Hallo ihr Lieben,
nach langer, langer Zeit wende ich mich mal wieder an euch.
Ich bin total verzweifelt und weiß nicht mehr was ich tun soll. Meine Tochte ist vor 3 Monaten 18 Jahre alt geworden und seit dem ist ein Schalter in ihrem Kopf umgelegt worden und ich erkenne diesem Menschen nicht mehr wieder.
Zur Vorgeschichte:
Ich habe meine Tochter allein groß gezogen. Ihr Vater war selten da und wenn, dann hat er immer nur leere Versprechen gemacht, bevor er wieder für mehrere Monate, manchmal sogar Jahre abgetaucht war. Meist hat er sich zwischen August bis Januar nicht gemeldet, damit er weder Geburtstags- noch Weihnachtsgescheinke kaufen brauchte.
Ich habe sie jedes mal aufgefangen, wenn sie total traurig und verzweifelt am weinen war, weil Papa sich nicht mehr gemeldet hat, obwohl er sie doch eigentlich abholen wollte.
Trotz alle dem habe ich nie ein schlechtes Wort über ihn verloren und wenn er mal "verfügbar" war, den Kontakt gefördert, da es mir wichtig war, dass sie Kontakt zu ihrem Vater hat.
Ansonsten war ihre Kindheit glücklich, wir beide hatten immer viel Spaß, waren ein Herz und eine Seele und sie war wirklich ein Vorzeigekind. Ohne Scheiß, ich hatte NIEMALS Probleme mit ihr. Sie hörte immer, war sehr selten quengelig, einfach ein gutes, liebes Kind um das mich alle beneidet haben.
Jetzt:
Einige Tage nach ihrem 18. Geburtstag hatten wir einen Streit und sie eröffnete mir, dass sie zu ihrem Vater ziehen werde, weil es ja schon immer ihr Traum war. Damit hätte ich rechnen sollen, denn sie sei ja immer ein Papakind gewesen. Ihr Papa würde sich auch schon nach einer größeren Wohnug umsehen. Und den Kindesunterhalt (den ich durch eine Lohnpfändung vor Gericht erkämpft habe, wo er in Abwesenheit verurteilt wurde, nicht mal da ist er erschienen) würde sie dann von ihrem Vater als Taschengeld bekommen.
Das hat mir mein Herz zerissen und ich war einem Nervenzusammenbruch nahe. Es war schon immer ihr sehnlichster Wunsch zu ihrem Vater zu ziehen? Dem Vater, der sie immer vernachlässigt hat, dem sie immer egal war. Klar, wenn ich ein Kind nur 2-3 mal im Jahr für 2 Tage sehe, kann ich auch ein toller Vorzeige-Elternteil sein. Bei uns war halt Alltag, ich war Vollzeit berufstätig und sie in der Woche immer in der Ganztagsbetreuung, bzw. als Baby bei der Tagesmutter, aber am Wochenende haben wir es uns gut gehen lassen. UND JETZT DAS....
Aber es kam, wie es mir eigentlich schon klar war. Er hat sich natürlich nicht um eine Wohnung gekümmert, zum 18. hatte sie von ihm einen feuchten Händedruck (zumindest persönlich) bekommen und dann hat er wieder für einige Wochen toter Mann gespielt. Aber sie verzeiht ihm alles, immer.
Das nächste:
Durch eine schwere Krankheit kann ich zur Zeit nicht mehr arbeiten, und bin jetzt vor einem Monat in Hartz IV gerutscht. Meine Tochter ist in der Oberstufe und macht im kommenden Sommer ihr Abi. Nebenbei arbeitet sie in einer Jugendeinrichtung der Stadt als ehrenamtliche Honorarkraft. Dort verdient sie sehr gut und bisher konnte sie ihren Lohn (Aufwandsentschädigung) immer für sich behalten.
