Hallo zusammen,
ich bräuchte jetzt doch mal ein paar neutrale Meinungen, eventuell auch Ratschläge von Eltern, die eine ähnliche Situation schon gemeistert haben.
Mein jüngerer Sohn ist jetzt siebzehn und hat seit drei Monaten sowas eine neue Freundin, sie ist ebenfalls siebzehn. Auch ein total nettes, liebes Mädchen. Immer höflich, reflektiert, offen, wir unterhalten uns oft und gerne miteinander.
Die beiden passen, meiner Meinung nach, auch gut zusammen und vor allem sie ist bis über beide Ohren verliebt. Freut mich für die beiden. Wirklich.
Nur wird es mir, ehrlich gesagt, langsam zu viel.
Sie war vor drei Wochen schonmal eine Woche hier, weil ihre Mutter (die Eltern sind getrennt) mit einer Freundin im Urlaub war. Sie hatte gefragt, alles gut, war kein Problem. Die Woche war auch nett, sie hat sich gut ins Familienleben integriert. Seit dem hat sich nur nicht so viel geändert, weil das Mädel nur zwischendurch mal zum Schlafen nach Hause und in die Schule geht. Heute hatte sie später Schule, deswegen hat sie gestern hier übernachtet und noch mit mir einen Kaffee getrunken (ich muss später zur Arbeit als Junior zur Schule), bevor sie gegangen ist. Vor zwei Stunden schreibt sie meinem Sohn, ob sie kommen kann. Ja gut, habe ich erlaubt, ist ja Freitag.
In einer Stunde hat ein Sohn Fußball, sie hat gefragt, ob sie hier bei mir bleiben könne. Gut, ich habe ihr gesagt, dass ich mit meiner Tochter shoppen gehen möchte und nein, ich konnte ihr die Bitte nicht abschlagen, mitzukommen. Eigentlich auch kein Thema. Für meine Tochter ist es auch okay. Es freut mich ja auch total, dass sie sich bei uns so wohlfühlt, aber das kenne ich halt von seiner ersten Freundin gar nicht.
Die mochte ich auch sehr, wir haben auch jetzt noch sporadisch Kontakt, die beiden haben sich nicht im Bösen getrennt, aber sie war nicht so extrem ... anhänglich. Ich weiß auch gar nicht, ob das mit siebzehn schon so gut ist.
Nun ja, meine eigentliche Frage: Wie stelle ich es denn an, ihr zu erklären, dass ich sie zwar wirklich mag, aber weder ihre beste Freundin noch ihre Mutter bin? Oder empfinde ich das jetzt zu extrem und es liegt einfach nur daran, dass ich momentan so gestresst bin? Ich möchte sie ja um Himmels Willen nicht vor den Kopf stoßen oder gar verletzen. Wir leben hier halt auch zu fünft und unser Großer hat schon mächtig geseufzt, als er ihre Schuhe im Flur gesehen hat und gefragt, wann sie ganz einzieht. Nicht, dass er was gegen sie hat, aber es ist halt einfach anders, wenn noch jemand 'Fremdes' im Haus ist.
Hat jemand Tipps?
Danke!
Freundin meines Sohnes, langsam wird es etwas viel
Mit ihr unter vier Augen reden, sagen, dass sie willkommen ist, aber nicht jeden Tag und nach Absprache.
Als ich in dem Alter war ist mein Freund auch ein- und ausgegangen wie er wollte. Eigentlich war er immer da, jeden Tag, jede Nacht. Es wäre nie jemand auf die Idee gekommen, dass das nicht in Ordnung wäre.
Wenn mein Sohn eine Freundin mit nach Hause bringt und es passt alles, dann wäre es für mich auch völlig in Ordnung. Sie gehört dann mit zur Familie.
Ich glaube, das Problem ist nicht, dass die Freundin da ist, sonder dass die Freundin Familieanschluss sucht.
Kaffeetrinken mit der Mutter, Shoppen mit Mutter und Tochter ... das ist schon ein wenig so, als hätte sie gerne direkt das Große Ganze.
Vielleicht, weil sie aus einer Scheidungsfamilie kommt.
Mir wäre das eventuell auch erst einmal zu viel .. ich kann die TE da schon verstehen.
