verzweifelter Sohn- jemand eine Idee wie ich helfen kann?

Hallo,
ich bin hier neu und hoffe einfach mal, dass irgendeine/r eine Idee hat, wie ich meinem Sohn beistehen kann...es ist gerade nicht so leicht, an ihn ranzukommen. Mein Sohn ist fast 16 und wir habe ein echt gutes Verhältnis. Wir haben den gleichen Humor, Spielen gern Brettspiele, gucken die gleichen Filme und überhaupt machen wir als Familie viel zusammen. Er ist, genau wie seine Schwestern einfach klasse...aber er war immer ein bisschen anders als die meisten Kinder, hat gern gelesen statt Fußball, selbst Geschichten geschrieben, ganze Regelwerke für Spiele erfunden...So bis zur fünften Klasse war damit alles gut, er konnte viele Kinder mit seinen Ideen begeistern. Danach wurde es weniger mit Freunden und Verabredungen, viele sind in Sportvereine und begeistern sich für Fußball, habe andre , neue Interessen Entwickelt und es bleib eine Clique von 5 Jungs, die sich regelmäßig getroffen haben für Radtouren, natürlich auch zum zocken oder Star-wars gucken oder oder oder... Mein Sohn hat sich nebenher noch beigebracht, kleine Spiele am PC zu programmieren und sein Faible für Technik entdeckt. Das interessiert die anderen nicht so, hat aber lange nicht gestört.
Jetzt ....ist er ziemlich alleine. Seine Freunde treffen sich jetzt jedes Wochenende "zum abhängen und saufen", wie er sagt. damit kann er gar nichts anfangen, aber er ist am Anfang immer mit, um dabei zu sein. Leider haben sie angefangen, sich über ihn lustig zu machen, weil er nicht mitziehen will...Sie sagen, er ist "zurückgeblieben " und als richtiger Teenie würde er sich eben auch betrinken und Party machen wollen und er sei langweilig. Er meinte, man könnte doch aber an den Tagen, an denen sie nicht rumhängen und trinken wollen was zusammen machen, wieder mal ne Mountainbike-Tour oder ein Abend vor dem Beamer oder auch ne runde zocken.
Die meinen aber, wenn er das Abhängen am Wochenende nicht mitmacht, wäre es ein Zeichen, dass er nicht "Reif genug" ist für die Gruppe (O-Ton eines Jungen!!!, nicht meiner).
Jetzt ist auch noch das Mädchen, in dass er verliebt ist, ewig weit weg gezogen :-/
Das Problem für mich ist jetzt nicht, dass mein Sohn anders tickt- ich finde ihn gut wie er ist. Und ich weiß auch, dass er wieder Freunde findet, die zu ihm passen.... aber ich sehe jeden Tag, wie unglücklich er ist. Von selbst sagt er nichts oder Nur sowas wie "naja, es passt scheinbar nicht mehr" oder auch "ist mir doch egal, wenn die meinen, saufen ist wichtiger als alles andere"....
Aber es ist ihm eben NICHT egal. Ich merke das daran, wie er rumschleicht und zu Boden guckt, wie er oft auf sein Hany guckt nach einer Nachricht, wie er jeden Samstag Abend traurig ist....Wenn ich zu viel frage oder sage, geht er in sein Zimmer. Wenn ich nichts sage, fühlt er sich vielleicht allein gelassen. Irgendwie ist egal, was ich mache oder sage, es scheint immer falsch und ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich möchte ihn nicht bedrängen, aber ich möchte ihn mal wieder richtig lachen sehen.
Mein Mann kommt auch nicht richtig ran.
Mit unseren Mädels ist es leichter, die eine kriegt einen Wutanfall wenn was schiefläuft und schreit sich alles von der Seele- man kann sie dann drücken und trösten und dann ists wieder gut. Die andere ist ruhig, aber kocht sich Tee und kommt zum Reden wenn sie was bedrückt und dann finden wir auch oft schnell eine Lösung.
Aber mein Sohn schleppt das jetzt seit drei Monaten rum und ich habe keine Idee, wie ich ihm sein unglücklich- sein erleichtern kann. Er sagt einfach nichts :-(((((
Er DÜRFTE mit seinen Freunden abhängen, aber er sagt, er will sich nicht verbiegen. Er findet es doof, Alkohol von irgendeinem Erwachsenen besorgen zu lassen damit man hinterher besoffen in der Ecke liegt. Und ich finde das auch gut ;-) Trotzdem bin ich dankbar für jeden Tipp, wie ich ihn dazu bringe, vielleicht erst mal über seine Gefühle zu reden oder von mir aus zornig zu werden, halt irgendwas. Ich glaube nämlich, wenn er das noch lang in sich reinfrisst, tut es ihm nicht gut.
Und jetzt denkt bitte nicht, ich bin eine Übermutter und verbiete meinen Kindern alles oder kontrolliere sie ständig oder so. Meine große Tochter fand es so mit 16,17 gut, ab und zu mit Freunden "abzuhängen", zu quatschen und laut Musik zu hören und natürlich haben die auch mal was getrunken. Zwar nicht jedes Wochenende, wie die letzten Freunde von meinem Sohn jetzt, aber eben ab und an mal und auch nicht bis zur Besinnungslosigkeit.
Aber sie hatte Spaß und mein Sohn mag das eben nicht, vor allem , weil die Jungs dann laut ihm "übertreiben, kotzen und rumstänkern".

