Praktikum-Ausbildung! Was wollen Eure Kinder lernen?

hallo!

meine zwillinge sind fast 15 jahre alt und gehen in die 9. klasse. sie streben das abitur an. jetzt haben sie im februar ein 3wöchiges praktikum und ich finde sie müßten sich jetzt schon ziemlich klar sein, was sie später mal für eine ausbildung machen möchten.

meine tochter wollte ursprünglich fotografin oder tierpflegerin werden. die dame vom arbeitsamt, sagte aber, dass das so gut wie aussichtslos wäre. haben jetzt im obtober einen termin zur berufsberatung. mal sehen, was sie uns da so erzählen. habe jetzt über die ihk betriebe in unserer stadt gefunden, die ausbilden. das fand ich schon mal sehr hilfreich.

jetzt möchte meine tochter was im büro machen, oder hotelfachfrau oder auch werbegestalterin. haben jetzt eine bewerbung fürs rathaus als beamtin geschrieben, wie gesagt nur fürs praktikum. mein sohn möchte auf jeden fall was mit computer machen. er bewirbt sich jetzt auch im rathaus als fachinformatiker.

meine gedanken gehen dahin, dass wenn sie sich jetzt gut anstellen und profilieren, eventuell mal in den ferien dort jobben, dass sie dann etwas leichter eine lehrstelle in der firma bekommen. denkt ihr auch so vor einem praktikum oder gehen meine gedanken da zu weit? wissen eure kinder in dem alter schon ganz genau, was sie mal beruflich machen wollen?

lg, bin schon gespannt auf eure antworten, andrea!

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Hallo,
ich habe vom 16. Lebensjahr an gejobbt und zwar komplette große Ferien bis auf ggf. eine Woche (man hat ja trotzdem Sa/So frei !)

- nur Jobs , die für einen etwaig späteren Beruf (bzw. Studium) von Interesse waren in Industriefirmen
(also kein McD, Zeitungsaustragen, Kassenhilfe, Lagerarbeitergehilfe o.ä.)
- nur Jobs , die reizvoll waren von der Technologie, und in denen ich auch nach der eigentlichen "Maloche" mehr machen durfte

Natürlich hat das geholfen bei späteren Bewerbungen, Vorstellungen, Auftreten insgesamt,
weil:
man wußte ja, wie es zugeht in einer Firma.

Und ich konnte für später auch selektieren, wohin ich NICHT gehe.

Die Praktikantenzeugnisse "würden wir jederzeit wieder bei uns einstellen" "aufgrund der guten Leistungen erhalten sie freiwillig eine Gratifikation ...." haben gerade für die erste feste Anstellunng nach dem Studium SEHR VIEL gebracht.

Wenn Abitur -> Studium ist heute schon fast Auslandsaufenthalt ( 1 Jahr, ? ) Pflicht.





Klaus

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hallo!

also, ich finde fast 4 jahre vor dem abi muss man noch nicht wissen, was man wirklich lernen möchte.

um das festzustellen sind doch praktika da. was anderes wäre es, wenn sie jetzt in die 12. klasse kämen / wären. dann sollte zumindest eine richtung gegeben sein. oder wenn sie nächstes jahr den abschluss machen würden...

ich wollte mit 15 tiermedizin studieren und dafür abi machen... hätte ich auch mal besser :-[ aber ich hab mit 17 keinen bock mehr auf schule u. abi gehabt. noten gaben den numerus clausus für veterinärmedizin nicht her und das bremste den ehrgeiz gewaltig... leider.

ich hab dann eine ausbildung als großhandelskauffrau gemacht. der kaufmännische bereich wird mir also bis zur rente treu bleiben... aber wirklich glücklich bin ich damit nicht.

gib deinen kindern noch etwas zeit! und man muss einen berufswunsch nicht aufgeben, nur weil die berater meinen das bringt nix. ein schulkamerad von mir hat eine ausbildung als fotograf in deutschland nach div. abgebrochenen studiengängen begonnen und in den usa beendet... er ist heute ein sehr erfolgreicher fotograf für große internationale tageszeitungen, modezeitungen, etc und lebt in manhatten... das nur als beispiel. bei ihm hätte niemand gedacht, dass er überhaupt mal was beendet...