Jetzt bei Hartz IV wird von der Aufwandsentschädigung alles über 200€ angerechnet. Ich habe mit ihr darüber gesprochen, aber sie sieht es absolut nicht ein, mir nur einen einzigen Cent zu geben. Das Amt wird es aber von mir zurück fordern, da sie kein gleichbleibendes Einkommen hat, wird 6 Monate gewartet und dann wird alles zurück gefordert, was die insgesammten 1200€ (6x200€) überstiegen hat.
Das ist meiner Tochter total egal. Sie sagt, dass ist ihr Geld und fertig.
Ich weiß momentan manchmal Ende des Monats nicht mehr wie ich Essen auf den Tisch bekomme und sie gibt im Monat hunterte von Euro für falsche Wimpern, Makeup, Kleidung, Schuhe und Mangas aus. Mehrmals in der Woche kommen Pakete für sie an.
Als ich sie gebeten habe, mir wenigstens Spritgeld zu geben, da ich sie ja überall herum kutschiere (bring mich hier hin, hol mich da ab, fährst du mich da und da hin...), lachte sie nur und sagte NEIN. Seit dem fährt sie mit dem Fahrrad, was sie vorher gemieden hat wie der Teufel die Fliegen.
Mit ihr zu reden macht überhaupt keinen Sinn, ich komme kaum an sie ran.
WER IST DIESER MENSCH IM KÖRPER MEINER TOCHTER?
Warum tut sie mir das an? So etwas hat sie nicht von mir, ich habe ihr Leben lang auf alles verzichtet, damit es ihr gut geht und es ihr an nichts fehlt.
Sie sagte mir letztens sogar, dass sie es sowieso nicht versteht, warum man Geld für andere ausgeben sollte...
Was mache ich, wenn das Amt hinterher wirklich Summe X von mir zurück fordert? Ich kann es ja schlecht aus meiner Tochter herausprügeln.
So, es tut mir leid, dass es so lang geworden ist (ich könnte nioch Tagelang weiterschreiben). Aber es tat gut, es sich von der Seele zu schreiben. Leider bin ich momentan sehr einsam, ich habe keine Familie und meine einzige, richtige Freundin ist vor 1,5 Jahren plötzlich verstorben. Ich habe niemanden zum Reden und gehe an der jetzigen Situation kaputt
Ich erkenne mein eigenes Kind nicht mehr wieder -Vorsicht, lang-
Hi,
fühl dich gedrückt, das muss sicherlich sehr schmerzen.
Mein erster Gedanke war, dass eure Tochter sich gerade aus eurer Symbiose (oder was auch immer ihr da habt) rauskämpft. Das ist gut so, denn das gehört zum Erwachsenwerden dazu und einem jungen Menschen kann man nur wünschen, ein selbstbestimmtes Leben führen zu dürfen, dazu gehört auch, sich ein großes Stück weit vom Elternhaus zu lösen.
Ich könnte mir vorstellen, dass euer Band extradick ist, schließlich musst du den Vater ersetzen und seine Fehltritte ihr ggü. irgendwie glattbügeln. Und, wenn ich es richtig rauslese, bist du recht einsam, was vielleicht dazu geführt hat, dass deine Tochter doch mehr zu deinem Lebensmittelpunkt wurde, als es gut war.
Das alles macht ja etwas mit einem jungen Menschen. Deine Tochter hat ja doch einen ganz schön schweren Rucksack auf ihrem Rücken, dass sie da nicht immer rundläuft, finde ich als Außenstehende absolut verständlich. Jugendliche sind halt manchmal einfach saublöd und in dieser Phase scheint deine Tochter gerade zu stecken.
Du schreibst von deiner schweren Krankheit. Mhhh, ich könnte mir vorstellen, dass das deine Tochter sehr ängstigt, du bist ja das einzige verlässliche Elternteil, wahrscheinlich hat sie Angst dich auch noch zu verlieren und Angst macht ja nicht unbedingt klug.
Auch die Sache mit dem Geld kann ich ein Stück weit nachvollziehen. Sie geht arbeiten und das tut man in dem Alter eigentlich nur, um seinen Luxus zu finanzieren, so wie es wahrscheinlich alle ihre Freunde tun. Sie muss jetzt davon aber auch ihren Lebensunterhalt bestreiten, dass das Widerstände in ihr erzeugt, kann ich nachvollziehen.