Dankeschön für jede Hilfe,
hamale

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Hallo

Sorry, du hast ein Luxusproblem 🙂.

Sei froh und schätze, daß dein Sohn eine so gefestigte Persönlichkeit hat und sich von den "Freunden" zu nichts bewegen läßt, was er nicht will. Willst du tatsächlich, daß er mit solchen Kids abhängt? Ich würde mir eher Sorgen machen, wenn er sich von Aussen dermaßen unter Druck setzen lassen würde und dem nachgäbe.

Im Teeniealter verändern sich Freundschaften nochmals, denn jeder Einzelne macht innerliche wie äußerliche Änderungen durch. Persönlichkeiten bilden sich. Dein Sohn war an einer Gabelung angelangt und bog in die richtige Richtung (für sich) ab. Nun heißt es, geduldig zu sein und mit der Zeit neue, passende Freunde zu finden. Das passiert übrigens in vielen weiteren Phasen des Lebens. Weshalb läßt du ihm diesen Raum nicht? Du schreibst, du setzt ihn nicht unter Druck. Doch! Tust du - sehr. Entspann dich und vertraue deinem Sohn. Sei weiterhin offen zu ihm und fange ihn dann auf, wenn er kommt. Bis dann: lass ihn einfach verarbeiten.

Vielleicht geht es ihm beim Ganzen auch nur um das Mädchen oder ein ganz anderes Problem. Wir Eltern können nicht alles haargenau wissen.. Es könnte etwas total Triviales sein, was ihn beschäftigt.

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Hallo,

also ich persönlich finde diese Antwort bzw. den einleitenden Satz relativ daneben. Es ist auch ein bissel ein Irrglaube, dass der Junge zwangsläufig eine gefestigte Persönlichkeit hat, nur weil er sich aus der "Partytruppe" zurückzieht. Das ist für mich eher ein Zeichen, dass er keine gefestigte Persönlichkeit hat..wie auch...mit 16...das haben da die Allerwenigsten. Er zieht sich zurück, weil er sich fehl am Platz fühlt und es sicher nicht schön ist, ständig blöde Kommentare gedrückt zu bekommen. Eine nichtgefestigte Persönlichkeit zeigt sich nun nicht unbedingt immer im Mitsaufen obwohl man eigentlich nicht will. Wäre er so cool und gefestigt, dann könnte er locker drüber lächeln, dass die anderen sich über party und saufen als toll definieren müssen, würde einen knackigen Kommentar geben und wäre weiter Teil der Truppe. (sowas gibts...).

