zu jung und wenn sie dort hinfährt " bekommt sie hausarrest bis zur Rente ".
Auch soll ich nicht verraten, ( aus sicht meiner Tochter), dass er bereits bei uns war..
Ich finde das so altmodisch und schrecklich naiv.
Ich selber bin sehr streng aufgewachsen und habe alles heimlich gemacht und das wünsche ich keinen. Mir ist es viel lieber, dass meine Tochter mir veetraut und mit mir über alles redet( ich weiß zb dass sie zum ersten mal noch warten möchte, und selbst wenn dies nicht so wäre, würde ich es akzeptieren).
Mit meinen ex kann ich leider aber auch nicht wirklich reden, er ist sehr cholerisch und hat oft andere( merkwürdige) Ansichten. Deswegen sind wir ja auch getrennt.
Trotzdem finde ich dieses heimliche so falsch...
Hat irgendjemand noch Ideen, oder würdet ihr das so akzeptieren?
Mein ex setzt halt auch immer ganz viel auf Bestrafung, zb wird das handy wochenlang eingezogen, wenn sie eine schlechte Note ( und das ist nie schlechter als 3) schreibt oder ihr Zimmer nicht aufräumt, wo ich überhaupt kein Sinn drin sehe..
Lg Puschelsmum
Wechselmodell, andere Ansichten, erster Freund...
Mein Sohn ist noch nicht so alt. Ich finde es spannend, dass deine Tochter das Wechselmodell noch so mitmacht, besonders da ihr Vater ja sehr streng ist.
Wir haben auch das Wechselmodell und ich bin der Meinung, dass mein Ex, wenn er Strafen verhängen sollte, diese genau auf seine Woche beschränken darf. (Es sei denn es geht hier um richtigen Bockmist, wo wir beide einer Meinung sind.) Ich würde KEINE Strafen weiter fortführen. Mein Kind hätte dann also ein zweites Handy etc.pp.
Zum eigentlichen Problem: das ist echt schwer. Du kannst deinem Ex durchaus klar machen, dass dein Kind rechtlich sehr doll mitreden kann, wenn es darum geht wo sie wohnen will. Er sollte sich im klaren sein, dass er sie davon treibt.
Und ich finde: in deiner Woche entscheidest du was sie darf und was nicht. Fertig.
Alles Gute
Oh, das hab ich vielleicht falsch ausgedrückt. Natürlich führe ich keine Strafen weiter, aber sie bekommt dann beispielsweise gar kein handy mit zu uns( sie fährt selbständig mit den zug hin und her) . Ein zweites handy wäre da vielleicht echt mal eine Idee, da werde ich drüber nachdenken, Danke.
Ich weiß auch das ich rechtlich auf der sicheren Seite bin, trotzdem nervt mich halt das verheimlichen. Vielleicht auch weil es mich an die damalige Partnerschaft erinnert und ich bei meinen ex damals mich dann auch zb heimlich mit Freunden getroffen habe, weil er damals dafür kein Verständnis hatte.
Das Schöne ist, dass ihr nichtmal was verheimlichen müsstet.
Es ist dein gutes Recht ihn zu ignorieren
Aber wenn sie es sich wünscht... im Endeffekt scheint ihr aber kein Verhältnis zu haben, wo ihr viel redet. Also warum jetzt damit anfangen
Wir haben auch Wechselmodell und leben schon immer in unserer Zeit unsere Regeln und mischen uns nicht in die Zeit der anderen Eltern ein. Ich finde er überschreitet seine Kompetenzen massiv, wenn er versucht seine Regeln auf eure Zeit auszuweiten. Das steht ihm nicht zu. Es ist ein zwei Lebenswelten-Modell. Das dazu. Was Du erlaubst in deiner Zeit, geht ihn gar nichts an. Es ist keine Kindeswohlgefährdung mit fast 15 seinen Freund zu treffen.
Das 2. ist, sie ist 14 und wird bald 15. Mach ihr klar, dass sich ihre Rechte ausgeweitet haben und dass sie Mitsprache beim Umgangsrecht hat. Ab 14 hat sie bei allem, was im Punkt Umgang beschlossen wird gesetzlich Mitspracherecht! Frag sie also, was sie möchte. Wenn ihr Vater ihr Leben so nicht akzeptiert, denn müsst ihr diesen Konflikt vielleicht mal wirklich mit Jugendamt oder juristisch neu ausfechten, denn es steht nicht mehr 1:1, sondern 2:1. Vielleicht muss sie ihrem Vater mal zeigen, dass er mit ihr nicht umspringen kann wie mit 3 Jahren und ihr vorschreiben kann ob sie eine Beziehung führt oder nicht. Den Zahn müsst ihr ihm vermutlich einfach ziehen. Wenn er sie liebt, muss er da wohl durch und sich auf den Hosenboden setzen, wenn er merkt, dass er damit so nicht durch kommt.
Ja, ich warte da auch manchmal " auf den großen Knall " und bin mir sicher, dass meine Tochter das auch bald erkennt, und dann dürfte sie natürlich auch ganz bei uns wohnen. Ich will sie aber in der Hinsicht nicht beeinflussen, da er mich jahrelang schlecht geredet hat, und meine tochter sehr darunter gelitten hat. Mein weg ist da eher, dass sie nicht dumm ist und bald ihre eigenen wege gehen wird.
Dass du sie nicht beeinflussen willst, finde ich gut.
Was du trotzdem tun solltest, ist, sie über ihre Rechte auf zu klären, wie halt auch, dass sie ein Mitspracherecht hat, wo sie wohnt.
Alles Gute