Hallo zusammen!
Ich bin schon recht lange hier angemeldet, habe aber seit Ewigkeiten nichts geschrieben, das nur mal so.
Ich habe zwei Jungs (knapp 19 und 16 Jahre alt). Sie sind beide nicht einfach. Beide sagen, sie sind Non-Binary. Sie haben sich auch neue Namen gegeben, da sie ihre richtigen Namen als Dead-Names empfinden. Sorry, ich gebe mir wirklich Mühe, aber ich kann nicht nachvollziehen, wie sich ein Junge von 19 Jahren „Luna“ nennen kann.
Mein jüngerer Sohn, um den es hier jetzt geht (der andere ist eine andere Baustelle), hat vor etwas über einem Jahr einen Jungen kennengelernt, mit dem er seit dem eine enge Freundschaft pflegt. Leider konsumiert dieser Junge Drogen in Form von Joints. Meine beiden Jungs rauchen auch (wir Eltern rauchen nicht). Finde ich zwar nicht gut, aber müssen sie selber wissen. Mein „Kleiner“ hat leider auch sehr viele psychische Probleme, Er zeigt selbstverletzendes Verhalten und war deshalb auch schon in der Klinik und beim Psychiater aber in der Klinik (er war auf der geschützt/geschlossenen Abteilung) und auch beim Psychiater konnte man ihm nicht helfen bzw. er wollte sich nicht helfen lassen. Wir haben auch eine Familienhilfe vom Jugendamt, aber auch da macht er nicht mit. Er hat es noch nicht einmal geschafft, einen Schulabschluss zu machen.
Er hat Schulversäumnisanzeigen laufen, was ihn aber nicht juckt. Er sagt, er sei Anarchist und müsse nicht zur Schule und sich auch sonst um nichts kümmern. Die meiste Zeit, auch Nachts, ist er bei seinem Freund und sieht auch nicht ein, nach Hause zu kommen. Wenn er sich dann mal nach Hause bequemt, gibt es keine richtige Begrüßung und er dampft meistens in sein Zimmer, nur, damit sein Besuch (!) hier mit großem Krach und Tränen (meinerseits) endet. Er kommt meistens nur dann nach Hause, wenn er irgendetwas von uns möchte.
Ich weiß nicht, was ich von euch hören möchte. Ich bin eigentlich nur müde und möchte ihn am liebsten nie wieder sehen. Gerade hatten wir wieder Krach und er meinte wir würden ihm nicht richtig zuhören und ihn nicht ernst nehmen. Wir haben dahingehend wirklich alles versucht (sagt auch unsere Familienhilfe). Er gibt uns nicht einmal die Chance ihm zuzuhören. Es endet immer im Streit. Er diskutiert mich an die Wand und dreht mir alles im Mund rum.
Ich mag echt nicht mehr. Die Mutter seines Freundes heißt auch noch so wie ich und sie toleriert das Kiffen. Leider haben wir keinen Kontakt zu ihr und immer, wenn ich versuche, sie zu kontaktieren, öffnet sie nicht die Tür (sie kennt uns nicht).
Sorry, falls ich euch so zugetextet habe. Es gibt sicherlich noch mehr zu schreiben. Evtl. kennt ja jemand diese Situation.
Mich macht sie echt fertig!
Danke fürs zuhören
Verena
Sohn (16) treibt mich in den Wahnsinn
Bevor du deinen Sohn wegen kiffen verurteilt, versuche erstmal ihn zu verstehen.
Ich könnte mir vorstellen, dass sein Verhalten eher kommt, da seine Mutter "nicht nachvollziehen kann, dass er non binary" ist, Al vom kiffen allein..
Setzt euch Mal hin und redet über alles!
Alles Gute für euch!
schulversäumnisanziegen gehen bei Jugendlichen auch an die Eltern, in Bayern würde ihn die Polizei holen;
wenn er nachts nicht nach Hause kommt, kannst du die Polizei einschalten, wie wäre es mit einer Jugendwohngruppe. Geht dein älterer Sohn einer beschäftigung nach oder lungert der auch nur rum?
"wenn er irgendetwas von uns möchte."
Hier würde ich ansetzen. Für den Jungen gäbe es hier nichts mehr zu wollen. Kein Handy, kein Internet, kein Taschengeld, keine Fahrdienste, keine sauberen Klamotten.. Lediglich Kost und Logis fertig! Alles andere soll er sich erarbeiten.