Freilich weiß man als Erwachsener, dass alles seine Zeit braucht, Freunde kommen und gehen, etc. pp.. Aber als Mutter zu beobachten, wie das Kind traurig ist, einsam, aufgrund seiner "Besonderheit" nicht so mainstream und deswegen weniger anerkannt...das macht einen traurig und das ist völlig legitim. Es gibt nicht wenige Teenies mit Depressionen, starken Minderwertigkeitskomplexen, schlimmen Gedanken...da mache ich mir lieber einmal zuviel Sorgen als zu wenig. Hinterher festzustellen, dass das Problem trivial war ist sicher einfacher, als von etwas Trivialen auszugehen und so evtl. Notwendigkeiten zu übersehen.

Viele Grüße

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Danke für Deine Antwort nochmalvonvorn:-)

Genau so war es gemeint, Du hast genau verstanden, was ich ausdrücken wollte...
es macht mich traurig und es fällt mir schwer, da zuzusehen und natürlich habe ich mir auch Sorgen gemacht, ob ich den "richtigen Moment verpasse" . Denn es gibt, wie Du schreibst, genügend Jugendliche, die Depressiv werden.
Und ich weiß, dass Trivial eh ein relativer Begriff ist- was für mich Trivial ist, bedeutet für jemanden anderen den Zusammenbruch der Welt.
Es macht aber wirklich Mut, wenn ich lese, dass andere das auch kennen und da Kind dann von selbst kam...vielleicht braucht es noch ein bisschen Zeit. ich werde ihn nicht nerven, auch wenn's schwer fällt, abzuwarten, aber ich versuche, ihm zu zeigen, dass er immer kommen kann :-)

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Naja, dein Sohn ist eben ein Teenager 🤷🏼‍♀️ Klingt banal, man kann damit auch nicht jedes Verhalten erklären und manchmal wäre es wohl angebracht, dass Eltern trotz „Teenie-Phase“ genauer hingesehen hätten.

Aber dein Sohn scheint doch vernünftig zu sein, er hat sich eben in eine andere Richtung als seine ehemaligen Freunde entwickelt und ist stark genug, sich von ihnen nicht unter Druck setzen zu lassen. Aber diesem Druck stand zu halten (es geht hier ja nicht nur um Samstag Abende, der Druck wird auch in der Schule und der restlichen Freizeit da sein) kostet einfach viel Kraft. Dein Sohn ist ja sicher auch noch nicht ganz „bei sich angekommen“ und wird sich weiter entwickeln. Dazu der Liebeskummer, das ist eine harte Zeit.

Es ist toll, dass du die Situation im Blick hast, ihm immer ein offenes Ohr bietest. Aber setz ihn nicht unter Druck. Neue Freunde findet man nicht über Nacht, Liebeskummer wurde auch sicher noch nie durch eine Tasse Tee mit Mama gelöst. Ich weiß, du meinst es nur gut und sorgst dich.
Aber dein Sohn hat seinen eigenen Weg, mit solchen Problemen umzugehen und wenn er das lieber alleine verarbeitet statt Wutanfälle zu haben ist das so. Mehr als ihm eine Schulter zum Anlehnen zu bieten kannst du nicht tun. Mit Ratschlägen, dass er doch dies und das tun könnte, Liebeskummer vergeht, usw. würde ich jetzt auch nicht um mich werfen. Das will man, vor allem als Teenager, nicht hören und es fällt in der spezifischen Situation ja sowieso schwer, daran zu glauben dass es irgendwann besser wird.

Zeig deinem Sohn, dass du stolz auf ihn bist, dass er gut ist wie er ist und du für ihn da bist, wenn er dich braucht. Ansonsten würde ich mich im Hintergrund halten, beobachten und abwarten.