lass deine kinder lieber ferienjobs in bereichen machen, die ihnen gefallen und nicht in denen, die vielleicht (!) bessere aussichten haben!

gruß
kim

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Ich liebe diese unqualifizierten Statements der Berufsberater beim Arbeitsamt! Was soll das heißen: aussichtslos? Eine Lehrstelle zu finden? oder damit Geld zu verdienen? Fotografiert Deine Tochter schon, ist sie kreativ, begabt? Dann unterstütze sie, dass sie ihren Weg findet.

Ich arbeite seit über 20 Jahren mit Jugendlichen. Meine Erfahrung - und das auch auf einem verschärften Arbeitsmarkt - ist, dass ein Jugendlicher der für eine Sache brennt, d. h. der mit Herzblut eine bestimmte Ausbildung machen will, immer gute bis sehr gute Chancen hat!

Wir haben auch im letzten Schuljahr alle unsere Schulabgänger in Ihre Wunschausbildung gehen sehen, die wirklich wussten, was sie wollten. Eine Schülerin von mir, die Hebamme werden wollte, hat trotz nur 3,5 im Abschlußzeugnis eine Lehrstelle als Krankenschwester bekommen. Sie ist ins Krankenhaus, hat die Stationsschwester direkt angesprochen und alles lief seinen Gang. Sie wollte aber auch wirklich!

Anderes Beispiel: ein Schüler von mir sollte vom Vater aus unbedingt Abitur machen und studieren. Er hat aber schon jahrelang in einer Schreinerei gejobbt und wollte Schreiner werden. Der Junge hat sich durchgesetzt und einen sehr guten Realschulabschluß gemacht. Er lernt jetzt Schreiner und wenn ich in die Zukunft sehe, dann sehe ich einen zufriedenen jungen Mann mit eigener Schreinerei und mehreren Mitarbeitern!

Die, die halbherzig sich auf irgendwas bewerben, bekommen oft nichts, weil ein potentieller Arbeitgeber, wenn er Erfahrung hat, schnell rauskriegt, was er da für einen Kandidaten hat.

Tierpfleger und Fotograf erfordern eine gänzlich andere Persönlichkeit als ein Bürojob. Es gibt Menschen, die quälen sich ihr Leben lang in einem Beruf, für den sie nicht gemacht sind!

Deine Ansicht, man müsse für ein Praktikum schon wissen, was man lernen will, ist falsch. Das Praktikum ist dafür da, sich ein genaueres Bild von einem Beruf zu machen. Nicht selten erfährt ein Jugendlicher, dass er/sie falsche Vorstellungen hatte. Mein Rat ist, wenn im Laufe der Schulzeit 2 oder mehr Praktika gemacht werden sollen, diese in völlig verschiedenen Bereichen und auch nicht dort wo es "so bequem um die Ecke" ist zu machen, damit sich das Blickfeld erweitert.

Es gibt 200 verschiedene Ausbildungsberufe. Wenn Du jemanden fragst, bekommst Du vielleicht 10 (und immer die gleichen) genannt.

Ich würde in jedem Fall mein Augenmerk darauf legen, dass mein Kind ein so gutes Abitur macht, wie irgendmöglich. Das heißt: ab Klasse 11 muss kontinuierlich gelernt werden und vor allem das Interesse für Zusammenhänge, auch fachübergreifend geweckt werden.