Auweia, mein küchenpsychologischer Erguss liest sich fast so, als hättest du Fehler gemacht, aber das meine ich überhaupt nicht so🤗, bei euch hat das Leben saublöde Kapriolen geschlagen und deine Tochter ist aktuell sehr durcheinander gewirbelt und verhält sich entsprechend.
Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn du dich an eine Beratungsstelle wie profamilia wendest, auch wegen der Finanzen. Es kann ja eigentlich nicht sein, dass da ein finanzieller Druck auf eine Schülerin aufgebaut wird.
Ich wünsche euch alles Gute, sie kommt bestimmt wieder in die Spur. Und das Mantra „es ist nur eine Phase“ gilt bestimmt auch für jungerwachsene Kinder.😉
vlg tina
ich finde Tinas Post richtig gut und würde das auch so sehen. Habe eine Tochter im selben Alter in selbser Schulsituation und kann beitragen, dass bei uns nicht wöchentlich Pakete geliefert werden und Geld eher gespart und wenn, dann für sinnvolle Sachen ausgegeben wird, wie z.B Führerschein, meine Tochter spart, denn sie plant Auszug und ein Studium.
Vielleicht redest Du mal ernsthaft mit Deinem Kind über die harte Realität und normale Alltagsfragen. Iche denke, dass wäre schon all die Jahre früher sinnvoll gewesen.
Du hast dein Kind behütet groß gezogen und ihr nicht altersgemäß die Augen geöffnet über ihren Vater und Deine Probleme und Sorgen.
Deswegen agiert sie jetzt egoistisch und irgendwie weltfremd. In Eurer situation mit Hartz 4 und dem Amt im Nacken ist es schlicht nicht möglich, sich zu benehmen, wie Deine Tochter das gerade tut. Das mögen andere können, sie ist aber leider nicht in jener Situation, leider nicht. Traurig aber wahr, das Leben ist hart und ungerecht und entweder ist sie nach all den Jahren Dir verbunden und solidarisch. Oder du machst ihr klar, dass sie dann wirklich ganz dumm und alleine dasteht!
Vielen Dank liebe Tina,
dein "küchenpsychologischer Erguss" hat mir wirklich richtig gut getan.
Ich habe auch einmal mit einer Bekannten darüber gesprochen und sie fing sofort an meine Tochter zu verteufeln und das war nicht das was ich wollte.
Mir ist bewusst, ich jammere auf sehr hohem Niveau. Auch wenn meine Tochter gerade etwas verletzend reagiert, ist sie doch immer noch ein gutes Kind. Das was mir immer wichtig war ist dass sie eine gute Schulbildung hat, dass wenn man etwas erreichen möchte, dafür arbeiten muss und sich niemals von anderen abhängig macht.
Wenn ich genauer darüber nachdenke, fliegt mir genau DAS jetzt selbst um die Ohren.
Aber sie hat relativ gute Noten, geht arbeiten, trinkt sehr, sehr selten Alkohol (und dann auch nur ganz wenig, sie war bisher nur einmal etwas betüddelt und noch nie volltrunken), raucht nicht und nimmt keine Drogen.
In ihrem Freundeskreis kommen alle aus "gutem Hause", wobei ich mir aber auch den Spruch anhören musste, dass sie sich für mich schämt, weil die Eltern ihrer Freunde (Ärzte, Rechtsanwälte, ect..) alle ein großes Haus haben und wir nur eine kleine Mietwohnung
das Rechtssystem ist leider unter aller S... in Deutschland, Kannst du deine Tochter nicht woanders mit Wohnsitz anmelden? bei Freunden zum Beispiel.
Ich verstehe dein KInd auch, sie geht arbieten und soll dich finanzieren,
Wenn du eine schwere Krankheit hast, bekommst du doch erstmal Krankengeld für 18 Monate, wieso beantragst du nicht die Rente? dann sieht das alles wieder anders aus.
