Jungs in der Pubertät

Ich habe einmal eine ganz generelle Frage an die Mütter welche auch Jungs haben.
Aktuell bin ich nach meinem Sohn und meiner Tochter mit junge Nummer 2 schwanger. Und höre zum wiederholten Male, „oh weh, wen. Die zwei Jungs dann mal in der Pubertät sind. Ein zweites Mädchen wäre wahrscheinlich einfacher gewesen. Jungs… die wollen eigentlich den ganzen Tag nur zocken und wahrscheinlich kiffen sie ständig mit ihren Freunden etc..keinen bock auf Schule und Gespräche führt man mit ihnen auch nicht mehr…

Hmmm… klar weiß ich dass das überzogen ist. Blicke ich allerdings in mein Umfeld scheint sich das tatsächlich etwas zu bestätigen. Meine Schwester hat eine ganz normale 14 jährige pubertierende Tochter. Man kann ganz Normal mit ihr sprechen, sie ist vernünftig, ja sie hängt auch am Handy aber nicht so zwanghaft. Trifft sich mit Freundinnen und scheint ein normales Jugendlichenleben zu führen. Ihr Bruder ist… man kann’s nicht anders sagen der Horror. 12 Jahre und ist pampig, redet sonst kaum, will ausschließlich am Handy zocken und bekommt aggressive Laune wenn er das nicht darf. Er tuts auch heimlich nachts…bei den Nachbarn hier ist’s auch so. Das Mädchen erscheint nett und offen, den Jungen sieht man lediglich nachts hinter der Scheibe im blau flimmernden Kinderzimmer.
Hier im Wald sehe ich täglich Jugendliche auf der Bank kiffen. Niemals ist ein Mädchen dabei.
Ich muss anmerken hier ist der beste Stadtteil der Stadt… alles Akademikereltern hier…

Ich frage mich natürlich schon… sind das die Interessen von Jungs in der Pubertät? Onlinespiele spielen so lange bis man von den Eltern irgendwie reglementiert wird, mit Freunden kiffen und eventuell saufen?
Ich wünsche mir eine normale Beziehung zu meinen Jungs auch wenn sie heranwachsen. Mit Gesprächen… mit Jungs die auch gerne andere Hobbys haben, die nicht total abdriften. Aber ich hab einfach keine Ahnung wie heute die Pubertät und die Eltern- Sohn Beziehungen so aussehen können (außer die erwähnten Negativbeispiele).

Daher die Frage an euch: wie erlebt ihr eure Jungs in der Pubertät, was habt ihr getan dass es für euch eine Zeit ist in der ihr durchaus Freude an ihnen habt, stolz seid etc…? Wie schwierig ist für euch das „zocken-Thema“ wirklich? Was ist mit der Kinderei die anscheinend so Usus ist?

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Hallo,

Ich habe einen fast 15 jährigen Sohn in der Pubertät.

Er kifft nicht, er raucht nicht, Alkohol und Energie Drinks sind auch kein Thema.

Er zockt gerne, aber nicht die zur Zeit beliebten Spiele oder Ego shooter.
Er hat Freude mit denen er sich regelmäßig trifft und ist im örtlichen Jugendverein aktiv.
Ansonsten ist er mal mehr mal weniger gesprächig, zieht sich viel zurück und will ungestört sein.
Sein Zimmer könnte meiner Meinung nach etwas ordentlicher sein und er könnte lieber einmal mehr Duschen gehen.

Aber im Großen und ganzen nichts schlimmes oder ungewöhnliches.
Das Jungs von Haus aus schlimmer sein sollen als Mädchen, halte ich für Blödsinn.
Wenn ich so an meine Jugend zurück denke, kannte ich mehr schlimmere Mädchen als Jungs.

Ich frage mich ehrlich gesagt auch, warum Jungs ständig schlecht gemacht werden und Mädchen immer die Goldkinder sind?

Liebe Grüße

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Das ist ein ganz generelles Problem welches ich hier bei urbia und in realen Leben immer wieder sehe: Mädchen sind die erwünschteren… neulich habe ich einen Blog einer Frau kurz gelesen die „ Gender disapointment“ hat… das ist wirklich eine begriff. Das man traurig über das Geschlecht des Babys ist. Meist nur in der SS aber wohl bei einigen auch darüber hinaus. Und es ist wirklich wahr… x Beiträge unter dem Blog mit Frauen die das auch haben/ hatten. Und nahezu alle Frauen waren unzufrieden weil es ein Junge wird!! 10 von 12 oder so. Nur bei zwei Frauen war es andersrum…
Krass…

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Ja mir ist das tatsächlich auch schon häufiger aufgefallen, bei urbia und auch im realen Leben.