Luna finde ich übrigens sehr schön für jemandem, der sich Non-Binär fühlt, je nach Sprache ist der Mond männlich oder weiblich, und Luna von der Bedeutung her ist ja Göttin des Mondes oder einfach Mond.
Baustellen scheint es tatsächlich bei euch viele zu geben, wäre es eine Idee, eine Beratungsstelle für betroffene Eltern aufzusuchen? Mit Schwerpunkt Geschlechtsdysphorie? Scheint bei euch ja gleich zweimal das grosse Thema zu sein,
Aus der Ferne lässt sich nicht beurteilen, welche Probleme zuerst da waren, wie die psychischen Schwierigkeiten zu gewichten sind.
So oder so möchte jedes Kind wohl von seinen Eltern als die Person wahrgenommen und akzeptiert werden, als die es sich selber wahrnimmt. Bei euch scheint es so zu sein, dass du an dem Bild festhälst, welches du von deinen Kindern hast, als Söhne, mit Jungennamen. Deine Kinder nehmen sich jedoch wohl anders wahr.
Das verstehe ich nicht:
Er gibt uns nicht einmal die Chance ihm zuzuhören. Es endet immer im Streit. Er diskutiert mich an die Wand und dreht mir alles im Mund rum.
Zuhören bedeutet doch, das man die Klappe hält und höchstens nachfragt, wenn etwas unklar ist. Wenn aus einem Zuhören Streit entsteht, ist irgendwas mit dem Zuhören komplett falsch gelaufen. Vielleicht hat Dein Sohn also Recht, wenn er sagt, dass Du nie zuhörst.
Und die Art wie Du über den neuen Namen Deines Grossen schreibst, empfinde ich als sehr abfällig. Damit wären wir dann beim Punkt ernst nehmen.
Hast Du mal versucht, professionelle Hilfe für Dich in Anspruch zu nehmen um wieder Zugang zu Deinen Söhnen zu bekommen? Damit meine ich nicht, dass etwas mit Dir nicht stimmt, aber die Perspektive zu ändern kann ja auch sehr hilfreich sein.
Grüsse
BiDi
Hey Verena! Oh nein, das tut mir ja richtig leid :( Ich kann mir vorstellen, wie anstrengend das alles ist.
Das Kiffen an sich ist, glaub ich, gar nicht so schlimm. Es geht, hier glaub ich viel mehr um sein verhalten. Schule schwänzen und so weiter geht gar nicht. Vielleicht solltest du nochmal versuchen, mit ihm zu reden. Gib ihm aber dabei nicht das Gefühl, dass er an allem Schuld ist, sonst blockt er sofort ab. Sag ihm zum Beispiel, dass du das mit dem Kiffen tolerieren kannst, solange er seine Schule hinkriegt und sozial aushaltbar ist.
"Das Kiffen an sich ist, glaub ich, gar nicht so schlimm."
Aijaijaij
Und ob das "schlimm" ist. Natürlich ist, meiner Meinung nach, Alkohol viel schlimmer. Aber im Endeffekt passiert bei beidem das Selbe und ich sage es gerade heraus : Verblödung. Ist eine Tatsache. Saufen und Kiffen macht dumm. Einfach dumm. Punkt. Vorallem im "Wachstum", sprich, wenn das Gehirn nicht völlig ausgereift ist, was bei einem 16 Jährigen der Fall ist oder wann er damit angefangen hat.
Früher war in Cannabis vielleicht 4,5 bis 7,5 % THC.. Mittlerweile bekommt man Zeug mit bis zu 25%. Pfui.
Ich arbeite in einem Gefängnis und bekomme solche Menschen oft genug zu Gesicht. Einerseits traurig, andererseits.. Sorry.. selbst Schuld .
Liebe TE, keine Ahnung, ob es was bringt, aber vielleicht findest du solche Menschen, die geistig geschädigt sind vom Konsum und bringst deinen Sohn mal in Kontakt. Vielleicht hilft das beim Umdenken. Ich habe leider keine Tipps, aber wenn ich sowas lese oder bei der Arbeit erlebe, bete ich oft genug, dass mir das mit meinen Kindern nie passiert.