Das wird sich alles Fügen, glaub mir. Ich hatte auch eine Phase, in der ich mein Zimmer nur für das Nötigste verlassen habe, nicht mit meinen Eltern redete (nicht aus Desinteresse oder Trotz, ich wollte nur einfach nicht). Hat vor allem meinem Vater zu schaffen gemacht, der mir, nachdem diese Phase vorbei war und ich mich wieder öffnen konnte, erzählte wie sehr ihn meine Verschlossenheit mitgenommen hat und er sich hilflos fühlte. Dabei gab es aus meiner Sicht gar keinen Grund zur Sorge, auch jetzt rückblickend nicht. Dass es schwer ist zu akzeptieren, dass das eigene Kind nicht mit einem reden oder Hilfe annehmen möchte, verstehe ich. Aber Druck von deiner Seite würde das nicht besser machen, also halte besser die Füße still solange dein Sohn nicht reden möchte und es keine neuen „Warnsignale“ gibt.

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"Ich hatte auch eine Phase, in der ich mein Zimmer nur für das Nötigste verlassen habe, nicht mit meinen Eltern redete (nicht aus Desinteresse oder Trotz, ich wollte nur einfach nicht)."

Die Phase hatte ich besonders mit 15 auch ganz stark. War lieber im Zimmer und verschlang ein Buch nach dem anderen, hörte Musik oder tagträumte von irgendwelchen (unerreichbaren) Jungs. Meine Mama war total in Sorge und gab später zu, daß sie meine Schränke regelmässig nach Drogen abgesucht hätte 🤨. Dabei wollte ich nur meine Ruhe, da sie die ganze Zeit um mich herumschwirrte 😅.

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Da sieht man mal, wie normal solche Phasen sind 🤷🏼‍♀️

Meine Stiefmutter hat das etwas auf die Spitze getrieben und mich tatsächlich damals 2-3x zur Kinderpsychologin geschickt 🙄 es war echt nichts weiter vorgefallen, außer dass wir eben eine Patchwork-Familie sind mit meiner Halbschwester, also ihrem ersten und einzigen Kind (damals noch ein Baby). Meine Stiefmutter dachte, ich sei eifersüchtig oder käme mit der Situation nicht zurecht, mit mir würde irgendwas nicht stimmen weil ich so zurückgezogen war. Die Psychologin kam aber schnell zu dem Schluss, dass alles ok ist mit mir. Ich war damals echt wütend, dass daraus so ein Drama gemacht wurde weil ich ja tatsächlich nichts verbrochen hatte und ich fand, sie konnten doch einfach froh darüber sein dass ich so ruhig war statt um die Häuser zu ziehen, zu trinken/rauchen, mit verschiedenen Jungs anzubandeln o.ä. Heute kann ich darüber schmunzeln, es war wie bei dir: ich hing eben lieber Tagträumen nach, hab Bücher verschlungen und war froh, wenn ich meine Ruhe hatte bei all dem Druck in der Schule, usw.
Dass es Eltern Sorge bereitet, kann ich verstehen. Aber aufgrund meiner Erfahrung hab ich mir fest vorgenommen, meinen Kindern eben nicht so einen Druck zu machen.

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Das finde ich aber sehr Schade für deinen Sohn und kenne das so aus dem Freundeskreis vom Großen (bald 18) nicht.

Natürlich treffen sie sich und natürlich wird getrunken, aber es war noch nie ein Problem, wer was und wie viel er trinkt. Einige müssen sich jedes Wochenende so richtig betrinken, andere trinken 1-3 Biere im Laufe des Abends und andere wiederum trinken nur spontan was, wenn überhaupt.

Genauso rauchen einige, andere kiffen und andere halten nichts vom beiden. Aber das ist in der Gruppe noch nie ein Problem gewesen.

Ich wünsche ihm sehr, er findet bald eine Truppe, wo es genauso läuft.

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Lasse dir bitte nicht einreden das es ein Luxusproblem!