Ich bin Mutter von drei Jungs und habe mir schon viel Blödsinn deshalb anhören müssen.
Ein Mädchen würde ja so gut zu uns passen, meine Jungs hätten bestimmt lieber eine Schwester gehabt, ich muß als einzige Frau den ganzen Haushalt alleine machen, ich muß mich andauernd durchsetzen usw🙄

In der dritten Schwangerschaft wurde ich geradezu bemittleidet dafür, das es schon wieder ein Junge wird.
Teilweise waren da wirklich freche und verletzende Kommentare dabei.
Und jedesmal wenn ich gesagt habe das ich sehr froh bin drei Jungs zu haben, und ich mir insgeheim einen dritten Jungen gewünscht habe, haben die meisten ganz ungläubig reagiert.

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Moin

Ich habe zwei Söhne gerade mitten in der Pubertät. Der eine 16 Jahre alt und der andere 12 Jahre alt. Tochter ist erst 8 Jahre alt.

Zocken ist nicht nur ein Jungs Phänomen, machen auch Mädchen. Meine gehen raus und zum Sport. Völlig normale Hobbys. Der jüngere hat leider ein Probleme mit dem Duschen, er müffelt öfter was dann Konflikte mit sich bringt. Soll aber auch Mädchen geben die nicht gerne Duschen. Ich denke das ist eine Charakter Frage und wie das Elternhaus ist. Auf den großen ist absolut Verlass, den kann man getrost alleine zu Hause lassen. Der macht einen großen Bogen um schädliche Substanzen, er findet rauchen, Alkohol und Energy Drinks völlig schädlich, selbst Cola trinkt er selten. Er hat einen Freund der raucht E Zigarette und trinkt Energy, der ist 18 Jahre alt. Mein Sohn versucht ihm immer zu erklären wie schädlich das ist.
Wie du siehst werden nicht alle pubertierenden Jungs kiffen und zocken.

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Hallo
Erwachsen werden ist nicht einfach. Es passiert viel und auch das Verhältnis zu den Eltern wandelt sich. Es gibt leider auch die Fraktion, die eine sehr genaue (negative) Vorstellung von Pubertät hat und sich auch die eigenen Schwierigkeiten großteils einfach selbst produziert #sorry Das ist durchaus auch möglich, wenn es mit einem Kind „gut“ läuft.
Das sind, meiner Erfahrung nach, auch genau die Leute, die dir so eine Predigt halten wie du sie bekommen hast. Auf sowas würde ich gar nicht groß eingehen. Aha, deine Einstellung und Vorurteile teile ich nicht und wir werden schon klar kommen. Punkt.
Lass es auf euch zu kommen. Schau dass du immer am Kind dran bleibst, versetz dich auch in ihre Situation und redet redet redet. Es wird nicht immer harmonisch sein, so ist es halt wenn mehrere Menschen zusammen leben. Aber das klärt man dann halt.

Lag

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Und an dem Beispiel der Kinder deiner Schwester schließt du daraus, da da was dran sein könnte?
Blödsinn!

Ich habe hier 2 Jungs. 17 und 12,5. Der Große ist auf dem Weg zu einem 1er Abitur, ob es für 1,0 reicht oder eher 1,1-1,2 wird sich zeigen. Er ist wirklich vorbildlich in seinem Verhalten, mega vernünftig, sehr ehrgeizig,.. Er spielt 2 Instrumente (eins davon auf recht hohen Niveau) und hat bis Corona 6 Stunden/Woche trainiert. Jetzt klappt es leider nur 1x/Woche. Und, ja, er zockt viel in seiner Freizeit, aber warum nicht? Es ist ja SEINE Freizeit. Er unternimmt aber auch sehr oft was mit Freunden.

Der 12,5 Jährige ist da ähnlich. Schulisch weniger stark als der Große, aber auch gewissenhaft und vernünftig. Er ist mit seinem Instrument noch erfolgreicher als der Große, übt mehrmals die Woche etwa eine Stunde, ist sehr kreativ und verbringt viel Zeit mit zeichnen, malen, basteln,... Bei ihm spielt zocken noch keine so große Rolle.

Beim Großen in der Stufe sind mehr Jungs zwischen den starken Schüler als Mädchen.

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Ich schließe aus dem Beispiel meiner Schwester nicht dass das die Realität ist, nein. Aber leider habe ich zu meinen Beispielen genau null Gegenbeispiele. Und daher fragte ich hier mal wie ihr es empfindet…

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Ok. Wie du siehst, entspricht das nicht die Realität.