Ich sehe es nicht so, dass die Tochter die Mutter mitfinanzieren soll. Die Tochter ist erwachsen geworden und hat somit zumindest rechtlich einen Teil für ihr Auskommen beizutragen. Natürlich würde man das erarbeitete Geld lieber für sich behalten, aber es ist doch wichtig zu lernen, dass wenn man von staatlicher Hilfe leben muss (und dafür kann die Mama ja nichts), sich in einem Rahmen zu beteiligen hat. Eine bittere Pille, aber in schlechten finanziellen Zeiten ist eben nicht so viel Platz für Luxus.
Ich sehe das anders: alles was die Kinder dadurch lernen ist - Arbeit lohnt sich nicht! Es kommt ja nicht von ungefähr, dass es schon Haushalte mit mehreren Hartz4-Generationen gibt. Das ist jetzt der der TE nicht zu befürchten, aber stell es dir doch mal vor:
Sie hat Freunde aus besserverdienenden Haushalten, geht mit einer Freundin arbeiten und beide verdienen das gleiche. Aber der Tochter der TE bleibt davon fast noch übrig, weil ihr Mutter leider nicht arbeitsfähig ist. Die Tochter der eh schon besser verdienenden Familien hat das ganze Geld für sich. Das ist doch ein politisches und strukturelles Problem. Warum unterbindet man, dass sich in dem Fall die Tochter herausarbeitet aus der Familiensituation?! Ich hoffe die neue Regierung ändert das.
Helfen kann ich Dir nicht, nur Deine Verzweiflung verstehen. Mein Sohn feiert wahrscheinlich gerade im Moment mit seiner Frau und Sohn samt Freunden seinen 49. Geburtstag. Ich habe ihn schon 6 1/2 Jahre nicht mehr gesehen, obwohl er nur 15 Autominuten entfernt wohnt. Mein Mann war 35 Jahre für ihn da, obwohl nicht leiblicher Vater und auch ich habe alle schwierigen Zeiten zuverlässig mit ihm durchgestanden. Im Frühjahr 2014 schmiss er mir unser Leben vor die Füße, so eiskalt war es mir nie mehr in meinem Leben. Meine Schwiegertochter wurde nach 13 Jahren super Zusammenlebens während der Schwangerschaft zum anderen Menschen und trotz all meiner Bemühungen wurde es nichts mehr. Im Sept 14 starb dann meine beste Freundin, ein halbes Jahr später mein Mann und 3 Monate später hatte ich keinen Sohn und keinen Enkel mehr.
Daran hat sich bis heute nichts geändert - damit abschließen kann man nicht.
Gottseidank habe ich noch meine Tochterfamilie, sonst wäre ich nicht mehr da.
Da ich sie auch nicht immer belasten wollte und auch Freunde nicht immer nerven wollte, habe ich ab und zu mal die Telefonseelsorge angerufen, was wirklich guttat. Das kann ich Dir nur raten, wenn Du sonst niemand mehr hast.
Ich finde, kein Mensch auf der Welt kann einen so tief verletzen wie das eigene Kind, für das man immer da war. Meine Tochter hat den Bruder verloren, den sie sehr liebte, ihre Tochter den Patenonkel und die Patentante, die sie beide sehr liebte. Sie kann noch heute nicht darüber sprechen.😥 Niemand verstand ihn, meine Nichten, Neffen mit ihren Familien nicht, gemeinsame Freunde nicht, aber ihm war das alles egal.
Liebe Grüße von Moni
Liebe Moni,
fühl dich auch ganz lieb gedrückt.
Deinen Satz "Kein Mensch auf der Welt kann einen so tief verletzen wie das eigene Kind" unterschreibe ich zu 100%.
Ich wünsche dir, dass sich das Verhältnis zu deinem Sohn und deiner Schwiegertochter mit der Zeit wieder bessert.
Liebe Grüße
Danke.
