Hallo, mein Mann hat eine 14jährige Tochter, die aber 400 km weit weg bei ihrer Mutter lebt. Die Mutter hat das Borderline Syndrom, starke Ängste und kann nicht Verantwortungsvoll mit ihrem und dem Geld der Tochter umgehen.
Seit einigen Jahren wurde der Kontakt zu seiner Tochter immer schlechter. Sie wurde zum Teenie. Das kann ja schon mal vorkommen, dass das Interesse am Vater dann schwankt.
Nun haben wir durch die Tochter in einem sehr emotionalen und vertraulichen Gespräch mit uns erfahren, dass ihre Mutter sie isoliert, kontrolliert (Apps im Handy installiert, Handy durchsucht ,Kameras im Haus, ständige Anrufe) und andauernd anschreit. Sie hat regelmäßig neue Männer, deren Namen sie nicht kennt, die aber meinen ihr sagen zu müssen wie sie sich als Tochter zu verhalten hat. Sie würde sogar schon von ihrer Mutter mit Flaschen oder Besteck beschmissen und hat panische Angst davor, wir könnten ihre Mutter darauf ansprechen, weil sie dann sehr viel Ärger bekommen würde.
Als ich das alles gehört habe, sind mir erstmal die Tränen in die Augen geschossen und ich habe das dringende Bedürfnis, ihr zu Helfen. Mein Mann natürlich auch. Allerdings ist es oft schwer einer Mutter das Kind zu entziehen. Beide haben das Sorgerecht. Und da sie 14 ist, kann sie selbst entscheiden, wo sie wohnen will. Sie wird aber sehr stark von ihrer Mutter unter Druck gesetzt, ihr wird ein schlechtes Gewissen eingeredet etc.
Habt ihr eine Idee, welchen Weg wir gehen können, ohne das meine Stieftochter zu sehr durch ihre Mutter beeinflusst werden kann? Wir machen uns wirklich Sorgen, dass es dadurch schlimmer für sie wird und dass es sie traumatisierten könnte, wenn sie es nicht schon längst ist 😒
Macht es Sinn sich mit dem Jugendamt Vorort in Verbindung zu setzen und um Vertraulichkeit zu bitten? Das ganze natürlich nur in Absprache mit der Tochter.
Ich würde mich sehr über Meinungen freuen, es belastet uns schon sehr zu sehen, wie es ihr dort geht.
Liebe Grüße
Was können wir tun?
Hey!
Wie schrecklich. Ich bin Lehrerin und habe daher mit Kindern von Borderlinerinnen zu tun.
Das letzte Kind wurde vom Jugendamt aus dem Haushalt genommen, weil die Zustände ähnlich wie bei euch waren. Ich habe damals das Jugendamt wegen Hämatomen informiert- es dauerte 35 Minuten, bis sie mit einem Krisenteam kamen und das Kind mitnahmen.
Nun.
Borderline ist eine Störung, die dazu führen kann, dass die Mutter nicht erziehungsfähig ist.
Ist die Mutter offiziell diagnostiziert?
War das Jugendamt bereits eingeschaltet?
Ich würde mit dem Jugendamt nichts besprechen, sondern direkt einen Anwalt für Familienrecht konsultieren. Wenn es ums Kindeswohl geht, wird das JA nicht vertraulich bleiben, sondern schnell handeln.
Daher: Sucht euch einen Anwalt und lasst euch beraten, welche Maßnahmen vorab notwendig sind.
Liebe Grüße
Schoko
Hallo, danke für deine freundliche Antwort.
Ja, die Störung ist offiziell bestätigt und das schon vor 15-16 Jahren. Damals hatte sie es besser im Griff. Als mein Mann sich kurz nach der Geburt von seiner Tochter von seiner Extra trennte, war sie in Therapie und man hatte keinen Anlass sich Sorgen zu machen. Leider zog sie dann 400 km weit weg, konnte ihre Krankheit vor dem Familiengericht und Jugendamt aber immer so gut verstecken, dass mein Mann keine Chance hatte, dass ihre Tochter wieder zu ihr kam. Da musste damals schon sehr viel passieren, dass ein Vater sein Kind bekommt leider.
Die Option mit dem Anwalt finde ich ehrlich gesagt auch besser. Wir haben ihr allerdings versprochen, dass wir nicht handeln, bevor sie grünes Licht gibt. Wir wollen ihr Vertrauen nicht missbrauchen und uns daran halten.
Der einzige Grund, weswegen sie bisher nicht aus ihrer Stadt weg möchte, ist weil ihre Freunde dort sind und diese waren bisher ihr einziger Lichtblick im Alltag.
Glaubt mir, ich würde am liebsten sofort zu ihr fahren, alle Taschen packen und sie zu uns holen. Aber ich finde es auch sehr wichtig, ihren Willen zu respektieren und nicht so zu handeln wie ihre Mutter es andauernd tut.
Darf ich fragen, wie alt das Mädchen war, das aus der Familie genommen wurde?
Liebe Grüße
Ihr sitzt zwischen den Stühlen.
Wo fange ich an?
Die Tochter hat den Willen, dass ihr euch nicht einmischen sollt.
Das Problem ist: die Tochter ist 14 Jahre alt und hat keinen Weitblick. Sie ist emotional abhängig von der Mutter und möchte nicht, dass die Situation eskaliert. Vielleicht ist sie auch co-abhängig und fügt sich deshalb. Weil sie eine Heranwachsende ist, sieht sie nicht, dass ihre Mutter ihr in der Entwicklung schadet. Dass die Mutter eine psychiatrische Störung hat, dass das Kind ihre krankhaften Muster übernimmt.. nicht unbeschwert aufwächst, dass das Verhalten der Mutter falsch ist.