Vielen Dank für deine Antwort. Das trifft es ziemlich genau. Ich habe gestern Abend mit ihr geredet, schön gemütlich mit einer Kanne Tee auf der Terrasse und habe sie gefragt, ob zu Hause alles in Ordnung sei. Weil sie halt schon recht häufig bei uns ist. Erst habe ich gefürchtet, das nimmt ein ganz schlechtes Ende, aber dann hat sie sich doch entspannt und mir erzählt, dass es bei uns halt ganz anders ist, als bei ihr. Gerade das Verhältnis zwischen mir und meiner Tochter, würde sie ein bisschen 'eifersüchtig' machen, weil sie das so nicht kennt. Ihre Mutter arbeitet viel und die restliche Zeit verbringt sie meist mit Freunden und ihrem neuen Partner. Für S. bleibt da nicht viel, immer mit der Begründung, sie sei ja schon groß und würde auch ihr Leben leben.
Natürlich habe ich es nicht über mich gebracht, ihr zu sagen, dass mir das alles etwas zu schnell zu eng ist. Das Mädel hat mir so leid getan. Wir sind aber erst einmal zu dem Kompromiss gekommen, dass es unter der Woche außerhalb der Ferien keine Übernachtungen mehr gibt, weil mein Sohn einfach auch für die Schule etwas machen muss - und das stimmt ja auch, er macht nächstes Jahr seinen Abschluss. Das hat sie auch verstanden.
Mein Sohn hat damit, nebenbei bemerkt, kein Problem. Das ist ja auch noch so ein Punkt, ihm war es - denke ich - auch langsam zu viel. Normalerweise gehen er und seine Fußballjungs beispielsweise nach dem Training am Mittwoch immer noch zum Döner. Die letzten drei Wochen war er nicht dabei, weil sie beim Training zugeschaut hat und nicht zum Döner wollte. Also sind sie danach gleich nach Hause. Gut, da mische ich mich nicht ein, habe auch nichts gesagt. Mal sehen, wie es jetzt funktioniert die drei Wochen bis zu den Ferien.
Hm, wie präsent sind die 2 denn? Also klar, wenn sie alleine ohne deinen Sohn da ist, wahrscheinlich sehr präsent, aber sonst so?
Unsere Söhne wohnen auf dem Dachboden und ich sehe die 3 meist nur zum Essen, den Kleinen mit 11 natürlich häufiger
Aber ganz ehrlich, so lange die Freundin nicht abends mit meinem Mann und mir auf der Couch sitzt, wäre mir das ziemlich wurscht. Sie stört ja nicht, ihr versteht euch gut und ich bin da echt ein klitzebißchen neidisch, da mir hier zuletzt vor 2 Jahren mal ne Freundin vorgestellt wurde, aber wirklich nur kurz....
Sei froh, dass Du nicht jede "Fehlzündung" kommentieren musst, die sie unweigerlich auch mal anschleppen. Spreche aus Erfahrung mit meiner Tochter damals. Jessas, nach der zweiten Fehlzündung erklärte ich ihr, dass ich erst wieder einen sehen will, der mich nicht vor Entsetzen bleich werden lässt. Hat gepasst - der ist heute immer noch mein Schwiegersohn
LG
Das kann sein, das die "Beziehungen" der Jungs einfach noch nicht so ernst waren, dass man sie direkt Mutti vorstellen muss
Hallo!
Ich habe mich gerade vor ein paar Tagen mit meinem Mann über dieses Thema unterhalten. Unsere Tochter wird 16. Sie hat keinen Freund.
Wir sind zu viert, also noch eine Tochter, bald 14.
Wir beide, mein Mann und ich, möchten unter der Woche nicht, dass die Freunde unserer Mädels hier schlafen.
Die Große besucht eine weiterführende Schule, genau so wird die Jüngere nächstes Jahr in eine weiterführende Schule starten.
Ich persönlich würde ein offenes Gespräch mit dem Mädel führen.
Das ihr sie gerne habt und sie willkommen ist, ihr aber dennoch eine eigene Famiie seit und sie nicht böse sein soll, wenn es mal heißt nein heute nicht.
Mit Ehrlichkeit fährt man am Besten und darüber reden.
Ist doch toll, dass sie sich so wohl fühlt bei euch.
Aber genau so möchte ich auch, dass wir unter der Woche als Familie leben und die Freunde später nicht ein- und ausgehen wie es ihnen passt.
LG