Das wird nichts mehr. Ich habe die Hoffnung aufgegeben. Hat Jahre gedauert, bis ich soweit war, aber mittlerweile ist es mir sehr klar. Ich denke nicht, dass ich mein Kind in diesem Leben nochmal sehe, das sieht auch meine Tochter so.
Aber - meine Schwiegertochter hat auch einen Sohn - und auch sie wird mal Schwiegermutter sein......Karma? Erleben werde ich das nicht, aber egal.
LG
Liebe TE,
es tut mir sehr leid, wie es grade bei euch läuft und was die Tochter dir an den Kopf wirft. Das ist sicherlich schwer zu verschmerzen.
Ich denke es ist so etwas wie „nun bin ich erwachsen und kann selbst entscheiden wo ich lebe“, Rebellion, Prozess von Abnabelung etc.
Dieser Prozess ist wichtig, aber so schmerzhaft.
Ich würde sie machen lassen. Soll sie es doch beim Papa mal ausprobieren, ich könnte mir vorstellen sie kommt schnell zurück.
Und je älter sie wird, desto dankbarer wird sie für all das sein, was du für sie getan hast. Als Kind nimmt man vieles erstmal für selbstverständlich hin, später, wenn man selbst für sich sorgen muss, erkennt man erst, wie mühsam es sein kann, alles unter einen Hut zu bekommen und finanziell zu stemmen.
Ich würde alle „Leistungen“ für sie einstellen, denn sie ist ja nun schon groß. Man, sie verdient ja sogar ihr eigenes Geld! 😉 also: Kleidung kauft die sich selbst, muss auch von ihr gewaschen und zusammengelegt werden. Oh, es regnet in Strömen und ist kalt? Kein Problem, sie fährt ja so gern Fahrrad. Papa ist plötzlich der beste? Kein Problem, lass sie hingehen. Sie wird es schon schnell merken…
Geburtstag? Sie kann sich ja selbst was von ihrem Geld gönnen, da sie sich nicht am Lebensunterhalt beteiligt, bleibt leider kein Geld mehr für ein Geschenk. Allenfalls ein leckeres Essen sitzt vielleicht drin.
… usw. Hört sich vielleicht etwas überspitzt und kalt an, aber gewissermaßen würde ich das so mal probieren. Sieh sie als erwachsene Frau. Je mehr sich Madame selbst kümmern muss, umso eher wird sie verstehen, dass das Leben nicht nur aus falschen Wimpern und anderen „Luxusartikeln“ besteht. Lebensmittel kann sie sich ja auch mal selbst drum kümmern und mal einen Wocheneinkauf zahlen. Dann merkt sie was das Leben kostet.
Ja, es wird wirklich dieser Abnabelungsprozess sein. Es ist aber sehr schwer und tut teilweise höllisch weh, man will sein Kind ja trotzdem vor Schaden beschützen und man sieht manch andere Sachen anders, weil man natürlich mehr Lebenserfahrung hat.
Ich hab ihr ja gesagt, dass sie zu ihrem Papa ziehen kann, aber jetzt hat sie ja gemerkt, dass er nur leere Versprechnungen macht und sie nie um eine größere Wohnung für sie und ihn gekümmert hat. Und als sie ihn darauf angesprochen hatte, ist er wieder 14 Tage nicht mehr ans Telefon gegangen...
Ihre Kleidung kauft sie sich ja selbst, und waschen und zusammen legen macht sie auch schon lange selbst, weil ich es aufgegeben hatte. Sie brauchte immer nur die Wäsche in ihren Kleiderschrank einsortieren, weil ich ihre "Ordnung" im Schrank nicht verstanden hatte. Aber das tat sie nicht und so vermischte sich ständig saubere und dreckige Wäsche. Im Zweifelsfall wurde dann wieder alls in den Wäschekorb geschmissen. Das ist so oft vorgekommen, und weil ich noch andere Hobbies als Wäschewaschen hatte, musste sie es ab da an selbst erledigen.
