Beschäftigungen mit 13 - habe ich überhaupt noch eine Chance?

Hallo,

Kugelrund hat ja gerade weiter unten die Frage gestellt, wie lange eure Kids mit 13 "zocken" dürfen.
Mein Großer ist auch 13. Wir haben/hatten klare Regeln, höchstens 1,5 Stunden am Tag PS4 oder Computer und abends erst nach dem Abendessen fernsehen. Durch Corona ist schon vieles anders. Aber ich bemerke immer öfter, dass ich gar keine Chance mehr habe, ihn wirklich zu Beschäftigungen mit uns anzuregen. Er spielt keine Spiele mehr mit mir und seiner kleinen Schwester (9 Jahre) obwohl die nun endlich auch clever genug ist bei Monopoly, Risiko und co... Er malt viel, oder lungert eben rum. Mir im Haushalt helfen ist jedes mal so ein Gezeter, dass ich mir schon genau überlege, ob ich die Kraft habe das jetzt durchzusetzen oder ob ich zb. nicht lieber schnell selbst den Tisch decke.

Da der Lockdown verlängert wird, an euch die konkrete Frage: Wie beschäftigen sich eure Teen-Jungs und gibts irgendwelche Ideen, wie ich ihn dazu bringen kann mit mir und seiner Schwester Zeit zu verbringen?

Viele Grüße
Jenny

1

Hi,
mit uns, schwierig, aber andere Aufgaben, gehen ganz gut. Jetzt im Lockdown ist viel mehr Hausaufgaben angesagt, als im 1.

Unserer hat im 1. Lockdown ca. 20 Böden gebacken und mit Kirschen belegt, Muffins usw. gebacken.

Hat mit dem Opa in der Scheune eine Steckdose installiert, Ölwechsel beim Rasenmäher gemacht. Rasen gemäht, Kirschen, Äpfel und Zwetchgen gepflückt, im Frühjahr auch umgegraben.

Wir sind jetzt nicht so die Spieler, deswegen vermisse ich das gar nicht. Wenn der Kleine Bruder aber nochmal Knete rausholt und Among us knetete, ist er dabei. Auch mit Lego und 3-D Puzzle kann man ihn locken.

So 13/14 Jahre ist vieles "richtigen Zeitpunkt abpassen", dann wird auch mal was anderes gemacht. Und ein "Gesicht" hol ich mir gerne ab, denn wenn er nicht flott den Tisch decken mag, dann darf er Socken aufhängen, im Moment wasche ich für 6 Leute, 2 Füße, jeden Tag frische....................XX

Alles Gute

2

Ich habe sehr ähnliche Probleme wie du und finde ehrlich gesagt auch keine Lösung! Zumal die Freunde meines Sohnes beim Zocken über TeamSpeak verbunden sind und trotz Corona ihren Spaß haben. Das gönne ich ihm ja auch!
Aber es macht mir Sorgen, dass mein Sohn sonst kaum Interessen hat. Lesen ist so gar nicht seins, auch Legofan war er nie. Fußball ist ausgesetzt.
Der Tag ist einfach sehr lang und ich bin selbst ratlos, wie man die Zeit sinnvoll füllen kann. Klar spielen wir auch Mal was, aber eben keine Stunden. Mein Sohn langweilt sich zu Tode und so drücke ich halt wieder alle Augen zu, was den Medienkonsum angeht...
Hoffentlich wird es wenigstens Distanzunterricht ab Montag geben. So genau weiß man es ja noch nicht.

Grüße

3

unser sohn ist erst 10 jahre.
er darf unter der woche 3 stunden am tag sein handy benutzten.
am wochenende 5 stunden. das ist unsere coronaregelung.
wenn die zeit um ist, darf er am abend noch was im tv anschauen.
dazwischen ist noch genug zeit. da wird scooter gefahren (auch bei schlechtem wetter).
trampolin gesprungen, mit dem kleinen bruder gespielt.
brettspiele sind bei ihm auch schon uncool, aber manchmal muss er da einfach durch, und nach kurzer zeit macht es ihm dann meist auch spaß :)
1,5 stunden finde ich tatsächlich in dem alter etwas wenig.

lg

4

Hey,

ich glaube das ist ganz stark eine Charakter- bzw. Entwicklungsphase. Unser Sohn ist 14,5 Jahre und langweilt sich so gut wie nie, auch ohne Dauerzocken. Ich zähle mal auf was er den ganzen Tag so treibt, jetzt in den Ferien versteht sich. Ab Montag ist zumindest wieder Schulpflicht, wenn auch im Homeschooling.

