Hallo zusammen.
Mein Sohn Joel (11 J) wird nun plötzlich von seinen engen Freunden gemieden und es geht mir als Mama extrem nahe.
Ich erzähle Euch kurz die Sachlage:
Joel ist im Sommer in die 6. Klasse gekommen. Einer seiner besten Freunde, Raul, ist auch mit ihm in der gleichen Klasse und sie kennen sich schon seit dem Kleinkindalter. Er war auch oft bei uns zu Besuch unter der Woche, da er auch bei uns in der Strasse wohnt.
Im Spätfrühling fingen die Jungs an, sich mit 2 Mädels (Lana und Ilaria) aus der Klasse anzufreunden, welche auch in der selben Strasse wohnen. Sie gingen dann immer am Morgen zusammen in die Schule (haben alle aufeinander gewartet) und hingen fast täglich bei uns ab. Sie hatten viel Spass miteinander und ich merkte, wie es Joel guttat.
Mit Ilaria hat(te) er einen wirklich guten Draht. Sie sagte mal, dass sie sich mit Joel einfach auch ohne Worte versteht, da sie beide einen gleichen Hintergrund haben (Scheidungskinder).
Lana kenn ich schon einwenig länger, aber traue ihr nicht so. Sie ist das Augstück ihrer Mama, aber bei uns zuhause hat sie sich jeweils benommen wie ein Wildtier und blöde Sprüche geklopft (Spirituosen müsste ich verstecken, sonst hätte ich bald nichts mehr). Und das mit 11!!
Anfang Oktober war dann Lana und Raul bei uns und sie hatten viel Spass und haben auch Spasskämpfchen gemacht. Als Lana heimging ging es nicht lange und die Mutter von ihr stand bei mir vor der Tür und die weinende Lana. "Warum ich nicht eingeschritten sei... und so weiter". Sie hatte bei uns noch gelacht ....
Ende Oktober sollten Joel, Raul und Lana seitens Schule selbstgebackene Plätzchen verkaufen für einen guten Zweck (Spende dann für die Telefonseelsorge). Scheinbar hat Joel dann bei einem Herrn darauf hingewiesen, dass wenn er sich alleine fühle er doch bei der Telefonseelsorge anrufen kann. Er hatte es nicht böse gemeint - da er Teilleistungsstörung hat, weiss er jeweils nicht die richtigen Worte abzurufen. Raul und Lana war dies dann so peinlich.
Am nächsten Morgen haben sie dann nicht auf Joel gewartet als sie in die Schule gingen. Und seit da ist der Wurm drin. Sie ignorieren ihn komplett. Joel tut mir so leid. Auch Ilaria ignoriert ihn auf Whatsapp komplett - und das frustriert ihn fast am meisten. Aber er ist hartnäckig.
Von Rauls Mutter habe ich erfahren, dass er gesagt hat "Wenn Lana herausfindet, dass ich mit Joel Zeit verbringe, will sie nicht mehr mit mir befreundet sein". Ich denke, dass diese Lana Druck auf die anderen ausübt.
Habe nun Joel gesagt, er solle mal mit Ilaria das Gespräch führen und fragen, warum er sie sich nicht mehr mit ihm verabreden möchte. Aber er sagt er fände nie den richtigen Zeitpunkt an dem sie alleine ist.
Hatte diese Woche eh noch ein Schulgespräch und hatte die Lehrerin gefragt, ob ihr was aufgefallen ist. Sie verneinte.
Joel hat mir eben noch erzählt, dass Raul ihm in der Pause einen Schneeball nachgeworfen hat. Er hat es dann aber der Lehrerin "verpetzt". Danach wollten die 3 ihn abfangen nach der Mittagspause und ihm noch mehr Schneebälle nachwerfen.
Er ist eigentlich gross genug dies selber zu regeln und ich möchte mich auch nicht gross einmischen. Aber dennoch tut es extrem weh.
Hattet ihr schon ein ähnliches Problem oder hättet ihr Tipps?
LG
Agelada
Sohn (11j) wird plötzlich von seinen Freunden gemieden
Ja, als Mutter geht einem sowas natürlich nahe. Da kann ich dich sehr gut verstehen.
Aber man selbst sieht die Situation vielleicht nicht ganz so neutral, wie sie eventuell wirklich ist, weißt du.
Und es kann gut sein, das dein Sohn da in der Gruppe etwas blödes gemacht hat, was bei denen oder einer Person nicht gut angekommen ist.
Lass ihn dadurch gehen, auch wenn es schwer für dich ist. Es ist wichtig für ihn, um im Leben dazu zu lernen und ggf. aus Fehlern zu lernen. Oder überhaupt zu lernen.
Sollte es in irgendeiner Art im Mobbing gegen ihn ausarten, kannst du gerne einschreiten und mit den Kids oder den Eltern ein ernstes Wort reden.
Ich habe früher sowas leider auch mal erlebt. Meine Schulfreundin hat sich komplett gegen mich gewendet. Sie wurde richtig fies und es war nicht einfach für mich. Aber aus heutiger Sicht weiß ich, daß ich da ein paar blöde Sachen gemacht habe. Es hat sich leider leicht in Mobbing gegen mich umgeschlagen, aber meinen Eltern habe ich davon nichts erzählt.
Ich würde das auch erstmal nicht so hoch hängen, die Kinder regeln das schon unter sich. In Freundschaften, wie allgemein im Leben, gibt es immer Hochs und Tiefs, da muss man durch und dein Junge sollte das auch lernen dürfen. So lang es nicht in richtiges Mobbing ausartet würde ich mir da keine Sorgen machen.
Vielleicht sind sie in ein paar Wochen ja auch wieder dickste Freunde, das hatten wir hier auch schon ein paar mal. Gerade bei "Spasskämpchen" kann es dann doch schnell ernst werden, nach dem Motto "bis einer heult".
hol den Schulsozailarbeiter mit ins Boot, hört sich nach Mobbing an
Wo ist das denn schon Mobbing? Peinlich kann es gleichaltrigen imer sein. (ich kenn mich da aus, mein Sohn wurde massiv gemobbt)
@TE:
finde, dein Sohn hat da überreagiert, was das Schneeballwerfen angeht. Solange es nicht werfen ins Gesicht ist, ist das hier in den Schulen erlaubt. und " hinterher werfen" ist für mich auf den Rücken.
Direkt den Sozialarbeiter holen finde ich zu dem Zeitpunkt auch noch übertrieben. Das mit den Schneebällen ist zwar nicht nett und die Aussage dahinter ist schon klar, aber das müssen die Kinder trotzdem lernen alleine zu regeln. Wenn das nicht klappt oder es weiter ausartet, dann ist ein klärendes Gespräch zu suchen.