Das mit dem Abholen ist so eine Sache, von der Arbeit abholen mache ich schon noch, da sie einen langen Schultag und dann noch das Schwimmtraining mit den Kids (in der Jugendeinrichtung arbeitet sie als Kinderbetreuer und hilft bei den Freizeit-Angeboten dort mit) hinter sich hat. Zu allem anderen fährt sie momentan aus trotz freiwillig mit dem Fahrrad, damit sie ja kein Spritgeld abgeben will. Da ist sie sehr konsequent.
Hammer, ich merke gerade, das mir meine eigene Erziehung um die Ohren fliegt. Das war mir vorher gar nicht so bewusst. Eigentlich müsste ich sehr stolz sein, aber dass sie sich dann auch gegen MICH wendet, tut sehr weh
Du darfst weiterhin stolz auf dich sein! Du hast sie allein groß bekommen und das was sie jetzt zeigt, spiegelt nicht ihre Persönlichkeit an sich wider.
Du hast es eben gut gemeint, du wolltest, dass sie es gut hat, dass ihr an nichts fehlt. Das ist nicht verwerflich.
Ich glaube, den einen perfekten Weg ist noch kein Mensch gegangen und in jeder Familie gibt es Probleme.
LG
Ich würde nur noch für mich einkaufen und alles an Dienstleistungen wie Wäsche waschen und Fahren einstellen.
Und nochmal deutlich mit ihr reden, dass ihr Verhalten so nicht geht, da ihr vom Amt lebt und sie mit 18 für sich selber verantwortlich ist. Das heißt eigentlich gilt die Nachforderung ihr, da es ihr Einkommen ist.
Würde mit dem Amt klären, dass es bei ihr eingefordert wird, wenn das geht.
Sag ihr deutlich, dass sie momentan euer gutes Verhältnis torpediert.
Das habe ich bereits erfolglos probiert, aber ich komme momentan nicht an sie ran. Es ist zur Zeit wie eine Mauer zwischen uns
Versuche an einen Seelsorger heranzukommen. Therapie so kurzfristig ist schwierig.
Bei dir ist in kurzer Zeit sehr viel passiert, da vermitscht sich vieles. Krankheit setzt dann noch eines oben drauf.
Wenn möglich kannst du auch versuchen über das Krankenhaus (solltest ambulant oder stationär in einem behandelt werden) nach einem Seelsorger fragen. Oft bieten sie das an, drängen sich jedoch nicht überall auf.
Reden ist wichtig.
U.U. spürt deine Tochter den Druck und kommt selbst mit den vielen Veränderungen nicht klar.
Ich glaube nicht, dass sie es an dir auslässt, weil sie dich hasst oder so.
Viel mehr habe ich den Eindruck, dass auch sie um Hilfe schreit
- Verhalten des Vaters schon wieder so
- an ihm kann sie es nicht auslassen, er ist sowieso weg
- an dir konnte sie es über Jahre nicht auslassen, weil sie ja nur dich hatte (unbewusst Angst, du könntest auch gehen?! sie alleine lassen)
- natürlich will sie unbedingt zum Vater. Das wollen auch viele Erwachsene ü40/ü50 Jahre noch, obwohl sie in der Kindheit geprügelt und als Erwachsene psychisch misshandelt wurden. Gerade deswegen! Jeder Krumen zählt. Die irrationale Hoffnung, es könnte anders werden.
Das hat nichts mit dir zu tun. Sie sehnt sich nach etwas, das sie nie hatte und idealisiert es, weil die Realität viel zu schmerzhaft ist.
- Dann bist du auch noch krank. Die Hauptbezugsperson.
- Und dann schafft sie es Geld zu verdienen, sich selbst zu entwickeln und prompt geht was schief. Vielleicht auch dazu die Angst, dich auch noch zu verlieren. Beim Vater kennt sie es ja schon. Bei dir nicht.
- Mit 18 ist sie offiziell erwachsen. Rechte und Pflichten. Das kann durchaus auch überfordern. Auch die Klatsche vom Vater. Erwachsen will er sie auch nicht. Als Kind war sie nicht gut genug, jetzt auch nicht. Dazu die Verantwortung dir Geld abzugeben wegen Amt und so.