Ich kann es verstehen da eines meiner Kinder auch so ist,unser Glück war aber das er einen sehr guten Freund hatte und da Cole unternommen hat…
Wir haben damals sogar die Schule gewechselt und sieht da er hat Anschluss gefunden-
Er ist ein tolles Kind und ich weiß wie froh man sein kann so ein Kind zu haben…
Trotzdem kannst du nicht mehr tun als immer im Gespräch zu bleiben und da zu sein

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Hallo, bei uns war es ähnlich, nur ist mein Sohn schon 18. Er hatte eine Phase, da hat er sich gut ausgetestet, so zwischen 16 und 17, um seinen 18 Geburtstag herum kam der große Wandel. Er hat für sich erkannt, dass dieser Weg (Alkohol, Party, abhängen...) nicht sein Weg ist. Er hat wieder angefangen zu malen, er kocht seit kurzem, er hat seine Ernährung komplett umgestellt und beschäftigt sich mit Themen, die vielleicht nicht so "normal" sind in dem Alter. Auch seine Freunde haben mit Unverständnis reagiert, ihn belächelt, blöde Sprüche gedrückt. Nun mag er mit ihnen nichts mehr machen, weil er da "keinen Bock drauf hat". Er möchte sich nicht rechtfertigen, hat auch keine Lust, daneben zu stehen, wenn die anderen trinken. es ist einfach nicht mehr seins. Erst gestern habe ich ihn gefragt, ob er seine Freunde nicht vermisst, teilweise sind das Freundschaften, die seit seiner Kindergarten- oder Grundschulzeit bestehen. Er meinte, das sei völlig in Ordnung und er würde auch wieder neue Freunde finden. Ich finde es irgendwie traurig, er selbst offenbar nicht. Ich glaube, es ist normal, dass sich an manch einer Gabelung Lebenswege trennen... Und vielleicht führen sie auch wieder zusammen. Er macht keinen unglücklichen Eindruck und ich glaube ihm das. Wahrscheinlich ist es für mich als Mutter viel schwieriger als für ihn selbst, er möchte es ja so. Auf jeden Fall bin ich sehr stolz, dass er seinen Weg gefunden hat und diesen auch beschreitet, egal, welche Konsequenz es mit sich bringt.
LG Dani

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Ich weiß, durch die Pandemie ist es momentan alles schwieriger, aber vielleicht findet ihr ja gemeinsam einem Weg, wie er neue Kontakte knüpfen könnte, die besser zu ihm passen. Vielleicht ein Programmier-Kurs oder etwas anderes, das seinen Interessen entspricht?
Wenn es solche Möglichkeiten gibt und er sie ablehnt, würde ich ihn allerdings erstmal in Ruhe lassen und darauf vertrauen, dass er seinen Weg schon finden wird.

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Hallo und danke für Deine Antwort:-)
Programmierkurs haben wir schon rausgesucht, gibt`s online und es ist auf jeden Fall was, was ihm Spaß machen wird. Er hat mit erklärt, wie viele Programmiersprachen es wohl gibt und dieses ist etwas anderes, als er schon gemacht hat. Blöd, das momentan alles nur online geht, aber da kann er wenigstens mit gleichgesinnten reden/chatten....

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Hallo, wie wäre es mit einem Computerclub oder einem LARP-Forum? Es gibt genug Gleichgesinnte, die wahrscheinlich auch alleine daheim rumhängen, man muss sie halt nur finden.

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Hallo,
Danke für Deine Antwort :-)
Computerclub auf dem Land ist schwierig, aber ein neuer Programmierkurs geht online....LARP wäre natürlich toll, zumal er DSA geleitet und gespielt hat und sowas mag - aber in diesen Pandemie- Zeiten ist LARP schwierig....Wir haben für die Osterferien ein Praktikum in einem IT-Shop gefunden, das will er unbedingt machen.
Zwischen den Zeilen heißt das natürlich, dass er nicht die ganze Zeit allein sein will, wenn die anderen die Ferien verbummeln und sich treffen. Vielleicht trifft er da auch jemanden...
Ich bin erst mal froh, dass er was tun will und ich hab ihm vorgeschlagen, in einem Forum zu gucken, ob er gleichgesinnte aus der Umgebung findet :-)
Sehen wir mal, was draus wird....

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Den Chaos Computer Club gibt es eigentlich überall, mein Mann ist da Mitglied und wir waren auch schon einmal auf einem Camp, da gab es Workshops für Kids. Meinem Sohn hat das damals gut gefallen

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Wir haben zwei Töchter, aber hätten wir einen Sohn, würde mein Mann sich über einen wie deinen tierisch freuen.
Mein Mann ist Ingenieur und totaler Technik-Nerd. Er muss in seinem Beruf viel programmieren und auch das Haus, was wir derzeit bauen, macht er zum Smart-Home mit allerlei Schnickschnack.