Lego (er bekam zu Weihnachten den Lamborghini, das dauert)
Puzzeln (da ist ein 3000 Teile Ding dran)
Fußball, auch ohne Verein. Er ist Torwart und hat so ein Netz wovon der Ball zurückprallt (ja, speziell ich weiß)
Fahrrad fahren, wir haben keinen Schnee und wenn es nicht regnet dreht er täglich seine Runde. Meist trifft er irgendwen und sie fahren zusammen.
Sport: wir haben ein Rudergerät und er einen Boxsack. Dazu ganz normale Übungen wie Sit-Ups, Liegestütze usw. Das machen wir manchmal auch zusammen.
An einem Abend in der Woche ist Brettspiel-Zeit, die ist ihm heilig.

Im Haushalt hat er keine ganz festen Aufgaben, hat aber verstanden das auch er dazu beitragen kann. Wenn die Spülmaschine fertig ist räumt er sie ohne Aufforderung aus. Er hängt Wäsche auf, wenn ich morgens vor der Arbeit eine Maschine angestellt habe. Am Wochenende hat er mit meinem Mann den Heimwerker-Raum mal so richtig aufgeräumt und umorganisiert.

Natürlich ist die Zeit vorbei in der man wirklich zusammen spielt, bastelt usw. Das habe ich in dem Alter aber auch nicht mehr gemacht.

LG
Tanja

5

Hier sind es 2 Jungs. 16 und 11.

Ja, die Medienzeit ist deutlich höher als sonst, aber ich verstehe das auch und lasse sie machen. Viel Auswahl gibt es nicht.

Kein Training (gerade beim Großen sonst viele Stunden in der Woche), keine Freunde treffen außer eben online, keine große Unternehmungen,...

Aber: wenn wir mal die Zeit haben und was anderes vorschlagen, machen sie auch in der Regel mit. Mal einen Spaziergang mit Waffel "to go" an der Eisdiele, mal gemeinsam ein EXIT Spiel oder eine Runde Darts. Wir machen jetzt regelmäßig einen gemeinsamen DVD Abend mit Popcorn/Chips,...

Und nach einer etwas längere Pause in den Ferien wird auch wieder an den Instrumenten geübt, hin und wieder gelesen und der Kleine lernt auch wieder Vokabeln und trainiert an seine Ninjaparkour im Spielzimmer, malt wieder mehr,...

VG

6

Unser Sohn wird 10 und wir sind viel draußen, auch bei Regen. Er hat einen Stuntroller bekommen und wir sind viel auf der Skaterbahn, Rad fahren oder Basketball spielen. Seit Beginn des Lockdowns haben wir uns eine kleine zusammenklappbare Tischtennisplatte gekauft und spielen regelmäßig damit. Oder er spielt Lego, Keyboard etc. Handy, Nintendo sind auf 1,5 Std. pro Tag begrenzt. Lasse ich ihn länger spielen, zeigt er an anderen Dinge wenig Interesse.

7

Wir hatten auch vor Corona keine festen Zeiten für's Zocken. Bei uns gilt und galt schon die ganze Zeit, solange die Schule/Schulaufgaben ernst genommen werden und ordentlich erledigt werden, die "Haushaltspflichten" erledigt sind und Zocken an der Konsole nicht die einzige Beschäftigung ist, darf er in seiner Freizeit zocken, bzw. er darf selbst entscheiden wie er seine Freizeit gestaltet. Er ist 12 Jahre alt und kein Kleinkind mehr, wir Eltern können ihm nicht ständig ALLES vorschreiben. Ich finde, er hat ein Recht darauf selbst zu bestimmen mit was er sich beschäftigen will und ich war nie der Meinung, dass 24/7 alles zu 100% pädagogisch Wertvoll sein muss.