Das kann zu viel sein.
Dir UND ihr auch.
Erster Schritt: suche dir selbst Hilfe. Denke nicht drüber nach, was du alles für sie getan hast. Das hast du als Mutter getan, nicht als Gegenleistungserwartung.
Seelsorger, um reden zu können.
Zur Not wende die Krankheit an. Das allein kann schon das Leben aus den Angeln heben und psychische Unterstützung rechtfertigen um da ranzukommen.
Frag im Krankenhaus nach Sozialberatung. Sonst Rentenversicherung, Vdk, pro familia, caritas.
- seelische Unterstützung, wo finden
- Anträge, finanzielle Situation etc. Gdb, Pflegegrad, Pflegehilfsmittel und und und. viele Ärzte wissen nicht mal, was es da alles gibt. Es ist viel Arbeit sich zu informieren. Deswegen gibt es Stellen, die sich damit auskennen. Frage da nach!
Das entlastet dich, das entlastet deine Tochter.
Zweiter Schritt
wenn du für DICH Klarheit in einigen Punkten hast, kannst du auch viel besser mit deiner Tochter sprechen.
Fühlt sie sich entlastet
spürt sie, dass du für dich selbst einstehst, grade stehst, trotz allem versucht der Situation Herr zu werden, dann fühlt sie sich entlastet, kann entspannen und vielleicht auch wieder besser mit dir reden.
Auch für sie brechen gerade Welten zusammen.
Du kannst nur für sie stark sein, wenn du dich informierst und jemanden zum reden findest.
Sie kann nur für dich mit stark sein, wenn sie spürt, sieht und merkt, dass nicht alles auf ihr lastet. (der Ärger mit dem Vater / Abweisung ihrer Person durch ihn; finanziell , Mama hat momentan keine Freunde).
Hallo Du,
fühl dich mal unbekannterweise ganz lieb gedrückt.
Das ist ja gerade eine wirklich bescheidende Situation bei euch.
Du hast ja schon viele tolle Antworten bekommen.
Wegen des Geldes, was der Staat evtl. zurückfordern könnte: Lass deine Tochter zum Vater ziehen und dann wird ihr Geld bei dir nicht mehr mitberechnet. Dann bist du zwar "deine Tochter los", aber deine Tochter möchte sich ja gerade sowieso abnabeln. Wenn nicht die Wohnung beim Vater, dann soll sie in eine eigene kleine Wohnung oder ein WG Zimmer ziehen. Weil, wenn sie weiterhin bei dir wohnt, wird ihr Geld mitgezählt. Da kannst du machen was du willst, da kommst du nicht raus. Und wenn deine Tochter das nicht versteht und gewillt ist, ihren Teil des Lebensunterhaltes selbst zu finanzieren, dann muss sie bei dir ausziehen. Anders wird es nicht gehen.
Aber das heißt ja nicht, dass das mit euch beiden nicht wieder in Ordnung kommt. Ich kann deine Tochter super verstehen, dass sie ihr selbst verdientes Geld behalten möchte. Aber leider ist sie in einer Situation, wo ihre Freunde halt nicht drin sind und deswegen kann sie nicht alles behalten. Ist schei*e, aber ist halt das Gesetz.
Ich drücke euch sowas von die Daumen, aber ihr werdet das schon schaffen
Ich hätte sie ja ziehen lassen, aber er hat sich ja nie um eine Wohnung gekümmert und zeigt auch nicht wirklich interesse daran. Jetzt ist ihr Plan, sich irgendwo weiter weg eine Uni zu suchen, wo sie im nächsten Wintersemester studieren will.
Meine Deviese war schon immer: Reisende soll man nicht aufhalten.
Aber es tut doch sehr weh.
