Pubertierende nur noch am Zetern

Hallo,

ich bin auf der Suche nach Tipps, evtl. auch einem Buchtipp, wie wir mit unserer 11-jährigen umgehen können.

Sie ist fast nur noch am Zetern. Antworten sind generell frech, schnippisch, zickig.

Beispiel: ich frage, ob sie heute dann erst um halb losfährt, wenn sie das Rad zur Schule mitnimmt. Antwort (im lauten Zeterton): NEIN! Ich fahre doch J abholen!!". Halt so auf die ganz unfreundliche.

Wenn ich mit ihr für die Schule lerne, ist es noch schlimmer. Sie möchte mit mir lernen. Aber ich werde in einer Tour beschimpft. Sie hat null Frustrationstoleranz und Impulskontrolle. Sobald sie etwas nicht sofort versteht, wird gekreischt. Und wenn sie es irgendwann versteht, bin ich schuld, dass sie es nicht sofort verstanden hat.

Eigentlich müßte man non-stop Fernsehverbot geben, Taschengeld streichen, Handy wegnehmen, etc. Aber wir wollen es ja auch nicht komplett eskalieren lassen.

Kennt das wer? Wie geht man damit um? Oder hat wer ein Buchtipp?

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Bei schnippischem und frechem Ton würde ich bei Dingen, die du für SIE tust, sofort mein Tun einstellen und gehen.
Bei einer normalen Konversation würde ich kurz in scharfem Tonfall sagen, dass du kein Schulhofkumpel bist und sie ihren Ton mäßigen soll.
Hat bisher hier immer gut gewirkt, wobei nur die 2 Jüngeren ab und zu ihre Zicken haben, der Große gottlob nie.
Strafen wie die von dir genannten halte ich für unnötig.

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Hallo,

wie heißt es so schön? Ein Pubertier zu lieben ist wie einen Kaktus zu umarmen #rofl ...

Ja, natürlich kenne ich so ein Verhalten auch (2 Pubertiere) und stimme tusnelda zu; weise sie darauf hin, dass sie ihren Ton dir gegenüber zu mäßigen hat. Sie will ja schließlich auch nicht ständig angezickt oder angeschrieen, sondern respektvoll behandelt werden. Und ja, sobald sie beim gemeinsamen Lernen bzw. deiner Hilfe beim Lernen ausrastet, würde ich sie ebenfalls wie tusnelda mit ihrem Kram stehen lassen.

Ich kam in diesem Zickenterror-Alter eigentlich ganz gut mit beiden zurecht, wenn ich in entspannten Augenblicken, wenn wir etwas Schönes zusammen gemacht haben, das Thema aufgegriffen und ruhig mit ihnen besprochen habe. Dann sind sie zuhörbereiter und können - weil es ja gerade eine entspannte Situation ist - besser damit umgehen, als wenn sie ohnehin schon auf 180 sind.

Halte durch!!! Es wird irgendwann besser :-). Meine beiden sind jetzt 17 und fast 15 und das Leben mit ihnen ist inzwischen seeeeehr viel gelassener geworden.

LG von Deichbrise

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Danke für Deine Antwort. Das lässt hoffen.

Ja, es gibt natürlich echt die vielen schönen Momente. Die muß man sicherlich nutzen.

Das mit dem Kaktus ist sehr treffend. :-)

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Taschengeld und Handyverbot erschließen sich mir nicht unbedingt. Es geht ja um den Respekt voreinander und diesen lernt sie nicht, nur weil sie kein Handy hat.

Zugegeben, den Zahn haben ich meinen Kindern schon im Kindergartenalter gezogen, weil mir respektvollen Umgang extrem wichtig ist. Sie werden von mir nicht angebrüllt oder beschimpft, dasselbe erwarte ich von ihnen.
Mittlerweile sind sie zwischen 12 und 18. Gelegentlich musste ich den ein oder anderen daran erinnern, aber damit war die Geschichte auch wieder durch. Kommunikation auf Augenhöhe ist keine Einbahnstraße und das möchten sie ja.

Ich würde nicht zu verboten greifen, aber sehr deutlich werden und ggf die Unterstützung bei den Hausaufgaben beenden. Auf mich wirkst du, in der von dir beschriebenen Situation mit den Hausaufgaben, wie ein hilfloses Opfer. In diese Position würde ich mich nicht begeben.