Ich kenne Familien mit problematischen Mädchen in der Pubertät, welche mit Jungs und viele auch mit ganz, ganz tolle Jugendlichen beider Geschlechter.

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Hallo, ich hab zwei Jungs, 16&14, manchmal wirds vielleicht was lauter, aber im großen und ganzen läuft es bei und recht harmonisch ab.
Sie sind chaotisch, vergesslich aber genauso lieb.
Viel geredet/erzählt haben sie eh noch nie.
Es ist auf jeden Fall angenehmer als mit mir früher als weiblicher Einzelkind Teenie 😊

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Meine Jungs sind 13,5 Jahre.
Der eine ist seit ca 2 Jahren in der Pubertät, der andere seit ein paar Monaten.

Und im großen und ganzen sind sie echt friedlich. Klar diskutieren sie mehr als früher und nehmen nicht mehr alles hin, aber das ist doch gut so (und ja, sie reden auch noch mit mir und meinen Mann;)) Wir können wirklich gute Gespräche mit ihnen führen und es ist interessant, wie sie die Welt sehen.
Sie zocken gerne, würden es vermutlich auch den ganzen Tag machen, aber dafür haben wir Regeln und die werden auch im Allgemeinen ohne zu mosern akzeptiert.

Sie sind gut in der Schule, helfen im Haushalt, sind nicht kriminell, nehmen keine Drogen und rauchen tuen sie auch nicht. Und ich glaube nicht, dass da noch der große Knall kommt.

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Hi,
2 Jungs, 15 und 11, 5 Jahre alt.

Keiner raucht oder kifft, Alkohol will der Große nicht mal probieren, hatte letzte Woche mal Federweißer.

Ja, sie zocken gerne. Aber wenn ich Aufgaben habe, werden die auch erledigt. Wenn die Oma ruft, das umgespatet wird, oder der Opa will mit ihm den Ölwechsel vom Rasenmäher machen oder oder oder, alles kein Problem.

Gestern hat er noch Muffins gebacken, da er den Zuckerguß für den anderen Kuchen nicht hinbekommen hat, wollte aber auch nicht einsehen, daß ich Recht habe. Danach hat er noch die Muffin gebacken........, ich hab ja doch mehr Erfahrung.

Also ich habe 2 Nichten, von beiden Seiten eine. Beide sind zum Abgewöhnen und deren Freundinnen auch. Die Jüngere ist auch 15 Jahre alt, sie kennt Alkohol.

Auch war meine Schwester damals der Hammer. Mein Bruder und ich, haben überhaupt pupertiert, dafür sie dann umso mehr.

Es ist alles Glücksache.

Gruß

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Das, was du beschreibst, kenne ich ebenso von Mädchen. Pampig sein, Alkohol, zu viel Medienzeit... Vielleicht zocken Mädchen tendenziell(!) nicht so viel, aber dafür hängen sie halt anderweitig am Handy oder Tablet. Macht für mich keinen Unterschied und ist natürlich auch sehr klischeehaft gedacht - die bösen Jungs, die immer zocken und die braven Mädchen, die in der Zeit ihre Hausaufgaben machen oder der Mutter im Haushalt zur Hand gehen. 😉

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Hallo,
man hat langsam das Gefühl, dass Jungen zum unerwünschten Geschlecht werden ... Ich habe 2 Jungs, einen 13,5 Jährigen mit "Chaos" im Kopf und einen 9 Jährigen "Strukturgenie". Also so ziemlich gegenteilig die beiden.

Der Große ist weder pampig, noch schlechtlaunig. Er hat in der Coronazeit viel gelitten. Rauchen findet er ekelhaft, jetzt hat er (dank dem Fach Ethik) seit ein paar Wochen seine Ernährung auf "fast" vegetarisch umgestellt (einmal die Woche Fleisch). Seine Freunde sind ebenso freundlich und umgänglich. Mädchen sind langsam ein Thema ... Das Einzige, was darauf hinweist, dass er in der Pubertät ist ist der Hauch von Pflaum oberhalb seines Mundes, dass er abends manchmal müffelt und das die Haare sitzen müssen, wenn er aus dem Haus geht :-)

Also ein ganz normaler Umgang. Wir sollten vielleicht nicht immer gleich alles pathologisieren .... es hängt doch mit dem Charakter und Temperament der Kinder zusammen und da gibt es einfach solche und solche Exemplare :-)

Ich liebe meine beiden Jungs von ganzem Herzen :-)

VG

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Tausche "Pflaum'" #rofl