Vielen Dank Thyroxin (auch SD-krank, ich hab Hashimoto ^^)
Nun, wenn sie hunderte von Euro pro Monat ausgibt für Killefit, dann soll sie das auch von IHREM verdienten Geld bezahlen. Dann kannst du das Geld zurück legen. Ich würde ihr ansonsten den niedrigsten Satz Taschengeld bezahlen und fertig.
Ja das tut sie natürlich auch.
Taschengeld habe ich eingestellt, bis auf den Handyvertrag und Versicherungen die auf mich laufen, weil sie vorher ja noch nicht volljährig war.
Du solltest Dich mit dem Jobcenter bzw. einer Beratungsstelle in Verbindung setzen.
Die von Dir angeführte alle über 200€ Regel gibt es meines Wissens nicht. Die ersten 100€ darf sie behalten, zwischen 100€ und 1000€ sind es 20%. Um auf 200 Euro, die sie nach deiner Aussage behalten darf, zu kommen, müsste sie also 600 € verdienen.
Ist das so?
Du bekommst 219€ Kindergeld für sie? Ihr Alg2 Anspruch beläuft sich auf 357€ abzüglich Kindergeld, zuzüglich der anteiligen Kosten der Unterkunft.
Stimmt das mit Deinem Bescheid überein? Wenn ja, sind es 400 € die monatlich überzahlt werden und zurückgefordert werden können.
Klär ab, ob Du als Haushaltsvorstand dafür verantwortlich bist oder ob, die Rückzahlungspflicht, durch die Info des Jobcenters durch dich, auf sie übergeht.
Was ist mit dem Unterhaltsvorschuss? Der zählt auch zum Einkommen und treibt die Überzahlung in die Höhe.
Alles Gute!
Doch die 200€-Regel gibt es bei Aufwandsentschädigung durch Ehrenamt. Das wird anders gerechnet.
Kindergeld bekomme ich wieder, aber UVG geht nur bis zur Volljährigkeit. Daher gibt es das nicht mehr. Auch keine Unterstützung vom Jugendamt bei der evtl. Eintreibung von Unterhalt durch das Jugendamt.
Ich bin mit meiner Sachbearbeterin vom Amt immer im Kontakt, es ist alles richtig so wie es ist, es geht nur um eine evtl. Rückzahlung wenn ihre Aufwandsentschädigung 1200€ in den 6 Monaten Abrechnungszeitraum übersteigt.
Ich würde mich mit ihr zusammen setzen und ihr vorrechnen, was du alles für sie noch bezahlst.
Handy, die Spritkosten, wenn du sie von der Arbeit abholst, Versicherungen, Essen, Strom u.s.w
Und ihr dann vorschlagen, dass sie das alles von ihrem Geld bezahlen kann. Damit bezahlt sie nicht deinen Unterhalt sondern ihren eigenen.
Schau mal, was sie dazu sagt.
sehr schöner Vorschlag
Ja, finde ich auch.
Das Kind ist erwachsen und ab 18 muss es sich eh um all diese Frage selbst kümmern. Da würde ich als Mutter mit meinem Kind auch mal über den eigenen Unterhalt sprechen und die Tatsache, dass sie als Schülerin und demnächst Studentin sich selbst darum kümmern muss.
Soll heißen, besprich den finanziellen Punkt mit ihr. Achte darauf, dass sie sich selbst kümmert, z.B künftig um die Fortzahlung des Kindergeldes, den Unterhalt vom Vater einfordert, schriftlich, sich künftig um Hartz4, Bafög kümmert, solltet ihr beide Eltern nicht für sie aufkommen können.
Volljährig zu werden geht mit jeder Menge Rechte udn Pflichten einher und als Abiturientin ist sie ja nicht doof und kann da Verantwortung übernehmen udn sich selbst kümmern.
Tut ihr gut und relativiert evtl. das Verhältnis zum Vater. Soll sie ihm mal schreiben, was und wo sie zu studieren gedenkt und welche Zukunftspläne sie hat und wie er sich die Finanzierung vorstellt und in welchem Rahmen er sich beteiligt, der gesetzliche sieht es jedenfalls vor.