Eigentlich müsstet ihr Handeln, weil dein Partner sorgeberechtigt ist und um die Kindeswohlgefährdung weiß.
Wäre ich an eurer Stelle, würde ich mich erstmal an eine Erziehungsberatung in eurer Stadt wenden. Schaut, was es für Beratungsstellen gibt und ob eine Beschreibung zu eurem Konflikt passt. Dort könnt ihr euch beraten lassen, wie ihr mit der Tochter umgehen könnt. Welche Argumente nennen, welche Hilfen anbieten, welche Befürchtungen ihr nehmen könnt.
Dann würde ich zu einem Anwalt gehen und den um eine Einschätzung bitten, ob die Argumente ausreichen, dass sie zu euch ziehen könnte.. Er soll die Situation und eure Möglichkeiten beurteilen.
Ihr lasst euch ja insgesamt nur beraten und schaltet nicht das JA ein. Ich sage meinen Schülern immer, dass sie alle Informationen und Argumente kennen müssen, um sich richtig zu entscheiden. Deswegen solltet ihr diese Stellen konsultieren, um danach besser eine Entscheidung treffen zu können.
Nur wenn ihr die Punkte kennt, könnt ihr der Tochter helfen und ihre Angst nehmen.
Liebe Grüße
Warum hat der Vater das Kind bei einer kranken Mutter gelassen?
Unglaublich verantwortungslos und was muss man da überlegen?
Helft dem Kind bitte und geht direkt zum Jugendamt.
Nein, verantwortungslos kann man das nicht nennen. Zum damaligen Zeitpunkt war ihre Krankheit zwar diagnostiziert aber sie kam gut damit zurecht. Und es gibt auch Menschen, die mit der Krankheit Kinder erziehen können.
Da der Kontakt in den letzten Jahren immer weniger wurde, sind wir davon ausgegangen, dass es sich um die typische Teenie Zeit handelt, wo die Eltern einem hauptsächlich egal sind. Das ist nicht ungewöhnlich und wir haben ihr deswegen Raum gegeben, dass sie sich melden soll, wenn ihr danach ist.
Man bekommt immer nur Bruchteile mit, die zwar auf eine leicht überforderte Mutter hinweisen, aber das was wir nun von ihr gehört haben, übertrifft bei weitem eine Überforderung und stellt ganz klar das Krankheitsbild dar.
Wir möchten nun richtig handeln. Sie ist 14 und hat einen eigenen Willen und das müssen wir respektieren. Das haben wir ihr auch versprochen. Aber wir möchten rechtlich sicher handeln und ohne dass sie noch mehr leidet. Und nicht einfach handeln und sie dort wegholen. Die Mutter könnte durchdrehen und es würde noch schlimmeres passieren. Sie hat noch einen 8 jährigen Sohn und wir können nicht einschätzen, wozu sie fähig ist.
Ich hoffe, du kannst unser Handeln etwas verstehen.
Entschuldige bitte aber dies ist ja noch schlimmer,für mich sind dies alles Ausreden.
Ist etwas diagnostiziert,ist es auch offiziell,da muss man nichts mehr verstecken.
Und auch zu der Zeit hätte eine Mutter nicht einfach 400km wegziehen dürfen,meine drei älteren Söhne sind schon weit über 14 und vor 14 Jahren war nicht das Mittelalter,wir reden 2007.
Er hat seine Tochter schlicht im Stich gelassen und dies ist ganz sicher eine Krankheit wo er vor Gericht ganz sicher sehr gute Chancen gehabt hätte,es hat ihn nicht interessiert.
Und jetzt mitten in der Pubertät kommt er auf die Idee ihr vielleicht zu helfen.
Geht bitte sofort zum Jugendamt und sucht euch sofort einen Anwalt solltet ihr wirklich helfen wollen
Die armen Kinder!
Wenn Sie gerade Ferien hat würde ich Sie holen und mit ihr gemeinsam zum Anwalt gehen damit Sie erstmal erfährt welche Möglichkeiten es gibt.
Es wäre ja ein guter Zeitpunkt für Sie zu wechseln da das neue Schuljahr anfängt.
Ihre alten Freunde kann sie ja in den Ferien besuchen und gleichzeitig findet sie neue.
Der Junge muss da auch raus also sollte auch das Jugendamt eingeschaltet werden.
Aber auch da kann euch der Anwalt sicher beraten.
Ich sehe das genauso. Wenn es nach mir ginge, würde ich sofort hinfahren und alles in die Wege leiten. Wie der Junge behandelt wird, wissen wir zwar nicht, aber ich gehe davon aus, dass es ähnlich ist.
Leider fängt Montag wieder die Schule für sie an. Sie ist gestern wieder zurück gefahren. Hätten wir davon früher erfahren, hätten wir die Woche definitiv anders genutzt.
Wir haben nun mit ihr abgesprochen, dass wir ein Wochen Update von ihr bekommen. Sie meldet sich bei uns, wenn ihre Mutter nicht in der Nähe ist. Und wir werden einen Termin bei einem Familienanwalt machen und sie über ihre und unsere Möglichkeiten aufklären.
Falls sie sich dafür entscheidet, wird die Exfrau sehr hart dagegen angehen. Sie ist halt ihre Geldquelle und dann würden locker 800€ bei ihr monatlich wegfallen. Ich habe das Gefühl, dass dies der einzige Grund ist, warum sie sie bei sich hat. Sehr sehr traurig die ganze Angelegenheit.
Ich bin gespannt, was der Anwalt uns für Möglichkeiten aufzeigt. Am liebsten wäre mir, sie kommt sofort zu uns, geht auf die Schule bei uns um die Ecke und erfährt von uns Liebe und Geborgenheit 😒
Danke für eure Antworten!