An deiner Stelle würde ich gucken, ob es bestimmte Gruppen in eurer Stadt gibt, wo er sich einbringen und verbessern kann. Also die Computer-Nerds, nur auf technischer Ebene.
Keine Sorge, das hört sich jetzt schlimm an, aber er soll ja kein "klassischer Nerd" werden. Ich hoffe, du weißt was ich meine. Ich würde seine Interessen einfach ein bisschen fördern. Das klingt für mich, als hätte euer Sohn ein Hobby gefunden, dass er später beruflich erfolgreich weiterführen kann.
Habt ihr so eine Gruppe gefunden, findet er dort sicher Anschluss und neue Freunde, die sich nicht jedes Wochenende betrinken müssen.

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Hallo,
Danke für Deine Antwort :-)
Wir sind auf dem Land, als etwas schwieriger alles...für Jungs gibt's hier Pfadfinder, Fußball und Sportvereine aller Art. Wir haben für die Osterferien ein Praktikum in einem IT-Shop gefunden, das will er unbedingt machen, er war sich schon vorstellen und hat den Platz bekommen. Es war seine eigene Idee und es ist gut, dass er aus seinem Schneckenhaus rauskommt jetzt endlich...Ich bin echt so froh..
Zwischen den Zeilen heißt das natürlich, dass er nicht die ganze Zeit allein sein will, wenn die anderen die Ferien sich treffen, aber er schaut glaub ich wieder mehr nach vorne als die letzte Zeit. Vielleicht trifft er da auch jemanden, mit dem er gut kann.
Es wird ihm Spaß machen und auf seinem Weg weiterhelfen und er hat etwas anderes als grübeln zu tun:-)
Ich hab ihm außerdem vorgeschlagen, in einem Forum zu gucken, ob er gleichgesinnte aus der Umgebung findet und ihm gesagt, dass es online Rollenspielrunden gibt (DSA oder Shadowrun oder so, das mag er auch).
Ist zwar nicht das gleiche, wie mit Freunden am Tisch zu sitzen, aber vielleicht auch gut.
:-D

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Ich würde dir gerne von meinem Bruder erzählen.

Er war auch bis er ca. 15-16 war immer mit seiner Clique unterwegs. Doch als die dann auch angefangen haben nur noch Fußball zu spielen, zu saufen, in die Disco zu gehen und nichts anderes im Kopf mehr als Mädchen hatten, hat auch er sich von ihnen distanziert. Auch aus dem gleichen Grund.

Er war lieber am PC, hat bereits mit 14 seinen eigenen Computer zusammengebaut, war viel lieber daheim statt draußen etc. Er wollte einfach nix mit denen zutun haben, er hat einfach anders getickt. Eine zeitlang war er auch oft alleine, stundenlang am PC gezockt, meine Mama hatte sogar ihn mal gefragt ob er schwul sei da er nie ne Freundin mitgebracht hatte.

Das alles ging irgendwann mit 19-20 wieder zurück. Da ging er auf die technicshe Schule und war kurz vor dem Studium gewesen. Er hatte Leute kennengelernt, mit denen er sich einfach besser verstand.

Inzwischen ist er übrigens 36 Jahre alt, Ingenieur und seit langem glücklich verheiratet. Er ist extrem selbstbewusst, sehr familiär und weiß genau was er will.

Ich an deiner Stelle würde ihn in seinem Handeln bekräftigen. Er weiß, was er will. Und das sind nun mal nicht diese "Freunde". Mir wäre es lieber, mein Sohn zockt paar Stunden mehr, statt dass er besoffen in einer Ecke liegt und durch Gruppenzwang sich verändert.

Gib ihm Zeit. Es kann leider nun mal länger dauern andere Freundschaften aufzubauen. Aber ich finde, er ist alt genug um das alleine zu schaffen.