Gruß

Manavgat

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Hallo,

mein Sohn hat im Moment das gleiche Problem. Er ist in der 9.Klasse einer Realschule. Eigentlich sollte das Praktikum erst nächstes Jahr vor den Osterferien absolviert werden, aber jetzt plötzlich nach den Sommerferien hat die Schule beschlossen, das das Praktikum schon Anfang November stattfinden soll.
Nun hat sich gezeigt, das die Suche nach einem Praktikum, besonders so kurzfristig, sich genauso schwierig gestaltet, wie die Suche nach einem Ausbildungsplatz.
Mein Sohn möchte gerne etwas im Bereich PC, Programmieren machen und ich glaube, da ist es noch schwieriger etwas zu bekommen. Zwei Absagen hat er schon bekommen und als Alternative hat er Konditor, da ist es auch nicht leichter, bei der einen Konditorei muss ich heute anrufen, aber wie gesagt, viele Betriebe sind für November bereits ausgelastet mit Praktikanten.
Und ein Praktikum zu machen, in einem Zweig, denen es den Kids keinen Spass macht, bzw. sie kein Interesse haben, finde ich auch nicht sinnvoll.
Wir hatten auch schon ein Gespräch bei der Berufsberatung, was ich persönlich auch nicht besonders hilfreich empfand.
Ich denke, es ist auch schwierig, sich für einen bestimmten Berufszweig zu entscheiden, mein Sohn sagt immer, ich weiss ja gar nicht was mich da erwartet, und ob mir das auf Dauer Spass macht und ob ich das auch kann.
Ich hoffe, das sich seine Vorstellungen bald konkretisieren und wünsche allen die in der gleichen Situation sind, viel Erfolg bei der Praktikums- bzw. Ausbildungsplatzsuche.

Bea

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Hallo Andrea!

Meine Tochter ist jetzt in der 11. und hat in der 9. ein Praktikum gemacht. Sie hat es in einem Kindergarten gemacht, weil sie dachte, dass eine Arbeit mit Kindern ihr Spaß machen könnte. Ihr hat es nicht gefallen und ich denke, dass das Praktikum seinen Zweck erfüllt hat. Nämlich zu vermitteln, wie es in dem einen Beruf zugeht. Und man kann hinterher überlegen, ob einem das liegt oder nicht.

Sie weiß übrigens jetzt immer noch nicht, was sie werden möchte, hat aber die Leistungskurse Deutsch und Englisch belegt, da ihr Sprachen Spaß machen und "gut von der Hand gehen". Was sie daraus machen kann, müssen wir halt gemeinsam herausfinden, aber ich denke, man sollte die Kinder nicht unter Druck setzen und sich in einem Alter entscheiden MÜSSEN, wenn sie es meiner Meinung nach noch nicht brauchen. Besonders, wenn sie ABi machen wollen und erst in der 9. sind. Da haben sie noch genug Zeit.

Viele Grüße, mohmoh

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Hi!

Also ich schreibe jetzt mal aus der Sicht einer Schülerin, bzw einer, bei der die Schulzeit noch nicht so lang zurückliegt!

Als ich 15 war habe ich auch Abi angestrebt und mein Berufswunsch hat sich so alle 3 Tage mal geändert, mal wollte ich Biologie auf Diplom studieren, mal Englisch und MAthe auf Lehramt, Mal Geschichte Diplom, mal Jura, mal BWL....naja...seit 12.1 bin ich nun feste für Biologie, allerdings fange ich erst Wintersemster 2007 an zu studieren, weil ich 1 Jahr Babypause machen mächte.

Wenn deine Kinder das Abitur machen wollen, habt ihr euch da shcon mal überlegt, dass man dann auch studieren kann?
Ich mein, wenn deine Kinder sich nun schon vor Abi entscheiden von der Schule abzugehen, dann werden sie dies wahrscheinlich nicht tun ohne sich vorher zu überlegen was sie denn nun machen...wenn sie es nicht wissen werden sie garantiert weiter zur Schule gehen!

Naja, wie schon gesagt, Ausbildung ist ja nicht alles, es gibt auch noch Unis!
Also zumindest ist und war für mich Uni das einzige....das einzige was ich mir an Ausbildung vorstellen könnte wäre Ausbildung zur Hebamme, also jetzt für mich gesprochen...aber ich werde eigentlcih auf jeden Fall studieren...nur soll man sich eben nicht so versteifen! Es gibt verschiedene Mäglichkeiten einen Beruf zu erlernen, vor allem wenn man Abi hat!

