Hallo...
Seit einiger Zeit beobachten wir, dass der ca.15 Jährige Nachbarssohn fast täglich auch bei 35 Grad und in der prallen Sonne, oft mehrere Stunden am Tag in der Erde wühlt, Unkraut zupft, scheinbar sinnlos Steine aus der Erde in verschiedene Eimer sortiert.
Die Nachbarn sind vor ca. 2 Jahren eingezogen und das Grundstück ist vorm Haus noch nicht fertig, also ein Weg wurde gepflastert und ringsrum noch Schotter/ Erde . Aus diesem unbepflanzten Boden muss er mittlerweile täglich irgendwelches Unkraut, Steine keine Ahnung heraussortieren. Manchmal machen die Eltern auch mit aber meistens ist er allein zu sehen.
Man hört auch öfters, wie der Mann Frau und Sohn zusammenstaucht, es gibt noch eine 6 Jährige Tochter, die mein Sohn 2/3 × über den Zaun gefragt hat ob sie zusammen spielen wollen, da wurde sie von Vater oder Mutter immer direkt ins Haus geschoben mit dem Satz, sie hätte keine Zeit.
Lachen hab ich noch nie jemanden in der Familie gesehen...
Würdet ihr da was unternehmen? Ansprechen? Machen lassen? Mischt man sich da ein?
Nachbarssohn muss ständig "Steine sortieren"
eventuell ist der Junge krank?
Ja, ich denke an eine Zwangsstörung - ständig sortieren, ordnen, zupfen ...
Wenn es eine Zwangsstörung wäre, warum sollten dann seine Eltern auch mitmachen?
Kannst ja mal freundlich fragen was er da macht, ansonsten machen lassen, die werden schon ihre Gründe haben.
Allein von seinem Verhalten her, würde ich mir noch nichts dabei denken.
Autismus, AD(H)S, Stressabbau, Ausgleich zur Schule uvm.
Ich, ADHS, mache vieles, was andere für sinnlos erachten. Es hilft mir zum Stressabbau, Gedanken sortieren, nachdenken, reflektieren
Unkraut im Garten mache ich leider viel zu selten. Das wäre dann wenigstens auch im außen eine sinnvolle Beschäftigtigung. Nicht nur im Innen.
Das Verhalten der Eltern ggü. der Kleinen und das Zusammenstauchen würden mich schon aufhorchen lassen. Nicht sofort Alarm, aber mal ins Gespräch kommen.
Von: der Große ist Autist, wurde früher oft gemobbt, mussten umziehen, weil bisherige Umfelder fast schon Hexenjagd betrieben hatten (vor der Diagnose und nach der Diagnose) und sich die Familie jetzt schützt, zurück zieht und die Kleine anweisen, niemandem zu vertrauen, damit nicht Gerede wieder los geht
bis hin zu: es gibt Misshandlungsgründe und es darf keiner wissen, oder anderes, was den Kindern aktiv nicht gut tut (Verweigerung von Sozialkontakten)
kann es so viel verschiedenes sein.
Bei Hitze kann es auch einfach sein, dass die Eltern erschöpft sind, keine Lust haben mit Nachbarn zu sprechen und die Kleine noch zu jung ansehen, um sie mit bis dato noch Fremden zu deren Kind mitgehen zu lassen. Durch andere Stressfaktoren bleibt dann nicht immer die Kraft, sich neuen Nachbarn anzunähern.
Daher würde ich mal den Großen ansprechen. Ohne Vorurteile. Erst mal ansprechen. Gucken wie er reagiert.
Mitwahrnehmen, wie die Eltern reagieren.
Je nachdem was er erzählt, wie er es erzählt, entsprechend weiter denken. Auch da noch nicht werten, sondern überlegen, welche Möglichkeiten in Betracht kämen. Ohne werten meine ich, weil es ja dann auch noch nicht sicher ist.
Je nach Reaktionen, überlegen wie es weiter geht.
Falls die Kleine wieder mal fragt, anbieten ihre Eltern kennen zu lernen, um diese zu fragen, ob sie dann (bei kennen lernen) mal zu euch darf oder Treffen auf dem Spielplatz.
Ohne die ich finde euch seltsam - und
will euch belehren
will was ändern und hab noch keine Ahnung davon
- Keule
(ist mir kürzlich wieder begegnet. Von nix ne Ahnung, aber mir falsche Schlüsse um die Ohren knallen und was ich alles tun müsste).
Geh unvoreingenommen ran, zeige ich offen und lass auf dich zukommen, was du erfährst.
Damit entscheidest du dann, ob du näheren Kontakt möchtest, zur Beratungsstelle gehst, erkennst, dass es plausible Gründe gibt und die Eltern aus Selbstschutz/Schutz der Kinder keinen verurteilenden mehr begegnen wollen, ob du sie nett findest usw.
Wenn du die Eltern siehst kannst du ja auch einfach fragen wie es kommt das der Junge so begeistert an der Sache dran ist oder eben den Jungen nach seiner Aktivität fragen. Ich würde bei dem Verhalten auch auf Autismus vermuten.
Vielleicht hat die Familie aber aufgrund solch einer Diagnose mit Nachbarn etc schlechte Erfahrungen gemacht und hat daher bisher den Kontakt gemieden.
Kenne das von meiner Freundin eben deren Sohn Autismus hat und die ersten 6 Jahre viel ertragen musste.
Machen meine Jungs auch - 14 und 16 Jahre und beide Autisten.