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Hier auch, deutlich sagen, dass sie sich im Ton vergriffen hat und mitteilen, dass man so nicht mit sich reden lässt. Gibt es eine (ernstgemeinte) Entschuldigung, dann weiter im Text. Macht sie weiter, Situation verlassen.

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Meine geliebte Pubi-Enkelin (15) war noch nie komplett unverschämt oder rotzig, das traut sie sich nicht - aber ständig leicht dauergenervt und manchmal bellte sie ihre Antworten nur noch.
Meine Tochter ging regelmäßig an die Decke - wo ich sie immer wieder runterholte und um sture Gelassenheit bat. Sie lernte es dann, einfach auf stur zu schalten bei dem Ton und nur zu sagen "mit mir kann man auch normal reden, ansonsten schalte ich auf Durchzug" - Klappte recht gut.
Als dieser Kaktus auf zwei Beinen mal bei mir "bellte",. sagte ich nur schmunzelnd "Leonie, lass mich nachher beim Einkaufen nicht vergessen, eine Hundeleine mitzunehmen...."
Sie, natürlich wuffend "warum das denn?"
Ich: "Naja da wir neuerdings ein bellendes Familienmitglied haben, da brauch ich das...:"
Auf ihrem Gesicht spiegelte sich absolutes Nichtbegreifen - bis ich grinste, dann stöhnte sie theatralisch "Omaaaaaa" - und besser war's.
Die stoische Ruhe, die ich bei ihr habe, hätte ich mir damals bei meinen Kindern gewünscht - aber leider hatte ich die auch nicht.

Respektlosigkeiten würde ich mir aber ziemlich scharf verbitten, ansonsten wäre das WLAN echt mal abgeschaltet#schein - und wenn sie WILL, dass Du mit ihr lernst, dann gefälligst in einem anständigen Ton, ansonsten lass sie einfach sitzen und ignorier ihr Gemaule.
LG Moni

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Ergänzung: Ich habe so den Eindruck, dass Pubertiere erst recht aufdrehen, wenn sie merken, dass sie die Eltern auf die Palme ganz hoch jagen können.
Bei stoischer Gelassenheit und durchaus auch mal vor Augen führen, wie lächerlich sie sich gerade benehmen, lassen die Kapriolen am schnellsten nach. Also bei meiner Enkelin auf alle Fälle - ist ja nicht jedes Kind gleich.

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Ja, den Eindruck habe ich auch. Auch bei unserem Siebenjährigen. Der macht JEDEN TAG wieder das, wo er weiß, dass er mich damit auf die Palme bringt. Ignorier ich das, hört es ganz schnell auf. Ich bin also ein Meister geworden, mal fix kurz wegzuschauen, wenn er meint, er müsste grad "Mist" machen und dabei in meine Richtung schielt #schein

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Da hilft doch kein Buch. Da hilft einfach nur abwarten bis die Pubertät vorbei ist ;-)

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Ich würde die Erziehungsmethoden von Kindergartenkindern einfach beibehalten. Bei "Mama, Trinken!!!" oder "wo bleibt mein Müsli" habe ich mit Schulterzucken reagiert und gewartet ob man es vielleicht noch in normalem Tonfall probiert. Wurde übrigens recht schnell umgesetzt.
Meine Mutter hat mich einfach genauso zurückangezickt und gefragt ob ich gerne so angepampt werden möchte.
Schulsachen sind auch vorrangig ihre Probleme. Solange es in einem normalen Tonfall abläuft kann man ja helfen. Aber wenn nicht, dann damit sitzen lassen. Man muss sich nicht alles gefallen lassen.

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Hallo,

unserer ist zwar erst 7, aber einen schnippischen, motzenden und auch fordernden Ton hat er trotzdem oft. Ich habe ihm erklärt, dass es Dinge gibt, die ich als Mutter nun mal machen muss: Essen einkaufen, ihn zur Schule bringen, ans Zähneputzen erinnern, aupassen dass er ins Bett geht etc.