Ach und noch was...wenn sie Abi machen wollen, haben sie ja noch etwas Zeit sich für nen Beruf zu entscheiden. Ich kenne so viele die beim Abiball immer noch nicht wissen was sie machen wollen...aber ist vielleciht auch nicht so rcihtig...naja...lass ihnen noch etwas Zeit

LG, Ana

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Also zuerst mal möchte ich dir auch raten, euch nicht unsicher machen zu lassen von der sogenannten Berufsberatung.

Wir durften uns dort auch anhören, dass der Traumberuf meines Sohnes aussichtslos wäre. Wir sind dort total demotiviert rausgegangen...das war ganz schlimm.

Mein Sohn hat jetzt ne Lehre als Koch angefangen. Er wollte schon immer Koch werden und hat deshalb seine sämtlichen schulischen Praktika in Küchen absolviert.

Er hat sich auch Arbeitszeugnisse ausstellen lassen, die wir dann an jede Bewerbung drangehangen haben.
Wir wissen jetzt, dass es genau diese Praktika waren, die am Ende die Entscheidung auf ihn hat fallen lassen. Weil hier vermutete man echtes Interesse am Beruf.

Zeugnismäßig hätten bestimmt andere die Nase vorn gehabt..da war mein Sohn eher schlecht. #schock

Der schlechten Prognose von der Berufsberatung zum Trotz hat mein Sohn jetzt seine Traumlehrstelle angetreten.
Er wird Koch...wie gesagt, die Zensuren waren zweitrangig...echtes Interesse am Beruf, war gefragt.

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guten morgen!

erst mal vielen dank an euch alle!
ich hätte nie gedacht, dass es so schwer ist ein 3 wöchiges praktikum zu bekommen. wir sind von pontius nach pilatus gefahren, haben hinz und kunz angerufen, sämtliche leute eingeschaltet die wir kennen, damit sie sich umhören und an etlichen stellen bewerbungen abgegeben.
jetzt hatten wir endlich erfolg! meine tochter wurde tatsächlich im rathaus genommen und mein sohn hat was in der computerbranche bekommen. aber wir haben dafür gekämpft wie die löwen.
ich glaube nicht, dass das alle mütter so machen. wir sind die einzigen aus der klasse , die schon einen platz haben. bin mal gespannt, wo die anderen landen.
ich habe mein praktikum früher auch im kindergarten gemacht und wäre auch total unglücklich geworden, wenn ich vorher nicht dahinein geschnuppert hätte. ist schon gut, dass die schulen sowas anbieten.

lg andrea!

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hallo,
ich find es schöne das deine kids jetzt eine stelle haben fürs praktikum.
meine erfahrungen was praktikum angeht war nich so gut.
hab mit 17 meinen realabschluss gemacht und wollte eigentlich studieren gehen (maskenbildnerin).doch dann kam der erste schlag schulen dafür gibts nur in bayern und das studium kostet 21000euro.so das hat man ja nich so einfach in der tasche das geld.also hab ich mich weiter schlau gemacht und heraus gefunden, dass man wenn meine abgeschlossene ausbildung hat endweder als friseurin oder kosmetikerin das studium so machen kann..wieso und weshalb das dann auf einemal kostenlos ist weiß ich auch nich.naja im ganzem hab ich dann 2jahre lang mehrer praktika in friseursalons oder kosmetikinstituten gemacht und jedes mal hieß es, dass sie auch ausbilden und dann nach ein paar wochen haben sie sich wieder umentschieden.also musste ich jetzt was anderes finden weil es so ja anscheind nicht klappte.also hab ich mir meine ausbildung selbest finanziert zur nagelstylistin und mich dann selbstständig gemacht.was auch gut läuft bis heute.
und wenn ich mir mal angucke wie das heute so aussieht mit den ausbildungsstellen usw...das ist auf deutsch gesagt echt beschissen und das wissen wir alle.
ich will dich jetzt nicht schocken aber so ist es nun mal.
außerdem ist es ja noch was hin bis deine kids eine ausbildung anfangen...und sie sollen das auf jeden fall durchziehen mit dem abi....denn wenn dann doch keine ausbildungsstelle da ist haben sie immer noch die möglichkeit studieren zu gehen.
ich drück euch auf jeden fall die daumen!!!!
#blume