Er spielt zur Zeit auch deutlich länger, als zu "normalen" Zeiten, allerdings leidet die Schule nicht darunter und wenn ich ihn bitte im Haushalt etwas zu machen, wird es sofort erledigt. Wenn ich mal anmerke, dass er ganz schön lang mit zocken beschäftigt ist, dann beschäftigt er sich auch mal mit was anderem.
Natürlich haben wir ein Auge darauf und wenn wir den Eindruck hätten, er ist "gefangen" in seinen Spielen und alles Andere um ihn herum, spielt für ihn keine Rolle, dann würden wir auch eingreifen und das Zocken stark reduzieren.
Er ist Einzelkind, kommt in die Pubertät, sein Interesse an uns Eltern hat schon ein gutes Stück nachgelassen und Freunde treffen ist zur Zeit nicht mehr so häufig möglich, auch wenn er 2 Freunde hat mit denen er sich immer mal trifft.
Skypen, online zocken (in privaten Gruppen, ausschließlich mit den Freunden) ist die einzige Abwechslung, wenn man nicht stundenlang alleine spielen mag. Wir Eltern arbeiten ja auch noch und noch sind Ferien. Im Endeffekt müssen unsere Kinder, gerade in Ferienzeiten bis zu 16 Stunden mit irgendwas überbrücken. ;-)

Ich finde solange man nicht den Eindruck hat, dass die Kinder sich komplett abkapseln und sonst wirklich überhaupt nichts mehr machen können, sollte man es in diesen Zeiten nicht so eng sehen.

Bei diesem Punkt allerdings würde ich sofort eine sehr klare Ansage machen:

"Mir im Haushalt helfen ist jedes mal so ein Gezeter, dass ich mir schon genau überlege, ob ich die Kraft habe das jetzt durchzusetzen oder ob ich zb. nicht lieber schnell selbst den Tisch decke."

Mein Sohn weiß sehr genau, wenn ich mit ihm über solche Dinge wie Helfen im Haushalt, Lernen für die Schule, oder sonstige Dinge die abgemacht waren, diskutieren oder gar streiten muss, dass das sofort direkte Auswirkungen hat! Das heißt Konsolen/Computer bleiben solange aus, bis eben diese Dinge erledigt wurden oder er wieder verstanden hat, dass Zocken erst NACH allem anderen kommt.
Im Endeffekt, liegt es an ihm (bzw. seinem grundsätzlichen Verhalten), wieviel Entscheidungsspielraum er von uns bekommt. Je zuverlässiger ER ist, desto mehr Entscheidungsfreiraum bekommt er.

Damit fahren wir eigentlich sehr gut und es gibt insgesamt weniger Diskussionen. Wenn ich ihn bitte den Müll raus zu bringen, muss ich keine 3 Stunden darauf warten, das wird in der Regel sofort erledigt, wenn ich ihn bitte sich mal wieder etwas intensiver mit seinen Vokabeln oder Mathe zu befassen, dann setzt er sich meist hin und macht ein paar Aufgaben. Natürlich ist das nicht immer so, aber doch die meiste Zeit. Mit 12 kommen natürlich auch immer wieder die Phasen durch, wo er dann genervter reagiert oder doch mal was ausdieskutieren möchte.

Ich würde dir raten, bestehe auf seine Pflichten, werden sie erledigt, lass ihn machen... Hast du den Eindruck, das viele Zocken schadet ihm, weil er ansonsten rein gar nichts mehr macht/machen möchte, insgesamt sehr nervös ist, dann sprich mit ihm darüber und legt wieder feste Zeit fest an die er sich dann halten muss.

#winke

8

bei uns gilt: Schule, Hausaufgaben, Haushaltsaufgaben und während Corona auch ne halbe Stunde Hobbysport (das machen sie allerdings gerne, weil sie beide in ihrem Hobby gerne Leistungssportler sind) und wenn das Wetter es hergibt, ne Runde raus mit der Schwester auf den Schlittenbuckel hinterm Haus. -- und wenn das alles gemacht ist, wird die Sperre aufgehoben und bis zum Abendessen darf gezockt werden... ist oft eh nur ne stunde -- an guten Tagen halt auch mal 3 .... , -- dann darf das auch mal länger sein beim 13 jährigen... -- find ich dann auch okay... alles wichtige vom Tag ist erledigt.