Alles darüber hinaus (ihn zum Training fahren, vorlesen, liebevoll ins Bett bringen, mit ihm spielen, sein Liebslingsessen kochen) DAS zählt nicht dazu. Und wenn er sich nicht angemessen benimmt, werde ich ihm keine freiwilligen Gefallen tun. Das muss man sich mit Rücksicht aufeinander, Respekt, Freundlichkeit "verdienen". Wir sind eine Familie und zählen alle gleich viel. Keiner bestimmt über die anderen, niemand muss sich anmotzen lassen und niemandes Meinung zählt mehr als die der anderen.

Und ja, wenn er beim Tischdecken mault, decke ich eben nur für uns andere drei. Wenn er mir dumm kommt, fahre ich ihn halt nicht zu seinem Kumpel. Oder lese abends nicht vor, sondern er macht sich alleine bettfertig und geht schlafen.

Das zieht eigenlich bei uns am besten.

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Das finde ich nicht angemessen, insofern das eine Form des Ausschließens und letztlich des nicht mehr Liebhabens, Wertschätzens des eigenen Kindes ist, wenn es mal nicht wie gewünscht funktioniert. Das ist keine Botschaft, die ein Kind verinnerlichen sollte - "Wenn du nicht z machst, darfst du nicht mehr (zeitweise) zur Familie gehören." Die Kinder und Jugendlichen müssen sich vielmehr immer und zu jeder Zeit ganz, ganz sicher sein, dass du sie lieb hast und sie als Personen voll und ganz akzeptierst und wertschätzt. Auch die schwierigen Seiten ihrer Persönlichkeit! Sanktionieren kannst du Verhalten, aber deine Sanktionen, die du hier schilderst, werden sehr schnell vom Kind als Sanktion der eigenen Person erlebt. Ungut.

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Hallo Selma,

das ist ein interessanter Gedanke. Danke! Den behalte ich insofern gern im Hinterkopf, als ich eventuell mal aus Wut etwas "androhe", was in diese Richtung geht. Ich weiß auch, was Du meinst. Niemals darf er das Gefühl bekommen, er wird nicht geliebt, wenn er nicht funktioniert. Und glaub mir, wir geben uns da tatsächlich auch die allergrößte Mühe, dass das nicht passiert, sondern ich gebe ihm eher rechtzeitig zu verstehen, dass er sich grad im Ton vergreift. Mit 7 muss das vermutlich auch einfach noch ein paarmal öfter sagen ;-)

Grundsätzlich klingt das hier so geschrieben wohl "liebloser", als es tatsächlich ist. Es ist nicht so, dass wir ihn ausschließen oder nicht mehr liebhaben oder dieses signalisieren. Vielmehr ist es das, was hier auch alle anderen geschrieben haben: Respekt und Rücksicht sind keine Einbahnstraße, ebenso werden kleine Gefallen eben nicht im Befehlston eingefordert. Ich kündige auch immer (manchmal vermutlich ZU oft ;-) ) an, dass er zB grad dabei ist, seine Gutenachtgeschichte zu verspielen, wenn er weiter so unfassbar motzig mit mir redet. Oder wenn er auf dem Sofa mault "Wo bleibt mein Kakao?", dann darf er eben auch gern in die Küche gehen und ihn sich selbst machen.

Ich frage auch oft, was er denkt, ob wohl seine Freunde noch mit ihm spielen würden, wenn er sich so befehlend und beleidigend benimmt. Dann denkt er zumindest drüber nach. Aber ja, natürlich sage ich ihm auch, dass ich verstehe, dass er grad über etwas enttäuscht oder wütend ist und das auch sein darf. Eher dieses "nutzlose" Rumgebelle und ein grundloser Befehlston ist irgendwie manchmal sehr fehl am Platz. Wenn er dann bockt, dass er nicht den Tisch decken will und mich anfaucht "Du machst überhaupt nichts, stehst nur in der Küche rum und ich muss alles alleine machen" (weil er Teller und Besteck hinlegen soll), dann ja, dann kann es passieren, dass ich ihm auch zeige, dass ich gerade das Essen für ALLE gekocht habe ;-)

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Meine Tochter ist auch 11.
Ich kenne das.
Bei uns hilft ganz gut, wenn ich ihr sage, dass ich auch so war. Anscheinend ist es uncool wie Mutter zu sein😁🤣

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I like!!! #cool